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Ständerloses Walzgerüst mit kippbaren Einbaustücken Angemeldet am
Priorität Beginn der Patentdauer: Die Erfindung betrifft ein ständerloses Walzgerüst
mit auf zylindrischen Bolzen kippbaren Einbaustücken, wobei die Bolzen in Bohrungen
der Einbaustücke eingelassen sind, deren Längsachsen in den horizontalen Achsebenen
der Walzen und senkrecht zur Längsachse der Walzen verlaufen und von den Zugankern
durchsetzt sind.
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Bei einem ständerlosen Walzgerüst dieser Art (DBP 1.198.774) sind
die zylindrischen Bolzen lose Zwischenteile im Fluß der Walzkräfte, die den Walzdruck
auf Druckmuttern der Zuganker übertragen und in diese weiterleiten. Hierzu sind
die zylindrischen Bolzen gegenüber den Stirnflächen der anstellbaren Druckmuttern
abgeflacht.
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Der Walzdruck passiert damit, bevor er in die Zuganker gelangt, je
zwei Trennstellen, die auf den Walzensprung einen ungünstigen Einfluß haben, nämlich
die Trennstelle zwischen zylindrischem Bolzen und Druckmutter sowie das Gewinde
zwischen Druckmutter und Zuganker.
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fliesen Nachteil vermeidet die Erfindung dadurch, daß die zylindrischen
Bolzen als Anstellmuttern ausgebildet sind, die den Walzdruck über paarweise gegenläufige
Gewindestücke der in an sich bekannter Weise drehbar angetriebenen Zuganker auf
diese überleiten. Hierdurch wird erreicht, daß die Überleitung des Walzausschließlich
druckes von den Einbaustücken auf die Zugankerdurch die Gewindeverbindung zwischen
den als Anstellmuttern ausgebildete zylindrischen Bolzen und den Zugankern erfolgt.
Diese Kraftübertragung aych ist/unveränderlich zentrisch zu den Zugankern. Darüber
hinaus ergibt sich, daß durch die gegenläufigen Gewindeverbindungen zweier übereinanderliegender
zylindrischer Bolzen mit ihrem Zuganker bei der Betätigung der Anstellvorrichtung
die Walzlinie erhalten bleibt, da sich die übereinanderliegenden Einbaustücke gleichmäßig
und gegenläufig verstellen. Bei vorgespannten stGnderlosen Walzgerasten ist dies
bekannt (DBP 1.050.290). ibs die Kippbarkeit derEinbaustücke auf den zylindrischen
Mantelflächen der undrehbaren Anstellmuttern angeht, macht die Erfindung Gebrauch
von der bekannten gelenkigen Verbindung zwischen einem Schraubenbolzen und einem
damit verbundenen Bauteil, bei der das Gewinde des Schraubenbolzens (hier Zuganker)
in ein Gegengewinde eines zylindrischen Körpers. (hier Anstellmutter) eingeschraubt
ist, dessen Längsachse quer zur Schwenkebene des Schraubenbolzens gegenüber dem
Bauteil (hier Einbaustück) verläuft.
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Zum Spielausgleich innerhalb der Gewindeverbindungen zwischen Zugankern
und Anstellmuttern sieht die Erfindung vor, daß die Einbaustücke durch die Zuganker
umgebende, zwischen den Muttern und die Zugankerbohrungen in den Einbaustücken nach
außen abschließende Deckel sich erstreckende Druckfedern in Richtung der Walzkräfte
an die Muttern angepreßt sind. Für die oberen Einbaustücke haben die Druckfedern
zugleich die Wirkung einer Ausbalancierung.
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In der. Zeichnung ist ein ständerloses Walzgerüst gemäß der Erfindung
in einem AusfUhrungsbeispiel dargestellt, und zwar teils in Seitenansicht und teils
im Schnitt durch einen Zuganker.
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Das ständerlose Walzgerüst gemäß der Erfindung umfaßt auf jeder Gerüstseite
die Einbaustücke 1,2 mit den Wälzlagern 3,4 fUr die Walzen 5,6 sowie die den Walzdruck
aufnehmenden Zuganker 7.
