DE194271C

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Publication number: DE194271C
Application number: DENDAT194271D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 194271 KLASSE 46 #. GRUPPE

HUGO REINSHAGEN in TEGEL β. BERLIN.

Vorrichtung zur Regelung von Gaskraftmaschinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. August 1907 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung von Gaskraftmaschinen, bei welcher die Füllung und das Mengenverhältnis zwischen Gas und Luft so geändert wird, daß bei Verminderung der Füllung ■ eine Anreicherung des Gemisches eintritt. Durch die Erfindung soll eine Änderung des Mischungsverhältnisses in weiteren Grenzen als mittels der bisher bekannten, ähnlich

ίο wirkenden Regelungsvorrichtungen ermöglicht werden.

Die Erfindung besteht nun darin, daß die voneinander und von dem Einströmventil getrennt angeordneten Steuerorgane für den Luft- und Gaseinlaß durch einen Schwinghebel mit zwischen den Mittellinien der Steuerorgane gelegenen verstellbarem Stützpunkt gekuppelt sind, während bei den bekannten Vorrichtungen der Stützpunkt seitwärts von den Ventilen liegt. Die Einstellung des Stützpunktes des Schwinghebels kann von Hand oder selbsttätig mittels des Gangreglers erfolgen und regelt das Verhältnis der Hubhöhen der Steuerorgane entsprechend dem Mengenverhältnis zwischen Gas und Luft. Die Änderung der Füllung erfolgt mittels einer proportionalen Änderung der Hubhöhen der beiden Steuerorgane mittels einer Steuerung bekannter Art.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung dargestellt.

Das Einströmventil I wird durch eine Druckstange 2 und einen Hebel 3 gesteuert. Die Spindeln des Gaseinlaßventiles 4 und des Lufteinlaßventiles 5 sind durch einen Schwinghebel 6 miteinander verbunden, dessen Stützpunkt veränderlich ist und durch die Stellung einer Rolle 7 bestimmt wird, welche sowohl von Hand mittels eines Spannschlosses 8 als auch selbsttätig mittels der Hebel-Übersetzung 9, 10, 11, 12, 13, 14 durch die mit dem (nicht dargestellten) Gangregler der Maschine verbundene Stange 15 verstellbar ist. Beim Betrieb der Maschine wird das Einströmventil ι in bestimmten Zeitabständen, ^5 z. B. bei Viertaktmaschinen bei jedem vierten Kolbenhube, durch die Druckstange 2 geöffnet, wobei der mit der letzteren verbundene Arm des Hebels 3 nach aufwärts schwingt, während der an der Spindel des Ventiles I angreifende Hebelarm niedergeht und das Ventil 1 abwärts in Öffnungsstellung führt. Beim Ausschwingen des Hebels 3 wird durch die Druckstange 2 die Hebelübersetzung 16, 11 mitgenommen und mittels des Hebels 6 die Öffnung der Ventile 4 und 5 bewirkt. Die Hebelübersetzung 16, 13, 12, 11 wirkt derart, daß durch Veränderung des Anschlages der Rolle 18 die Hubhöhen der Ventile 4 und 5 bei zunehmender Belastung vergrößert und bei abnehmender Belastung verkleinert werden. Hierdurch erfolgt eine Regelung der Menge des aus der Mischkammer 19 durch das Ventil 1 in den Zylinder eintretenden Gasgemisches entsprechend der Belastung der Maschine. Gleichzeitig ändert sich durch die Verstellung der Hebelübersetzung 9, 10, 11, 12, 13 die Lage der Rolle 7. Da nun durch die letztere der Stützpunkt des zweiarmigen Hebels 6 bestimmt wird, ändert sich beim Verdrehen der Welle 20 auch das Übersetzungsverhältnis

der an den Spindeln der Ventile 4 und 5 angreifenden Hebelarme. Bei zunehmender Belastung der Maschine wird der Hebelarm für die Spindel des Lufteinlaßventiles 5 verlängert und derjenige für die Spindel des Gaseinlaßventiles 4 verkürzt, während bei einer Verminderung der Belastung der'umgekehrte Fall eintritt. In gleichem Verhältnis ändern sich hierbei auch die Hubhöhen der Ventile 4 und 5 und damit die Zusammensetzung des Gasgemisches derart, daß das Gasgemisch bei schwacher Belastung gasreicher und bei wachsender Belastung gasärmer wird. Mittels des Schlosses 8 kann erforderlichenfalls eine Einstellung der Rolle 7 von Hand unabhängig vom Gangregler erfolgen.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Regelung von Gaskraftmaschinen , bei welcher die Füllung und das Mengenverhältnis zwischen Gas und Luft so geändert wird, daß bei Verminderung der Füllung eine Anreicherung des Gemisches eintritt, dadurch gekennzeichnet, daß die voneinander und von dem Einströmventil (1) getrennt angeordneten Steuerorgane (4, 5) für den Luft- und Gaseinlaß durch, einen Schwinghebel (6) mit zwischen den Mittellinien der Steuerorgane gelegenem verstellbaren Stützpunkt (7) gekuppelt sind, durch dessen von Hand oder selbsttätig mittels des Gangreglers erfolgende Einstellung das dem Mengenverhältnis zwischen Gas und Luft entsprechende Verhältnis der Hubhöhen der Steuerorgane zueinander geregelt wird, während die der Füllungsänderung entsprechende proportionale Änderung der Hubhöhen der beiden Steuerorgane mittels einer Steuerung bekannter Art erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.