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Sinrichtung zum Abrunden flacher Zuschnitte Die Erfindung betrifft
eine Binrichtung zum gleichzeitigen Abrunden der Ecken an flachen Zuschnitten aus
Karton, Pappe, steifen Kunststoffen oder ähnlichem Material.
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Es ist bekannt, bei derartigen Zuschnitten, die im weiteren Verlauf
beispielsweise zu Buchdecken verarbeitet werden oder als Endprodukt Spielkarten
ergeben, die im Arbeitsprozeß sich bildenden Ecken abzurunden. Dabei wird besonderer
Wert darauf gelegt, daß jede Abrundung übergangslos mit den anliegenden Seiten verläuft.
Zur Durchführung dieses Vorganges sind Eckenabrundemaschinen im Gebrauch, die als
Winkelstanze ein Ober- und ein Untermesser aufweisen. Das Arbeitsgut wird dabei
als einzelnes Stück oder, wie bei Spielkarten, als Stapel mit einer verhältnismäßig
geringen Stückzahl in einen Winkelanschlag eingefahrt und jeweils eine Ecke des
Stapels abgerundet. Um diesen Arbeitsgang zeitlich gesehen zu verkürzen, wurde bereits
vorgeschlagen, gleichzeitig zwei Ecken abzurunden durch die Anordnung einer Zwillingsstanze.
Obwohl hiermit die doppelte Leistung erreicht werden konnte, verblieb in beiden
fällen das manuelle Einführen des Stapels in die Winkelanschläge, wobei der Stapel
solange gehalten werden mußte, bis der Abrundevorgang abgeschlossen war. Verschiebungen
einzelner Lagen des Stapelmaterials waren dabei unausbleiblich. Als ein weiterer
Flachteil zeigte sich die schwierige Einstellung des Untermessers zum Obermesser,
im besonderen dann, wenn sich ein liachschleifen der Messer erforderlich machte.
Unter Umständen mußten sogar die Winkelanschläge nachgestellt werden. Wenngleich
bei Buchdecken kleine Differenzen bezaglich der Abrundung zu den anliegenden Schnittkanten
übersehen
werden können, dürfen bei Spielkarten diese in keinem Fall vorhanden sein0 Hier
besteht die Forderung, daß die vier Ecken ohne åeden Cbergang von der Rundung zur
Geraden in jeder Lage deckungsgleich sein müssen, Um dieser Forderung nachzukommen
und gleichzeitig eine rationelle Arbeitsweise zu erreichen, die in weitgehendem
Maße von der Geschicklichkeit einer Arbeitskraft unabhängig ist, ergab sich die
Aufgabe, eine Einrichtung zu schafen, die es ermöglicht, einen Stapel von etwa 750
- 800 mm Länge, beispielsweise Spielkarten, in einem Arbeitsgang gleichzeitig an
allen vier Ecken abzurunden, wobei noch besonderer Wert darauf zu legen ist, daß
für jede Schneidstelle nur ein Messer Verwendung findet, also das Gegenmesser entfällt
und damit ein besonders leichtes Einstellen des jeweiligen Messers für die in Trage
kommende Schnittstelle erreicht wird.
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Die Aufgabenlösung sieht eine Einrichtung vor, in der entsprechend
der abzurundenden Eckenzahl eines Zuschnittes, beispielsweise einer Spielkarte,
Schneidmesser tragend und eine Schneidstation bildende Kreuzschlitten kranzförmig
um ein endloses Fördermittel angeordnet sind und die zur Aufnahme eines einen Zylinder,
vorzugsweise jedoch einen kegeligen Schaft aufweisenden Werkzeuges dienen, daß Serner
zur Verstellung der Kreuzsclilittenteile Feingewindespindeln, denen eine Schnellklemmung
zugeordnet ist, vorgesehen sind, weiterhin daß sich innerhalb der Schneidstation
aus Blachstahlbändern bestehende auswechzelbare Führungen sowie Spannvorrichtungen
befinden und daß schließlich zurAufnahme der Zuschnitte eine verriegelbare, mit
Schaltkontakten versehene, aufklappbare Winkelführung angeordnet ist.
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Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben
und wird in ergänzenden schematischen Zeichnungen näher dargestellt.
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Es zeigen: Fig, 1: eine Seitenansicht der gesamten Einrichtung unter
Weglassung der nicht direkt die Erfindung berührenden Einzelheiten, iig. 2: einen
Querschnitt der -Einlegestelle, Fig. 3: eine Ansicht der Schneidstation in der Durchgangsrichtung
gesehen, Bigo 4: eine Draufsicht mit einem Querschnitt eines Messerhalters.
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In einem nicht näher Eargestellten Maschinengestell befindet sich
ein endloses umlaufendes Bördermittel 1, vorzugsweise eine Förderkette, an der eine
Anzahl Mitnehmer 2 befertigt sind. Das obere trumm 3 des Fördermittels durchläuft
zunächst eine Einlegestelle 4, die sich aus fest angeordneten Suhrungen 5 und 5t
und einer wegklappbaren Winkelführung 6 zusammensetzt. Letztere steht mit Schaltkontakten
7 in Verbindung, die durch eine Verriegelung 8 betätigt werden0 An die Einlegestelle
4 schließt sich eine Schneidstation 9 an, die entsprechend dem AusSührungsbeispiel
vier Kreuzschlitten 10; 11; 12 und 13 auSweistO Diese Kreuzschlitten bilden eine
kranzförmige Anordnung, durch deren Inneres sich gleichfalls das obere Trumm 3 des
Fördermittels 1 führt.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende:
In
die Einlegestelle 4 werden Zuschnitte 14 in einer Länge von 750 - 800 mm au9 die
Führung 5 so aufgesetzt, daß sie sich bereits an die seitliche Führung 5' abstützen.
Während dieses Vorganges befindet sich das Fördermittel 1 in Ruhelage. Die vordersten
Zuschnitte stützen sich gegen eine lose aufgelegte Anlage 15 ab, die letzten Zuschnitte
jedoch gegen einen Mitnehmer 2 unter Zwischenlage eines den fertig abgerundeten
Zuschnitten entsprechenden Profilstückes 170 Die eingelegten Zuschnitte werden nunmehr
mit einem Egalisierwinkel auf sauberes Anliegen zurechtgestoßen und die Winkelführung
6 umgelegt. Diese arretiert sich dabei selbst durch die Verriegelung 8 mit gleichzeitiger
Wiikung eines Schaltkontaktes 7. Nunmehr wird über eine Drucktaste die Einrichtung
in tätigkeit gesetzt. Durch einen nicht näher dargestellten Antrieb zieht das Fördermittel
1 mittels des Mitnehmers 2 die gesamten eingelegten Zuschnitte 14 durch die Kreuzschlittenanordnung.
Jeder der Kreuzschlitten 10 bis 13 weist anstelle der bekannten \Terkzeugspanneinrichtungen
einen Halter 18 auf, der parallel zum J?ördermittel eine vorzugsweise kegelige Bohrung
besitzt zur Aufnahme eines Messers 19. Die Bohrung ist so angeordnet, daß etwa drei
Viertel ihres Umfanges vom Halter umfaßt werden, damit eine Auskehlung des Messers
19 für den durchzuführenden Eckenbeschnitt freiliegt. Dabei ist es noch von Vorteil,
daß der Halter 18 eine parallel zur Achse der Bohrung liegende Abflachung aufweist.
Bei dem Durchziehen der Zuschnitte 14 durch die Schneidstation 9 stoßen die Messer
19 gleichzeitig alle vier Ecken sauber ab, da der Stapel einen massiven Materialblock
darstellt. Beim Eintreten des Stapels in die Schneidstation geben die flihruien
5 und 5i und -die WinkelSiihrung 6 diesen frei. Er wird jetzt von den mit Spannvorrichtungen
20 versehenen Führungen 21 und 22 übarw nommen, deren Aufgabe darin bastehtD die
einzelnen im Stapel
zusammengefaßten Zuschnitte auf absolut gleiche
Einordnung zu halten, so daß eine übermäßig große Reibung, die zu einem Markieren
der einzelnen Zuschnitte führen würde, vermieden wird. Diese Spannvorrichtungen
20 bestehen aus Stahlbändern 25, die auf der den Zuschnitten zugewandten Seite eine
Hartverchromung aufweisen. Sie werden an den Kopfseiten der Führungen 21 und 22
angehängt und erhalten die notwendige Spannung durch Spannschrauben, die an den
der Eingangsseite der Sciineidstation zu liegenden Führungsenden vorgesehen sind.
In gleicher Weise wird die Führung der nach oben weisenden Seiten der Zuschnitte
14 bewirkt, nur daß hier eine Brücke 16 als träger einer Spanneinrichtung 23 dient.
Nach dem Durchdrücken des Stapels setzt sich das Fördermittel 1, durch Endschalter
bedingt, selbsttätig still, so daß von einer zweiten Arbeitskraft der beschnittene
Stapel entnommen werden kann. Gleichzeitig bewirkt dieser Endschalter ein Auslösen
der Verriegelung 8 und ermöglicht einöffnen der Winkelführung 6 zwecks erneuter
Einlage von Zuschnitten0 Die Messer 19 weisen einen zylindrischen oder vorteilhafterweise
einen kegeligen Schaft auf. Damit ist ein fester Sitz gewährleistet, der noch durch
Schrauben gesichert ist0 Die mit einem Beingewinde versehenen Spindeln 24 der Ereuzschlitten
10; 11; 12 und 13 lassen ein äußerst genaues Einstellen der Messer zu, die noch
durch die Verdrehmöglichkeit der Messer in ihren Haltern 18 verfeinert winde Die
Kreuz schlitten selbst werden durch nicht dargestellte Schneliklemmungen so in ihrer
eingestellten Lage gehalten, daß der eingestellte Beschnitt in jedem Fall beibehalten
bleibt. Es ist denkbar, anstelle des im Ausführungsbeispiel aufgezeigten umlaufenden
Fördermittels 1 auch ein nur hin-und hergehendes Mittel in Form eines Druckzylinders
mit Kolben und einer Kolbenstange, die die Funktion des oberen Kettentrumms übernimmt,
anzuwenden, wobei hydraulische oder pneumatische Druckmittel eingesetzt werden können.
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Die erfindungsgemäßen Vorteile nach beiden Ausführungsarten sind darin
zu sehen, daß in einem Arbeitsgang eine erheblich größere Stückzahl von Zuschnitten,
beispielsweise von Spielkarten, als nach den bisher bekannten Verfahren bei einem
verhältnismäßig geringen Aufwand an Einrichtung und Arbeitskraft mit hoher Genauigkeit
gleichzeitig an allen vier Ecken beschnitten werden könnens Ein weiterer erheblicher
Vorteil liegt noch darin, daß nur ein Messer je zu beschneidender Ecke Verwendung
findet, und daß das sonst gebräuchliche Untermesser oder eine Matrize in Wegfall
kommt.