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Diese Zuganker sind mit gegenläufigen Gewindeteilen 7a,7b gleicher
Steigung versehen, die in undrehbare Muttern 8,9 eingeschraubt sind, die den Walzdruck
von den Einbaustücken 1,2 auf die Zuganker 7 übertragen, und die nur eine dem Abstand
der Muttern 8,9 voneinander entsprechende vorteilhafte kurze Dehnlksge haben.
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Wie die Darstellung für die untere Mutter 9 zeigt, sind die Muttern
zylindrische Bolzen, die in waågerechte Bohrungen eingesetzt sind, die paarweise
in der Achsebene der Walzen 5,6 sowie senkrecht ru deren Längsachsen verlaufen.
Da die zylindrischen Anstellmuttern 8,9 durch ihre Lagerung in Ouerbohrungen der
Einbaustücke nicht. nur gegenüber den Zugankern 7 undrehbar, sondern wegen der Gewindeverbindung
mit den Zugankern auch gegenüber Rotation ndie waagerechte Zylinderachse festgelegt
sind, kennen die Einbaustücke 1,2 um die äußeren Zylinderflächen der Muttern 8,9
kippen, wenn die Walzen sich durchbiegen.
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Die Anstellmuttern 8,9 sind nicht auf ihrem vollen Umfang zylindrisch,
sondern an den Umfangsbereichen, die nach außen Weisen und vom Walzdruck nicht belastet
sind, mit Abflachungen versehen, um Anlageflächen für Gewinderinge 25,26 zu schaffen.
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Diese Gewinderinge sind in ihrer Drehlage durch Kerbstift 27 fixiert
und dienen als Widerlager für Druckfedern 28,29, die sich zwischen den Muttern 8,9
und den Deckeln 30,31 erstrecken, die die Zylinderbohrungen la,2a in den Einbaustücken
abschließen.
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Die Druckfedern 28,29 pressen die EinbaustUcke jeweils gegen die den
Walzdruck aufnehmenden Halbzylinderflächen der Muttern ßts und beseitigen dort jedes
Spiel, wobei die oberen Druckfedern 28 insoweit gleichzeitig der Ausbalancierung
der oberen Einbaustücke 1 mit Oberwalze 5 dienen.
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Nicht zur Erfindung gehört der Antrieb zum Drehen der Zuganker 7
relativ zu den feststehenden Anstellmuttern 8,9, derzufolge die Einbaustücke sich
bei Anstellbewegungen gegenläufig verstellen und die Walzlinie erhalten bleibt.
Die Anstellgetriebe sind im Ausführungsbeispiel in unteren Traversen 10 angeordnet,
auf denen sich das Walzger(ist.Uber die unteren Stirnflächen 7e der Zuganker abhebbar
abstützt. Die Anstellgetriebe bestehen aus einer für beide Traversen 10 gemeinsamen
mittleren Schneckenwelle 11, die je ein Paar von Antriebsschneckenrädern 12 motorisch
oder von Hand drehbar betätigt. Jedes Schneckenrad ist auf in der Traverse 10 drehbar
gelagerten Büchsen aufgekeilt, die am unteren Ende eine Innenverzahnung 13a tragen.
Mit dieser Innenverzahnung 13a steht die Außenverzahnung 14a einer Drehwelle 14
im Eingriff, die innerhalb der BUchse 13 gegen den Druck einer Feder 15 au9-weichend
verschieblich ist. Die Welle 14 ist an ihrem oberen, aus der Traverse 10 hervorstehenden
Zapfen 14b mit einer Außenverzahnung versehen, die mit einer Innenverzahnung 7d
innerhalb der stirnseitigen Ausnehmung 7c des Zugankers 7 im Eingriff steht, wodurch
der Ausgang des Anstellgetriebes, nämlich der Drehzapfen 14b mit dem Zuganker 7
in der Art einer Steckverbindung drehfest gekuppelt ist.
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Zur Sicherung der aufrechten Lage des sich nur über die Zuganker
7 abstützenden Walzgerüstes tragen die Muttern 8,9 an den Außenseiten Gleitstücke
18,19, die in senkrechten Nuten 20 in mit Verschleißleisten 21 versehenen Ständersäulen
22 beiderseits eines Zugankerpaares eingreifen. Diese Gleitsteine 18,19 könnten
auch unmittelbar an den Einbaustücken 1,2 angeordnet sein.
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Die Ständersäulen 22 ruhen auf Platten 23, die auf die unteren Traversen
10 aufgelegt sind.