DE193119C

DE193119C -

Info

Publication number: DE193119C
Application number: DENDAT193119D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λ*193119 -KLASSE 20 b. GRUPPE

Die Erfindung bezieht sich auf ein Wechselgetriebe, mittels dessen die von einem Benzin- oder Gasmotor gewonnene Kraft auf die Laufradachsen eines Motorwagens so übertragen wird, daß letzterer durch abwechselndes Einrücken von Kupplungen vorwärts oder rückwärts bewegt werden kann.

Derartige Wechselgetriebe besitzen zwei Vorgelegewellen, die durch den Motor mittels

ίο Zahnräder angetrieben werden. Auf diesen Vorgelegewellen sitzen Kettenräder, welche durch eine endlose Kette untereinander und mit einer oder zwei der Laufradachsen des Motorwagens verbunden sind. Je nachdem nun das eine oder andere der lose laufenden Kettenräder mit den zugehörigen Vorgelegewellen durch Einrücken der zugehörigen Kupplung verbunden wird und deren Drehungssinn annimmt, bewegt sich die Kette und damit der Motorwagen in der einen oder anderen Richtung.

Die bisher bekannten Getriebe dieser Art sind so eingerichtet, daß die beiden Vorgelegewellen in engegengesetzter Richtung umgetrieben werden, wogegen die Kette gleichsinnig um die betreffenden Kettenräder geschlungen ist. Bei dieser Einrichtung arbeiten die Kettenräder stets in dem inneren Umfang der Kette und die Kette verschleißt einseitig; außerdem ist hierbei der Umfang, auf dem die Kette die Räder umspannt, sehr gering und daher die Beanspruchung und Abnutzung der Kettenradzähne eine verhältnismäßig hohe.

Zur Vermeidung dieser Übelstände -werden gemäß der . Erfindung die Kettenradwellen vom Motor in derselben Drehrichtung angetrieben und die Kette derart geführt, daß beim Einrücken des einen oder anderen Kettenrades die Fahrrichtung gewechselt wird.

Dadurch wird ein zweckmäßiges Getriebe zum Wechseln der Fahrrichtung gewonnen, bei welchem die Kette auf der äußeren wie inneren Seite arbeitet und deshalb gleichmäßig beansprucht wird. Auch ist die Umschlingung der Kettenräder eine wesentlich günstigere wie bei den bekannten Einrichtungen.

Die beiden Vorgelegewellen C₁, d_x (Fig. 1) werden vom Motor bzw. von einer Zwischenwelle durch die Zahnräder b, c, d gemeinsam angetrieben, so daß dieselben gleichen Drehungssinn erhalten. Die beiden zugehörigen Kettenräder e,f jedoch werden von der Kette in entgegengesetztem Sinne umschlungen.

Das Ein- und Ausrücken der Kupplungen, die die lose auf ihren Wellen sitzenden Kettenräder mit den Wellen verbinden, geschieht in bekannter Weise mittels eines Hebels, welcher durch Handrad und Spindel bewegt wird. Der Hebel ist zweckmäßig so gelagert, daß die eine Reibungskupplung eingerückt ist, während die andere ausgerückt wird. In der Mittelstellung sind beide Kupplungen ausgerückt und die Kette steht still, während der Motor in Betrieb sein kann.

Claims

Patent-Anspruch:

Antriebvorrichtung für Motorwagen mit wechselnder Fahrrichtung, bei der zwei in eine die Radachsen antreibende endlose Kette geschaltete Übertragungskettenräder abwechselnd mit dem Antriebmotor gekuppelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenradwellen (C₁, d_x) vom Motor in derselben Drehrichtung angetrieben werden und die endlose Kette derart geführt ist, daß beim Einrücken des einen oder anderen Kettenrades die Fahrrichtung gewechselt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.