DE1947965C3 - Verfahren zur Gewebekantenbildung an Webmaschinen, und Greiferschützen zur Durchführung eines solchen Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Gewebekantenbildung an Webmaschinen, und Greiferschützen zur Durchführung eines solchen VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewebekantenbildung an Webmaschinen, bei welchem abwechselnd
von beiden Seiten auf Länge abgemessene und abgeschnittene Schußfäden eingetragen und die vorstehenden
Schußfadenenden ins nächste Fach zurückgebogen werden. Sie betrifft ferner einen Greiferschützen
zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Bei der Gewebekantenbildung, also bei der Bildung
'5 von Einlegekanten, geht man derzeit so vor, daß das
vorstehende Ende des soeben eingetragenen Schußfadens vom Eintrageorgan, also dem Greiferwebschützen,
freigegeben und an eine Haltevorrichtung außerhalb des Fachs übergeben wird. Eine besondere
Kantenlegernadel, die durch eine Fachhälfte in das Fach eindringt, holt sich das Fadenende von der Halteeinrichtung
und legt es in das nächste Fach ein, noch bevor der nächste Fadeneintrag erfolgt. Dieses Verfahren ist sehr
kompliziert, erfordert auch eine komplizierte und
:?5 dadurch störanfällige Mechanik, und ist besonders bei
elastischen Garnen schwierig durchzuführen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Gewebekantenbildung zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch
Ό die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen. Auf diese
Weise erspart man die beschriebenen Zusatzvorrichtungen mit Kantenlegernadeln etc., und man kann in sehr
einfacher Weise eine feste Gewebekante bilden.
Eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ergibt sich durch die im Anspruch 2
angegebenen Maßnahmen.
Ein Greiferschützen mit einer Haltevorrichtung an beiden Enden, welche Haltevorrichtungen alternierend
aktivierbar sind, ist aus dem DT-Gbm 17 82 191
♦o bekannt. Ein Wiedereinlegen der vorstehenden Schußfadenenden
ist mit diesem bekannten Greiferschützen nicht möglich, sondern der eingetragene Schußfaden
wird nur so lange festgehalten, bis er beim Umtritt des Webfaches von den wechselnden Kettfaden abgebun-
*5 den wird. Gleichzeitig mit dem Einlegen eines neuen
Schußfadens wird hierbei der eingetragene Schußfaden freigegeben, so daß die Bildung einer Einlegekante
hiermit nicht möglich ist.
Die Maßnahmen des Anspruchs 2 bezwecken, daß der Schußfaden lediglich durch mehrmaliges Umlenken
festgehalten wird, d. h., die erforderliche Reibungskraft wird im wesentlichen mit Hilfe eines genügend großen
Umschlingungswinkels des Schußfadenendes um die Schenkel der Haltevorrichtung erreicht, also ohne oder
5'5 mit nur sehr kleiner Klemmkraft, wodurch der Faden
geschont und die Zahl der Fadenverlierer wesentlich verringert wird.
Aus der US-PS 32 88 173 ist es bekannt, den Schußfaden zwischen zwei Platten einzuklemmen und
hierbei viermal um je 90° umzulenken. Ferner ist es aus der CH-PS 3 70 720 und 3 71756 bekannt, einen
Schußfaden im Schützen festzuklemmen, was aber den erwähnten Nachteil hat, daß der Faden wesentlich
stärker beansprucht wird.
Weitere bevorzugte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 9.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der auch Ausfüh-
rungsbeispiele von erfindungsgemäßen Greiferschützen zur Durchführung des Verfahrens dargestellt sind. Es
zeigt
F i g. 1 bis 7 schematisch eine Ausführungsform des Verfahrens zum Schußeintrag in verschiedenen Verfahrensstufen,
Fig.8 die nach dem Verfahren gemäß Fig. 1 bis 7
hergestellte Gewebekante,
Fig.9 eine perspektivische Ansicht eines Greiferschützens
mit einem Teil der Webmaschine, wobei sich der Schützen in dem nicht dargestellten Fangkasten
befindet,
Fig. 10 dieselbe perspektivische Ansicht wie Fig.9,
jedoch beim Eintritt des Schützens in das Fach,
Fig. 11 raumbildlich dne Fadenhaltevorrichtung des Schützens in geöffnetem Zustand,
Fig. 12 die Fadenhaltevorrichtung nach Fig. 11 in geschlossenem Zustand,
Fig. 13, 14, 15, 16 und 17 die Umlenkorgane der Fadenhaltevorrichtung in fünf verschiedenen Arbeitsphasen,
Fig. 18 eine raumbildliche Ansicht einer anderen Ausführungsform einer Fadenhaltevorrichtung eines
Greiferschützens bei der Ankunft in dem Schützenkasten und in geschlossenem Zustand,
Fig. 19 die perspektivische Ansicht der Fig. 18, jedoch in geöffnetem 7ustand der Fadenhaltevorrichtung,
Fig. 20 die perspektivische Ansicht gemäß F g. 18 und 19, jedoch beim Eintritt des Schützens in das
Webfach.
F i g. 1 zeigt schematisch, wie abwechselnd von beiden Seiten des Gewebes 7 je ein Schußfaden 8 bzw.
11 in das Fach eingetragen wird. Der Schußfaden 8 bzw.
11 kommt von einer nicht gezeigten Vorratsspule oder
von einer Fadenlängenabmeßvorrichtung und geht durch eine öse 10 bzw. 10' hindurch.
F i g. 2 zeigt, wie der Schußfaden von rechts in bezug auf die Zeichnung mittels der am Heck des Webschützens
vorhandenen Haltevorrichtung in das Fach eingezogen worden ist, während der von links beim
nächsten Schuß einzuziehende Schußfaden 11 durch die
am anderen Ende des Webschützens 1 befindliche Haltevorrichtung hindurchgeht und an der Klemmvorrichtung
12 festgeklemmt ist.
F i g. 3 zeigt das Anschlagen des eingetragenen Schußfadens 8 durch das Webblatt 2. Die Klemmvorrichtung
12 und die beiden Haltevorrichtungen sind offen.
F i g. 4 veranschaulicht den Eintritt des Greiferschützens 1 in das Fach beim nächsten Schußeintrag von
links. Das Ende des vorher eingezogenen Schußfadens 8 ist in das neue Fach eingelegt worden. Der Schußfaden
11 wird durch die am Heck befindliche Haltevorrichtung
in das Fach eingetragen.
Fig. 5 zeigt die der Fig. 2 entsprechende Lage der
Vorrichtung nach dem Einziehen des Schußfadens 11 von links in bezug auf die Zeichnung.
Fig.6 zeigt die der Fig.3 entsprechende Lage des
Greiferschützens nach dem Einziehen des Schußfadens Ii von links.
Fig. 7 ist die Lage entsprechend Fig. 4 beim Wiedereintritt des Greiferschützens 1 von rechts.
Fig. 8 veranschaulicht einen Teil des Gewebes mit
den Kettfaden 6 und den in die Gewebekante b5 eingezogenen Enden des Schußfadens 8.
In den Fig. 9 und 10 ist mit 1 der Greiferschützen und
mit 2 das Webeblatt bezeichnet, das während des Webens eine durch den Pfeil 3 angegebene Hin- und
Herbewegung ausführt, und Stäbe 4 und eine Endleiste 5 aufweist. Mit 6 sind Kettfäden und mit 7 das Gewebe
bezeichnet und mit 8 ein soeben in das Webfach eingetragener Schußfaden. An dem dem Webeblatt 2
entgegengesetzten Ende des Schützenkastens befindet sich ein beweglicher Anschlag 9 für den Greiferschützen
1. Der Anschlag 9 ist mit dem Webeblatt 2 verbunden bzw. bewegt sich mit ihm in der durch den Pfeil 9'
angedeuteten Richtung hin und her. Durch eine öse 10 geht der von einer nicht gezeigten Spule außerhalb des
Webfaches oder von einer nicht gezeigten Fadenlängenabmeßvorrichtung
kommende Faden 11 hindurch, und 12 ist eine an sich bekannte Klemmvorrichtung für
den Faden 11, die durch eine nicht gezeigte Betätigungsvorrichtung
geöffnet und geschlossen wird und die durch den Pfeil 13 angedeutete Hin- und Herbewegung
ausführt.
An den beiden Enden des Schützens 1 ist in je einer Ausnehmung 14 eine Fadenhaltevorrichtung angeordnet,
die in größerem Maßstab in den Fig. 11 und 12
gezeigt ist. An einem ersten Gelenkzapfen 15 des Schützens 1 ist ein Betätigungsarm 16 und an einem
zweiten Gelenkzapfen 17 ein winkelförmiger Schenkel 18 gelagert. Am Arm 16 und dem Schenkel 18 sind
mittels Zapfen 19, 20 zwei in gegenseitigem Abstand stehende Schenkel 21, 22 angelenkt, die sich über bzw.
unter dem Arm 16 und dem Schenkel 18 befinden und einen geringen, jedoch mehr als die Fadendicke
betragenden Abstand von diesen haben. Die beiden an ihren Enden jeweils mit einem Haken versehenen
Schenkel 21, 22 und der Endteil des winkelförmigen Schenkels 18 bilden Umlenkglieder für den Faden, die
bei der Bewegung des Webeblattes 2 durch den Anschlag 9 in den in F i g. 11 dargestellten geöffneten
Zustand bewegt worden sind und durch eine Öffnung aus dem Greiferschützen 1 vorstehen, so daß sich der
Faden zwischen ihnen befindet. Werden die Schenkel 18,21 und 22 durch eine auf den Arm 16 wirkende Feder
23 in den Greiferschützen 1 hineingezogen, so bewegt sich der Endteil des Schenkels 18 zwischen die mit
Haken versehenen Schenkel 21, 22 (Fig. 12). In diesem
geschlossenen Zustand wird der Faden mehrmals um die Umlenkglieder umgelenkt, wie das Fig. 14 zeigt.
Während des nachfolgenden Hindurchganges des Greiferschützens 1 durch das Fach, bei dem die
Klemmvorrichtung J2 geöffnet wurde, ist der Faden durch die am linken Ende des Schützens vorhandene
Fadenhaltevorrichtung sowie durch den von der Luftreibung einerseits und von der öse 10 andererseits
erzeugten Widerstand so umgelenkt, daß er ohne oder mit nur sehr geringer Klemmung festgehalten wird.
Wie aus Fig. 9 ersichtlich, hat die am rechten Ende des Schützens vorhandene Fadenhallevorrchtung bei
vorangehendem Durchgang des Schützens durch das Fach den Faoen 8 in das Fach eingetragen und ist nun
durch Einwirkung der Endleiste 5 des Webeblattes 2 auf das vorstehende Ende 16a des Betätigungsanns 16
geöffnet worden (Fig. 16). Durch das Anschlagen des Webeblattes 2 wird das freie, über die Haltevorrichtung
herausragende Fadenende verkürzt. Beim Wiedereintritt des Schützens 1 in das Fach ändern das freie
Fadenende wegen seiner Massenträgheit und des Luftwiderstandes sowie das soeben eingewebte Fadenende
ihre Richtung relativ zum Schützen, so daß sie nicht mehr über die Hakcnglieder 21 und 22 umgelenkt
werden (Fig. 17). Durch die verringerte Umlenkung wird das Fadenende nicht mehr Behalten, sondern aus
den Umlenkgliedern herausgezogen und in das Fach eingelegt (F ig. 10).
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 18 bis 20 ist
in einer Ausnehmung am Ende eines Greiferschützens 24 eine Nockenscheibe 25 auf einem Drehzapfen 26
drehbar gelagert. Die Nockenscheibe 25 ist mit einem Schlitz 27 versehen, durch den ein Zapfen 28
hindurchgeht, der oben und unten in je einer schenkelartigen Umlenkplatte 29, 30 sitzt. Die beiden
Schenkel 29,30 sind an einem zweiarmigen Betätigungshebel
31 ausgebildet, welcher um einen im Greiferschützen 24 sitzenden Drehzapfen 32 drehbar ist. Der
Betätigungshebel 31 liegt in einem nach hinten offenen Hohlraum des Schützens 24, und sein Endteil 33 wirkt
mit einem in den Hohlraum des Greiferschützens 24 eintretenden Nocken 34 zusammen, der mit einem
Tauchanker 35 verbunden ist, welcher in eine Magnetspule 36 eintaucht. Vom Endteil 33 des Hebels 31
verläuft ein federnder Arm 37 zurück bis zur Nockenscheibe 25. Das freie Ende dieses Armes 37 liegt
gegen den Umfang der Scheibe 25 an und liegt in derr geschlossenen und offenen Zustand der Umlenkgliedei
in je einem Einschnitt 38 bzw. 39 der Scheibe 25. In den
in F i g. 18 gezeigten Zustand der Nockenscheibe 25 unc
der Schenkel 29, 30 bzw. des zweiarmigen Betätigungs hebeis 31 wird ein Fadenende zum Hindurchziehet
durch das Fach durch mehrmaliges Umlenken zwischer der Scheibe 25 und den Schenkeln 29, 30 festgehalten
Wenn sieh nun, wie gezeigt, der Schützen 24 im rechten nicht dargestellten Schützenkasten befindet, und dei
Nocken 34 durch Erregen der Magnetspule 36 aus den in F i g. 18 gezeigten Zustand in den in F i g. 19 gezeigter
Zustand verschoben wird, werden der Betätigungshebe 31 mit den Umlenkschenkeln 29, 30 und die Nocken
scheibe 25 in den Zustand gemäß Fig. 19 verdreht, ir weichem das Fadenende freigegeben und durch da:
Anschlagen des Webeblattes nachgezogen wird, so daC das Fadenende beim Wiedereintritt des Greiferschüt
zens 24 in das Fach aus der Umlenkstelle herausgezoger und in das Fach hineingetragen wird (F i g. 20).
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Gewebekanienbildung an Webmaschinen,
bei welchem abwechselnd von beiden Seiten auf Länge abgemessene und abgeschnittene
Schußfäden eingetragen und die vorstehenden Schußfadenenden ins nächste Fach zurückgebogen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das
vom eingetragenen Schußfaden aus dem Fach vorstehende Fadenende zugleich mit dem nächsten
Schußfaden in das nächste Webfach eingezogen wird, wobei die gleiche Schußeintragvorrichtung
sowohl das vorstehende Ende des eingetragenen und angeschlagenen Fadens als auch den Anfang des
nächsten Schußfadens festhält und nach dem Anschlagen des eingetragenen Fadens die Haltekraft
für dessen Ende verringert.
2. Greiferschützen zur Durchfünrung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit je einer Haltevorrichtung
an seinen Enden, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtungen jeweils zwei parallele, in gegenseitigem
Abstand stehende Schenkel (21, 22; 29, 30) und einen zwischen diese einfahrbaren Schenkel (18,
25) aufweisen, wobei im geschlossenen, den Schußfaden (8,11) festhaltenden Zustand zwei benachbarte
Schenkel jeweils in einem Abstand voneinander stehen, der mindestens gleich der Schußfadendicke
ist, und wobei der festzuhaltene Schußfaden von jedem Schenkel um jeweils um etwa 180° umlenkbar
ist.
3. Greiferschützen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (21, 22; 29, 30; 18,
25) der Haltvorrichtungen in einer Ausnehmung (14) des Schützens angeordnet sind, aus welcher sie im
offenen Zustand herausragen und in welcher sie im geschlossenen Zustand versenkt sind.
4. Greiferschützen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Betätigungsglied
(16, i6a) für die Haltevorrichtung (18, 21, 22) über den Schützen vorsteht und bei der Hin- und
Herbewegung des Webeblattes (2) durch einen mit diesem verbundenen Anschlag (5,9) betätigbar ist.
5. Greiferschützen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (18,
21, 22) schwenkbar gelagert sind und zangenartig übereinandergreifen.
6. Greiferschützen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Betätigungsglied (31) für die
Schenkel (25; 29, 30) der Haltevorrichtung durch einen am Webmaschinengestell angeordneten Nokken
(34) betätigbar ist.
7. Greiferschützen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (34) bei im
Schützenkasten ruhendem Schützen durch einen Magneten (35, 36) steuerbar ist und auf das
Betätigungsglied (31) einwirkt.
8. Greiferschützen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken am Webmaschinengestell
fest anordnet :st und bei der Bewegung des Schützens auf das Betätigungsglied (31) einwirkt.
9. Greiferschützen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Schenkel der Haltevorrichtung
als Nockenscheibe (25) ausgebildet ist und die anderen Schenkel (29, 30) mit dieser
Nockenscheibe in Wirkverbindung stehen und an einem zweiarmigen Betätigungshebel (31) ausgebildet
sind, welcher mit dem Nocken zusammenwirkt und einen federnden, gegen die Nockenscheibe
anliegenden Arm (37) trägt.
Applications Claiming Priority (1)
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CH1648268A CH473924A (de) | 1968-11-05 | 1968-11-05 | Verfahren und Einrichtung zum Schusseintrag mit spulenlosem Webschützen |
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