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Pneumatische Beziehpresse mit Bezugwende- und Überziehvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Beziehpresse mit Bezugwende- und Überziehvorrichtung.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Beziehpresse zum Beziehen von Teilen von
L'olstermbeln, die keilförmig sind und/oder unterschiedliche Breite haben und/oder
Ausbuchtungen aufweisen. Keilförmig sind z. . die Rücken von sitzmöbeln. Solche
Rücken haben @gfs. auch unterschiedliche Breite. An ihrem oberen Ende sind solche
Rücken an beiden Seiten verbreitert und weisen dort Oberen auf.
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ist bereits eine Beziehpresse bekannt, auf der e Einzelteile sit geraden
Seiten bezogen werden'. Diese Einzelteile des Polstermöbels bestehen z. B. aus einem
Metall- oder Holzrahmen, der rit Schaumstoff oder Latex abgedeckt ist und hierdurch
seine endgültige Form erhält.
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Der Schaumstoff, Latex oder ein anderes Abdeck- oder Beziehmaterial
haben eine rauhe Oberfläche. Diese Rauhheit verhindert, qaß man <4en in die Form
einer Hülle genähten Bezug einfach überzienen kann.
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Zu diesem Zweck ist die bekannte Beziehpresse so ausgebildet, daß
der Bezug in einem einzigen und schnellen Arbeitsgang auf ein Einzelteil eines Möbels
aufgezogen werden kann. Gleichzeitig mit dem Aufziehen wird der Bezug gewendet,
so daß die anfangs innen liegenden rechte Seite des Beziehrnaterials bei bezogenem
Einzelteil nach außen zeigt.
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Die bekannte Vorrichtung besteht aus einer Preßeinrichtung, aus einer
Auflagefläche an der Preßeinrichtung zum Aufsetzen des zu beziehenden Vlöbelteiles,
und aus einem Preßzylinder init einem Preßbalken zum Andrücken des Möbelteiles auf
die Auflage fläche, und mit einer die Auflagefläche mit Abstand umgebenden rahmenförmig
ausgebildeten Bezugwende- und Überziehvorrichtung aus parallel zu den Längsseiten
des öbelteiles verlaufenden WendeflAchen und deren Enden verbindenden Endblechen,
und aus einen Druckzylinder, mit dessen Kolbenstange die Bezugswende- und Überziehvorrichtung
verbunden ist und der diese an der Auflageflache vorbei nach oben drückt. Allf diese
rahmenförmige Bezugwende- und Überziehvorrichtung wird der vorgenähte Bezugsstoff
links aufgezogen, so daß seine linke Seite und die Mähte@außen liegen. Anschließend
wird das zu beziehende l-Iöbelteil aufgesetzt und nit der Preßeinrichtung erhalten.
Darauf wird der Druckzylinder der Bezugwende- und Überziehvorrichtung angestellt.
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Dadurch wird der 3ezugstoff auf das zu beziehende löbelteil aufgezogen
und gleichzeitig gewendet.
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Illit der vorliegenden Erfindung soll diese bereits vorgeschlagene
Beziehpresse so weiter entwickelt werden, daß auch keilförmige Teile und/oder Teile
mit unterschiedlicher Breite oder mit Ausbuchtungen bezogen werden können. t;Iit
der bekannten Beziehpresse ist dies nicht möglich, da deren rahmenförmig ausgebildete
Bezugwende- und Uberziehvorrichtung nur auf eine einzige konstante Abmessung des
zu beziehenden Möbelteiles abgestimmt ist.
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Die gestellte Aufgabe, auch keilförmige Möbelteiles zu beziehen, löst
die ErfindunG dadurch, daß die Bezugwende- und Uberziehvorrichtung aus zwei sich
zu der Form eines Rahmens ergEnzenden Halbschalen besteht und die Halbschalen an
ihren unteren Enden gelenkig miteinander verbunden sind.
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Im einzelnen sieht die Erfindung vor, daß die eine Halbschale über
Auslegerarme mit der Nolbenstange des Druckzylinders verbunden ist, während die
andere Halbschale an diese eine Halbschale gelenkig angeschlossen ist. Zweckmäßig
werden die
beiden Halbschalen durch Federdruck zusammengezogen.
Hierzu sieht die Erfindung vor, daß zwischen den Auslegerarmen und der gelenkig
angeschlossenen Halbschale Zugfedern gespannt sind, die die gelenkig angeschlossene
Halbschale gegen die andere Halbschale ziehen.
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Diese beiden erfindungsgemäß vorgesehenen Halbschalen, die gemeinsam
die rahmenförmige Bezugwende- und Überziehvorrichtung bilden, öffnen sich, wenn
sie durch den Druckzylinder an der zu beziehenden Möbelteil vorbeibewegt werden,
dessen Grundriß infolge seiner Keilform veränderlich ist. Somit umschließen die
beiden Halbschalen das Möbelteil immer mit demjenigen geringen Abstand, der zum
Aufziehen und Wenden des Beziehmaterials erforderlich 1 t. ährend die beiden Halbschalen
an dem zu beziehenden Teil entlangbewegt werden, öffnen sie sich allmählich entsprechend
der Zunahme von dessen Abmessungen, An einer plötzlichen Aufklappen werden die beiden
Halbschalen durch die Hülle aus dem Beziehmateri al gehindert, die auf sie aufgezogen
ist.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß der Preßbalken
lösbar an der Kolbenstange des Preßzylinders befestigt ist und nach Maßgabe der
Form des zu beziehenden Möbelteiles, auf das er sich aufdrückt, verschieden gestaltet
ist.
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Weiter sieht die Erfindung vor, daß zum Beziehen von großen Möbelteilen,
z. 3. Rahmen von Sofas, zwei Druckzylinder nebeneinander angeordnet sind, an den
Kolbenstangen dieser Druckzylinder Auslegerarme befestigt sind und diese wiederum
die eine Halbschale tragen.
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die bereits ausgeführt, soll die Erfindung auch eine Ausführunrsform
einer Beziehpresse schaffen, auf der Teile mit unter schiedlicher Breite oder mit
Ausbuchtungen bezogen werden können, wobei das zu einer Hülle vernähte Beziehmaterial
im gleichen Arbeitsgang gewendet wird. Die Beziehpresse soll weiter so aussebildet
sein, -laP auch ein schon mit einen Sitz verbundener Rücken eines Sitzmöbels bezogen
werden kann. Die bekannte Beziehpresse war so eingerichtet, daß ein Rücken oder
ein anderes Teil vor
seiner Verbindung mit der Sitz oder einen anderen
Teil eine Polstermöbels bezogen wurde.
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Zur Lösung aer gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die
Wendelbleche trapezförmig sind, daß die längere Grundseite dieses Trapezes unten
liegt, und die Endbleche über Gelenke verschwenkbar an den Unterkanten der Wendebleche
angelenkt sind. Um den zu beziehenden Sitz, der bereits mit der Rücken verbunden
ist, oder ein andere zu beziehendes Teil, das auch schon mit einer anderen Teil
des Polstermöbels verbunden ist, in der Beziehpresse zu halten, sieht die Erfindung
vor, dar; Andrückvorrichtung aus zwei an beiden Seiten rtcr Bodenplatten angelenkten
Hebeln und einer deren freie Enden verbindenden Cauerstange besteht, die sich ei
Hochschwenken der Hebel auf die oben liegende Unterseite des Polstermöbels, zum
Beispiel des Sitzes, aufschiebt.
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Damit diese Hebel in Ruhestellung nicht bis zum Boden herabschwenken,
so daß man sich erst nach ihnen bücken muß, um sie wieder hochzuschwenken, sieht
die Erfindung vor, daß auf der Bodenplatte neben der Anlenkstelle der Hebel Stützen
angeordnet sind, auf die sich die Hebel in abgesenkter Ruhestellun auflegen. An
der Querstange ist weiter ein Handgriff angeordnet, der das Auf- und Abschwenken
erleichtert.
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Die Abmessungen der Wendebleche hängen natürlich von den Abmessungen
des zu überziehenden Teils ab. Insbesondere mut dessen größte Breite, das heißt
die Breite einschließlich der Ohren oder Ausbuchtungen beachtet werden. Die Erfindung
sieht vor, daß die obere Grundseite des aus den Wendeblechen und den angeklappten
Endblechen gebildeten Trapezes mindestens so lang ist wie die größte Breite des
zu überziehenden Teiles.
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Wie bereits ausgeführt wurde, wird nicht nur das zu beziehende Einzelteil
des Sitzmöbels , sondern das gesamte Sitzmöbel, zum Beispiel Rücken und Sitz eines
Sessels, in die Vorrichtung eingesetzt. Damit dieses Sitzmöbel sicher und unverrückbar
in der Vorrichtung gehalten wird, sieht die Erfindung vor, daß auf der Bodenplatte
ein senkrecht stehender Rahmen angeordnet und
auf dem Rahmen eine
Auflage für das Sitzmöbel befestigt ist.
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Handelt es sich zum Beispiel um einen Polstersessel und soll dessen
Rücken bezogen-werden, hat die Auflage eine solche Schräglage, daß der zu beziehende
Rücken parallel zu der Bezugwende-und uberziehvorrichtung steht, wehn der Sitz mit
seiner gesamten Fläche auf seiner Auflage aufliegt.
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Hit der erfindungsgemäßen BeziehFresse soll nicht nurzum Beispiel
der Rücken bezogen werden, sondern es sollen auch weitere Polster- und Bezieharbeiten
durchgeführt werden, Hierzu muß unter anderem die Hinterkante des Sitzes eingedrückt
werden, damit die Enden des Beziehmaterials in die Trennfuge zwischen Sitz und Rücken
hineingezogen werden können. Die erfindungsgeinäße Beziehpresse führt dieses Eindrücken
der Sitzhinterkante automatisch aus. Hierzu ist eine Andrückplatte vorgesehen, die
mit der Kolbenstange verbunden ist und bei ausgefahrener Kolbenstange unmittelbar
angrenzend an den Rücken des Sitzmöbels gegen dessen Sitz drückt.
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Am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen wird
die Erfindung nun weiter erläutert. Dabei werden auch konstruktive Einzelheiten
beschrieben, die teilweise -den Gegenstand von Unteransprüchen bilden.
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In der Zeichnung ist: Figur 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Beziehpresse zum Beziehen von keilförmigen Teilen in der Ausgangsstellung,
Figur 2 eine entsprechende Ansicht von vorne, Figur j eine Seitenansicht der wesentlichen
Teile zu einem schon vorgeschrittenen Zeitpunkt des Beziehen und Wendens, Ex ur
; eine perspektivische Ansicht einer möglichen Form eines zu beziehenden keilförmigen
Möbelteils,
Figur 5 eine schematische Seitenansicht derjenigen Ausführungsform, auf der ein
unterschiedliche Breite oder Ausbuchtungen aufweisender Rücken eines Sitzmöbels
bezogen wird, wobei dieser Rücken bereits fest mit dem Sitz verbunden ist, in der
Ruhe- oder Ausgangsstellung, Figur 6 eine entsprechende Ansicht, jedoch von rechts
auf Figur 5 und Figur 7 wieder eine Seitenansicht (wie bei Figur 5), jedoch in der
Endstellung der Bezugwende-und Überziehvorrichtung.
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Bei der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform ist die Preßeinrichtung
12 auf einer Bodenplatte io befestigt. Von der Bodenplatte 10 gehen weiter Säulen
14 aus, die die Auflagefläche 16 tragen. Auf der Bodenplatte 10 ist weiter noch
der Ständer 18 befestigt. An seinem oberen Ende trägt dieser einen Ausleger 20,
auf dem wiederum der Preßzylinder 22 angeordnet ist. Zu dem Preßzylinder 22 gehört
die Eolbenstange 24, Auf dieser sitzt einer stellbarer Anschlagring 26, mit dem
der Hub der Kolbenstange 24 nach unten begrenzt wird. Parallel zu der Kolbenstange
24 ist noch eine Führungsstange 28 vorgesehen, die durch eine Büchse 30 durchgeführt
ist und ein Verdrehen der Kolbenstange 24 verhindert. Die Kolbenstange 24 tragt
den Preßbalken 32, an den natürlich auch die Führungsstange 28 befestigt ist. An
seinen Enden weist der Preßbalken-32 Niederhalter 3-4 auf. Diese IJiederhalter 34-
drücken auf das zu beziehende Möbelteil- 36. Dieses Möbelteil 36 steht auf der Auflagefläche
i6 auf und wird durch die Niederhalter 34 auf diese aufgedrückt.
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Auf der Bodenplatte lo ist noch der von beiden Seiten mit Druckmittel
beaufschlagbare Druckzylinder 38 befestigt. Zum Druckzylinder 38 gehört die Kolbenstange
llo. Der Kolben 41 der Kolbenstange 40 ist in den Figuren 1 und 3 in strichpunktierten
Linien
eingezeichnet. Mit ihrem oberen Ende tritt die Kolbenstanze 40 durch eine Führung
42 durch. Auf der Kolbenstange 40 sitzt eine Traverse 44. An dieser sind zwei Auslegerarme
46 befestigt. Wie die Figuren 1und 3 zeigen, sind diese an ihren unteren Enden nach
vorne abgewinkelt. Die beiden Auslegerarme 46 tragen die feste Halbschale 4R, die
zusammen mit der auflrlappbaren bzw. gelenkig befestigten Halbschale 50 die Bezugwende-und
Aufziei,ivorrichtung bildet. Die beiden Halbschalen 48 und 50 sind an ihren unteren
Enden durch ein Scharnier oder Gelenk )t2 miteinander verbunden. Zusammen bilden
sie einen Rahmen in Form eines Gehäuses oder Kastens , der aufgeklappt oder geöffnet
werden kann. wischen den Auslegerarmen 4-5 und der angelenkten Halbschale 5o sind
Federn 54 gespannt, von denen eine in Figur 1 und Figur 3 sichtbar ist. Diese Federn
54 ziehen die angelenkte Halbschale50 gegen die feste Halbschale 48.
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In der In den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausgangsstellung ist eine
Hülle aus Beziehmaterial 56 über die beiden Halbschalen 48 und So bezogen, Diese
Hülle liegt mit ihrer linken Seite bzw.
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ihrer endgültigen Innenseite außen. Sinngemäß ist die Hülle so auf
die beiden Halbschalen 48 und 50 aufgezogen, daß das Ende, das nach dem Beziehen
des Möbelstück 36 unten liegt, nun nach oben zeigt, und unmittelbar auf der Auflagefläche
16 aufliegt.
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Die Zufuhr von Druckmittel zu dem Preßzylinder 22. wird mit einem
Ventil 58 gesteuert, das auf den Ausleger 20 angeordnet ist, Mit einem weiteren
Ventil, von dem in der Zeichnung nur der Betätgungshebel so erkennbar ist, wird
die Zufuhr von Druckmittel zu den Drucl'zylinder 38 gesteuert. Im Leitungsweg zwischen
diesem Ventil und den Druckzylinder 38 sitzt noch ein Verteiler 2, zu dem auch ein
Druckmesser gehört. An der Preßeinrichtung 12 ist noch ein tragen 64 befestigt,
an acm werkzeuge und andere Teile während ihres Nichtgebrauchs aufgehangen werden
können.
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Nach der ##vorstehenden Einzelbeschreibung wird nun ein vollständig
Betriebsablauf geschildert.
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Die Beziehpresse nimmt die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Ausgangsstellung
ein. Eine aus Beziehmaterial 56 genähte 50/86
Hülle wird auf die
beiden Halbschalen 48 und 50 aufgezogen.
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Die linke Seite bzw, endgültige Innenseite liegt dabei außen.
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Was später unten liegt, liegt oben auf derl Auflagefläche 16.
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Die Hülle wird mit der Hand aufgezogen. Ebenso wird die aufgezogene
Hülle mit der Hand geradgezogen und Nähte werden geradegelegt. Darauf stellt man
das zu beziehende Tel 36- auf die Hülle bzw. auf die Auflagefläche 16. Vorher hat
man einen- Pressbalken 32, der in Form und Abmessungen auf das zu beziehende Teil
36 abgestiRt ist, auf die Kolbenstange 24 aufgesetzt und mit dieser verbunden. Ebenso
hat man den Anschlagring 26 auf einer solchen Höhe festgeklemmt, daß die Kolbenstange
24 gerade denjenigen Hub ausführt, der zum Andrücken des zu beziehenden Teils 36
erforderlich ist. Zweckmäßig werden diese Einstellungen unter Verwendung eines zu
beziehenden Teiles 36 durchgeführt.
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Durch Betätigen des Ventiles 58 wird Druck auf den Preßzylinder 22
gegeben und das zu beziehende Teil 36 wird gegen die Auflagefläche 16 gedrückt.
Darauf wird der Betätigungshebel 6o geschwenkt und Druckmittel von unten in den
Druckzylinder 38 eingelassen. Das Druckmittel drückt den Kolben 41 und damit die-Kolbenstange
4o nach oben. Entsprechend wird die Traverse 44 mit den Auslegerarmen 46 nach oben
mitgenommen, so daß auch die beiden Halbschalen 48 und 5i nach oben gedrückt werden.
