DE1931850C3 - Schalung zur serienmäßigen Fertigung von Raumzellen aus Beton - Google Patents
Schalung zur serienmäßigen Fertigung von Raumzellen aus BetonInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalung zur serienmäßigen Fertigung von Raumzellen aus Beton mit
einer Innenschalung und mit als Außenschalung dienenden vertikalen Schalungswänden, die jeweils
mittels Roll- oder Gleitmitteln auf einer Roll- bzw. Gleitbahn gelagert sind und an die Innenschalung in
eine Schalstellung heranbewegbar sowie von der Innenschalung in eine Ausschalstellung, in der sie einen
begehbaren Arbeitsraum zwischen ihren Innenflächen und der Innenschalung freigeben, wegbewegbar sind.
Hiermit nimmt die Erfindung auf eine bekannte Schalung Bezug (N.N. Danilow, »Mechanisierte
Herstellung von Beton- und Stahlbetonfertigteilen«, Berlin 1962, Seiten 226 und 227), bei der die
Schalungswände auf Fahrwerken sitzen und durch horizontales Verfahren in die Ein- bzw. Ausscnalstellung
gebracht werden und gegebenenfalls zusätzlich Hydraulikzylinder zur Überwindung der Haftkräfte beim
Entschalen vorgesehen sind. Die Antriebskräfte zum Überwinden der Haftung zwischen den Schalwänden
und dem Beton sind dabei weit größer als die Antriebskräfte zum Verschieben der Schalwände. Dafür
müssen aber die Antriebskräfte für das Verschieben der Schalwände über eine Weglänge einwirken, die der
Breite des begehbaren Arbeitsraums zwischen den Schalwänden und der Innenschalung entspricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
ίο Schalung der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzuentwickeln, daß für das Ausschalen geringere
Antriebskräfte und für das Ein- und Ausschalen kürzere Antriebswege notwendig sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Schalungswand auf mindestens einer an einer
gesonderten Stütze angeordneten Roll- oder Gleitbahn gelagert ist, die sowohl in eine zur Innenschalung hin als
auch von der Innenschalung weg derart geneigte Lage schwenkbar ist, daß die Schalungswand sich selbsttätig
in die Schal- bzw. Ausschalstellung bewegt.
Es wird somit von dem Prinzip der schiefen Ebene Gebrauch gemacht, bei dem das Eigengewicht der
Schalung bzw. deren instabile Lage im Augenblick des Neigens der Roll- oder Gleitbahn die Haftung beim
Entschalen überwindet, so daß sich die Schalungswand selbsttätig löst. Zum Einschalen muß das eine Ende der
Roll- oder Gleitbahn nur um ein geringes Maß angehoben werden, woraufhin die Schalungswand
wiederum selbsttätig in die Schalstellung läuft. Sie pendelt sich bei der Ein- und Ausrückbewegung stets in
ihre Vertikallage ein, so daß sie sich bei der Bewegung in die Einrücklage stets in der erforderlichen Vertikalstellung
befindet. Die für das Schwenken der Roll- oder Gleitbahn und somit für das Verschieben der Schalungswände
erforderlichen Antriebswege sind dabei kürzer als die Antriebswege bei der bekannten Schalung. Um
die Roll- oder Gleitbahn in die die Einrück- bzw. Ausrückbewegung auslösende Stellung zu verbringen,
können pneumatische, hydraulische, elektromotorische oder handbetätigte mechanische Antriebe, beispielsweise
handbetätigte Kipphebel, oder aber auch das Geschirr des ohnehin meist vorhandenen Hallenkrans
verwendet werden.
In bevorzugter Ausführungsform können die RoII- oder Gleitmittel an den Stirnseiten der einzelnen Schalungswände angeordnet sein. Die Roll- oder Gleitbahn besteht dabei bevorzugt aus einer Schiene, die an ihrem der Innenschalung nahen Ende schwenkbar an der gesonderten Stütze gelagert und an ihrem anderen Ende heb- und senkbar ist Diese Hebe- und Senkbewegung kann mittels der zuvor geschilderten Hilfsmittel erfolgen, wobei insbesondere beim Absenken der Schiene nur eine geringe Kraft aufgebracht werden muß, da die Schiene als vergleichsweise langer Hebelarm wirkt.
In bevorzugter Ausführungsform können die RoII- oder Gleitmittel an den Stirnseiten der einzelnen Schalungswände angeordnet sein. Die Roll- oder Gleitbahn besteht dabei bevorzugt aus einer Schiene, die an ihrem der Innenschalung nahen Ende schwenkbar an der gesonderten Stütze gelagert und an ihrem anderen Ende heb- und senkbar ist Diese Hebe- und Senkbewegung kann mittels der zuvor geschilderten Hilfsmittel erfolgen, wobei insbesondere beim Absenken der Schiene nur eine geringe Kraft aufgebracht werden muß, da die Schiene als vergleichsweise langer Hebelarm wirkt.
Die Roll- oder Gleitbahn ist zweckmäßigerweise an ihrem der Innenschalung fernen Ende mit einem die
Ausrückbewegung der Schalungswand begrenzenden
Auflaufnocken für das Roll- bzw. Gleitmittel der Schalungswand versehen. Ebenso kann die Roll- oder
Gleitbahn an ihrem der Innenschalung nahen Ende mit einem die Einrückbewegung der Schalungswand begrenzenden
Auflaufnocken versehen sein. Gegebenenfalls kann dem Auflaufnocken nocl. ein Dämpfer
zugeordnet sein, um die beim Annähen der Schalungswand freiwerdende kinetische Energie aufzunehmen.
In bevorzugter Ausführungsform wird jedoch die Ablaufbewegung der Schalungswand begrenzt und
abgebremst, indem der Auflaufnocken durch entsprechend kurvenförmige Ausbildung einen sanften Auslauf
der Schalung gestattet.
In besonders vorteilhafter Gesamtausführung der
Erfindung ist im Bereich jeder Ecke der Schalung eine Stütze vorgesehen, an der senkrecht zueinander die
Roll- oder Gleitbahnen für die beiden an dieser Ecke aneinanderstoßenden Schalungswände angeordnet sind.
Auf diese Weise ergibt sich ein geschlossener Fertigungsstand, wobei die an der Außenseite der
Schalungswände zumeist vorhandenen Laufstege über entsprechende Laufstege an den gesonderten Stützen
miteinander in Verbindung stehen. An diesen Stützen können darüber hinaus die gegebenenfalls vorzusehenden
Antriebsmittel für die Schwenkbewegung der Gleit- oder Rollbahnen angeordnet sein. Ferner können dort
entsprechende Anschlagmittel für die Endstellungen dieser Bahnen vorgesehen sein. Auch die an einem Ende
der Bahn vorgesehene Schwenklagerung kann innerhalb dieser Stütze untergebracht sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsform
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen schematischen Schnitt I-I gemäß F i g. 3,
Fig.2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils II gemäß
F i g. 3 und
F i g. 3 eine schematische Draufsicht auf die gesamte Schalung mit teilweise ausgerückten, teilweise eingerückten
Schalungswänden.
In F i g. 3 ist der Grundriß der serienmäßig zu fertigenden Raumzelle 1 aus Beton wiedergegeben, die
beispielsweise eine Fertiggarage sein kann. Die Herstellung dieser Raumzelle 1 erfolgt auf einer
horizontalen Fertigungsbühne 2 (Fig. 1), auf der eine beispielsweise blockförmige Innenschalung 3 mit nach
oben konisch konvergierenden Wänden aufgestellt ist. Die Bodenplatte der Schalung wird unmittelbar durch
die Fertigungsbühne 2 gebildet. Die Außenschalung besteht aus vertikalen Schalungswänden 4, die aus
Schalungswandelementen 5 und einer insgesamt mit 6 bezeichneten Versteifung bestehen. Für jede Seitenwand
der Raumzelle 1 ist eine solche vertikale Schalungswand 4 vorgesehen.
In F i g. 3 ist die Einrücklage anhand der Schalungswände 41, die Ausrücklage anhand der Schalungswände SS
42 wiedergegeben. In der Ausrücklage entsteht ein begehbarer Zwischenraum 7 zwischen der Schalungswand
und der blockförmigen Innenschalung 3, so daß nach Ausheben der Raumzelle 1 die Innenschalung
gereinigt und für den nächsten Betoniervorgang vorbereitet, beispielsweise mit einer Bewehrung versehen
werden kann.
Die Lagerung der Schalungswand 4 wird beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel durch eine an
der Schalungswand drehbar gelagerte Rolle 8 und eine Rollbahn in Gestalt einer Schiene 9 gebildet. Diese
Schiene 9 ist, wie insbesondere aus F i g. 2 und 3 ersichtlich, an einer gesonderten Stütze 10 angeordnet.
Sie ist bei 11 schwenkbar an der Stütze 10 gelagert, hingegen an ihrem anderen Ende 12 zumindest begrenzt
beweglich derart, daß sie aus der in den F i g. 1 und 2 ausgezogenen Stellung, bei der sie schwach nach links
geneigt ist, in die gestrichelt wiedergegebene Stellung mit schwacher Neigung nach rechts schwenkbar ist. Das
Anheben und Absenken des freien Endes 12 kann mittels Hubstempeln pneumatischer oder hydraulischer
Art, mittels mechanischer Hebelgestänge über einen Nockentrieb od. dgl. erfolgen.
Im Bereich des freien Endes 12 der Schiene 9 ist ein Auflaufnocken 13 vorgesehen, weicher die Bewegung
der an der Schalungswand 4 angeordneten Rolle 8 begrenzt. Dem Auflaufnocken kann aber auch gegebenenfalls
ein Dämpfer zugeordnet sein. Der Auflaufnokken kann kurvenartig gestreckt horizontal oder
schwach ansteigend derart ausgebildet sein, daß die Bewegungsbegrenzung selbsttätig erfolgt.
Wie aus F i g. 3 näher erkennbar, ist an jeder Ecke der Schalung eine Stütze für die Anordnung der Rollbahnen
vorgesehen. Dabei ist die in F i g. 3 links oben erkennbare Stütze 14 im Schnitt dargestellt. Hier ist
ersichtlich, daß jede Stütze in senkrechter Anordnung zueinander zwei Rollbahnen 9 aufnimmt, die jeweils
zwei verschiedenen, nämlich senkrecht aneinander anstoßenden Schalungswänden 41 bzw. 42 zugeordnet
sind.
Ein an der Schalungswand außenseitig vorgesehener Laufsteg 15 wird durch entsprechende begehbare
Flächen an den Stützen 10 ergänzt, so daß der gesamte Fertigungsstand eben begehbar ist. Dies ist zweckmäßig,
um das Einfüllen des Betons in die Schalung überwachen und beeinflussen zu können.
Bei Fertigung des Baukörpers befindet sich die Schalung, wie bereits angedeutet, in der in den F i g. 1
und 2 mit durchgezogenen Linien wiedergegebenen Stellung. Sobald der Beton für die Entschalung
ausreichend erhärtet ist, wird die Schiene 9 an ihrem freien Ende 12 abgesenkt, so daß sie die gestrichelt
wiedergegebene Lage einnimmt. Dabei rollt die Schalungswand in ihre rechte, gleichfalls gestrichelt
gezeigte Ausrücklage, wobei sie stets in die Vertikallage einpendelt. Dabei entsteht ein begehbarer Zwischenraum
zwischen der Schalungswand und dem Baukörper. Das Absenken kann durch einen einfachen handbedienten
Hebel über einen Exzenternocken, der mit der Schiene zusammenwirkt, erfolgen, so daß keine
aufwendigen Antriebsmittel erforderlich sind.
Um die die Außenschalung bildenden Schalungswände 4 in die Fertigungsstellung zu bringen, wird die
Schiene 9 an ihrem freien Ende 12 angehoben, so daß sie mit diesem Ende höher liegt als der Anlenkpunkt U.
Durch diese Bewegung rolli die Schalungswand in den F i g. 1 und 2 nach links, bis sie schließlich ihre linke
Endstellung, die gleichfalls durch einen Auflaufnocken 16 begrenzt sein kann, erreicht hat. Durch entsprechende
herkömmliche, nicht dargestellte Mittel werden sämtliche Schalungswände untereinander verriegelt, so
daß sich eine geschlossene Außenschalung ergibt. Auch die Anhebebewegung des freien Endes 12 der Schiene 9
kann durch einen Handantrieb od. dgl. erfolgen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Schalung zur serienmäßigen Fertigung von Raumzellen aus Beton mit einer Innenschalung und mit als Außenschalung dienenden vertikalen Schalungswänden, die jeweils mittels Roll- oder Gleitmitteln auf einer Roll- bzw. Gleitbahn gelagert sind und an die Innenschalung in eine Schalstellung heranbewegbar sowie von der Innenschalung in eine Ausschalstellung, in der sie einen begehbaren Arbeitsraum zwischen ihren Innenflächen und der Innenschalung freigeben, wegbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schalungswand (4) auf mindestens einer an einer gesonderten Stütze (iO) angeordneten Roll- oder Gleitbahn (9) gelagert ist, die sowohl in eine zur Innenschalung (3) hin als auch von der Innenschalung weg derart geneigte Lage schwenkbar ist, daß die Schalungswand (4) sich selbsttätig in die Schal- bzw. Ausschalsteilung bewegt.2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Roll- oder Gleitmittel (8) an den Stirnseiten der einzelnen Schalungswände (4) angeordnet sind.3. Schalung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Roll- oder Gleitbahn aus einer Schiene (9) besteht, die an ihrem der Innenschalung(3) nahen Ende schwenkbar an der gesonderten Stütze (10) gelagert und an ihrem anderen Ende (12) heb- und senkbar ist.4. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Roll- oder Gleitbahn (9) an ihrem der Innenschalung (3) fernen Ende (12) mit einem der Ausrückbewegung der Schalungswand begrenzenden Auflaufnocken (13) für das Roll- bzw. Gleitmittel (8) der Schalungswand(4) versehen ist.:5. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Roll- oder Gleitbahn (9) an ihrem der Innenschalung (3) nahen Ende mit einem die Einrückbewegung der Schalungswand (4) begrenzenden Auflaufnocken (16) versehen ist.6. Schalung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auflaufnocken (13 oder 16) ein Dämpfer zugeordnet ist.7. Schalung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflaufnocken (13 oder 16) derart gestreckt kurvenartig ausgebildet ist, daß die Bewegungsbegrenzung selbsttätig erfolgt.8. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich jeder Ecke der Schalung eine Stütze (10, 14) vorgesehen ist, an der senkrecht zueinander die Roll- oder Gleitbahnen (9) für die beiden an dieser Ecke aneinanderstoßendem Schalungswände (41,42) angeordnet sind.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE1683860A DE1683860B2 (de) | 1967-04-05 | 1967-04-05 | Schalung zur serienmäßigen Fertigung von mindestens einseitig offenen Raumzellen aus Beton, wie Fertiggaragen od.dgl |
DE1759873A DE1759873C3 (de) | 1967-04-05 | 1968-06-15 | Schalung zur serienmäßigen Fertigung von mindestens einseitig offenen Raumzellen aus Stahlbeton, wie Fertiggaragen o.dgl |
DE19691931850 DE1931850C3 (de) | 1969-06-24 | Schalung zur serienmäßigen Fertigung von Raumzellen aus Beton |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1683860A DE1683860B2 (de) | 1967-04-05 | 1967-04-05 | Schalung zur serienmäßigen Fertigung von mindestens einseitig offenen Raumzellen aus Beton, wie Fertiggaragen od.dgl |
DE19691931850 DE1931850C3 (de) | 1969-06-24 | Schalung zur serienmäßigen Fertigung von Raumzellen aus Beton |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1931850A1 DE1931850A1 (de) | 1971-01-07 |
DE1931850B2 DE1931850B2 (de) | 1976-11-18 |
DE1931850C3 true DE1931850C3 (de) | 1977-07-07 |
Family
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