DE1932945B2 - Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation - Google Patents
Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch OxydationInfo
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Description
Tabelle A | Temperatur auf |
Druck | dem ersten Boden |
C | |
Atm. abs. | 95,1 |
4 | 101,2 |
5 | 106,5 |
6 | 111,0 |
7 | 115,0 |
8 | 118,7 |
9 | 122,1 |
10 | |
in
20
Säure mit der gewünschten Konzentration erhalten wird.
Die Verweilzeiten in den Oxydationszonen sind so berechnet, daß sie jeweils den notwendigen Oxydationsgraden zwischen jeder Berührungsstufe unter Berücksichtigung
der Temperaturen, der Drucke, der nitrosen Gase und der Konzentration an der jeweiligen Stelle
entsprechen. Hierauf wird später ausführlicher eingegangen.
Die Vorrichtung wird so betrieben, daß die Säure vom
oberen Boden auf den unmittelbar darunter befindlichen Boden läuft, während die Dämpfe, die den oberen Boden
durchströmt haben, unter den nächsten niedrigeren Boden zurückgeführt werden und so weiter. Jeder
Boden ist mit einer Kühlvorrichtung versehen, beispielsweise einer Kühlschlange, die von einem Kühlmedium,
wie Wasser, Ammoniak oder einer Sole, durchströmt wirrt. Die »Höhe zwischen aufeinanderfolgenden
Böden«, die aus der gesamten geometrischen Höhe zwischen einem Boden und der darüber befindlichen
dichten Trennwand und der geometrischen Höhe zwischen dem unmittelbar darunter befindlichen Boden
und der unter dem letzteren vorhandenen Trennwand besteht, bestimmt das Volumen der Oxydationszonen
und demzufolge die Verweilzeit der nitrosen Gase in jeder dieser Zonen.
Der Druck, unter dem die Kolonne gefahren wird, kann theoretisch jeden beliebigen Wert haben und
beispielsweise 1 bis 50 kg/cm2 betragen. Vorzugsweise wird jedoch aus praktischen Gründen bei einem Druck
zwischen etwa 4 und 8 kg/cm2 gearbeitet. Eine Berechnung zeigt, daß mit niedriger werdendem Druck
die insgesamt notwendige Verweilzeit der Gase in der Kolonne länger wird und das Volumen der Kolonne und
demzufolge ihr Preis steigen. Es ist somit zweckmäßig, einen gewissen Druck nicht zu unterschreiten, und der
Wert von 4 kg/cm2 stellt eine annehmbare untere Grenze dar.
Andererseits steigt die Temperatur des ersten Bodens unter soi .t gleichen Bedingungen mit dem Druck bei
einem gegebenen Kondensationsgrad. Insbesondere überschreitet diese Temperatur 1150C bei einem Druck
über 8 kg/cm2, wie die folgende Tabelle A zeigt, in der die maximalen Temperaturen des ersten Bodens bei
Drucken von 4 bis 10 kg/cm2 angegeben sind, wobei die -r>
Konzentration der auf diesem Boden vorhandenen Säure etwa 4ö% HNOj beträgt und der Kondensationsgrad unendlich klein ist.
40
Temperaturen von 115° bis I2O°C können nach der t>
> derzeitigen Ansicht von Metallurgen ohne Gefahr einer Korrosion der heutigen nichtrostenden Stähle in
Gegenwart von Salpetersäure ntcht überschritten werden. Oberhalb eines Druckes von 8 kg/cm2 müßten
somit für die Herstellung der Absorptionsvorrichtung Spezialstähle verwendet werden, die der Korrosion
widerstehen, wodurch sich eine Steigerung der Anlagekosten ergeben würde.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher in Verbindung mit der Abbildung beschrieben, die einen
schematischen senkrechten Schnitt durch eine Bodenkolonne gemäß der Erfindung für die Kondensation und
Absorption der nitrosen Gase zeigt.
Das Gemisch von NO, Wasser und überschüssiger Luft, die einen geringen Teil des in den Dämpfen
enthaltenen NO unmittelbar in NO2 umzuwandeln pflegt, wird durch eine Leitung 3 und einen nicht
dargestellten Wärmeaustauscher der Absorptionskolonne 1 zugeführt. In diese Kolonne kann außerdem
durch eine Leitung 4 Salpetersäure einer Konzentration von etwa 40% HNO3 eingeführt werden, die beispielsweise
aus einer Wäsche stammt, in die durch einen Gasabzug 6 die in der Kolonne 1 behandelten Gase und
Dämpfe eingeführt werden, die noch eine gewisse Menge NO und NO2 enthalten, wobei das letztere stark
überwiegt. In der Wäsche werden diese Dämpfe mit Wasser zusammengeführt und die Nitrosegase unter
Bildung von Salpetersäure einer Konzentration von beispielsweise 40% absorbiert. Die aus der Wäsche
kommenden Gase werden durch den Wärmeaustauscher, wo sie einen Teil der Wärme der aus der
katalytischen Verbrennung des Ammoniaks kommenden Dämpfe aufnehmen, und dann durch eine
Energie-Rückgewinnungsanlage geleitet, worauf sie in
die Atmosphäre abgeführt werden. In der Kolonne 1 finden gleichzeitig die Trocknung durch Kondensation
des Wassers, die Oxydation und die Kühlung der nitrosen Gase und ihre Absorption durch die verdünnte
Säure statt, die durch die Leitung 4 zugeführt wird Dies stellt eine erhebliche Vereinfachung der Vorrichtung im
Vergleich zu den bekannten Anlagen dar, da allein die Kolonne 1 drei oder wenigstens zwei Anlageteile
ersetzt.
Die in der Kolonne 1 gebildete Salpetersäure mit einer Konzentration von beispielsweise 60% HNO3
wird dann denitriert, wobei die Säure auf einen Luftstrom trifft, der durch eine Zusatzluftleitung 5
zugeführt wird, die von der Druckleitung des Kompressors abzweigt. Dieser Luftstrom nimmt das in der Säure
gelöste NO2-Gas mit sich und führt es in die Kolonne 1 zurück, wo es den nitrosen Gasen zugemischt wird, die
der Kolonne durch die Leitung 3 zugeführt werden. Die auf diese Weise denitrierte Säure wird anschließend
durch den Säureabzug 7 der Lagerung zugeführt.
Der Mantel 2 der Kolonne 1 ist in bekannter Weise aus übereinander angeordneten Schüssen gebildet. Im
Mantel sind übereinander η Kontaktböden Pi,
P?..-Pn-i, Pn angeordnet, die in beliebiger bekannter
Weise ausgebildet sein können, d. h. beispielsweise als Siebboden, Glockenboden, Schlitzboden oder Hordenböden.
Zur Vereinfachung der Abbildung sind diese Böden sehr schematisch als Siebboden dargestellt,
jedoch sind sie selbstverständlich mit allen üblichen Mitteln versehen, wie sie bei den obengenannten
Bodentypen vorhanden sind, um eine innige Berührung zwisci.;n der über diese Böden fließenden Säure und
den nitrosen Gasen, die von unten nach oben durch diese Böden strömen, sicherzustellen.
Jeder Boden ist mit einer Zulaufmulde A(Au Ai... A„.\, An) für die Säure und einer Abijufmulde
D(Du D2...D„\, Dn) für die Säure sowie mit einer
Kühlschlange S(S], S2. ■ .Sn-], Sn) versehen,durch die ein
Kühlmedium, wie Wasser, Sole oder Ammoniak, umläuft. Von jeder Ablaufmulde geht ein Fallrohr L(L],
Li...Ln-1, Ln) aus. Die Rohre Li bis Ln-1 münden in der
Zulaufwannc A2, Aj.. .An-), An für die Säure jeweils des
nächst tieferen Bodens, wobei das von der Mulde Dn
ausgehende Fallrohr Ln der Weiterleitung der Säure zur
Wäsche dient, die nachstehend beschrieben wird. Die Säurezulaufmulde A) des oberen Bodens P] erhält die
Säure durch die von der Wäsche kommende Säurezu- 1» Iaufleitung4.
Die Böden P sind voneinander durch gasdichte Trennwände QCi, C2.. .C„_2, Cn-1) getrennt, die unter
und über jeden entsprechenden Boden getrennte Räume bilden. Durch diese Trennwände führen |->
einerseits die entsprechenden Fallrohre L], L2.. .Ln- 1
für die Säure, andererseits die Kamine Gi, Ci...Gn-),
die jeweils den Raum oberhalb jedes Bodens P], Pi.. .Pn-1 mit dem Raum unter dem nächst niedrigeren
Boden Pi, Pi...Pn verbinden, und schließlich ein _>i>
Hauptkamin Ch, der im unteren Teil der Kolonne an einer Trennwand Cn, die den Raum unter dem Boden
bildet, und im oberen Teil der Kolonne an der Trennwand C) unter dem Boden P] mündet. Im Raum
unter der Trennwand Cn mündet die Zuführungsleitung _>
·> 3 für die nilrosen Gase. Durch die Trennwand Cn ist
außerdem das Ablaufrohr Ln der Säure vom Boden Pn
geführt.
Im gewählten Beispiel und gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die jo
Denitricrvorrichtung mit der Kolonne 1 als eine Einheit
gebaut. Der untere Teil der Kolonne enthält zu diesem Zweck £» übcreinanderliegende Böden Pn+I ...Pp-], Pn,
die in der gleichen Weise wie die Böden P] bis Pn oder in
beliebiger anderer üblicher Weise ausgebildet sein j> können, und die jeweils mit einer Säurezulaufmulde
An^] ...Ap-], Ap und einer Säureablaufmuldc
Dn+1 ...Dp-], Dp versehen sind. Die Ablaufmulde jedes
Bodens ist mit der Säurezulaufmulde jedes nächst niedrigeren Bodens mit einem Fallrohr Ln41.. .Ln-1
verbunden. F.ine Ausnahme bildet die Zulaufmulde D1*
die mit einem Säureaustrittsrohr versehen ist, das sich in den Raum öffnet, der am Fuß der Kolonne unter dem
Boden PP liegt, und in den einerseits die Zuführungsleitung
5 der Zusatzluft und andererseits der Säureabzug 7 4r>
münden, durch die die Säure zur Lagerung geführt wird.
Der Abschnitt, der durch die Räume gebildet wird, die einerseits durch einen Boden Pi.. .Pn (z. B. den Boden
Pi) und die Trennwand C über diesem Boden (z. B. Ci)
und andererseits durch den unmittelbar darunterliegenden Boden (z. B. P3) und die Trennwand Cunter diesem
Boden (z. B. Cj) begrenzt werden, und die durch den Kamin G, durch den die entsprechenden nitrosen Gase
nach unten strömen (im gewählten Beispiel Gi) miteinander verbunden sind, variiert von einem Boden
zum nächsten von oben nach unten in dem später beschriebenen Maße. Diese aufeinanderfolgenden Abschnitte,
zu denen jeweils das Innenvolumen des entsprechenden Abstiegkamins G tür die Dämpfe
hinzukommt, sind mit V2, V3 Vn ?, IVi bezeichnet, mi
Der Abschnitt Vi, der dem Boden /J? entspricht, besteht
cincrscils aus dem Raum zwischen dem Boden P] und
der Oberseite der Kolonne, andererseits aus dem Raum
zwischen dem Boden P7 und der Trennwand C2 und
schließlich aus dem Kamin G\. μ
Die in dii'ser Weise ausgebildete Koiulensations- und
Absorptionskolonne arbeitet wie folgt:
Die aus der katalylischcn Ainnioiiiakvcrbrcnnung
kommenden nitrosen Gase und Dämpfe, die hauptsächlich Wasser, No und NO2 (oder N2O4) enthalten, treten
in die Kolonne bei 3 ein und steigen durch den zentralen Kamin Ch bis unter den oberen Boden P). Auf diesem
Wege und während des Aufenthalts des Gases im Raum Vo unter dem Boden Pi oxydieren diese Dämpfe weiter,
so daß ihr Gehalt an NO2 (oder N2O4) steigt. Diese
Dämpfe strömen dann durch den Boden Pi, auf dem sie auf die schwache Säure treffen, die beispielsweise etwa
40%ig ist und durch die Leitung 4 aus der Wäsche zugeführt wird. Gleichzeitig werden diese Gase und
Dämpfe durch das in der Kühlschlange S) umlaufende Medium gekühlt. Dies hat zur Folge, daß ein Teil des in
den Gasen und Dämpfen enthaltenen Wassers kondensiert und sich mit der Säure mischt, während ein Teil des
NO2 (oder N2O4) durch die Säure absorbiert wird. Die an
Wasser und NO2 verarmten Gase und Dämpfe gelangen anschließend in den Raum über dem Boden Pi und
strömen durch den Kamin G) in den Raum unter dem Boden P2. Gleichzeitig fließt die angereicherte Säure
durch das Fallrohr Li auf den Boden P2. Während ihres
Aufenthaltes in den Räumen über dem Boden Pi und unter dem Boden P2 (Abschnitt Vi) setzt sich die
Oxydation der nitrosen Gase fort, so daß ihr Anteil an NO2 (oder N2O4) steigt. Die Vorgänge über dem Boden
Pi wiederholen sich über dem Boden P2. Die Gase und
Dämpfe über diesem Boden strömen durch den Raum V2 in den Raum unter dem Boden P3, während die vom
Boden P2 ablaufende angereicherte Säure von diesem Boden auf den Boden Pj gelangt und so weiter bis zum
Boden Pn. Die Dämpfe und Gase, denen das NO+ NO2
bis zum maximalen Grade entzogen worden sind, entweichen aus dem Raum über diesem letzten Boden
und verlassen die Kolonne durch den Gasabzug 6 in die Wäsche, während die Salpetersäure mit der gewünschten
Konzentration von etwa 60% HNO3 vom Boden Pn
durch das Fallrohr Ln nach unten fließt.
Diese Säure, in der eine gewisse Menge NO2 gelöst ist,
trifft anschließend auf den aufeinanderfolgenden Böden Pn+1... Pp auf die Zusatzluft, die im Gegenstrom durch
die Leitung 5 in der für die Denitrierung üblichen Weise zugeführt wird. Diese Luft reißt das gelöste NO2 mit sich
und mischt sich in dem mit NO2 beladenen Zustand mit den nitrosen Gasen und Dämpfen, die bei 3 der Kolonne
zugeführt werden und erhöht auf diese Weise die darin enthaltene N02-Menge. Sie nimmt anschließend an der
Oxydation des NO in diesen Gasen und Dämpfen aul deren Weg durch die Kolonne teil. Schließlich wird die
denitrierte Säure, die sich am Fuß der Kolonne sammelt durch den Säureabzug 7 der Lagerung zugeführt
Wie vorstehend dargelegt, wird der Oxydationsgrac der nitrosen Gase auf dem Wege von einem Boden zurr
anderen in der Weise gesteigert, daß in jedei Kontaktstufe zwischen diesen Gasen und der Säure, di(
von Boden zu Boden absteigt, die optimalen Bedingun gen für die Absorption des NO2 durch die Säure untei
Berücksichtigung der verschiedenen beteiligten Para meter, nämlich Temperaturen, Druck der nitrosen Gase
und Partialdrucke ihrer Bestandteile, Konzentration dci Säure auf dem folgenden Boden, eingestellt werden
Dieser Oxydationsgrad in jeder Stufe ist abhängig vor dem Volumen des Abschnitts Vi, V2... V„_i, in dem di(
Oxydation stattfindcl.
Das Volumen dieser Abschnitte kann durch eine den Fachmann geläufige Rechnung ermittelt werden. Wem
man eine aus nilrosen Dämpfen gebildete Gasphase in
Gleichgewicht mil einer aus einer Salpctcrsäurelösuiii
gebildeten Flüssigpliasc annimmt, so sind die Parameter
die jede dieser Phasen definieren, durch fünf mathematische Beziehungen verbunden. Die Parameter der
Gasphase sind:
P = Gesamtdruck
/' = NO-Partialdruck
g = NC^-Partialdruck
Λ = 2 χ N2O4-Partialdruck
a = Konzentration an nitrosen Produkten im dissoziierten Gas
m = Wasserdampfkonzentration
X = Oxydationsgrad
T = absolute Temperatur des Gases (identisch mit der Temperatur der Flüssigkeit)
Die Parameter der Flüssigphase sind:
W= Konzentration der Säure
7" = absolute Temperatur der Flüssigkeit
Die folgenden fünf Beziehungen verbinden diese Parameter:
mx ρ =
X =
P +
(D
(2)
(3)
(4)
(5)
Φ(\ν, T) ist eine Funktion, die von den Werten der
Wasserdampfpartialdrucke der Salpetersäurelösungen in der obigen Tabelle abgeleitet ist (International
Critical Tables). Ψ(T) und g(W) sind Funktionen, deren
Form und Koeffizienten in zahlreichen Veröffentlichungen definiert und festgelegt worden sind (siehe
insbesondereM. Bodenstein, Z. Physik,Chem. 100,
68 [1922], C a r b e r r y, Chem. Eng. Sei. 9,189 [1959]).
Durch Festlegung von vier der neun Parameter ist das System vollkommen definiert. In der Praxis sind die
beiden Parameter »Konzentration an nitrosen Produkten und Wasserdampf« gegeben. Der Parameter
»Oxydationsgrad« kann beliebig ohne größere Komplikation in einem Bereich von 0,40 bis 0,90 gewählt
werden. Der Parameter »Druck« ist von vornherein völlig frei unter den oben ausgedrückten Vorbehalten,
was die tatsächlichen praktischen Möglichkeiten anbelangt.
Nachdem die obengenannten vier Parameter festliegen, ergibt die Auflösung des Systems die Werte der
anderen Parameter. Auf diese Weise werden die Eigenschaften der Gasphase und der Flüssigphase beim
Taupunkt definiert. Wenn die Temperatur des Gesamtsystems gesenkt wird, finden Kondensation und
Absorption statt.
Da schließlich bekannt ist, daß der Oxydationsgrad des Gases mit der Zeil θ nach der klassischen Gleichung
θ = Q(a, P, T, X, C) verläuft, wobei die Funktion fl, in uer
C den Sauerstoffgehalt des Gases kennzeichnet, ebenfalls in der genannten Literatur (M. Bodenstein,
Z. Physik. Chem. 100,68 [1922]) zu finden ist, ist es möglich, den Oxydationsgrad des unter den
folgenden Boden gelangenden Gases in Abhängigkeit von dem »Abstand zwischen den Böden« und der
tatsächlichen Strömungsgeschwindigkeit des Gases zu bestimmen.
Durch eine neue Reihe von aufeinanderfolgenden Näherungen kann der Abstand bestimmt werden, der
solche Funktionscharakteristiken dieses neuen Bodens ermöglicht, daß die Steigerung der Säurekonzentration
κι auf diesem Boden einem Gesetz folgt, das von
vornherein gegeben und dennoch mit der Abfuhr der freigewordenen Wärme vereinbar ist.
Die Bestimmung oder Ausbildung der Kondensationskolonne t erfolgt somit von Stufe zu Stufe. Es ist
jedoch zu bemerken, daß die Regel der Änderung der Konzentration der Säure von einem Boden zum
anderen nicht völlig willkürlich gewählt werden kann und nur durch aufeinanderfolgende Korrekturen unter
Berücksichtigung physikalischer oder technischer Unmöglichkeiten, die während der Berechnung auftreten,
bestimmbar ist.
Es gibt für einen gegebenen Druck unendlich viele Lösungen, zwischen denen unter Berücksichtigung der
örtlichen wirtschaftlichen Bedingungen (Preis des Mantels pro Meter, Preis des Bodens usw.) gewählt
werden muß.
Es ist ferner zu bemerken, daß die obengenannten fünf Gleichungen gewisse Erscheinungen nicht berücksichtigen,
und zwar hauptsächlich die Auflösung der
jo nitrosen Produkte in der Salpetersäure und den Verlauf
der Kondensation des Wasserdampfes. Die Auflösung, die die Denitrierung der Säure erfordert, als deren Folge
ein Teil der nitrosen Gase zurückgeführt wird, kann indessen vorausgesagt werden, so daß die notwendigen
Korrekturen unter Berücksichtigung des sich aus dieser KreislauffUhrung ergebenden Anstiegs des Partialdrucks
der nitrosen Produkte vorgenommen werden können. Das gleiche gilt für den Verlauf der
Kondensation des Wasserdampfes, die im Hinblick auf die Senkung der Temperatur des ersten Bodens unter
die kritische Korrosionstemperatur berechnet werden kann.
Es ist zu bemerken, daß es durch Senkung der Temperatur des letzten Bodens (und selbst einiger der
vorhergehenden Böden) unter Ausnutzung der Kälte, die in dem flüssigen Ammoniak verfügbar ist, das als
Kühlmedium in den entsprechenden Kühlschlangen S umläuft und das Ausgangsmaterial der nitrosen Gase
darstellt, möglich wäre, einen großen Teil der nitrosen Produkte, die während der Kondensation nicht absorbiert
werden, zu lösen, so daß die Abmessungen der Wäsche, die der Kolonne 1 nachgeschaltet ist, erheblich
verkleinert werden können.
Wenn auf diese Weise vorgegangen wird, würde ferner eine größere Menge der nitrosen Produkte im
Kreislauf geführt und mit der Zusatzluft, die zur Denitrierung in ähnlicher Weise gedient hat, zum Kopf
der Kondensationskolonne 1 zurückgeführt. Der Betrieb der Kondensationskolonne würde hierdurch auf
Grund der Steigerung des Partialdrucks der nitrosen Produkte gerade in dem Teil der Kondensationskolonne
verbessert, in dem die erhöhte Temperatur die Reoxydationsgeschwindigkeit verringert.
In den folgenden Tabellen B, C und D sind als Beispiel die verschiedenen Werte für die Zusammensetzung der
Gase, die Konzentration und die Temperatur der auf jedem Boden ankommenden Saure, der Menge der
Säure, die auf jedem Boden gebildet wird, und der
»Höhe W zwischen aufeinanderfolgenden Böden« sowie
die gleichen Werte für die Gase und die Säure, die den letzten Boden durch die Abzüge 6 und 7 verlassen, und
für die Gesamthöhe von Kolonnen mit 12, 16 und Kondensations-Absorptionsböden (n=\2, 16 bzw. 12)
für den Betrieb unter 6, 4 und 8 kg/cm2 genannt, wobei sich das Arbeiten unter einem Druck von 6 kg/cm2 als
10
am vorteilhaftesten erweist, da hierbei eine annehmbare
Kolonnenhöhe unter Berücksichtigung der Denitrierungsvorrichtung ohne Gefahr einer Korrosion des zur
Zeit für den Bau der Kolonne verwendeten nichtrostenden Stahls möglich ist. Die Werte für diesen Druck sind
demzufolge in Tabelle B genannt.
Druck 6 Atmosphären absolut
Am | Boden η ankommendes Gas | % H2O | h1) | Verweilzcit2) | Auf dem Boden η ankommende Säure | Temperatur Gebildete | Säuremenge |
% NO+ NO2 | % HNOj | % | |||||
m | C | 19,7 | |||||
14,5 | 30 | 23,6 | |||||
1 | 8,56 | 13,3 | 0,40 | 2,0 | 40,7 | 106,5 | 35,3 |
2 | 8,44 | 9,6 | 0,48 | 2,4 | 40,7 | 99 | 47,0 |
3 | 7,86 | 6,5 | 0,60 | 3,0 | 43,1 | 89,5 | 57,2 |
4 | 7,16 | 4,3 | 0,60 | 3,0 | 45,5 | 80,5 | 68,3 |
5 | 6,44 | 2,1 | 0,76 | 3,8 | 47,9 | 65,0 | 76,3 |
6 | 5,57 | 1,3 | 1,40 | 7,0 | 50,3 | 55,5 | 82,9 |
7 | 4,87 | 0,9 | 2,02 | 10,1 | 52,6 | 49,0 | 88,1 |
4,25 | 0,6 | 3,32 | 16,6 | 54,6 | 43,5 | 92,3 | |
9 | 3,76 | 0,5 | 3,60 | 18,0 | 56,1 | 39,5 | 95,6 |
10 | 3,36 | 0,35 | 3,28 | 16,4 | 57,3 | 33,5 | 98,0 |
Il | 3,03 | 0,3 | 4,06 | 20,3 | 58,2 | 30,5 | Boden ablaufende Säure |
12 | 2,79 | letzten Boden austretendes Gas | U3) | 58,9 | |||
Vom | m | Vom letzten | |||||
2,214)
0,25
20,52 59,4
27,5
100
) h = Abstand in Meter zwischen den Böden n und n + 1.
") Verweilzeit der Gase zwischen den Böden η und n + 1.
■') H = Gesamthöhe.
4) Nach Abzug des in der Säure gelösten NO2, tft»s zur Denitrierung gehl.
4) Nach Abzug des in der Säure gelösten NO2, tft»s zur Denitrierung gehl.
Druck 4 Atmosphären absolut
Am Boden ri ankommendes Gas /) % NO + NO2 % H2O
Aul" dem Boden η ankommende Säure
Verweilzeit % UNOj Temperatur Gebildete
Säuremengs
1 | 8,56 | 14,5 |
2 | 8,44 | 13,3 |
3 | 7,77 | 8,2 |
4 | 7,02 | 4,65 |
5 | 6,33 | 2,6 |
6 | 5,68 | 1,5 |
7 | 5,13 | 1,1 |
8 | 4,64 | 0,9 |
9 | 4,15 | 0,7 |
IO | 3.77 | 0.6 |
0,48 0,38 0,30 0,36 0,50 0,94 2,17 2,98 3,64
40,6 40,6 42,4 44,7 47,0 49,3 51,3 53,1 54,8 56,0
30
95
83
71
59
49,5
43
40,5
38
35,5
20,3 23,5 37,9 50,0 59,5 67,2 73,3 78,6 83,8 87,7
Il | % NO+ NC | )■> VuIbO | h | 19 32 945 | 12 | r. ankommende Säure | Säuremenge | |
Temperatur Gebildete | % | |||||||
Am Boden η ankommendes Gas | m | Aul'dein Boden | 90,8 | |||||
η | 3,47 | 0,5 | 3,08 | % HNO, | C | 92,9 | ||
Fortsetzung | 3,26 | 0,4 | 4,60 | Verwcilzeit | 32,5 | 95,1 | ||
3,05 | 0,35 | 3,27 | 30 | 96,5 | ||||
11 | 2,90 | 0,3 | 2,24 | 59,9 | 27,5 | 97,8 | ||
12 | 2,78 | 0,25 | 2,64 | 15,4 | 57,5 | 25 | 98,9 | |
13 | 2,67 | 0,2 | 3,20 | 23,0 | 58,1 | 21 | Vom letzten Boden ablaufende Säure | |
14 | Vom letzten Boden austretendes Gas | H | 16,35 | 58,5 | 19 | |||
15 | m | 11,2 | 58,8 | |||||
16 | 13,2 | 59,1 | ||||||
16,0 | ||||||||
2,17
0,2
30,78 59,4
17
100
Druck 8 Atmosphären absolut
Am Boden π ankommendes Gas
π % NO+ NO2 %IbO
π % NO+ NO2 %IbO
Auf dem Boden η ankommende Säure
Verweilzeit2)
% UNO.,
Temperatur
Gebildete Säuremenge
1 | 8,56 | 14,5 | 0,28 | 1,4 | 40,7 | 30 |
2 | 8,44 | 13,3 | 0,38 | 1,9 | 40,7 | 115 |
3 | 7,87 | 9,9 | 0,46 | 2,3 | 43,3 | 108 |
4 | 7,15 | 6,7 | 0,48 | 2,4 | 45,8 | 98 |
5 | 6,42 | 4,4 | 0,64 | 3,2 | 48,2 | 88,5 |
6 | 5,55 | 2,3 | 1,26- | 6,3 | 50,6 | 73,5 |
7 | 4,84 | 1,4 | 1,98 | 9,9 | 52,9 | 64 |
8 | 4,21 | 1,0 | 2,42 | 12,1 | 54,9 | 57,5 |
9 | 3,71 | 0,7 | 1,84 | 9,2 | 56,4 | 52 |
10 | 3,33 | 0,55 | 1,56 | 7,8 | 57,5 | 47 |
11 | 3,02 | 0,35 | 1,48 | 7,4 | 58,3 | 40 |
12 | 2,77 | 0,25 | 58,9 | 34 | ||
20,4 23,5 34,8 46,8 57,1 68,2 76,3 83,0 88,3 92,2
95,4 97,9
Vom letzten Boden austretendes Gas
II
Vom letzten Boden ablaufende Säure
2,18
0,2
12,78 59,5
28
100
In den drei Fällen haben die durch Leitung 3 in die Kolonne eintretenden nitrosen Gase am Austritt des
Wärmeaustauschers eine Temperatur von etwa 1500C.
Als Medium, das in den Kühlschlangen 5 umläuft, dient Wasser, das am Eintritt jeder Schlange eine Temperatur
von 200C hat, oder flüssiges Ammoniak, das bei der Temperatur, die dem Druck des Systems entspricht,
verdampft. Die Gase haben zwischen den Böden eine Geschwindigkeit von etwa 0,20 m/Sek. (siehe Tabelle B,
Γ und DV
Die Werte zeigen, daß die Verweilzeit und somit das Gesamtvolumen und die Gesamthöhe und demzufolge
die Kosten der Anlage mit niedriger werdendem Druck erheblich steigen.
Andererseits steigt die Temperatur des ersten Bodens mit dem Druck und erreicht 115°C bei 8 Atmosphären
absolut. Wie bereits erwähnt, ist diese Temperatur ungefähr die Grenze, von der ab die Gefahr besteht, daß
eine Korrosion der Apparatur eintritt, es sei denn, daß SDezialstähle verwendet werden, die eine höhere
Korrosionsbeständigkeit haben als die üblichen nichtrostenden Stähle, wodurch wiederum die Anlagekosten
steigen. Es ist somit vorteilhaft, bei einem Druck zwischen 4 und 8 Atmosphären absolut zu arbeiten,
wobei ein Druck von etwa 6 kg/cm2 der Wert ist, bei dem die besten Arbeitsbedingungen und gleichzeitig
annehmbare Anlagekosten möglich sind.
Natürlich sind verschiedene Varianten möglich. So können Säurelösungen, die beispielsweise aus der
Wäsche kommen, außer auf den ersten Boden auch auf κι einen oder mehrere weitere Böden geführt werden.
Zusatzluft, die nitrose Produkte enthält oder nicht und beispielsweise von der Denitrierung kommt, kann
ebenfalls zwischen zwei beliebige Böden eingeführt werden. Ein Teil der gebildeten Säure kann gegebenenfalls
von einem oder mehreren Zwischenboden abgezogen werden. Alle diese Varianten müssen natürlich in
der Berechnung der Charakteristiken der Anlage berücksichtigt werden, aber dies ist ohne allzu große
Schwierigkeiten möglich.
Da das Verfahren gemäß der Erfindung die Durchführung der vier Maßnahmen der Kühlung,
Trocknung, Oxydation und Absorption der nitrosen Gase in einer einzigen Anlage ermöglicht, ergibt sich
eine erhebliche Vereinfachung der Gesamtanlage zur Herstellung von Salpetersäure aus den Produkten der
katalytischen Ammoniakverbrennung. Insbesondere sind Zahl und Länge der Verbindungsleitungen zwischen
den verschiedenen Anlageteilen erheblich geringer, und die Notwendigkeit einer Zwischenverdichtung
der nitrosen Gase ist völlig ausgeschaltet, wodurch sich große Einsparungen ergeben. Die aus der Waschkolonne
austretende Säure hat eine Konzentration von höchstens etwa 40%, die keinen Partialdruck von stark
nitrierten Produkten erfordert. J5
Diese Einsparung beim Leitungssystem kann noch vergrößert werden, wenn man, wenn die räumlichen
Bedingungen es ermöglichen, auch die Wäsche der Dämpfe, die aus der Kondensations- und Absorptionsanlage der nitrosen Gase austreten, in die letztere
einbezieht, indem man sie auf die Kondensations- und Absorptionskolonne aufsetzt. Die in der Wäsche
gebildete Dünnsäure fließt hierbei direkt nach unten auf den ersten Boden der Kolonne.
In der Absicht einen Teil des Gegenstandes der Erfindung in den großtechnischen Maßstab zu überführen,
wurden Versuche mit einer Kolonne durchgeführt die folgende Abmessungen hatte:
Innendurchmesser
Zylindrische Höhe
Zahl der Böden
Zylindrische Höhe
Zahl der Böden
1 600 mm
11 690 mm
9
11 690 mm
9
Dieser Kolonne wurde unter einem Druck vor 3 kg/cm2 ein Gasgemisch zugeführt, das etwa 9%
nitrose Gase, 15,5% Wasserdampf, 6,5% Sauerstoff und
69% Inertgase enthielt. Die mittlere Geschwindigkeil des Gasgemisches in der Kolonne betrug 0,20 m/Sek
bei einer Temperatur des Kühlmediums von 60C. Die
folgenden Betriebsparameter wurden gefunden:
Tabelle E | Säurelemperalur | Sä'urekonzentration | Be- |
Ausgang des | C | % HNO3 | rechnel |
Bodens Nr. | Gefunden | 41 | |
46,5 | |||
64 | 38,5 | 50,0 | |
1 | 47 | 46 | 52,4 |
2 | 38 | 48,5 | 54,4 |
3 | 34 | 50,5 | 56,1 |
4 | 26,5 | 53 | 57,2 |
5 | 19 | 55,5 | 58,1 |
6 | 17,5 | 56,5 | 58,8 |
7 | 13 | 58 | |
8 | 12 | 58,5 | |
9 | |||
Die gefundenen Parameter stimmen mit den Ergebnissen der Berechnungen überein, die oben beschrieber
wurden. Andererseits ist zu bemerken, daß unter den Arbeitsbedingungen der Versuche die Erscheinunger
der Auflösung der nitrosen Produkte und der vorzeitigen Kondensation des Wasserdampfes sich im wesentlichen
so weit ausgleichen, daß es nicht notwendig ist, sie bei der mathematischen Formulierung zu berücksichti
gen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Absorptionsvorrichtung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation und Absorption -, nitroser Gase in einer Kolonne mit übereinanderliegenden, jeweils mit einer Kühlvorrichtung versehenen Böden, gekennzeichnet durch gasdichte Trennwände (Q ... Cn-,) zwischen aufeinanderfolgenden Böden (Pn), durch die Fallrohre m (L, ...Ln.,) für die Säure und Kamine (G1 ...Gn-,) als Verbindung des Raumes oberhalb jedes Bodens mit dem Raum unter dem nächst niedrigeren Boden führen, durch den Hauptkamin (Ch), der im unteren Teil der Kolonne in der Trennwand (Cn), die den π Raum unter dem Boden bildet, und im oberen Teil der Kolonne in der Trennwand (C,) unter dem Boden (P{) mündet, durch das durch die Trennwand (Cn) geführte Fallrohr (Ln) der Säure, durch die Zulaufleitung (4) für die schwache Säure und die >o Zuführungsleitung (3) für die nitrosen Gase sowie schließlich durch weitere übereinanderliegende, im unteren Teil der Kolonne angeordnete Böden (Pn+, ...Pp), die über Fallrohre (Ln+, ...Lp-,) in Verbindung stehen und durch die Zuführungsleitung r> (5) für die Zusatzluft und die Säureabzugsleitung (7).Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Salpetersäure durch katalytische Oxydation von Ammoniak und Absorption nitroser Gase in einer Kolonne.Das bei der katalytischen Oxydation von Ammoniak zunächst gebildete Stickstoffoxyd wird bekanntlich mit Sauerstoff aus der im Überschuß verwendeten Luft unter gleichzeitiger Abscheidung des größeren Teils des Reaktionswassers weiter oxydiert zu Stickstoffperoxyd, das dann durch strömendes Wasser oder Salpetersäure von niedriger Konzentration in Gegenwart einer zusätzlichen Sauerstoffmenge aus der in den gebildeten Gasen vorhandenen Überschußluft absorbiert wird. Die als nitro«; Gase bezeichneten, zunächst gebildeten Gase sind durch ihre hohe Temperatur (800° bis 900° C), ihren hohen Wassergehalt (etwa 17%) und die alleinige Anwesenheit von NO gekennzeichnet. Für die Absorption unter guten Bedingungen ist ein hoher Grad der Oxydation des NO zu NO2 erforderlich und die behandelten Dämpfe müssen kalt und trocken sein. Deshalb sind bei allen großtechnischen Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure zwischen Oxydation des Ammoniaks und Absorption eine Kühlung und Trocknung sowie eine weitere Oxydation geschaltet. Jede dieser Maßnahmen wird in einer oder mehreren Stufen, zuweilen gleichzeitig durchgeführt, aber zwischen den Vorrichtungen, in denen sie durchgeführt werden, müssen u. a. verbindende Apparaturen und Regler, die insgesamt kostspielig sind, vorhanden sein. Außerdem findet in den meisten Fällen bei diesen drei Arbeitsgängen eine mehr oder weniger starke Absorption von nitrosen Gasen durch das Wasser statt und führt zur gleichzeitigen Bildung von Salpetersäure schwacher Konzentration ohne wirklichen praktischen Nutzen und vor allem zur Verarmung der Gase an nitrosen Produkten. Dies kompliziert die Absorption und hat häufig die Notwendigkeit zur Folge, zum Ausgleich dieser für die Herstellung einer Salpetersäure mit technischer Konzentralion nachteiligen Verarmung eine Zwischenverdichtung der Dämpfe vorzunehmen, die zu der ursprünglichen Verdichtung der Luft und des Ammoniaks vor der katalytischen Oxydation des Ammoniaks hinzukommt und zusätzliche Kosten verursacht.Man ist seit langem bemüht, die verschiedenen Maßnahmen des Kühlens, Trocknens, der Oxydation und Absorption der nitrosen Gase in einer einzigen Apparatur durchzuführen. Dies ist theoretisch möglich, wenn man an jeder Stelle dieser Apparatur Arbeitsbedingungen einstellt, die es ermöglichen, die Kinetik der verschiedenen Reaktionen aufeinander abzustimmen, und es gibt theoretisch eine unendliche Zahl von möglichen Lösungen, um dieses Ergebnis zu erhalten, wobei man von einem gegebenen Anfangszustand ausgeht, um einen angestrebten Endzustand zu erreichen. Ein einfaches und bekanntes Beispiel ist das Verfahren der FR-PS 14 62 740, bei dem ein Gegenstrom-Säurekühler verwendet wird, der es bei Beachtung gewisser Bedingungen ermöglicht, die nitrosen Gase zu kühlen, zu trocknen und zu oxydieren, ohne daß praktisch eine Absorption von nitrosen Produkten stattfindet, die anschließend in einer getrennten Anlage verarbeitet werden.Bei den meisten dieser bisher bekannten Verfahren werden die nitrosen Gase und die Flüssigkeit (Wasser oder Salpetersäure) in klassischer Weise im Gegenstrom zueinander geführt, wie beispielsweise den DE-AS 10 75 572, 1169 425 und 12 29 994 sowie der OE-PS 2 52 272 zu entnehmen ist. Im Gegensatz hierzu werden erfindungsgemäß Gase und Flüssigkeit im Gleichstrom miteinander in Berührung gebracht und die vier Maßnahmen der Kühlung, Trocknung, Oxydation und Absorption der Gase gleichzeitig in der gleichen Apparatur durchgeführt.Die Absorptionsvorrichtung gemäß der Erfindung für die Herstellung von Salpetersäure durch Oxydation und Absorption nitroser Gase in einer Kolonne mit übereinanderliegenden, jeweils mit einer Kühlvorrichtung versehenen Böden ist gekennzeichnet durch gasdichte Trennwände Ci...C„_i zwischen aufeinanderfolgenden Böden Pn, durch die Fallrohre L, ...Ln-, für die Säure und Kamine Gi.. .Gn-, als Verbindung des Raumes oberhalb jedes Bodens mit dem Raum unter dem nächst niedrigeren Boden führen, durch den Hauptkamin Ch, der im unteren Teil der Kolonne in der Trennwand Cn, die den Raum unter dem Boden bildet, und im oberen Teil der Kolonne in der Trennwand C, unter dem Boden Pi mündet, durch das durch die Trennwand Cn geführte Fallrohr Ln der Säure, durch die Zulaufleitung 4 für die schwache Säure und die Zuführungsleitung 3 für die nitrosen Gase sowie schließlich durch weitere übereinanderliegende, im unteren Teil der Kolonne angeordnete Böden Pn+,...Pp, die über Fallrohre Lni.,...Lp-, in Verbindung stehen und durch die Zuführungsleitung 5 für die Zusatzluft und die Säureabzugsleitung 7.In dieser Vorrichtung werden die direkt aus der katalytischen Ammoniakverbrennung kommenden nitrosen Gase mit Salpetersäure von geringer Konzentration zusammengeführt, indem man die Gase durch die Säure bei gleichzeitiger Kühlung der Säure strömen läßt, wobei sich einerseits an nitrosen Gasen verarmte Dämpfe und andererseits eine Säure mit erhöhter Konzentration ergeben, die verarmten Dämpfe nach einer gewissen Verweilzeit in einer Oxydationszone erneut unter Kühlung durch diese Säure von erhöhter Konzentration strömen läßt und so weiter, bis eine
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