Bei dieser Aufwärtsbewegung wird das Beziehmaterial 56 mitgenommen. Das Beziehmaterial
56 ist zwischen der Auflagefläche 16 und dem zu beziehenden Möbelteil 36 eingeklemmt.
Bei der Aufwä;r-tsbewegung der beiden Halb schalen 48 und 50 wird das Beziehmaterial
56 mitgenommen. Seine jeweils oben litenden Stellen laufen über die Oberkanten der
beiden Halbschalen 48 und 50. Dabei wird es von diesen auf das zu beziehende Teil
36 aufgelegt. Wie die Figuren 1 3 erkennen lassen, wird es dabei gleichzeitig gewendet,
so daß seine linke Seite innen und seine rechte Seite außen zu liegen kommt.
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Wie die Figuren 1 und 3 zeigen, wird das zu beziehende keilforwige
Teil 36 so in die Beziehpresse eingesetzt, daß sein schmaler Querschnitt unten liegt.
Das heißt, daß die Oberkanten der beiden Halbschalen 48 und 50 bei der Aufwärtsbewegung
an einen sich VeI'-größernden
Querschnitt vorbeigleiten. Beim
Einsetzen des zu beziehenden Teils 36 wird dessen gerade Seite senkrecht oder parallel
zu der festen Halbschale 48 gestellt, Bei der Aufwärtsbewegung wird nun die angelenkte
Halbschale 50 durch die Federn 54 gegen die schräge Seite des Teiles 36 gedrückt.
Die Oberkante der angelenkten Halbschale 50 liegt an dieser schrägen Seite an und
wird bei der Aufwärtsbewegung nach außen gedrückt. Somit schwenkt die Halbschale
50 um das Scharnier 52. Die aus den beiden Halbschalen 48 und 50 bestehende Bezugwende-
und Überziehvorrichtung paßt sich somit a mit ihrem Oberkanten, über die das Beziehmaterial
56 gezogen wird, immer an den jeweiligen Querschnitt des zu beziehenden Teils an.
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Figur 3 zeigt eine mittlere Station während des Bezugwende-und Überziehvorganges,
Könnte bzw. würde man das zu beziehende Teil 36 zu diesem Zeitaugenblick aus der
Beziehpresse herausnehmen, ergäbe sich das in Figur 4 gezeigte Bild, wo das Teil
36 teilweise bezogen ist, während der noch nicht aufgezogene Teil des Beziehmaterials
wetwa auf halber Höhe herabhängt, Wenn die beiden Halbschalen 48 und 50 ihr obere
Endstellung erreicht haben, ist das Teil 36 vollständig bezogen. Die angelenkte
Halbschale 50 ist bis in ihre Endstellung nach vorne aufgeklappt.
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Durch Schwenken des Betätigungshebels 60 wird das Druckmittel von
der anderen Seite in den Druckzylinder 38 eingegeben. Die Bezugwende- und Überziehvorrichtung
wird nach unten gefahren.
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Das Beziehmaterial 56 verbleibt auf dem nun bezogenen Teil 36.
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Nach Aufwärts fahren des Preßbalkens 32, wozu das Ventil 58 betätigt
wird, kann auch das bezogene Teil 36 aus der Beziehpresse herausgenommen werden.
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Die obige Beschreibung hat gezeigt, daß es auch wichtig ist, einen
genau auf die Form des Teiles 36 abgestimmten Preßbalken 32 zu verwenden. Dieser
Preßbalken 32 und die an diesem befestigten Niederhalten 34 müssen so ausgebildet
sein, daß die- eine Seite des Teils 36 gerade in der Beziehpresse bzw.
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parallel zu der sich nach aufwärts bewegenden festen Halbschale 48
steht. Damit wird sichrgestellt, daß sich die feste Halbschale
48
unbehindert an der geraden Seite des Teils 36 entlangbewegt, während die angelenkte
Halbschale 50 mit ihrer Oberkante an der schrägen Seite anliegt und von dieser nach
außen gedrückt wird.
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Im folgenden wird die Ausführungsform nach den Figuren 5 bis 7 beschrieben.
Im gezeigten Beispiel wird ein schon mit einem Sitz verbundener Rücken bezogen,
der Ausbuchtnngen oder sogenannte Ohren aufweist.
