DE1937050C3 - Verfahren zur Herstellung eines Pfropfcopolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines PfropfcopolymerenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Pfropfcopolymeren von hoher Schlagfestigkeit
und ausgezeichneter Witterungsbeständigkeit.
Polyvinylchloridmassen haben im allgemeinen den Nachteil, daß sie eine niedrige Schlagfestigkeit besitzen.
Es wurde versucht, um die Schlagfestigkeit von Polyvinylchioridmassen zu verbessern, ein ABS-Harz in
das Polyvinylchlorid unter Ausbildung einer Masse einzumischen oder ein konjugiertes Dienmonomeres
auf das Polyvinylchlorid durch Pfropfpolymerisation aufzubringen, so daß ein Pfropfpolymeres erhalten wird.
Jedoch haben die nach diesem Verfahren erhaltenen Produkte eine schlechte Witterungsbeständigkeit. Beispielsweise
wird dieses Pfropfpolymere hinsichtlich der Schlagfestigkeit rasch verschlechtert, wenn es Ultraviolettstrahlen
ausgesetzt wird, und deshalb sind diese Pfropfpolymere nicht zur Verwendung im Freien
geeignet. In letzter Zeit wurde weiterhin versucht, die Schlagfestigkeit von Polyvinylchloridmassen zu verbessern,
indem chloriertes Polyäthylen oder chlorsulfoniertes Polyäthylen unter Ausbildung einer Masse eingemischt
wurden. Wenn auch diese Massen etwas hinsichtlich der Witterungsbeständigkeit im Vergleich
zu den vorstehenden bekannten Pfropfpolymeren verbessert sind, zeigen diese Massen zusätzlich den
Nachteil, daß sie eine schlechtere Verarbeitungsfähigkeit, Durchsichtigkeit und mechanische Festigkeit
besitzen, da chloriertes Polyäthylen oder chlorsulfoniertes Polyäthylen eine schlechte Verträglichkeit mit
Polyvinylchloridmassen zeigen.
Es wurde deshalb auch versucht, die Schlagfestigkeit von Polyvinylchloridmassen durch Pfropfpolymerisation
mit Alkylacrylaten oder Alkylmethacrylaten und Butadien zu verbessern. Bei diesem Verfahren wird
Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat und Butadien zu dem Polyvinylchlorid zugegeben, wobei Alkylacrylat
oder Alkylmethacrylat und Butadien im flüssigen Zustand gehalten werden und mit ionisierender
Strahlung bestrahlt werden, um die Pfropfpolymerisation zu bewirken. Jedoch zeigte das nach diesem
Verfahren erhältliche Produkt eine noch schlechtere Wetterbeständigkeit und Schlagfestigkeit als das Produkt,
welches durch Pfropfpolymerisation auf Polyvi-H) nylchlorid erhalten wurde, wenn Butadien im gasförmigen
Zustand gehalten wurde.
Die GB-PS 8 63 211 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Pfropfcopolymeren, wobei ein Copolymerisat
von Vinylchlorid und Methylmethacrylat einer Pfropfpolymerisation mit einer gasförmigen Mischung
von Butadien und Methylmethacrylat unter Anwendung einer ionisierenden Strahlung unterworfen werden,
wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches auf oberhalb 1020C gehalten werden muß, um das
2() Methylmethacrylat in Dampfzustand beizubehalten. Die Pfropfpolymerisation bei einer derartig hohen Temperatur
ist jedoch nachteilig und erfordert eine hohe Bestrahlungsdosis, um eine angemessene Reaktionsgeschwindigkeit
zu erzielen. Außerdem werden die Eigenschaften des sich ergebenden Produkts verschlechtert,
wenn eine große Bestrahlungsdosis angewendet wird.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines Pfropfcopolymeren
von hoher Schlagfestigkeit und ausgezeichneter Witterungsbeständigkeii,
das 1 bis 30 Gew.-Teile Alkylacrylat und/oder Alkylmethacrylat und 6 bis 30 Gew.-Teile
Butadien als Pfropfkomponente bezogen auf 100 Gew.-Teile eines Vinylchloridpolymeren als Gerüstkomponente
enthält, wobei ein Pfropfcopolymeres von hoher Quaii'ät in einfacher Weise erhältlich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die Schaffung eines Verfahrens der
vorstehend angegebenen Art, das dadurch gekennzeich- ' net ist, daß man gasförmiges Butadien mit einer
Mischung in Berührung bringt, die durch Imprägnieren eines Polymerpulvers von Vinylchlorid mit 1 bis 50
Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Polyvinylchloridpulvers, von flüssigem Alkylacrylat und/oder
Alkylmethacrylat erhalten wurde, und die Mischung mit einer ionisierenden Strahlung bestrahlt.
Das im Rahmen der Erfindung einzusetzende Polyvinylchloridpulver ist nicht auf hotnopolymeres
Vinylchlorid beschränkt und kann auch aus einem Copolymeren von Vinylchlorid als Hauptmonomeren
und irgendwelchen anderen hiermit polymerisierbaren Monomeren bestehen. Beispiele für vorstehende Copolymere
sind Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere, Vinylchlorid-Äthylen-Copolymere
u.dgl. Zu den vorstehenden Copolymeren gehören auch Äthylen-Vinylacetat-Vinylchlorid-Terpolymere.
Weiterhin können die vorstehenden Vinylchloridpolymeren auch halogeniertes Polyvinylchlorid, beispielsweise chloriertes Polyvinylchlorid,
umfassen. Es ist notwendig, daß das Vinylchloridpolymere in Pulverform vorliegt Das
Pulver kann entweder nach dem üblichen Verfahren der Suspensionspolymerisation, Emulsionspolymerisation
oder Massenpolymerisation hergestellt werden oder kann durch Zermahlen der gebildeten Massen zu Pulver
erhalten werden. Von diesen Polyvinylchloriden wird das durch Suspensionspolymerisation erhaltene insbesondere
bevorzugt. Der Grund hierfür liegt darin, daß das durch Suspensionspolymerisation erhaltene Polyvi-
nylchlorid porös ist und rasch mit einer großen Menge des Monomeren, beispielsweise Alkylacrylat, imprägniert
werden kann und nach der Imprägnierung die Teilchenoberfläche nicht im klebrigen Zustand verbleibt
und weiterhin der mit dem gasförmigen Butadien in Berührung stehende Oberflächenbereich groß isL
Die Alkylacrylate und Alkylmethacrylate, die erfindungsgemäß einzusetzen sind, sind Monomere, bei
denen eine Alkylgruppe über eine Esterbindung mit einer Carboxylgruppe der Acrylsäure oder Methacrylsäure
verbunden ist. Diese Monomeren sind entsprechend der Anzahl der Kohlenstoffatome in der
Alkylgruppe etwas unterschiedlich hinsichtlich der Affinität zu Vinylchloridpolymeren, der Pfropfpolymerisationsreaktionsfähigkeit
für Vinylchloridpolymere und der Eigenschaften der erhaltenen Pfropfpolymeren,
jedoch werden Monomere mit Alkylgruppen mit etwa 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besonders bevorzugt Die
vorstehenden Monomeren können sowohl einzeln als auch in Form von Gemischen von zwei oder mehr
Alkylacrylaten oder Alkylmethacrylaten angewandt werden. Darüberhinaus können die vorstehenden
Monomeren auch im Gemisch mit Styrolmonomeren, beispielsweise Styrol, a-Methylstyrol oder p-Methylstyrol,
verwendet werden. Im Fäll der Pfropfpolymerisation dieser mit Styrolmonomeren vermischten Monomeren
auf Vinylchloridpolymeren kann das erhaltene Pfropfpolymere hinsichtlich Durchsichtigkeit, Zugfestigkeit
und ähnlichen Eigenschaften weiter verbessert werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die Polyvinylchloridpulver zunächst mit einem Alkylacrylat-
oder Alkylmethacrylatmonomeren imprägniert. Es kann jedes gewünschte Imprägnierverfahren angewandt
werden. Wenn das Monomere mit dem Pulver mittels einer Mischvorrichtung für Pulver, beispielsweise
einem Kneter oder einem Schnellmischer, vermischt wird, wird das Pulver rasch mit dem Monomeren
imprägniert.
Das Mischverhältnis bei der Imprägnierung des Polyvinylchlorids mit dem Monomeren, beispielsweise
Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat, hat bestimmte Beschränkungen. Theoretisch kann das vorstehende
Monomere in der zur Pfropfpolymerisation auf dem Polyvinylchlorid notwendigen Menge verwendet werden,
jedoch kann die notwendige Menge gelegentlich ein Überschuß sein, da, falls eine überschüssige Menge
verwendet wird, die überschüssige Menge nicht an der Polymerisation teilnimmt, sondern im Zustand des
Monomeren verbleibt. Das gewünschte Pfropfpolymere gemäß der Erfindung wird durch Pfropfpolymerisation
der vorstehenden Monomeren auf Polyvinylchlorid innerhalb eines Bereiches von 1 bis 30 Gewichtsteilen
Monomeren auf 100 Gewichtsteile Polyvinylchlorid erhalten, so daß die notwendige Menge des vorstehenden
Monomeren maximal 30 Gewichtsteile beträgt. Wenn die Menge des verwendeten Monomeren mehr
als 50 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Polyvinylchlorid beträgt, verliert das mit dem Monomeren
imprägnierte Polyvinylchlorid die Eigenschaften eines festen Pulvers, und es kann keine gleichförmige
Berührung mit dem gasförmigen Butadien erhalten werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es notwendig, daß das das vorstehende Monomere enthaltende
Polymerpulver mit gasförmigem Butadien in Berührung gebracht wird, da in diesem Fall ein Pfropfpolymeres
von besonders guter Qualität in wirksamer Weise erhalten werden kann. Das ln-Berührung-Bringen kann
so ausgeführt werden, daß der eine Bestandteil bewegt wird und der andere im statischen Zustand gehalten
wird oder daß beide im statischen Zustand vorliegen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es notwendig, das die vorstehenden Monomeren enthaltende Polyvinylchlorid im Zustand der Berührung mit gasförmigem Butadien mit einer ionisierenden Strahlung zu bestrahlen. Unter ionisierender Strahlung wird eine Teilchenin strahlung, beispielsweise Neutronenstrahlung, Elektronenstrahlung, α-Strahlung, ^-Strahlung, und elektromagnetische Strahlung, beispielsweise Röntgenstrahlung oder y-Strahlung verstanden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es notwendig, das die vorstehenden Monomeren enthaltende Polyvinylchlorid im Zustand der Berührung mit gasförmigem Butadien mit einer ionisierenden Strahlung zu bestrahlen. Unter ionisierender Strahlung wird eine Teilchenin strahlung, beispielsweise Neutronenstrahlung, Elektronenstrahlung, α-Strahlung, ^-Strahlung, und elektromagnetische Strahlung, beispielsweise Röntgenstrahlung oder y-Strahlung verstanden.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird der Pfropfungsgrad von der gesamten Bestrahlungsdosis
der ionisierenden Strahlung bestimmt, und infolgedessen wird die gesamte Strahlungsdosierung von dem
gewünschten Ausmaß der Pfropfung geregelt. Gemäß der Erfindung liegt die gesamte Strahlungsdosis im
Bereich von 103 bis 10s Rad in Abhängigkeit von dem
gewünschten Ausmaß der Pfropfung des Alkylacrylats oder Alkylmeti.acrylats und des Ausmaßes der Pfropfung
von Butadien.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das im Gaszustand vorliegende Butadien durch die Pfropfpolymerisation
verbraucht und muß daher mit fortschreitender Pfropfpolymerisation ergänzt werden. Somit
kann das Ausmaß der Pfropfpolymerisation durch das Ausmaß der Zuführung des Butadiengases geregelt
jo werden. Wenn andererseits die Beziehung zwischen der
Bestrahlungszeit und dem Ausmaß der Pfropfpolymerisation unter verschiedenen Temperaturen und bei
verschiedenen Dosierungen der ionisierenden Strahlung festgestellt ist, kann mittels dieser Beziehung das
Verhältnis der auf dem Polyvinylchlorid aufgepfropften vorstehenden Monomeren und des Butadiens festgestellt
werden. Auf diese Weise kann das Verhältnis der vorstehenden Monomeren und des Butadiens, die auf
das Polyvinylchlorid pfropfpolymerisiert werden, gere-
AO gelt werden.
Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene Ffropfcopolymere besitzt eine hohe Schlagfestigkeit
und eine ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit. Im Hinblick auf diese Aufgabe ist es notwendig, daß
die erfindungsgemäß angegebenen Mengenverhältnisse in dem Produkt eingehalten werden. Im Rahmen der
Erfindung wurde anhand von Versuchen bestätigt, daß ein Pfropfcopolymeres mit diesen Mengenverhältnissen
der Pfropfkomponenten eine ausgezeichnete Schlagfestigkeit und Wetterbeständigkeit besitzt. Wenn jedoch
das Pfropfpolymerisationsverhältnis der Alkylacrylat- und/oder Alkylmethacrylatmonomeren weniger als 1
Gewichtsteil auf 100 Gewichtsteile des Polyvinylchlorids beträgt, ist das sich ergebende Pfropfcopolymere
hinsichtlich der Witterungsbeständigkeit nicht ausreichend verbessert, und wenn andererseits dieses
Verhältnis mehr als 30 Gewichtsteile beträgt, nimmt nicht nur die Zugfestigkeit des erhaltenen Pfropfcopolymeren
auf einen Wert unterhalb der Hälfte desjenigen des als Ausgangsmaterial eingesetzten Polyvinylchlorids
ab, sondern es wird auch die Härte, die durch die Nadeleindringungstemperatur bestimmt wird, auf eine
Temperatur von etwa 10°C verringert. Infolgedessen ist
es notwendig, daß das Pfropfpolymerisationsverhältnis der vorstehend genannten Monomeren im Bereich von
1 bis 30 Gewichtsteilen liegt. Wenn andererseits das Pfropfpolymerisationsverhältnis von Butadien weniger
als 6 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des Polyvi-
nylchlorids betragt, ist das sich ergebende Pfropfcopolymere
hinsichtlich der Schlagfestigkeit nicht ausreichend verbessert, während, wenn das Verhältnis oberhalb von
30 Gewichtsteilen Siegt, die Fließfähigkeit des erhaltenen Pfropfcopolymeren auf einen Wert unterhalb eines
Viertels desjenigen des als Ausgangsmaterial verwendeten Polyvinylchlorids abfällt, so daß dann nicht nur die
Formbarkeit erschwert ist, sondern auch die thermische Stabilität verschlechtert ist, und außerdem nimmt die
Zugfestigkeit auf einen Wert unterhalb der Hälfte derjenigen des als Ausgansmatenai verwendeten
Polyvinylchlorids ab. Deshalb ist es notwendig, daß das Pfropfpolymerisationsverhältnis des Butadiens im Bereich
von 6 bis 30 Gewichtsteilen liegt.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Pfropfpolymere besitzt nicht nur eine ausgezeichnete
Schlagfestigkeit, sondern auch eine ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit. Insbesondere ist das durch
Imprägnieren des Polyvinylchlorids mit dem Monomeren und anschließende Kontaktierung mit gasförmigem
Butadien erhaltene Pfropfpolymere demjenigen überlegen, welches durch Vermischen des Monomeren und
Butadien im flüssigen Zustand und gleichzeitiger Kontaktierung des Gemisches mit Polyvinylchlorid
erhalten wurde, hinsichtlich der Schlagfestigkeit und Witterungsbeständigkeit deutlich überlegen. Weiterhin
ist beim erfindungsgemäßen Verfahren das Umwandlungsverhältnis von Monomeren und Butadien in das
Pfropfcopolymere hoch, und das Pfropfpolymerisationsverhältnis
für das Polyvinylchlorid ist ebenfalls hoch. Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren aufgrund
einer höheren Ausnützungswirksamkeit der Monomeren und des Butadiens und hinsichtlich der Pfropfpolymerisationswirksamkeit
vorteilhaft im Vergleich zu den üblichen Verfahren. Die erfindungsgemäß erzielbaren
Vorteile werden nachstehend anhand von Beispielen und Verleichsversuchen belegt.
In den nachfolgenden Beispielen und Vergleichsversuehen
wurde eine bestimmte Probe aus dem erhaltenen Pfropfpolymeren hergestellt, und die Probe wurde auf
ihre Eigenschaften untersucht. Die Herstellung der Probe und die Untersuchungsbedingungen sind nachstehend
beschrieben.
1. Herstellung der Probe
100 Gewichtsteile des gemäß den Beispielen und Vergleichsversuchen erhaltenen Pfropfpolymeren wurden
mit 3 Gewichtsteilen eines Stabilisators (organischer zinnhaltiger Stabilisator, der als Hauptkomponen-Iu
Dibutyl-Zinn-Maleat enthält) versetzt und gut vermischt. Das Gemisch wurde mittels Walzen bei
18r>'C während 5 Minuten gemahlen und anschließend
mittels einer Presse bei 1850C während 5 Minuten j/epreßt, um eine Platte mit der angegebenen Dicke zu
erhalten.
2. Izod-Schlagversuch
I.in Versuchsprobenstück von 63,6 mm Länge, 12,7 mm Breite und 3 mm Dicke wurde aus der beim
vorstehenden Herstellungsverfahren der Probe erhaltenen Platte geschnitten und mit einer V-Kerbe versehen.
Der Schlagfestigkeitswert dieser Probe wurde bei 20 t PC mit einer Schlagtestmaschine mit einer
Kapazität von 1,38 mkg bestimmt.
3. Ultraviolettaussetzungsversuch
Ein Versuchsprobenstück mit der gleichen Größe wie beim vorstehenden Izod-Schlagversuch wurde in ein
Bewitterungsgerät gebracht, und nach der Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlen während einer gegebenen Zeit
wurde der Schlagfestigkeitswert bestimmt
- Beispiei 1
100 g eines Polyvinylchloridpulvers mit einer Durchschnittsteilchengröße
von etwa 100 μπι und einem mittleren Polymerisationsgrad von 1050, das durch
Suspensionspolymerisation erhalten worden war, wurden in einen Kneter gegeben, und 20 g Methylmethacrylat
wurden allmählich tropfenweise aus einem Tropftrichter unter Rühren und gründlichem Vermischen zur
homogenen Imprägnierung des Polyvinylchlorids mit Methylmethacrylat zugegeben. Das mit dem Methylmethacrylat
imprägnierte Polyvinylchlorid unterschied sich hinsichtlich des Aussehens von dem ursprünglichen
Polyvinylchlorid nicht und war nicht klebrig.
Das Polyvinylchlorid wurde in ein Reaktionsgefäß aus einem Glaszylinder mit 25 mm Innendurchmesser und
400 mm Länge, der mit Glashähnen am Oberteil und Unterteil ausgestattet war, eingebracht, und nach Ersatz
der Luft im Reaktionsgefäß durch gasförmiges Butadien wurde der Hahn am oberen Ende geschlossen und der
Hahn am Bodenende geöffnet, und unter Einleitung von gasförmigem Butadien in der Weise, daß der Druck
innerhalb des Reaktionsgefäßes stets konstant bei 770 mm Hg gehalten wurde, wurde mit y-Strahlen aus
Co60 in einer Dosierungsstärke von 1,7 χ 104 Röntgeneinheiten
je Stunde während 4 Stunden bestrahlt, wodurch die Pfropfcopolymerisation bewirkt wurde.
Das erhaltene Pfropfcopolymere wurde nach gründlichem Waschen mit Petroläther im Vakuum getrocknet
und dann gewogen. Berechnet aus der Gewichtszunahme betrug sein Pfropfungsgrad 38,5%. Es wurde auch
J5 festgestellt, daß die 20 g eingebrachtes Methylmethacrylat
praktisch vollständig pfropfpolymerisiert waren, da Methylmethacrylat kaum in dem zum Waschen
verwendeten Petroläther festgestellt wurde. Das heißt, die Verbrauchswirksamkeit an Methylmethacrylat war
praktisch 100%.
Bei der Durchführung des Izod-Schlagversuchs mit
einer aus dem erhaltenen Pfropfcopolymeren gewonnenen Versuchsprobe betrug der Izod-Schlagwert 148 kgcm/cm2
und nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät während 200 Stunden 100 kg-cm/cm2.
Beispiei 2
Eine Pfropfcopolymerisation wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch 10 g
so Äthylacrylat anstelle von 20 g Methylmethacrylat eingesetzt wurden.
Nach Bestrahlung mit ionisierender Strahlung während 5 Stunden betrug das Umwandlungsverhältnis des
Äthylacrylats etwa 100% und der Pfropfungsgrad 19,5%, Der Izod-Schlagwert betrug 106,5 kg-cm/cm2
und nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät während 200 Stunden 75 kg-cm/cm2.
Eine Pfropfcopolymerisation wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch 20 g
n-Buthylmethacrylat anstelle von 20 g Methylmethacrylat
eingesetzt wurden.
Nach der Bestrahlung mit ionisierender Strahlung während 2 Stunden wurde ein Pfropfcopolymeres mit
einem Pfropfungsgrad von 26,5% erhalten. Bei der Extraktion des so gewonnenen -Produktes wurden 4 g
nicht-polymerisiertes Material festgestellt, wobei das
Umwandlungsverhältnis an n-Buthylmethacrylat 80%
betrug.
Der Izod-Schlagwert betrug 108,8 kg-cm/cm2 und
nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät während 200 Stunden 80 kg-cm/cm2.
Eine Pfropfcopolymerisation wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch 10 g
2-Äthylhexylacrylat anstelle von 20 g Methylmethacrylat
eingesetzt und das Butadiengas im Reaktionsgefäß bei 780 mm Hg gehalten wurde.
Nach der Bestrahlung mit ionisierender Strahlung während 2,5 Stunden wurde ein Pfropfcopolymeres
erhalten. In diesem Fall betrug das Umwandlungsverhäitnis
an 2-Äthyihexyiacrylat 100% und der Pfropfungsgrad 17,4%.
Der Izod-Schlagwert betrug 94,5 kg-cm/cm2 und nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät 83 kg-cm/cm-.
2-Äthylhexylacrylat und Butadien wurden auf ein Copolymeres aus Vinylacetat und Vinylchlorid (Vinylacetat
5 Gew.■%, Durchschnittspolymerisationsgrad 950, Pulver) in der gleichen Weise wie in Beispiel 4
pfropfcopolymerisiert, jedoch wurde das vorstehende Copolymere anstelle von 100 g des Polyvinylchlorids
nach Beispiel 4 eingesetzt.
Das Umwandlungsverhältnis des 2-ÄthylhexyIacrylatmonomeren
betrug 100%, da kein Monomeres in dem gewonnenen Pfropfcopolymeren festgestellt werden
konnte. Der Pfropfungsgrad betrug 16,8%.
Der Izod-Schlagwert betrug 90,4 kg-cm/cm2 und nach der Aussetzung im Bewätterungsgerät während 200
Stunden noch 81,0 kg-cm/cm2.
Zu Vergleichszwecken wurde auch der Izod-Schlagwert des als Ausgangsmaterial eingesetzten Copolymeren
aus Vinylacetat und Vinylchlorid bestimmt, welcher 3,1 kg-cm/cm2 betrug.
2-Äthylhexylacryiat und Butadien wurden auf ein
chloriertes Polyvinylchloridpulver, welches 61,5 Gewichtsprozent Chlor enthielt, in der gleichen Weise wie
in Beispiel 4 pfropfcopolymerisiert, wobei jedoch das vorstehende chlorierte Polyvinylchloridpulver anstelle
der 100 g des in Beispiel 4 eingesetzten Polyvinylchlorids eingesetzt wurde und mit ionisierender Strahlung
während 5 Stunden bestrahlt wurde.
Das Umwandlungsverhältnis von 2-Äthylhexylacrylat betrug 100%. da kein Monomeres in dem gewonnenen
Pfrcpfcopclymeren gefunden wurde. Der Pfropfungsgradbetrug
17,9%.
Der Izod-Schlagwert betrug 72,3 kg-cm/cm2 und nach
der Aussetzung im Bewitterungsgerät während 200 Stunden noch 64,7 kg-cm/cm2.
Der Izod-Schlagwert des ais Ausgangsmaterial eingesetzten chlorierten Polyvinylchlorids betrug 18 kgcm/cm2.
Es wurde eine Reaktionsvorrichtung aufgestellt, die geeignet war, um zwei Arten von Monomeren
gleichzeitig durch getrennte Öffnungen aufzunehmen. Zu diesem Zweck wurde der gleiche Glaszylinder wie in
Beispiel 1 zusätzlich zu dem Rohr für die Einführung von Butadien mit einem weiteren Rohr für die Einführung
von Methylmethacrylat versehen, das mit einem Monomerenverdampfungsgefäß verbunden wurde.
100 g Polyvinylchloridpulver (mittlerer Polymerisationsgrad 1050, mittlere Teilchengröße etwa ΙΟΟμιτι),
das durch Suspensionspolymerisation erhalten worden war und dem in Heispiel 1 verwendeten entsprach,
ι wurden in das vorstehend angegebene Reaktionsgefäß eingebracht, und außerdem wurden 20 g Methylmethacrylat
in das Monomerenverdampfungsgefäß eingebracht. Nachdem du· Luft in dem Reaktionsgefäß durch
gasförmiges Butadien ersetzt worden war, wurde der
ι» Hahn an dem oberen Ende geschlossen und Butadien
wurde so eingeleitet, daß in dem Gefäß ein konstanter Druck von 770 mm Hg beibehalten wurde. Dann
wurden sowohl das Reaktionsgefäß als auch das Monomerenverdampfungsgefäß bei etwa 110°C gehal-
Γ) ten. und y-Strahlen von Co6" wurden auf das Polyvinylchloridpuiver
bei einem Dosierungsausmaß von 1,7x10" Röntgeneinheiten je Stunde während 12
Stunden aufgestrahlt, um die Pfropfcopolymerisation auszuführen.
Nach 2 Stunden wurde kein Methylmethacrylal in
dem Monomerenverdampfungsgefäß festgestellt, und es schien, daß die gesamte Menge an Methylmethacrylat
auf das Polyvinylchlorid pfropfcopolymerisierl worden war. Das so erhaltene Pfropfcopolymerisat wurde in
gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, behandelt. Der berechnete Pfropfungsgrad des so erhaltenen
Pfropfcopolymerisals betrug 39%. Methylmethacrylat wurde in dem zum Waschen verwendeten Petroläther
kaum festgestellt.
Es wurde die Izod-Kerbschlagfestigkeit von einem
Probestück des so erhaltenen Pfropfcopolymerisats bestimmt, deren Wert 56,3 kg-cm/cm2 betrug und die
nach Aussetzen im Bewitterungsgerät während 200 Stunden auf 25,4 kg-cm/cm2 abnahm.
Vergleich
Der vorstehend beschriebene Versuch wurde unter Anwendung der Arbeitsweise der GB-PS 8 63 211
wiederholt, wobei Methylmethacrylat und Butadien zusammen gleichzeitig in gasförmigem Zustand mit dem
Polyvinylchloridpulver in Berührung gebracht wurden. Ein Vergleich des so gewonnenen Pfropfcopolymeren
gemäß der Erfindung mit dem Produkt des vorstehend geschilderten Vergleichsversuchs zeigt eindeutig, daß
das Polymerisat gemäß der Erfindung demjenigen des Vergleichsversuchs hinsichtlich der Schlagfestigkeit und
der Witterungsbeständigkeit überlegen ist. Dieses Ergebnis zeigt, daß die Reihenfolge und der Zustand
beim Imprägnieren der Pfropfmaterialien in das Polymerisat im Hinblick auf die Verbesserung der
Schlagfestigkeit und der Witterungsbeständigkeit sehr wichtig sind.
Auch die nachstehend aufgeführten Versuche zeigen, daß die oben angegebene Reihenfolge und der
physikalische Zustand der Monomeren von großer Wichtigkeit sind.
Es wurden lOOGew.-Teilevon Polyvinylchloridpulver
pfropfcopolymerisiert, und zwar mit 5 Gew.-Teilen 2-Äthylhexylacrylat und 8 Gew.-Teilen Butadien durch
Bestrahlen mit y-Strahlen von Co60 in Dosierungsausmaßen
von 1,7 χ 104 Röntgeneinheiten je Stunde bei 60° C
wobei jeweils die nachstehenden Arbeitsweisen angewendet wurden:
(a) Verfahren gemäß der Erfindung, & h. die genannte
(a) Verfahren gemäß der Erfindung, & h. die genannte
Menge an 2-Äthylhexylacrylat wurde zuerst in das Polymerisatpulver imprägniert, worauf dann gasförmiges
Butadien mit dem Pulver in Berührung gebracht und bestrahlt wurde.
(b) Die genannte Menge von 2-Älhylhexy!acrylat wurde zuerst durch Bestrahlen des Pulvers
pfropfpolymerisiert, worauf dann die genannte Menge an Butadien allmählich durch weiteres
Bestrahlen pfropfpolymerisiert wurde.
(c) Die genannte Menge an Butadien wurde zuerst pfropfpolymerisiert unter Bestrahlen des Pulvers,
worauf die genannte Menge von 2-Äthylhexylacry-Iat
allmählich unter weiterem Bestrahlen pfropfpolymerisiert wurde.
Bei den erhaltenen Produkten wurde die lzod-Kerbschlagfestigkeit
gemessen, und die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Arbeitsweise
lzod-Schlagfesligkeil
(kg-cm/cm^ bei 20"C)
(kg-cm/cm^ bei 20"C)
93,0
90,5
5.9
20
Aus den vorstehend aufgeführten Ergebnissen ist klar ersichtlich, daß die Schlagfestigkeit des Pfropfpolymerisats
in Übereinstimmung mit der Polymerisationsreihenfolge variiert, selbst wenn jeweils die gleichen
Mengen von Butadien und Acrylmonomeren auf das Polyvinylchlorid aufgepropft werden. Somit ist die
Polymerisationsreihenfolge besonders wichtig.
Es wurden noch folgende Vergleichsversuche ausge- so führt:
Vergleichsversuch 1
Dieser Vergleichsversuch entspricht Beispiel 4, wobei ein im flüssigen Zustand gehaltenes Butadien zu einem
vorhergehend mit 2-Athylhexylacrylat imprägnierten
Polyvinylchloridpulver zur Pfropfpolymerisation von 2-Äthylhexylacrylat und Butadien auf das Polyvinylchlorid
zugegeben wurde. 100 g des in Beispiel 1 beschriebenen Polyvinylchloridpulvers wurden zuerst in
eine Mühle eingebracht und hierzu wurden 10 g 2-Äthyihexyiacrylat unter Rühren bei gewöhnlicher
Temperatur zur homogenen Imprägnierung des Polyvinylchlorids mit 2-Äthylhexylacrylat zugesetzt
200 g entionisiertes Wasser, 0,1 g eines nicht-ionisehen
oberflächenaktiven Mittels und 110 g des vorstehenden, mit 2-ÄlhyIhexylacrylat imprägnierten
Polyvinylchloridpulvers wurden in ein Polymerisationsgefäß aus rostfreiem Stahl, das mit Rührer ausgestattet
war, eingebracht und kräftig gerührt, wobei eine Aufschlämmung erhalten wurde. Anschließend wurden
20 g flüssiges Butadien eingepumpt, und während das
Butadien im flüssigen Zustand gehalten wurde, wurden y-Strahlen aus Co60 auf die Aufschlämmung in einer
Dosierungsmenge von 2,8 χ 104 Röntgen je Stunde bei
einer Temperatur von 30° C während 2 Stunden gestrahlt
Nach Beendigung der Bestrahlung wurde die Aufschlämmung filtriert vom Wasser befreit mit
Methanol gewaschen und anschließend im Vakuum getrocknet wobei 120 g eines pulvrigen Pfropfpolymeren
erhalten wurden. Der Pfropfungsgrad betrug 20%. Der Umwandlungsgrad an 2-Äthylhexylacrylat konnte
zu 100% angenommen werden, da lediglich eine Spur von 2-Athylhexylacrylat im Reaktionsgemisch festgestellt
werden konnte.
Der Izod-Schlagwert des vorstehenden Pfropfpolymeren
betrug 95 kg-cm/cm2 und nach der Aussetzung
im Bewitterungsgerät während 200 Stunden nur noch 52 kg-cm/cm2.
Vergleichsversuch 2
Dieses Vergleichsbeispiel entspricht Beispiel 4 und Vergleichsversuch 1. Bei diesem Vergleichsbeispiel
wurden 2-Äthylhexylacrylat und Butadien auf das Polyvinylchlorid pfropfpolymerisiert entsprechend dem
Verfahren, wobei vorhergehend 2-Äthylhexylacrylat mit Butadien vermischt wird und die Masse im flüssigen
Zustand als Flüssigkeitsgemisch gehalten wird und Polyvinylchlorid mit dem Flüssigkeitsgemisch imprägniert
wird.
200 g entionisiertes Wasser, 0.1g eines nicht-ionischen
oberflächenaktiven Mittels und 100 g des gleichen beim Vergleichsversuch 1 verwendeten Polyvinylchloridpulvers
wurden in das gleiche Reaktionsgefäß wie bei Vergleichsversuch 1 gegeben und kräftig gerührt, und es
wurde eine Aufschlämmung erhalten. Anschließend wurde ein Gemisch von 10 g 2-ÄthyIhexylacrylai und
20 g flüssigem Butadien eingepumpt. Anschließend wurde mit y-Strahlen aus Co60 auf die Aufschlämmung in
einer Dosierungsmenge von 2,8 χ 104 Röntgen je Stunde
bei einer Temperatur von 300C während 2 Stunden bestrahlt. Nach beendeter Bestrahlung wurde die
gleiche Behandlung wie bei Vergleichsversuch 1 durchgeführt, und 119,5 g eines Pfropfpolymerpulvers
mit einem Pfropfungsgrad von 19,5% wurde erhalten. Das vorstehende Pfropfpolymere enthielt 5 Gewichtsprozent
2-ÄthylhexylacryIat und 14,5 Gewichtsprozent
Butadien. Der Izod-Schlagwert des Pfropfpolymeren betrug 85 kg-cm/cm2 und nach der Aussetzung in einem
Bewitterungsgerät während 200 Stunden nur noch 44.5 kg-cm/cm2.
Vergleichsversuch 3
Dieses Vergleichsbeispiel entspricht Beispiel 1, wobei das Pfropfpolymere ohne Anwendung von Methylmethacrylat
hergestellt wurde.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, wobei jedoch kein Methacrylat zugegeben wurde und die Bestrahlungszeit
2,5 Stunden betrug, wurde Polyvinylchlorid mil Butadien zu einem Pfropfungsgrad von 9,6% pfropfpolymerisiert.
Der Izod-Schlagwert dieses Pfropfpolymeren betrug 103 kg-cm/cm2, und nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät
während 200 Stunden betrug er nur noch 13 kg-cm/cm2.
Vergleichsversuch 4
Dieses Vergleichsbeispiel entspricht Vergleichsversuch 3, wobei jedoch die Bestrahlungszeit länger war.
Das Pfropfpolymere wurde in der gleichen Weise wie bei Vergleichsversuch 3 erhalten, jedoch eine Bestrahlungszeit
von 10 Stunden mit einem Pfropfungsgrad von
18% angewandt
Der Izod-Schlagwert dieses Pfropfpolymeren betrug 150 kg-cm/cm2 und nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät
wahrend 200 Stunden nur noch 30 kg-cm/ cm2.
Vergleichsversuch 5
Das Pfropfpolymere wurde in der gleichen Weise wie bei Vergleichsversuch 3 erhalten, jedoch eine Bestrahlungszeit
von 17 Stunden mit einem Pfropfungsgrad von 26% angewandt
Der Izod-Schlagwert dieses Pfropfungspolymeren betrug 150 kg-cm/cm2 und nach Aussetzung im
Il
Bewitterungsgerät während 200 Stunden nur noch 45 kg-cm/cm2.
Vergleichsversuch 6
Dieses Vergleichsbeispiel entspricht Beispiel 4, unterscheidet sich jedoch vom Beispiel 4 durch die
NichtVerwendung von 2-Äthylhexylacrylat.
Nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 4, wobei jedoch 2-Äthylhexylacrylat nicht verwendet wurde und
die Strahlungszeit 8,5 Stunden betrug, wurde ein Vinylchlorid-Polymeres, welches mit Butadien pfropfpolymerisieri
war. mit einem Pfropfungsgrad von 17% erhalten.
Der Izod-Schlagwert dieses Pfropfpolymeren betrug
140 kg-cm/cm2 und nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät während 200 Stunden nur noch 22 kg-cm/
cm2.
Vergleichsversuch 7
Dieses Vergleichsbeispiel entspricht Beispiel 4 und
Vergleichsversuch I und wurde nach der gleichen Arbeitsweise wie Vergleichsversuch 1 durchgeführt,
wobei jedoch das 2-Äthylhexylacry^ nicht verwendet wurde und die Bestrahlungszeit 6 Stunden betrug.
Dabei wurde ein mit Butadien pfropfpolymerisiertes Polyvinylchlorid mit einem Pfropfungsgrad von 20%
κι erhalten.
Der Izod-Schlagwert dieses Pfropfpolymeren betrug 99 kg-cm/cm2 und nach der Aussetzung in einem
Bewitterungsgerät während 200 Stunden nur noch 9,5 kg-cm/cm2.
ι i Die Ergebnisse der Beispiele 1 bis 7 und der
Vergleichsversuche sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt.
Beispiel oder Vergleichs- versuch |
Monomeres | Polymeres | Pfrop fungs grad (%) |
Izod-Schlagwert kg-cm/cm2 vor nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät |
100 |
Beispiele 1 |
Methylmeth- acrylat Butadien |
Polyvinylchlorid | 38,5 | 148 | 75 |
2 | Äthylacrylat Butadien |
Polyvinylchlorid | 19,5 | 106,5 | 80 |
3 | n-Butylmeth- acrylat Butadien |
Polyvinylchlorid | 26,5 | 108,8 | 83 |
4 | 2-Äthylhexyl acrylat Butadien |
Polyvinylchlorid | 17,4 | 94,5 | 81 |
5 | 2-Äthylhexyl acrylat Butadien |
Copolymeres | 16,8 | 90,4 | 64.7 |
6 | 2-Äthylhexyl acrylat Butadien |
chloriertes Poly vinylchlorid |
17,9 | 72,3 | 25,4 |
7 | Methylmeth- acrylat Butadien |
Polyvinylchlorid | 39 | 56,3 | |
Vergleichs versuche |
52 | ||||
1 | 2-Äthylhexyl acrylat Butadien |
Polyvinylchlorid | 20 | 95 | 44,5 |
2 | 2-Äthylhexyl acrylat Butadien |
Polyvinylchlorid | IW | 85 | 13 |
3 | Butadien | Polyvinylchlorid | 9,6 | 103 | 30 |
4 | Butadien | Polyvinylchlorid | 18 | 150 | 45 |
5 | Butadien | Polyvinylchlorid | 26 | 150 | 22 |
6 | Butadien | Polyvinylchlorid | 17 | 140 | 9,5 |
7 | Butadien | Polyvinylchlorid | 20 ' | 99 |
Aus den in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Zahlenwerten ergibt sich, daß das mit Acrylaten oder
Methacrylaten und Butadien pfropfcopolymerisierte Polyvinylchlorid eine höhere Schlagfestigkeit nach der
Aussetzung im Bewitterungsgerät besitzt, als solche, die
nur mit Butadien allein pfropfpolymerisiert sind, und es infolgedessen eine ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit
besitzt. Auch auf Grund der Schlagfestigkeitswerte nach der Aussetzung im Bewitterungsgerät ist das.
mit Acrylaten oder Methacrylaten und Butadien
pfropfcopolymerisierte Polyvinylchlorid verwendbar, und weiterhin hat dieses Pfropfcopolymere eine höhere
Schlagfestigkeit und eine ausgezeichnete Witterungsstabilität im Vergleich zu den Vergleichsversuchen 1
und 2, bei denen Butadien im flüssigen Zustand gehalten worden war. Somit ist das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhältliche Pfropfcopolymere eindeutig den üblichen Pfropfpolymeren hinsichtlich Witterungsstabilität
in Verbindung mit Schlagfestigkeit überlegen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Pfropfcopolymeren
von hoher Schlagfestigkeit und ausgezeichneter Witterungsbeständigkeit, das 1 bis 30 Gew.-Teile
Alkylacrylat und/oder Alkylmethacrylat und 6 bis 30 Gew.-Teile Butadien als Pfropfkomponente bezogen
auf 100 Gew.-Teile eines Vinylchloridpolymeren als Gerüstkomponente enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß man gasförmiges Butadien mit einer Mischung in Berührung bringt, die durch
Imprägnieren eines Polymerpulvers von Vinylchlorid mit 1 bis 50 Gew.-Teilen, bezogen auf 100
Gew.-Teile des Polyvinylchloridpulvers, von flüssigem Alkylacrylat und/oder Alkylmethacrylat erhalten
wurde, und die Mischung mit einer ionisierenden Strahlung bestrahlt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Vinylchloridpulver ein durch
Suspensionspolymerisation erhaltenes verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Alkylacrylate oder Alkylmethacrylate
mit Alkylgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Alkylacrylate oder Alkylmethacrylate
im Gemisch mit Styrolmonomeren verwendet werden.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: KOHLER, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |