DE1932945B2 - Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation - Google Patents

Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation

Info

Publication number
DE1932945B2
DE1932945B2 DE1932945A DE1932945A DE1932945B2 DE 1932945 B2 DE1932945 B2 DE 1932945B2 DE 1932945 A DE1932945 A DE 1932945A DE 1932945 A DE1932945 A DE 1932945A DE 1932945 B2 DE1932945 B2 DE 1932945B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
gases
column
oxidation
absorption
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE1932945A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1932945C3 (de
DE1932945A1 (de
Inventor
Gerard Meudon Aguinet
Jean Ville D'avray Manoury
Edouard Saint Cloud Martin
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FA UGINE KUHLMANN PARIS
Original Assignee
FA UGINE KUHLMANN PARIS
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FA UGINE KUHLMANN PARIS filed Critical FA UGINE KUHLMANN PARIS
Publication of DE1932945A1 publication Critical patent/DE1932945A1/de
Publication of DE1932945B2 publication Critical patent/DE1932945B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1932945C3 publication Critical patent/DE1932945C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/24Nitric oxide (NO)
    • C01B21/26Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/24Nitric oxide (NO)
    • C01B21/26Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia
    • C01B21/28Apparatus

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Tabelle A Temperatur auf
Druck dem ersten Boden
C
Atm. abs. 95,1
4 101,2
5 106,5
6 111,0
7 115,0
8 118,7
9 122,1
10
in
20
Säure mit der gewünschten Konzentration erhalten wird.
Die Verweilzeiten in den Oxydationszonen sind so berechnet, daß sie jeweils den notwendigen Oxydationsgraden zwischen jeder Berührungsstufe unter Berücksichtigung der Temperaturen, der Drucke, der nitrosen Gase und der Konzentration an der jeweiligen Stelle entsprechen. Hierauf wird später ausführlicher eingegangen.
Die Vorrichtung wird so betrieben, daß die Säure vom oberen Boden auf den unmittelbar darunter befindlichen Boden läuft, während die Dämpfe, die den oberen Boden durchströmt haben, unter den nächsten niedrigeren Boden zurückgeführt werden und so weiter. Jeder Boden ist mit einer Kühlvorrichtung versehen, beispielsweise einer Kühlschlange, die von einem Kühlmedium, wie Wasser, Ammoniak oder einer Sole, durchströmt wirrt. Die »Höhe zwischen aufeinanderfolgenden Böden«, die aus der gesamten geometrischen Höhe zwischen einem Boden und der darüber befindlichen dichten Trennwand und der geometrischen Höhe zwischen dem unmittelbar darunter befindlichen Boden und der unter dem letzteren vorhandenen Trennwand besteht, bestimmt das Volumen der Oxydationszonen und demzufolge die Verweilzeit der nitrosen Gase in jeder dieser Zonen.
Der Druck, unter dem die Kolonne gefahren wird, kann theoretisch jeden beliebigen Wert haben und beispielsweise 1 bis 50 kg/cm2 betragen. Vorzugsweise wird jedoch aus praktischen Gründen bei einem Druck zwischen etwa 4 und 8 kg/cm2 gearbeitet. Eine Berechnung zeigt, daß mit niedriger werdendem Druck die insgesamt notwendige Verweilzeit der Gase in der Kolonne länger wird und das Volumen der Kolonne und demzufolge ihr Preis steigen. Es ist somit zweckmäßig, einen gewissen Druck nicht zu unterschreiten, und der Wert von 4 kg/cm2 stellt eine annehmbare untere Grenze dar.
Andererseits steigt die Temperatur des ersten Bodens unter soi .t gleichen Bedingungen mit dem Druck bei einem gegebenen Kondensationsgrad. Insbesondere überschreitet diese Temperatur 1150C bei einem Druck über 8 kg/cm2, wie die folgende Tabelle A zeigt, in der die maximalen Temperaturen des ersten Bodens bei Drucken von 4 bis 10 kg/cm2 angegeben sind, wobei die -r> Konzentration der auf diesem Boden vorhandenen Säure etwa 4ö% HNOj beträgt und der Kondensationsgrad unendlich klein ist.
40
Temperaturen von 115° bis I2O°C können nach der t> > derzeitigen Ansicht von Metallurgen ohne Gefahr einer Korrosion der heutigen nichtrostenden Stähle in Gegenwart von Salpetersäure ntcht überschritten werden. Oberhalb eines Druckes von 8 kg/cm2 müßten somit für die Herstellung der Absorptionsvorrichtung Spezialstähle verwendet werden, die der Korrosion widerstehen, wodurch sich eine Steigerung der Anlagekosten ergeben würde.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher in Verbindung mit der Abbildung beschrieben, die einen schematischen senkrechten Schnitt durch eine Bodenkolonne gemäß der Erfindung für die Kondensation und Absorption der nitrosen Gase zeigt.
Das Gemisch von NO, Wasser und überschüssiger Luft, die einen geringen Teil des in den Dämpfen enthaltenen NO unmittelbar in NO2 umzuwandeln pflegt, wird durch eine Leitung 3 und einen nicht dargestellten Wärmeaustauscher der Absorptionskolonne 1 zugeführt. In diese Kolonne kann außerdem durch eine Leitung 4 Salpetersäure einer Konzentration von etwa 40% HNO3 eingeführt werden, die beispielsweise aus einer Wäsche stammt, in die durch einen Gasabzug 6 die in der Kolonne 1 behandelten Gase und Dämpfe eingeführt werden, die noch eine gewisse Menge NO und NO2 enthalten, wobei das letztere stark überwiegt. In der Wäsche werden diese Dämpfe mit Wasser zusammengeführt und die Nitrosegase unter Bildung von Salpetersäure einer Konzentration von beispielsweise 40% absorbiert. Die aus der Wäsche kommenden Gase werden durch den Wärmeaustauscher, wo sie einen Teil der Wärme der aus der katalytischen Verbrennung des Ammoniaks kommenden Dämpfe aufnehmen, und dann durch eine Energie-Rückgewinnungsanlage geleitet, worauf sie in die Atmosphäre abgeführt werden. In der Kolonne 1 finden gleichzeitig die Trocknung durch Kondensation des Wassers, die Oxydation und die Kühlung der nitrosen Gase und ihre Absorption durch die verdünnte Säure statt, die durch die Leitung 4 zugeführt wird Dies stellt eine erhebliche Vereinfachung der Vorrichtung im Vergleich zu den bekannten Anlagen dar, da allein die Kolonne 1 drei oder wenigstens zwei Anlageteile ersetzt.
Die in der Kolonne 1 gebildete Salpetersäure mit einer Konzentration von beispielsweise 60% HNO3 wird dann denitriert, wobei die Säure auf einen Luftstrom trifft, der durch eine Zusatzluftleitung 5 zugeführt wird, die von der Druckleitung des Kompressors abzweigt. Dieser Luftstrom nimmt das in der Säure gelöste NO2-Gas mit sich und führt es in die Kolonne 1 zurück, wo es den nitrosen Gasen zugemischt wird, die der Kolonne durch die Leitung 3 zugeführt werden. Die auf diese Weise denitrierte Säure wird anschließend durch den Säureabzug 7 der Lagerung zugeführt.
Der Mantel 2 der Kolonne 1 ist in bekannter Weise aus übereinander angeordneten Schüssen gebildet. Im Mantel sind übereinander η Kontaktböden Pi, P?..-Pn-i, Pn angeordnet, die in beliebiger bekannter Weise ausgebildet sein können, d. h. beispielsweise als Siebboden, Glockenboden, Schlitzboden oder Hordenböden. Zur Vereinfachung der Abbildung sind diese Böden sehr schematisch als Siebboden dargestellt, jedoch sind sie selbstverständlich mit allen üblichen Mitteln versehen, wie sie bei den obengenannten Bodentypen vorhanden sind, um eine innige Berührung zwisci.;n der über diese Böden fließenden Säure und den nitrosen Gasen, die von unten nach oben durch diese Böden strömen, sicherzustellen.
Jeder Boden ist mit einer Zulaufmulde A(Au Ai... A„.\, An) für die Säure und einer Abijufmulde D(Du D2...D„\, Dn) für die Säure sowie mit einer
Kühlschlange S(S], S2. ■ .Sn-], Sn) versehen,durch die ein Kühlmedium, wie Wasser, Sole oder Ammoniak, umläuft. Von jeder Ablaufmulde geht ein Fallrohr L(L], Li...Ln-1, Ln) aus. Die Rohre Li bis Ln-1 münden in der Zulaufwannc A2, Aj.. .An-), An für die Säure jeweils des nächst tieferen Bodens, wobei das von der Mulde Dn ausgehende Fallrohr Ln der Weiterleitung der Säure zur Wäsche dient, die nachstehend beschrieben wird. Die Säurezulaufmulde A) des oberen Bodens P] erhält die Säure durch die von der Wäsche kommende Säurezu- 1» Iaufleitung4.
Die Böden P sind voneinander durch gasdichte Trennwände QCi, C2.. .C„_2, Cn-1) getrennt, die unter und über jeden entsprechenden Boden getrennte Räume bilden. Durch diese Trennwände führen |-> einerseits die entsprechenden Fallrohre L], L2.. .Ln- 1 für die Säure, andererseits die Kamine Gi, Ci...Gn-), die jeweils den Raum oberhalb jedes Bodens P], Pi.. .Pn-1 mit dem Raum unter dem nächst niedrigeren Boden Pi, Pi...Pn verbinden, und schließlich ein _>i> Hauptkamin Ch, der im unteren Teil der Kolonne an einer Trennwand Cn, die den Raum unter dem Boden bildet, und im oberen Teil der Kolonne an der Trennwand C) unter dem Boden P] mündet. Im Raum unter der Trennwand Cn mündet die Zuführungsleitung _> ·> 3 für die nilrosen Gase. Durch die Trennwand Cn ist außerdem das Ablaufrohr Ln der Säure vom Boden Pn geführt.
Im gewählten Beispiel und gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die jo Denitricrvorrichtung mit der Kolonne 1 als eine Einheit gebaut. Der untere Teil der Kolonne enthält zu diesem Zweck £» übcreinanderliegende Böden Pn+I ...Pp-], Pn, die in der gleichen Weise wie die Böden P] bis Pn oder in beliebiger anderer üblicher Weise ausgebildet sein j> können, und die jeweils mit einer Säurezulaufmulde An^] ...Ap-], Ap und einer Säureablaufmuldc Dn+1 ...Dp-], Dp versehen sind. Die Ablaufmulde jedes Bodens ist mit der Säurezulaufmulde jedes nächst niedrigeren Bodens mit einem Fallrohr Ln41.. .Ln-1 verbunden. F.ine Ausnahme bildet die Zulaufmulde D1* die mit einem Säureaustrittsrohr versehen ist, das sich in den Raum öffnet, der am Fuß der Kolonne unter dem Boden PP liegt, und in den einerseits die Zuführungsleitung 5 der Zusatzluft und andererseits der Säureabzug 7 4r> münden, durch die die Säure zur Lagerung geführt wird.
Der Abschnitt, der durch die Räume gebildet wird, die einerseits durch einen Boden Pi.. .Pn (z. B. den Boden Pi) und die Trennwand C über diesem Boden (z. B. Ci) und andererseits durch den unmittelbar darunterliegenden Boden (z. B. P3) und die Trennwand Cunter diesem Boden (z. B. Cj) begrenzt werden, und die durch den Kamin G, durch den die entsprechenden nitrosen Gase nach unten strömen (im gewählten Beispiel Gi) miteinander verbunden sind, variiert von einem Boden zum nächsten von oben nach unten in dem später beschriebenen Maße. Diese aufeinanderfolgenden Abschnitte, zu denen jeweils das Innenvolumen des entsprechenden Abstiegkamins G tür die Dämpfe
hinzukommt, sind mit V2, V3 Vn ?, IVi bezeichnet, mi
Der Abschnitt Vi, der dem Boden /J? entspricht, besteht cincrscils aus dem Raum zwischen dem Boden P] und der Oberseite der Kolonne, andererseits aus dem Raum zwischen dem Boden P7 und der Trennwand C2 und schließlich aus dem Kamin G\. μ
Die in dii'ser Weise ausgebildete Koiulensations- und Absorptionskolonne arbeitet wie folgt:
Die aus der katalylischcn Ainnioiiiakvcrbrcnnung kommenden nitrosen Gase und Dämpfe, die hauptsächlich Wasser, No und NO2 (oder N2O4) enthalten, treten in die Kolonne bei 3 ein und steigen durch den zentralen Kamin Ch bis unter den oberen Boden P). Auf diesem Wege und während des Aufenthalts des Gases im Raum Vo unter dem Boden Pi oxydieren diese Dämpfe weiter, so daß ihr Gehalt an NO2 (oder N2O4) steigt. Diese Dämpfe strömen dann durch den Boden Pi, auf dem sie auf die schwache Säure treffen, die beispielsweise etwa 40%ig ist und durch die Leitung 4 aus der Wäsche zugeführt wird. Gleichzeitig werden diese Gase und Dämpfe durch das in der Kühlschlange S) umlaufende Medium gekühlt. Dies hat zur Folge, daß ein Teil des in den Gasen und Dämpfen enthaltenen Wassers kondensiert und sich mit der Säure mischt, während ein Teil des NO2 (oder N2O4) durch die Säure absorbiert wird. Die an Wasser und NO2 verarmten Gase und Dämpfe gelangen anschließend in den Raum über dem Boden Pi und strömen durch den Kamin G) in den Raum unter dem Boden P2. Gleichzeitig fließt die angereicherte Säure durch das Fallrohr Li auf den Boden P2. Während ihres Aufenthaltes in den Räumen über dem Boden Pi und unter dem Boden P2 (Abschnitt Vi) setzt sich die Oxydation der nitrosen Gase fort, so daß ihr Anteil an NO2 (oder N2O4) steigt. Die Vorgänge über dem Boden Pi wiederholen sich über dem Boden P2. Die Gase und Dämpfe über diesem Boden strömen durch den Raum V2 in den Raum unter dem Boden P3, während die vom Boden P2 ablaufende angereicherte Säure von diesem Boden auf den Boden Pj gelangt und so weiter bis zum Boden Pn. Die Dämpfe und Gase, denen das NO+ NO2 bis zum maximalen Grade entzogen worden sind, entweichen aus dem Raum über diesem letzten Boden und verlassen die Kolonne durch den Gasabzug 6 in die Wäsche, während die Salpetersäure mit der gewünschten Konzentration von etwa 60% HNO3 vom Boden Pn durch das Fallrohr Ln nach unten fließt.
Diese Säure, in der eine gewisse Menge NO2 gelöst ist, trifft anschließend auf den aufeinanderfolgenden Böden Pn+1... Pp auf die Zusatzluft, die im Gegenstrom durch die Leitung 5 in der für die Denitrierung üblichen Weise zugeführt wird. Diese Luft reißt das gelöste NO2 mit sich und mischt sich in dem mit NO2 beladenen Zustand mit den nitrosen Gasen und Dämpfen, die bei 3 der Kolonne zugeführt werden und erhöht auf diese Weise die darin enthaltene N02-Menge. Sie nimmt anschließend an der Oxydation des NO in diesen Gasen und Dämpfen aul deren Weg durch die Kolonne teil. Schließlich wird die denitrierte Säure, die sich am Fuß der Kolonne sammelt durch den Säureabzug 7 der Lagerung zugeführt
Wie vorstehend dargelegt, wird der Oxydationsgrac der nitrosen Gase auf dem Wege von einem Boden zurr anderen in der Weise gesteigert, daß in jedei Kontaktstufe zwischen diesen Gasen und der Säure, di( von Boden zu Boden absteigt, die optimalen Bedingun gen für die Absorption des NO2 durch die Säure untei Berücksichtigung der verschiedenen beteiligten Para meter, nämlich Temperaturen, Druck der nitrosen Gase und Partialdrucke ihrer Bestandteile, Konzentration dci Säure auf dem folgenden Boden, eingestellt werden Dieser Oxydationsgrad in jeder Stufe ist abhängig vor dem Volumen des Abschnitts Vi, V2... V„_i, in dem di( Oxydation stattfindcl.
Das Volumen dieser Abschnitte kann durch eine den Fachmann geläufige Rechnung ermittelt werden. Wem man eine aus nilrosen Dämpfen gebildete Gasphase in Gleichgewicht mil einer aus einer Salpctcrsäurelösuiii gebildeten Flüssigpliasc annimmt, so sind die Parameter
die jede dieser Phasen definieren, durch fünf mathematische Beziehungen verbunden. Die Parameter der Gasphase sind:
P = Gesamtdruck
/' = NO-Partialdruck
g = NC^-Partialdruck
Λ = 2 χ N2O4-Partialdruck
a = Konzentration an nitrosen Produkten im dissoziierten Gas
m = Wasserdampfkonzentration
X = Oxydationsgrad
T = absolute Temperatur des Gases (identisch mit der Temperatur der Flüssigkeit)
Die Parameter der Flüssigphase sind:
W= Konzentration der Säure
7" = absolute Temperatur der Flüssigkeit
Die folgenden fünf Beziehungen verbinden diese Parameter:
mx ρ =
X =
P +
(D
(2)
(3)
(4)
(5)
Φ(\ν, T) ist eine Funktion, die von den Werten der Wasserdampfpartialdrucke der Salpetersäurelösungen in der obigen Tabelle abgeleitet ist (International Critical Tables). Ψ(T) und g(W) sind Funktionen, deren Form und Koeffizienten in zahlreichen Veröffentlichungen definiert und festgelegt worden sind (siehe insbesondereM. Bodenstein, Z. Physik,Chem. 100, 68 [1922], C a r b e r r y, Chem. Eng. Sei. 9,189 [1959]).
Durch Festlegung von vier der neun Parameter ist das System vollkommen definiert. In der Praxis sind die beiden Parameter »Konzentration an nitrosen Produkten und Wasserdampf« gegeben. Der Parameter »Oxydationsgrad« kann beliebig ohne größere Komplikation in einem Bereich von 0,40 bis 0,90 gewählt werden. Der Parameter »Druck« ist von vornherein völlig frei unter den oben ausgedrückten Vorbehalten, was die tatsächlichen praktischen Möglichkeiten anbelangt.
Nachdem die obengenannten vier Parameter festliegen, ergibt die Auflösung des Systems die Werte der anderen Parameter. Auf diese Weise werden die Eigenschaften der Gasphase und der Flüssigphase beim Taupunkt definiert. Wenn die Temperatur des Gesamtsystems gesenkt wird, finden Kondensation und Absorption statt.
Da schließlich bekannt ist, daß der Oxydationsgrad des Gases mit der Zeil θ nach der klassischen Gleichung θ = Q(a, P, T, X, C) verläuft, wobei die Funktion fl, in uer C den Sauerstoffgehalt des Gases kennzeichnet, ebenfalls in der genannten Literatur (M. Bodenstein, Z. Physik. Chem. 100,68 [1922]) zu finden ist, ist es möglich, den Oxydationsgrad des unter den folgenden Boden gelangenden Gases in Abhängigkeit von dem »Abstand zwischen den Böden« und der tatsächlichen Strömungsgeschwindigkeit des Gases zu bestimmen.
Durch eine neue Reihe von aufeinanderfolgenden Näherungen kann der Abstand bestimmt werden, der solche Funktionscharakteristiken dieses neuen Bodens ermöglicht, daß die Steigerung der Säurekonzentration
κι auf diesem Boden einem Gesetz folgt, das von vornherein gegeben und dennoch mit der Abfuhr der freigewordenen Wärme vereinbar ist.
Die Bestimmung oder Ausbildung der Kondensationskolonne t erfolgt somit von Stufe zu Stufe. Es ist jedoch zu bemerken, daß die Regel der Änderung der Konzentration der Säure von einem Boden zum anderen nicht völlig willkürlich gewählt werden kann und nur durch aufeinanderfolgende Korrekturen unter Berücksichtigung physikalischer oder technischer Unmöglichkeiten, die während der Berechnung auftreten, bestimmbar ist.
Es gibt für einen gegebenen Druck unendlich viele Lösungen, zwischen denen unter Berücksichtigung der örtlichen wirtschaftlichen Bedingungen (Preis des Mantels pro Meter, Preis des Bodens usw.) gewählt werden muß.
Es ist ferner zu bemerken, daß die obengenannten fünf Gleichungen gewisse Erscheinungen nicht berücksichtigen, und zwar hauptsächlich die Auflösung der
jo nitrosen Produkte in der Salpetersäure und den Verlauf der Kondensation des Wasserdampfes. Die Auflösung, die die Denitrierung der Säure erfordert, als deren Folge ein Teil der nitrosen Gase zurückgeführt wird, kann indessen vorausgesagt werden, so daß die notwendigen Korrekturen unter Berücksichtigung des sich aus dieser KreislauffUhrung ergebenden Anstiegs des Partialdrucks der nitrosen Produkte vorgenommen werden können. Das gleiche gilt für den Verlauf der Kondensation des Wasserdampfes, die im Hinblick auf die Senkung der Temperatur des ersten Bodens unter die kritische Korrosionstemperatur berechnet werden kann.
Es ist zu bemerken, daß es durch Senkung der Temperatur des letzten Bodens (und selbst einiger der vorhergehenden Böden) unter Ausnutzung der Kälte, die in dem flüssigen Ammoniak verfügbar ist, das als Kühlmedium in den entsprechenden Kühlschlangen S umläuft und das Ausgangsmaterial der nitrosen Gase darstellt, möglich wäre, einen großen Teil der nitrosen Produkte, die während der Kondensation nicht absorbiert werden, zu lösen, so daß die Abmessungen der Wäsche, die der Kolonne 1 nachgeschaltet ist, erheblich verkleinert werden können.
Wenn auf diese Weise vorgegangen wird, würde ferner eine größere Menge der nitrosen Produkte im Kreislauf geführt und mit der Zusatzluft, die zur Denitrierung in ähnlicher Weise gedient hat, zum Kopf der Kondensationskolonne 1 zurückgeführt. Der Betrieb der Kondensationskolonne würde hierdurch auf Grund der Steigerung des Partialdrucks der nitrosen Produkte gerade in dem Teil der Kondensationskolonne verbessert, in dem die erhöhte Temperatur die Reoxydationsgeschwindigkeit verringert.
In den folgenden Tabellen B, C und D sind als Beispiel die verschiedenen Werte für die Zusammensetzung der Gase, die Konzentration und die Temperatur der auf jedem Boden ankommenden Saure, der Menge der Säure, die auf jedem Boden gebildet wird, und der
»Höhe W zwischen aufeinanderfolgenden Böden« sowie die gleichen Werte für die Gase und die Säure, die den letzten Boden durch die Abzüge 6 und 7 verlassen, und für die Gesamthöhe von Kolonnen mit 12, 16 und Kondensations-Absorptionsböden (n=\2, 16 bzw. 12) für den Betrieb unter 6, 4 und 8 kg/cm2 genannt, wobei sich das Arbeiten unter einem Druck von 6 kg/cm2 als
10
am vorteilhaftesten erweist, da hierbei eine annehmbare Kolonnenhöhe unter Berücksichtigung der Denitrierungsvorrichtung ohne Gefahr einer Korrosion des zur Zeit für den Bau der Kolonne verwendeten nichtrostenden Stahls möglich ist. Die Werte für diesen Druck sind demzufolge in Tabelle B genannt.
Tabelle B
Druck 6 Atmosphären absolut
Am Boden η ankommendes Gas % H2O h1) Verweilzcit2) Auf dem Boden η ankommende Säure Temperatur Gebildete Säuremenge
% NO+ NO2 % HNOj %
m C 19,7
14,5 30 23,6
1 8,56 13,3 0,40 2,0 40,7 106,5 35,3
2 8,44 9,6 0,48 2,4 40,7 99 47,0
3 7,86 6,5 0,60 3,0 43,1 89,5 57,2
4 7,16 4,3 0,60 3,0 45,5 80,5 68,3
5 6,44 2,1 0,76 3,8 47,9 65,0 76,3
6 5,57 1,3 1,40 7,0 50,3 55,5 82,9
7 4,87 0,9 2,02 10,1 52,6 49,0 88,1
4,25 0,6 3,32 16,6 54,6 43,5 92,3
9 3,76 0,5 3,60 18,0 56,1 39,5 95,6
10 3,36 0,35 3,28 16,4 57,3 33,5 98,0
Il 3,03 0,3 4,06 20,3 58,2 30,5 Boden ablaufende Säure
12 2,79 letzten Boden austretendes Gas U3) 58,9
Vom m Vom letzten
2,214)
0,25
20,52 59,4
27,5
100
) h = Abstand in Meter zwischen den Böden n und n + 1. ") Verweilzeit der Gase zwischen den Böden η und n + 1. ■') H = Gesamthöhe.
4) Nach Abzug des in der Säure gelösten NO2, tft»s zur Denitrierung gehl.
Tabelle C
Druck 4 Atmosphären absolut
Am Boden ri ankommendes Gas /) % NO + NO2 % H2O
Aul" dem Boden η ankommende Säure
Verweilzeit % UNOj Temperatur Gebildete
Säuremengs
1 8,56 14,5
2 8,44 13,3
3 7,77 8,2
4 7,02 4,65
5 6,33 2,6
6 5,68 1,5
7 5,13 1,1
8 4,64 0,9
9 4,15 0,7
IO 3.77 0.6
0,48 0,38 0,30 0,36 0,50 0,94 2,17 2,98 3,64
40,6 40,6 42,4 44,7 47,0 49,3 51,3 53,1 54,8 56,0
30
95
83
71
59
49,5
43
40,5
38
35,5
20,3 23,5 37,9 50,0 59,5 67,2 73,3 78,6 83,8 87,7
Il % NO+ NC )■> VuIbO h 19 32 945 12 r. ankommende Säure Säuremenge
Temperatur Gebildete %
Am Boden η ankommendes Gas m Aul'dein Boden 90,8
η 3,47 0,5 3,08 % HNO, C 92,9
Fortsetzung 3,26 0,4 4,60 Verwcilzeit 32,5 95,1
3,05 0,35 3,27 30 96,5
11 2,90 0,3 2,24 59,9 27,5 97,8
12 2,78 0,25 2,64 15,4 57,5 25 98,9
13 2,67 0,2 3,20 23,0 58,1 21 Vom letzten Boden ablaufende Säure
14 Vom letzten Boden austretendes Gas H 16,35 58,5 19
15 m 11,2 58,8
16 13,2 59,1
16,0
2,17
0,2
30,78 59,4
17
100
Tabelle D
Druck 8 Atmosphären absolut
Am Boden π ankommendes Gas
π % NO+ NO2 %IbO
Auf dem Boden η ankommende Säure
Verweilzeit2)
% UNO.,
Temperatur
Gebildete Säuremenge
1 8,56 14,5 0,28 1,4 40,7 30
2 8,44 13,3 0,38 1,9 40,7 115
3 7,87 9,9 0,46 2,3 43,3 108
4 7,15 6,7 0,48 2,4 45,8 98
5 6,42 4,4 0,64 3,2 48,2 88,5
6 5,55 2,3 1,26- 6,3 50,6 73,5
7 4,84 1,4 1,98 9,9 52,9 64
8 4,21 1,0 2,42 12,1 54,9 57,5
9 3,71 0,7 1,84 9,2 56,4 52
10 3,33 0,55 1,56 7,8 57,5 47
11 3,02 0,35 1,48 7,4 58,3 40
12 2,77 0,25 58,9 34
20,4 23,5 34,8 46,8 57,1 68,2 76,3 83,0 88,3 92,2 95,4 97,9
Vom letzten Boden austretendes Gas
II
Vom letzten Boden ablaufende Säure
2,18
0,2
12,78 59,5
28
100
In den drei Fällen haben die durch Leitung 3 in die Kolonne eintretenden nitrosen Gase am Austritt des Wärmeaustauschers eine Temperatur von etwa 1500C. Als Medium, das in den Kühlschlangen 5 umläuft, dient Wasser, das am Eintritt jeder Schlange eine Temperatur von 200C hat, oder flüssiges Ammoniak, das bei der Temperatur, die dem Druck des Systems entspricht, verdampft. Die Gase haben zwischen den Böden eine Geschwindigkeit von etwa 0,20 m/Sek. (siehe Tabelle B, Γ und DV
Die Werte zeigen, daß die Verweilzeit und somit das Gesamtvolumen und die Gesamthöhe und demzufolge die Kosten der Anlage mit niedriger werdendem Druck erheblich steigen.
Andererseits steigt die Temperatur des ersten Bodens mit dem Druck und erreicht 115°C bei 8 Atmosphären absolut. Wie bereits erwähnt, ist diese Temperatur ungefähr die Grenze, von der ab die Gefahr besteht, daß eine Korrosion der Apparatur eintritt, es sei denn, daß SDezialstähle verwendet werden, die eine höhere
Korrosionsbeständigkeit haben als die üblichen nichtrostenden Stähle, wodurch wiederum die Anlagekosten steigen. Es ist somit vorteilhaft, bei einem Druck zwischen 4 und 8 Atmosphären absolut zu arbeiten, wobei ein Druck von etwa 6 kg/cm2 der Wert ist, bei dem die besten Arbeitsbedingungen und gleichzeitig annehmbare Anlagekosten möglich sind.
Natürlich sind verschiedene Varianten möglich. So können Säurelösungen, die beispielsweise aus der Wäsche kommen, außer auf den ersten Boden auch auf κι einen oder mehrere weitere Böden geführt werden. Zusatzluft, die nitrose Produkte enthält oder nicht und beispielsweise von der Denitrierung kommt, kann ebenfalls zwischen zwei beliebige Böden eingeführt werden. Ein Teil der gebildeten Säure kann gegebenenfalls von einem oder mehreren Zwischenboden abgezogen werden. Alle diese Varianten müssen natürlich in der Berechnung der Charakteristiken der Anlage berücksichtigt werden, aber dies ist ohne allzu große Schwierigkeiten möglich.
Da das Verfahren gemäß der Erfindung die Durchführung der vier Maßnahmen der Kühlung, Trocknung, Oxydation und Absorption der nitrosen Gase in einer einzigen Anlage ermöglicht, ergibt sich eine erhebliche Vereinfachung der Gesamtanlage zur Herstellung von Salpetersäure aus den Produkten der katalytischen Ammoniakverbrennung. Insbesondere sind Zahl und Länge der Verbindungsleitungen zwischen den verschiedenen Anlageteilen erheblich geringer, und die Notwendigkeit einer Zwischenverdichtung der nitrosen Gase ist völlig ausgeschaltet, wodurch sich große Einsparungen ergeben. Die aus der Waschkolonne austretende Säure hat eine Konzentration von höchstens etwa 40%, die keinen Partialdruck von stark nitrierten Produkten erfordert. J5
Diese Einsparung beim Leitungssystem kann noch vergrößert werden, wenn man, wenn die räumlichen Bedingungen es ermöglichen, auch die Wäsche der Dämpfe, die aus der Kondensations- und Absorptionsanlage der nitrosen Gase austreten, in die letztere einbezieht, indem man sie auf die Kondensations- und Absorptionskolonne aufsetzt. Die in der Wäsche gebildete Dünnsäure fließt hierbei direkt nach unten auf den ersten Boden der Kolonne.
In der Absicht einen Teil des Gegenstandes der Erfindung in den großtechnischen Maßstab zu überführen, wurden Versuche mit einer Kolonne durchgeführt die folgende Abmessungen hatte:
Innendurchmesser
Zylindrische Höhe
Zahl der Böden
1 600 mm
11 690 mm
9
Dieser Kolonne wurde unter einem Druck vor 3 kg/cm2 ein Gasgemisch zugeführt, das etwa 9% nitrose Gase, 15,5% Wasserdampf, 6,5% Sauerstoff und 69% Inertgase enthielt. Die mittlere Geschwindigkeil des Gasgemisches in der Kolonne betrug 0,20 m/Sek bei einer Temperatur des Kühlmediums von 60C. Die folgenden Betriebsparameter wurden gefunden:
Tabelle E Säurelemperalur Sä'urekonzentration Be-
Ausgang des C % HNO3 rechnel
Bodens Nr. Gefunden 41
46,5
64 38,5 50,0
1 47 46 52,4
2 38 48,5 54,4
3 34 50,5 56,1
4 26,5 53 57,2
5 19 55,5 58,1
6 17,5 56,5 58,8
7 13 58
8 12 58,5
9
Die gefundenen Parameter stimmen mit den Ergebnissen der Berechnungen überein, die oben beschrieber wurden. Andererseits ist zu bemerken, daß unter den Arbeitsbedingungen der Versuche die Erscheinunger der Auflösung der nitrosen Produkte und der vorzeitigen Kondensation des Wasserdampfes sich im wesentlichen so weit ausgleichen, daß es nicht notwendig ist, sie bei der mathematischen Formulierung zu berücksichti gen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation und Absorption -, nitroser Gase in einer Kolonne mit übereinanderliegenden, jeweils mit einer Kühlvorrichtung versehenen Böden, gekennzeichnet durch gasdichte Trennwände (Q ... Cn-,) zwischen aufeinanderfolgenden Böden (Pn), durch die Fallrohre m (L, ...Ln.,) für die Säure und Kamine (G1 ...Gn-,) als Verbindung des Raumes oberhalb jedes Bodens mit dem Raum unter dem nächst niedrigeren Boden führen, durch den Hauptkamin (Ch), der im unteren Teil der Kolonne in der Trennwand (Cn), die den π Raum unter dem Boden bildet, und im oberen Teil der Kolonne in der Trennwand (C,) unter dem Boden (P{) mündet, durch das durch die Trennwand (Cn) geführte Fallrohr (Ln) der Säure, durch die Zulaufleitung (4) für die schwache Säure und die >o Zuführungsleitung (3) für die nitrosen Gase sowie schließlich durch weitere übereinanderliegende, im unteren Teil der Kolonne angeordnete Böden (Pn+, ...Pp), die über Fallrohre (Ln+, ...Lp-,) in Verbindung stehen und durch die Zuführungsleitung r> (5) für die Zusatzluft und die Säureabzugsleitung (7).
    Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Salpetersäure durch katalytische Oxydation von Ammoniak und Absorption nitroser Gase in einer Kolonne.
    Das bei der katalytischen Oxydation von Ammoniak zunächst gebildete Stickstoffoxyd wird bekanntlich mit Sauerstoff aus der im Überschuß verwendeten Luft unter gleichzeitiger Abscheidung des größeren Teils des Reaktionswassers weiter oxydiert zu Stickstoffperoxyd, das dann durch strömendes Wasser oder Salpetersäure von niedriger Konzentration in Gegenwart einer zusätzlichen Sauerstoffmenge aus der in den gebildeten Gasen vorhandenen Überschußluft absorbiert wird. Die als nitro«; Gase bezeichneten, zunächst gebildeten Gase sind durch ihre hohe Temperatur (800° bis 900° C), ihren hohen Wassergehalt (etwa 17%) und die alleinige Anwesenheit von NO gekennzeichnet. Für die Absorption unter guten Bedingungen ist ein hoher Grad der Oxydation des NO zu NO2 erforderlich und die behandelten Dämpfe müssen kalt und trocken sein. Deshalb sind bei allen großtechnischen Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure zwischen Oxydation des Ammoniaks und Absorption eine Kühlung und Trocknung sowie eine weitere Oxydation geschaltet. Jede dieser Maßnahmen wird in einer oder mehreren Stufen, zuweilen gleichzeitig durchgeführt, aber zwischen den Vorrichtungen, in denen sie durchgeführt werden, müssen u. a. verbindende Apparaturen und Regler, die insgesamt kostspielig sind, vorhanden sein. Außerdem findet in den meisten Fällen bei diesen drei Arbeitsgängen eine mehr oder weniger starke Absorption von nitrosen Gasen durch das Wasser statt und führt zur gleichzeitigen Bildung von Salpetersäure schwacher Konzentration ohne wirklichen praktischen Nutzen und vor allem zur Verarmung der Gase an nitrosen Produkten. Dies kompliziert die Absorption und hat häufig die Notwendigkeit zur Folge, zum Ausgleich dieser für die Herstellung einer Salpetersäure mit technischer Konzentralion nachteiligen Verarmung eine Zwischenverdichtung der Dämpfe vorzunehmen, die zu der ursprünglichen Verdichtung der Luft und des Ammoniaks vor der katalytischen Oxydation des Ammoniaks hinzukommt und zusätzliche Kosten verursacht.
    Man ist seit langem bemüht, die verschiedenen Maßnahmen des Kühlens, Trocknens, der Oxydation und Absorption der nitrosen Gase in einer einzigen Apparatur durchzuführen. Dies ist theoretisch möglich, wenn man an jeder Stelle dieser Apparatur Arbeitsbedingungen einstellt, die es ermöglichen, die Kinetik der verschiedenen Reaktionen aufeinander abzustimmen, und es gibt theoretisch eine unendliche Zahl von möglichen Lösungen, um dieses Ergebnis zu erhalten, wobei man von einem gegebenen Anfangszustand ausgeht, um einen angestrebten Endzustand zu erreichen. Ein einfaches und bekanntes Beispiel ist das Verfahren der FR-PS 14 62 740, bei dem ein Gegenstrom-Säurekühler verwendet wird, der es bei Beachtung gewisser Bedingungen ermöglicht, die nitrosen Gase zu kühlen, zu trocknen und zu oxydieren, ohne daß praktisch eine Absorption von nitrosen Produkten stattfindet, die anschließend in einer getrennten Anlage verarbeitet werden.
    Bei den meisten dieser bisher bekannten Verfahren werden die nitrosen Gase und die Flüssigkeit (Wasser oder Salpetersäure) in klassischer Weise im Gegenstrom zueinander geführt, wie beispielsweise den DE-AS 10 75 572, 1169 425 und 12 29 994 sowie der OE-PS 2 52 272 zu entnehmen ist. Im Gegensatz hierzu werden erfindungsgemäß Gase und Flüssigkeit im Gleichstrom miteinander in Berührung gebracht und die vier Maßnahmen der Kühlung, Trocknung, Oxydation und Absorption der Gase gleichzeitig in der gleichen Apparatur durchgeführt.
    Die Absorptionsvorrichtung gemäß der Erfindung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation und Absorption nitroser Gase in einer Kolonne mit übereinanderliegenden, jeweils mit einer Kühlvorrichtung versehenen Böden ist gekennzeichnet durch gasdichte Trennwände Ci...C„_i zwischen aufeinanderfolgenden Böden Pn, durch die Fallrohre L, ...Ln-, für die Säure und Kamine Gi.. .Gn-, als Verbindung des Raumes oberhalb jedes Bodens mit dem Raum unter dem nächst niedrigeren Boden führen, durch den Hauptkamin Ch, der im unteren Teil der Kolonne in der Trennwand Cn, die den Raum unter dem Boden bildet, und im oberen Teil der Kolonne in der Trennwand C, unter dem Boden Pi mündet, durch das durch die Trennwand Cn geführte Fallrohr Ln der Säure, durch die Zulaufleitung 4 für die schwache Säure und die Zuführungsleitung 3 für die nitrosen Gase sowie schließlich durch weitere übereinanderliegende, im unteren Teil der Kolonne angeordnete Böden Pn+,...Pp, die über Fallrohre Lni.,...Lp-, in Verbindung stehen und durch die Zuführungsleitung 5 für die Zusatzluft und die Säureabzugsleitung 7.
    In dieser Vorrichtung werden die direkt aus der katalytischen Ammoniakverbrennung kommenden nitrosen Gase mit Salpetersäure von geringer Konzentration zusammengeführt, indem man die Gase durch die Säure bei gleichzeitiger Kühlung der Säure strömen läßt, wobei sich einerseits an nitrosen Gasen verarmte Dämpfe und andererseits eine Säure mit erhöhter Konzentration ergeben, die verarmten Dämpfe nach einer gewissen Verweilzeit in einer Oxydationszone erneut unter Kühlung durch diese Säure von erhöhter Konzentration strömen läßt und so weiter, bis eine
DE1932945A 1968-07-01 1969-06-28 Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation Expired DE1932945C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR157424 1968-07-01

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1932945A1 DE1932945A1 (de) 1970-01-29
DE1932945B2 true DE1932945B2 (de) 1978-06-08
DE1932945C3 DE1932945C3 (de) 1979-02-01

Family

ID=8651923

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1932945A Expired DE1932945C3 (de) 1968-07-01 1969-06-28 Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation

Country Status (14)

Country Link
US (1) US3658472A (de)
AT (1) AT294857B (de)
BE (1) BE734633A (de)
CS (1) CS155208B2 (de)
DE (1) DE1932945C3 (de)
DK (1) DK132655C (de)
ES (1) ES368971A1 (de)
FR (1) FR1583251A (de)
GB (1) GB1271698A (de)
NL (1) NL144557B (de)
NO (1) NO131240C (de)
RO (1) RO56958A (de)
SE (1) SE360063B (de)
SU (1) SU974929A3 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3801490A1 (de) * 1988-01-20 1989-08-03 Uhde Gmbh Verfahren und vorrichtung zur herstellung von salpetersaeure durch oxidation und absorption von stickoxiden

Families Citing this family (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2093411A5 (de) * 1970-06-12 1972-01-28 Ugine Kuhlmann
US3949057A (en) * 1973-01-29 1976-04-06 Croll-Reynolds Company, Inc. Air pollution control of oxides of nitrogen
US4081518A (en) * 1976-10-13 1978-03-28 American Hydrocarbon Company Gaseous product stream
DE2749550A1 (de) * 1977-11-05 1979-05-10 Hoechst Ag Verfahren zum absorbieren nitroser gase
BR112013013597A2 (pt) * 2010-12-01 2016-09-13 Meggitt Uk Ltd aparelho para utilização na produção de ácido nítrico
CN114307595B (zh) * 2021-12-02 2023-03-24 赛鼎工程有限公司 一种复合型硝酸生产用高效吸收塔及制备酸的方法

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1692298A (en) * 1923-09-06 1928-11-20 Atmospheric Nitrogen Corp Production of nitric acid from ammonia
FR653431A (fr) * 1929-09-14 1929-03-21 Elek Zitatswerk Lonza Procédé pour l'absorption d'oxydes d'azote
NL38494C (de) * 1932-06-04
FR786953A (fr) * 1935-01-19 1935-09-14 Bamag Meguin Ag Procédé pour l'absorption dans l'acide nitrique très concentré des gaz nitreux produits par la combustion de l'ammoniac
GB569687A (en) * 1943-07-14 1945-06-05 Mieczyslaw Joseph Kalous Improved process for absorbing nitrogen oxides
US3116972A (en) * 1960-05-06 1964-01-07 Sonneborn Chemical And Refinin Process for the absorption of so3 by substantially parallel films of liquid absorbent

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3801490A1 (de) * 1988-01-20 1989-08-03 Uhde Gmbh Verfahren und vorrichtung zur herstellung von salpetersaeure durch oxidation und absorption von stickoxiden

Also Published As

Publication number Publication date
DE1932945C3 (de) 1979-02-01
AT294857B (de) 1971-12-10
DK132655C (da) 1976-07-05
NO131240C (de) 1975-04-30
NL6910087A (de) 1970-01-05
NO131240B (de) 1975-01-20
RO56958A (de) 1975-02-15
US3658472A (en) 1972-04-25
GB1271698A (en) 1972-04-26
NL144557B (nl) 1975-01-15
CS155208B2 (de) 1974-05-30
ES368971A1 (es) 1971-07-16
DE1932945A1 (de) 1970-01-29
DK132655B (da) 1976-01-19
BE734633A (de) 1969-12-01
SU974929A3 (ru) 1982-11-15
FR1583251A (de) 1969-10-24
SE360063B (de) 1973-09-17

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0365566B1 (de) Verfahren zum entfernen von stickoxiden aus rauchgasen
WO2001089989A1 (de) Verfahren zur herstellung konzentrierter salpetersäure sowie anlage zur durchführung eines solchen verfahrens
DE1932945C3 (de) Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation
CH654282A5 (de) Verfahren und einrichtung zum konzentrieren und reinigen von organische verunreinigungen enthaltender schwefelsaeure.
DE2826143A1 (de) Verfahren zur herstellung von salpetersaeure
DE2230310C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Äthylenoxid aus einem Reaktionsgemisch, das durch Umsetzung von Äthylen mit molekularem Sauerstoff hergestellt worden ist
DE1467142B2 (de) Verfahren zur abtrennung von chlorwasserstoffgas aus einem bei der katalytischen oxydation von chlorwasserstoffgas mit einem sauerstoffhaltigen gas erhaltenen gasgemisch
DE1567756B1 (de) Verfahren zur herstellung von chlor und brom
DE3310779A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schwefelsaeure
DE635487C (de) Verfahren zur Herstellung von Salpetersaeure
EP0000707B1 (de) Verfahren und Anlage zum Abtrennen von Schwefeldioxyd aus Gasströmen unter Gewinnung von Schwefelsäure nach dem Stickoxyd-Verfahren
DE1091095B (de) Verfahren zur Herstellung von Salpetersaeure
EP0425941B1 (de) Apparat zur Entgasung und Aufwärmung von Wasser
DE2851802C2 (de) Vorrichtung zur Gewinnung von Schwefel aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen
DE109484C (de)
DE19920741B4 (de) Verfahren zur Herstellung konzentrierter Salpetersäure
DE1567751A1 (de) Verfahren und Anlage zur Herstellung von hochkonzentrierter Salpetersaeure
DE2458214C2 (de) Verfahren zur Anreicherung einer Flüssigkeit mit Deuterium durch Zweitemperatur-Isotopenaustausch
DE940043C (de) Verfahren zur Absorption von bei der Ammoniakverbrennung entstehenden nitrosen Gasen in hochkonzentrierter Salpetersaeure
DE1433686C (de) Verfahren zur Gewinnung der beim Frischen von Roheisen durch Aufblasen von reinem Sauerstoff gebildeten unverbrannten Abgase
DE1900861A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung konzentrierter Salpetersaeure
DE890040C (de) Verfahren zur Herstellung und Bleichung hochkonzentrierter Salpetersaeure
DE838603C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Salpetersaeure
DE2820231A1 (de) Verfahren zur herstellung von schwefelsaeure
AT248394B (de) Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoffgas aus einem bei der katalytischen Oxydation von Chlorwasserstoffgas mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas erhaltenen Gasgemisch

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)