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Bei der Ausführungsform nach den Figuren 5 bis 7 ist ein Rahmen 70
auf der Bodenplatte 1o befestigt. Der Rahmen 70 trägt eine Auflage 72. Auf derBodenplatte
10 sind weiter Säulen 14 befestigt, die die Auflagefläche 16 tragen. SchließlickLSs
t auf der Bodenplatte noch der Druckzylinder 38 befestigt, der vorzugsweise pneumatisch
arbeitet und die Kolbenstange 40 verschiebt.
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An der Kolbenstange 4o ist ein Ausleger 74 befestigt, der die Andrückplatte
76 trägt. Der Ausleger 74 besteht aus einem unteren horizontalen und einem oberen
schräg aufwärts verlaufenden Schenkel. An dem unteren horizontalen Schenkel sind
noch Streben 78 und 80 befestigt. Diese tragen eine Traverse 82, die ihrerseits
die Bezugwende- und. Aufziehvorrichtung trägt. Diese Vorrichtung besteht aus den
beiden Bendeblechen 84 und. den beiden Endblechen 86. An der Unterkante der Wendebleche
&4 sind Gelenke 88 befestigt, in denen die Endbleche 86 aufgehangen sind. Wie
Figur 6 zeigt, haben die beiden Wendebleche 84 Trapezform. Die Endbleche 86 sind
U-förmig gebogen. Ihre beiden Flansche liegen in der Verlängerung der Wendebleche
84 bzw. liegen unmittelbar an diesen an. Das Beziehmaterial 56 ist zu einer Hülle
vernSht,-kow deren rechte Seite innen liegt. In dieser Form wird das Beziehmaterial
über die Wendebleche- 84 und die Endbleche 86 b gezogen.
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Dies zeigt Figur 5. Zur besseren Übersicht ist das Beziehmaterial
56 in Figur 6 nicht eingezeichnet.
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Im gezeigten Beispiel soll ein Polstersessel bezogen werden.
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Dieser besteht im wesentlichen aus einem Rücken 9o und einem Sitz
92. Insgesamt ist der Polstersessel mit 94 bezeichnet wc'de.
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Sein Rücken 9o steht auf der Auflagefläche 16, während der Sitz
92
auf der Auflage 72 ruht.
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Die Andrückvorrichtung, mit der der Polstersessel 94 in der Vorrichtung
gehalten wird, besteht aus den beiden Hebeln 96, die in Gelenken 98 an der Bodenplatte
li angelenkt sind. Ihre oberen Enden werden durch eine Querstange 100 verbunden,
auf die ein Handgriff 102 aufgesetzt ist. eben den Gelenken 98 sind Stutzen 1o4
auf der Bodenplatte lo befestigt. Wie Figur 1 zeigt, stützen die Stützen 1o4 die
Hebel 96 so weit ab, daß sie in Ruhestellung nicht ganz nach ## unten bis auf den
Boden herabfallen können.
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Wie Figur 6 zeigt, weist der Rücken 9o Ausbuchtungen oder sogenannte
Ohren 1o6 auf. Diese Ohren 1o6 sind der Grund für die spezielle Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Beziehpresse.
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Der in der Zeichnung gezeigte pneumatische Druckzylinder 38 arbeitet
in beiden Richtungen. Die Druckluftzufuhr-un-d-Steuerung erfolgt büber das Ventil
58, das mit dem Ventilhebel 1o8 bedient wird.
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Nach der vorliegenden Beschreibung der konstruktiven Einzelheiten
dieser Ausführungsform soll nun ein Arbeitsablauf beschrieben werden.
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Vor Beginn des eigentlichen Arbeitens mit dieser Beziehpresse wird
das Beziehmaterial 56 in die Form einer Hülle genäht. Diese Helle wird auf die Bezugwende-
und Überziehvorrichtung bzw, auf die Wendebleche 84 und die Endbleche 86 aufgezogen.
Die linke Seite und die Nähte liegen außen. Es ergibt sich das in Figur 5 gezeigte
Bild. Anschließend wird der vorgepolsterte Sessel 94 aufgesetzt. Ilit seinem Rücken
9o steht er auf der Auflagefläche 16 bzw. auf dem Beziehmaterial 56 auf . Sein Sitz
n2 liegt auf der Auflage 72. Die Andrückvorrichtung aus den Hebeln 96 und dr Querstange
loo ist noch heruntergeklappt. Sie wird nun verschwenkt, so daß sich die Querstange
loo auf den Sitz 92 ## schiebt. Siehe Figur 7. Nach diesen vorbereitenden Arbeiten,
wozu auch das Ausrichten des Beziehmaterials56und der Nähte der
Hülle
auf der Bezugwende- und Überziehvorrichtung gehört, kann der Druckzylinder 38 in
Tätigkeit gesetzt werden. Der Ventilhebel 108 wird verstellt und die Kolbenstange
40 fährt nach oben. Dabei geschieht zweierlei.
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Die auf der auflage 16 aufliegende Kante des Rückens go hält das eine
Ende der aus dem Beziehmaterial 56 genähten Hülle fest auf der Auflage 16. Während
sich nun die Ende bleche 84 aund die Endbleche 86 an dem Rücken 90 entlang nach
oben bewegen, schieben sie das Beziehmaterial56 auf diesen auf. Dieses wird dabei
um die Oberkanten der Wendebleche 84 und der Endbleche 86 a gezogen, wobei es gewendet
wird und die anfangs außen liegende linke Seite nach innen gelant und sich auf den
Rücken 9o auflegt. Figur 7 zeigt die erreichte Endstellung.
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Das Beziehmaterial 56 wird entlang der Oberkante der Bendebleche 84
und der Endbleche 86 auf den Rücken 9o aufgelegt. Wenn diese Oberkante bei der Aufwärtsbewegung
die Ausbuchtungen 1o6 erreicht, schwenken die Endbleche 86 nach außen. Dies zeigen
die Pfeile in Figur 2. Nachdem die breiteste Stelle der Ausbuchtungen 106 passiert
ist, werden die Endbleche 86 wieder durch die Elastizität des stramm aufgezogenen
Beziehmaterials 56 nach innen gezogen. Mit ihren Oberkanten liegen die Endbleche
immer an den beiden Seiten des Rückens 90 an. Damit wird gewährleistet, daß das
Beziehmaterial 56 glatt aufgezogen wird.
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In Figur 6 liegen die Oberkanten der Endbleche 86 nicht direkt an
den Seiten des Rückens 9o an. Dies geschah jedoch nur aus Gründen d höherer Deutlichkeit
der zeichnerischen Darstellung.
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Bei dieser Aufwärtsbewegung der Wende- und Endbleche 84 bzw. 86 hat
sich auch die Andrückplatte 76 nach oben bis in die in Figur 7 gezeigte Endstellung
bewegt. Dabei drückt die Andrückplatte 76 gegen den hinteren Bereich des Sitzes
92 wie dies Figur 7 andeutet. Dabei wird der Sitz 92 zusammengedrückt. Dieses Zusammendrücken
kann starker sein als es Figur 7 zeigt. Der Zweck des Zusammendrückens liegt darin,
daß clie Trennfuge Oder Verbindungslinie zwischen Sitz 92 und Lücken 90 verkilrzt
wird
und man leichter mit der Hand hineinfassen und durchgreifen
kann.
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Dies ist erforderlich, um die Enden oder Zugstreifen des Beziehmaterials
zwischen Sitz 92 und Rücken 9o durchziehen zu können.
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Figur 7 zeigt, wie die Enden 112 der Hülle bzw. des Beziehmaterials
locker nach außen herabhEngen. Diese Enden 112, die in Wirklichkeit länger sind,
werden mit der Hand nach oben gezogen, Das eine Ende wird dabei zwischen Rücken
92 und Sitz 9o hindurchgezogen und auf der Unterseite des Sitzes 92 bzw. des Rückens
9o angeheftet.
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Zusätzlich zu den geschilderten lassen sich auch weitere Polster-und
Bezieharbeiten auf der erfindungsgemällfen Beziehpresse durchführen. Der Sessel
93 wird in Arbeits- bzw. Augenhöhe auf der Vorrichtung ghelaten und ist von'allen
Seiten leicht zugänglich.
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Nach dem Abschluß aller Arbeiten wird der Druckzylinder 38 in Abwärtsrichtung
mit Druckluft beaufschlagt. Die Bezugwende- und überziehvorrichtung und die Andrückplatte
76 fahren nach unten.
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Schließlich wird die Andrückvorrichtung wieder nach unten geschwenkt
und die Querstange loo vom Sitz 92 abgezogen. Man erreicht wieder die in Figur 5
gezeigt-e Stellung, in der der nun bezogene Polstersessel 94 von der Beziehpresse
abgenommen werden kann.
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patentansprüche: