DE192422C

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Publication number: DE192422C
Application number: DENDAT192422D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 73. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1905 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Aufwindevorrichtung für Seil-, Schnuren-, Zwirn-, Spinn- und ähnliche Maschinen, bei welcher die Fadenführung in bekannter Weise durch eine außerhalb des Flügels fest gelagerte Changierspindel erfolgt. Bei solchen Aufwindevorrichtungen muß die Changiergeschwindigkeit sich mit dem Wachsen des Bewicklungsdurchmessers beim Wickeln der verschiedenen übereinanderliegenden Lagen ändern, und zwar muß, da die Geschwindigkeit des Flügels stets die gleiche bleibt und die stets geringer als die Flügelgeschwindigkeit bleibende Geschwindigkeit der Spule mit dem Zunehmen des Bewicklungsdurchmessers wächst, die Changiergeschwindigkeit mit dem Zunehmen des Bewicklungsdurchmessers abnehmen.

Man hat daher bei solchen Aufwindevorrichtungen schon dadurch/ daß man die Changierspindel von dem Flügel und den in die Changierspindel eingreifenden und hierdurch in der Längsrichtung , der Changierspindel bewegten Teil von der Spule aus an-

^a5 getrieben hat, erreicht, daß die Changiergeschwindigkeit sowohl von der Spulengeschwindigkeit als auch von der Flügelgeschwindigkeit abhängig wird.

Die vorliegende Erfindung erreicht nun eine solche dem Geschwindigkeitsverhältnis zwischen Spule und Spindel entsprechende Changiergeschwindigkeit mit Hilfe eines der Changierspindel vorgelegten Differentialgetriebes, welches seine Bewegung teils von dem Flügel und teils von der Spule erhält. Eine solche Vereinigung der Flügelbewegung und der Spulenbewegung in einem vor der eigentlichen Changiervorrichtung befindlichen Differentialgetriebe bietet die Möglichkeit, eine dem Geschwindigkeitsverhältnis zwischen Spule und Spindel entsprechende Changiergeschwindigkeit zu erreichen, hierbei aber nur die Changierspindel anzutreiben, während der in dieselbe eingreifende Teil, abgesehen von seiner Längsbewegung, stillsteht.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Aufwindevorrichtung teilweise im Schnitt dargestellt.

Die hohle Welle α der Spule b ist in bekannter Weise in der hohlen Welle c des Flügels d angeordnet. Der Antrieb der Spule b geschieht zweckmäßig in der Weise, daß der schneller laufende Flügel die Spule durch den aufzuwindenden Faden nachzieht, wobei die Spule durch langsamen Antrieb mit Hilfe eines Treibriemens gebremst wird. In vorliegendem Falle ist die Welle c des Flügels d fest gelagert, während die Welle a der Spule b in der Längsrichtung verschiebbar ist und durch die Umdrehung der Changierspindel / verstellt wird. Es kann aber natürlich auch umgekehrt die Welle der Spule fest gelagert sein und der Flügel in der Längsrichtung verstellt werden.

Der Antrieb der Changierspindel f erfolgt von der Aufwindevorrichtung selbst aus, und zwar mit Hilfe eines Differentialgetriebes g. Die Welle h dieses Differentialgetriebes, welche das Zentralrad / trägt, wird hierbei durch Vermittlung der Räder k und I von der Welle c des Flügels aus angetrieben, während die Welle α der Spule durch die Räder m, η

und ο das die Umlaufrädchen tragende Gehäuse des Differentialgetriebes antreibt. Hierdurch erhält die das zweite Zentralrad ρ tragende Welle q eine Umdrehungsgeschwindigkeit, welche sowohl von der Spulengeschwindigkeit als auch von der Flügelgeschwindigkeit abhängig ist. Sie überträgt ihre Bewegung durch die Wechselräder r und s und das Rad t auf die Changierspindel f.

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Claims

Patent-Anspruch:

Aufwindevorrichtung für Seil-, Schnuren-, Zwirn-, Spinn- und ähnliche Maschinen, bei welcher durch eine außerhalb des Flügels fest gelagerte Changierspindel eine sowohl von der Spulengeschwindigkeit als auch von der Flügelgeschwindigkeit abhängige Changiergeschwindigkeit erreicht wird, dadurch gekennzeichnet, daß ' diese dem Geschwindigkeitsverhältnis zwisehen Spule uud Spindel entsprechende Geschwindigkeit mit Hilfe eines vorgelegten Differentialgetriebes der Changierspindel erteilt wird, so daß ein besonderer Antrieb des in die Changierspindel eingreifenden Teiles nicht erforderlich ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.