DE194295C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Schreibmaschinen zur Ermöglichung des Schreibens einzelner Schriftzeichen oberhalb und unterhalb der Zeile. Sie ist für solche Schreibmaschinen bestimmt, welche mit einer Papierwalze und einem Zeileneinstellrad in Form eines Schaltrades versehen sind, das nach Vollendung einer Schriftreihe jedesmal um das Maß des Zeilenabstandes vorgedreht

ίο und in der jeweiligen Stellung durch eine elastische Hemmvorrichtung gehalten wird. Von den bereits zu gleichem Zweck an Maschinen solcher Art zur Anwendung gekommenen Vorrichtungen, bei welchen die Papierwalze mit einem um ein bestimmtes Maß nach beiden Seiten verstellbaren Gliede derart in Abhängigkeit gebracht ist, daß sie sich bei Verstellung dieses Gliedes mitdreht, zeichnet sich die die Erfindung bildende Vorrichtung durch ihre Einfachheit, die Abwesenheit aller federnden und reibenden Teile und außerdem dadurch aus, daß nur das Einrücken in die wirksame Stellung durch Hand geschieht, während die Auslösung aus dieser Stellung unter der Einwirkung der Hemmvorrichtung des Zeileneinstellrades selbsttätig erfolgt.

Auf der Zeichnung ist die neue Vorrichtung in Verbindung mit der Zeilenstellvorrichtung an einer Schreibmaschine nach System Underwood veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. ι eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt nach der Linie A-B gemäß Fig. 2, Fig. 2 eine Vorderansicht in unwirksamer und Fig. 3 eine Seitenansicht in wirksamer Stellung der Vorrichtung.

Auf der Achse 4 des als Walze ausgebildeten Druckwiderlagers 3, Papierwalze genannt, welche in den Seitenwangen des. Papierwagens 5 gelagert und am Vorderende in bekannter Weise mit einer Stellscheibe 7, sowie in Abstand von dieser mit dem Zeilenschaltrad 10 ausgestattet ist, befindet sich vor dem letzteren und anliegend an dasselbe ein Schieber 11 in senkrechter Lage. Derselbe greift mit einem Ausschnitt 12 über einen Bund 13 der Walzenachse 4 und ist am unteren Ende dieses Ausschnittes mit einem flachen, seitlichen Ansatz 16 versehen, mittels dessen er in seiner Längsrichtung unter Aufrechterhaltung der Anlage gegen das Schaltrad verschoben werden kann. Seitlich an seinem unteren und an seinem oberen Ende, indes nach entgegengesetzten Richtungen hin, trägt der Schieber 11 je einen der beiden Zapfen 15 und 17. Von diesen Zapfen ist der untere außer Eingriff mit den Zähnen des Schaltrades 10 und außerhalb der Bahn der Zähne desselben, wenn der obere Zapfen 17 in einer als Kerbe 18 ausgebildeten Lagerstelle sich befindet, die sich an dem senkrechten Schenkel 14 eines mit der Seitenwange des Papierwagens 5 verbundenen Winkelstückes befindet (Fig. Ij; der Zapfen 15 kommt indes zum Eingriff in jene Zähne, wenn der Schieber 11 mittels seines Ansatzes 16 so weit in Längsrichtung vorgeschoben wird, daß der obere Zapfen in einen oberhalb der Kerbe 18 und

in Verbindung mit ihr angeordneten Querschlitz 2θ^α gelangt (Fig. 3). Nach solchem Vorschub ist eine begrenzte Schwingbewegung des Schiebers 11 möglich, und zwar nach rechts und nach links aus seiner Normallage heraus so weit, bis der obere Zapfen 17 an eines der beiden Enden 19 oder 20 des Schlitzes 20^a gelangt ist. Durch diese Schwingbewegung wird gleichzeitig die Drehung des Schaltrades 10 und der Papierwalze 3 zwangläufig veranlaßt, welche dadurch, je nach der Richtung jener Bewegung, das auf ihr liegende und zur Aufnahme der Schrift bestimmte Papierblatt 22 nach oben oder nach unten hin aus der normalen Stellung herausbringt, in welcher es den Anschlag der an den oberen Enden schwingender Hebel 2 befindlichen Typen 1 bei Herstellung einer Schriftreihe entgegennimmt und dabei von einer mittels Feder 9 vorgedrängten Hemmvorrichtung 8 gehalten wird, die nach jedesmaligem Vorschub der Walze 3 um das Maß des Zeilenabstandes in eine der Zahnlücken des Schaltrades selbsttätig einspringt. Dieser Vorschub wird in bekannter Weise auch hier durch eine Klinke 25 veranlaßt, die *bei Längsverschiebung der sie aufnehmenden Stange 24 zeitweilig zum Eingriff in das Schaltrad 10 kommt und dessen jedesmalige Schaltbewegung alsdann um das genannte Maß bewirkt. Zur Erzielung der Versetzung einzelner Buchstaben nach oben oder unten der Zeile während des Schreibens mit Hilfe dieser Vorrichtung ist es möglich, nur mit einer Hand den Schieber 11 aufwärts zu schieben und gleichzeitig die Papierwalze mittels der Stellscheibe 7 so weit nach der einen oder anderen Richtung zu drehen, als der obere Zapfen 17 des Schiebers 11 es zuläßt. Beim Loslassen der genannten Teile bringt die während der Verschiebung und Drehung aus ihrer normalen Lage herausgebrachte Hemmung 8 das Schaltrad alsdann durch ihr Zurückdrängen in die vorher von ihr ausgefüllte Zahnlücke desselben selbsttätig wieder in die Ursprungliehe Stellung zurück.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung für Schreibmaschinen zum Versetzen einzelner Buchstaben oberhalb und unterhalb der Zeile während des Schreibens mittels eines mit der Papierwalze kuppelbaren, um ein bestimmtes Maß aus der Mittelstellung nach beiden Seiten verstellbaren Gliedes, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Glied aus einem mit einem Ausschnitt (12) versehenen, über die Achse (4) der Papierwalze (3) greifenden und oben wie unten je einen. seitlichen Zapfen tragenden; senkrecht gelagerten Schieber (11) besteht, der bei seiner" Verschiebung mit seinem oberen Zapfen (17) aus einer an der Seitenwange des Papierwagens angeordneten Lagerstelle (18) in einen oberhalb derselben '65 befindlichen Schlitz (2O^a) gelangt und mit seinem unteren Zapfen (15) in die Zähne des Zeilenschaltrades eingreift.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.