DE193527C

DE193527C -

Info

Publication number: DE193527C
Application number: DE1907193527D
Authority: DE
Filing date: 1907-06-04
Anticipated expiration: 1927-06-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 193527 KLASSE 35 b. GRUPPE

A.-G. in WETTER, Ruhr.

Bei Kranen mit in einer Vertikalebene so weit ausschwingbarem Ausleger, daß dessen Schwerpunkt sowohl links wie rechts von der Schwingungsachse liegen kann, wurde bisher die Schwingbewegung des Auslegers durch Drehen einer Schraubenspindel hervorgebracht, welche einerseits am festen Krangerüst und andererseits in einer Mutter am Ausleger gelagert ist. Dieser Spindelantrieb

ίο hat sich in der Praxis als wenig vorteilhaft erwiesen, da die Spindel einen sehr schlechten Wirkungsgrad hat und demzufolge zu ihrem Antrieb sehr große Kräfte nötig sind. Auch sind die Herstellungskosten der Spindel wegen ihrer großen Abmessungen sehr hoch.

Diese Nachteile werden durch vorliegende Erfindung dadurch beseitigt, daß die Schwingbewegung des Auslegers durch zwei Flaschenzüge hervorgebracht wird, von denen je nach Lage des Auslegerschwerpunktes in bezug auf die Auslegerdrehachse der eine oder andere antreibt. Wie die Berechnung ergibt, weist ein gemäß vorliegender Erfindung ausgeführtes Einziehwerk, bei Voraussetzung gleicher Verhältnisse, einen ungefähr doppelt so großen Wirkungsgrad auf als ein Einziehwerk mit Spindelantrieb, d. h. bei gleicher Einziehgeschwindigkeit ist bei Spindelantrieb ungefähr das Doppelte'der Kraft nötig, die beim Antrieb mittels Flaschenzügen erforderlich ist, oder es ist bei gleich großer Antriebskraft die Geschwindigkeit, mit der das Einziehen erfolgt, bei Flaschenzügen doppelt so groß als bei Spindelantrieb.

Auf beiliegender Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung an einem Schwimmkran mit aufrichtbarem Ausleger schematisch veranschaulicht.

Es bezeichnet α das starre Krangerüst, das in geeigneter Weise auf dem Ponton befestigt ist. Mit b ist der Ausleger bezeichnet, der um die im Krangerüst α gelagerte Achse c schwingbar ist. Bei der in Fig. j dargestellten Einrichtung erfolgt das Hochziehen und Niederlassen des Auslegers durch die beiden Flaschenzüge d und e, deren feste Rollen i, und e_Y am Krangerüst α gelagert sind. Die losen Rollen d.₂ und e₂ dieser Flaschenzüge sind in einem Schlitten / gelagert, der auf der festen Bahn g geführt ist. Mit diesem Schlitten/" ist eine Stange h gelenkig verbunden, welche mit ihrem anderen Ende am Ausleger b befestigt ist. Die Windwerke d₃ und e₃ für die beiden Flaschenzüge d und e sind am Krangerüst α fest gelagert. · Soll riun der Ausleger b aus der mit vollen Linien ausgezogenen Lage in die punktiert angedeutete Lage hochgezogen werden, so wird durch entsprechenden Antrieb der Windwerke d_s und e_B der Schlitten / auf seiner Bahn g nach abwärts gezogen (punktiert), wodurch unter Vermittlung der Stange h der Ausleger b hochgezogen wird. Beim Senken des Auslegers müssen dann die Windwerke d_a und e₃ derart angetrieben werden, daß der Schlitten/ sich nach oben bewegt.

Bei der. Einrichtung nach Fig. 2 sind die losen Rollen d₂ und e.₂ sowie die Windwerke d₃

und e₃ auf einer am festen Krangerüst gelagerten Schwinge i befestigt. Je nachdem die Windwerke d₃ und e₃ angetrieben werden, wird die um Achse k drehbare Schwinge i eine Auf- oder Abwärtsbewegung ausführen und unter Vermittlung der an dem Ausleger b und der Schwinge i gelenkig befestigten Stange h ein Hochziehen oder Niederlassen des Auslegers b bewirken. Bei dieser ίο Anordnung besteht der Vorteil, daß das Windwerk durch sein Eigengewicht den Flaschenzug e entlastet.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Kran mit in einer Vertikalebene so weit ausschwingbarem Ausleger, daß dessen Schwerpunkt sowohl links wie rechts von der Schwingungsachse liegen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingbewegung des Auslegers durch zwei Flaschenzüge hervorgebracht wird, von denen je nach Richtung der Schwingbewegung und je nach Lage des Auslegerschwerpunktes in bezug auf die Auslegerdrehachse der eine oder andere antreibt.
2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zugstange einerseits am schwingbaren Ausleger und andererseits an einem auf einer Bahn geführten Schlitten oder Wagen befestigt ist, in welchem die losen Rollen der beiden Flaschenzüge gelagert sind, deren feste Rollen nebst Windwerk am Krangerüst befestigt sind.
3. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zugstange einerseits am schwingbaren Ausleger und andererseits an einer im Krangerüst gelagerten Schwinge befestigt ist, auf welcher das Windwerk mitsamt den losen Rollen der beiden Flaschenzüge angeordnet ist, während die festen Rollen der Flaschenzüge am festen Krangerüst befestigt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.