DE1942782C - Anordnung eines Strangführungsgerüstes für rechteckige, insbesondere brammenförmige Stränge aus Stahl - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine , Anordnung eines Strangführuiigsgcrüstcs für rechteckige, insbesondere hramuienförmige Stränge aus Stahl, das den Strang allseitig durch Rollen führt und stützt und bei dem die Rollen an den schmalen Seilen des Stranges dicht innerhalb der Kokille bis zu einer Entfernung vom Gießspiegel, die dem 1,5- bis 3fachen Wert der Kokillenlängc entspricht, hydraulisch oder mit Feilern quer zum Strang verschiebbar angeordnet sind.

In bekannten Anlagen zum Stranggießen von Rechleckst rängen sind Rollen vorwiegend auf den breiteren Seiten des Stranges angeordnet (USA-Patentschrift 2 284 503). Weiterhin ist es bekannt, die Rollen auf den breiteren Seiten in einem quer zum Strang festen Abstand voneinander anzuordnen oder auch hydraulisch bzw. elastisch gegen den Strang /η drücken, wobei die Anpreßkraft gegen einen Anschlag wirkt Auf diese Weise nehmen die Rollen ilen ferrostatischen Druck des flüssigen Strangkernes auf und verhindern ein Ausbauchen der breiteren Seiten des Stranges.

In der aus der USA.-Patentschrift 2 284 503 bekannten Stranggießanlage kann unter Umständen auf Roll;n an den schmaleren Seiten de* Stranges ganz verzichtet werden. Sind aber Rollen vorgesehen, so sind sie in größeren Abständen voneinander über die gesamte gestützte Länge des Stranges verteilt.

Werden auf diesen bekannten Anlagen rechteckige Stränge aus Stahl mit einer erhöhten Gießgeschwindigkeit gegossen, so treten erhebliche Schwierigkeiten auf. Es wurde nun gefunden, daß dir Stützung der breiteren Seiten des Stranges allein nicht ausreicht, sondern daß vielmehr in der gestützten Strangschale der breiteren Seiten infolge des ferrostatischen Drucks auf die schmaleren Seiten Zugspannungen in Querrichtung erzeugt werden, durch die Längsrisse, die häufig zu Durchbriichen führen, hervorgerufen werden.

Es wurde weiterhin gefunden, daß sich diese Mängel nicht beheben lassen, wenn zwar an den schmaleren Seiten Rollen angeordnet werden, diese jedoch einen feststehenden Abstand — quer zum Strang gemessen -— voneinander haben. In diesem Fall kann der Abstand der gegenüberliegenden Rollen entweder größer oder kleiner als die Breite des aus der Kokille austretenden Stranges sein, da die vor allem von der Gießgeschwindigkeit und Stahl-(|iialität abhangige Schrumpfung des Stranges in der Kokille und auch dicht darunter nicht genau bekannt ist. Im ersten Fall würde der Strang zwar geführt, jedoch nicht gestützt, weil die schmaleren Seiten wegen ihrer kleineren Abmessung weniger zum Aushauchen neigen, als dies bei den breiteren Seiten der Fall ist. Im anderen Fall würde der Strang im Führungsgerüst klemmen, und es könnte eine Beschädigung der Slrangschalc beim Ausziehen des Stranges oder eine Überlastung der Stützrollen eintreten.

Mit Hilfe der erfindiingsgcmh'ßen Vorrichtung wird erreicht, daß der rechteckige Strang in einer Höhe unterhalb der Kokille allseitig gestützt wird, in der Längsrisse und Strangdurchbrlichc entstehen können. Dabei ist es notwendig, daß die auf den schmaleren Seiten angeordneten Rollen mit einer vorgegebenen, definierten Kraft angestellt werden, die ausreicht, damit die Strangschale auf der breiteren Seite entlastet wird.

teilweise konnten diese Mängel dadurch beseitigt

dt., daß auch die Rollen an den Schmalseilen hydraulisch oder mit Federn quer zum Strang verschiebbar angeordnet worden sind (schweizerische Patentschrift 357 835).

Bei hohen Gießgeschwindigkeiten reichen diese Maßnahmen jedoch noch nicht aus, um einwandfreie Stränge zu erzielen.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung ein Strangführungsgerüst zu schaffen, bei dem auch hei erhöhten Geschwindigkeiten das Auftreten von Lungs-

rissen und Durchbrüchen beim Gießen von rechteckigen, insbesondere brammenförmigen Strängen aus Stahl vermieden wird.

L^;ie Erfindung ist daher bei einer eingangs genannten Anordnung gekennzeichnet durch einen Anpreß-

druck der Rollen an den schmalen Seiten des Stranges mit einer Kraft — gemessen in kp —, die dem 1- bis 2fachen Wert des Quadrates der Sirangdicke — gemessen in cm — entspricht.

Die Erfindung sei an einem Ausführungsbeispiel

ao und der Zeichnung näher erläutert.

Fig. 1 stellt den oberen Teil einer Stranggießanlage dar, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeil die auf der Breitseite vorhandenen Rollen fortgelassen sind;

Fig. 2 stellt den Schnitt A-A nach Fig. 2 dar.

Die Kokille 1 hat einen rechteckigen, brammenförmigen Querschnitt, wobei die Schmalseiten 2 in an sich bekannter Weise zwischen den Breitseiten verstellbar angeordnet sind. Dazu dienen zwei an diu

Kokillenplatte der Schmalseite 2 angebrachte Spindeln 3, die über ein Getriebe 4 verstellt werden. Unterhalb der Kokille sind auf den Breitseiten des Stranges 5 Rollen 6 angeordnet, die den Strang 5 bis zur Ebene der nicht gezeichneten Transportrollen stützen und führen. Diese Rollet: 6 sind hinreichend bekannt und daher aus Gründen uer Übersichtlichkeit in der F i g. 1 weggelassen. Wie in der F i g. 2 dargestellt, stützen sich die Lager der Rollen 6 aiii einem Träger 7 ab. Die festen Rollen 6 sind so ein-

gestellt, daß die lichte Weite zwischen ihnen der Dicke des Stranges 5 entspricht. Auf diese Weise wird die Strangschalc gestützt und somit ein Ausbrauchen des Stranges 5 vermieden.

Gemäß der Erfindung sind an den Schmalseiten des Stranges 5 dicht unterhalb der Kokille 1 Rollen 8 angeordnet. Im vorliegenden Fall wurden vier untercinandcrliegcndc Paare vorgesehen. Die Rollen 8 sind in einem hintergreifenden Balken 9 gelagert und werden über Hydraulikzylinder 10 mit einer vtirgegebenen, definierten Kr-.ft dire'rt gegen den Strang 5 gedrückt. Die beiden oberen Rollenpaare sind in der Weise mit der Kokille 1 verbunden, daß sich die Hydraulikzylinder 10 gegen den die Kokille 1 tragenden Rahmenil abstützen. Die Rollen 8 können auch mit den Schmalseiten 2 der Kokille 1 verbunden sein. In beiden Fällen machen die Rollen die Kokillcnbewegung mit. Die Hydraulikzylinder 10 der beiden unteren Rollenpaare 8 sind mit einem feststehenden Träger 12 verbunden. Nach diesem Bei-

spiel sind die Rollen 8 auf beiden Schmalseiten des Stranges S anstellbar und anpreßbar angeordnet. Zur Vermeidung des konstruktiven Aufwandes können auch die Rollen 8 nur auf einer Schmalseite über Hydraulikzylinder 10 angestellt werden, während sie

auf der gegenüberliegenden Seite fest angeordnet sind.

Als Beispiel soll auf dieser Anlage ein Strang mit einem Querschnitt lOOO X 200 mm* aus einem be-

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fiihigten, unlegierten Stahl vergossen werden. Die CÜeügeschwindigkeit sei 1200 mm/min. Die Länge (ler Kokille 1 beträgt 700 mm. Die oberste RoIIeS Huf der Schmalseite des Stranges S ist in einem Ab-Itüiid von 150 mm vom Kokillenaustritt vorgesehen. In einem Abstand von jeweils 200 mm sind drei weitere Rollen 8 angeordnet. Somit ist der Strang S unterhalb der Kokille I an den Schmalseiten bis zu einer Entfernung von 1450 mm von der Kokillenuherkante, also rund 1400 mm vom Gießspiegel an gerechnet, gestützt, das ist also etwa der 2fache Wert der Kokillenlänge.

Der Anpreßdruck der Rollen 8 ist im vorliegenden Beispiel auf 600 kp eingestellt, das ist der 1,5fache Wert des Quadrats der Strangbreite von 20 cm.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Anordnung eines Strangführungsgerüstes für rechteckige, insbesondere brunimeiiformigc Stränge aus Stahl, das den Strang allse.i.g durch Rollen führt und stützt und bei dem die Rolku an den schmalen Seiten des Stranges dicht unterhalb der Kokille bis zu einer Ent lernung ujir Gießtiegel, die dem 1,5- bis 3fachen Wert der Kokillenlänge entspricht, hydraulisch oder mit Federn quer zum Strang verschiebbar angeordnet sind, gekennzeichnet durch einen,Anpreßdruck der Rollen an den schmalen Seiu-n des Stranges mit einer Kraft - gemessen ι η .:p -. die dem 1- bis 2fachen Wert des Quadrates der Strangdicke — gemessen in cm — enlspncM.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen