DE192187C

DE192187C -

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Publication number: DE192187C
Application number: DENDAT192187D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 192187 KLASSE 74 a. GRUPPE

H. RUETSCHI in AARAU, Schweiz. Glocke mit elektromagnetischer Klöppelbremse.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1907 ab.

Mit vorliegender Erfindung wird bezweckt, den Klöppel von schwingbar aufgehängten Glocken so lange an einer Bewegung relativ zur schwingenden Glocke .zu verhindern, bis deren Ausschwingung die erforderliche Größe und Regelmäßigkeit angenommen hat, um die bisher beim Beginn des Läutens der Glocke unregelmäßig aufeinander folgenden Töne zu vermeiden.

ίο Die beiliegende Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel einer gemäß vorliegender Erfindung ausgebildeten Glocke dar, und zwar zeigt Fig. ι einen Längsschnitt derselben, während Fig. 2 und 3 in größerem Maßstab gezeichnete Einzelheiten darstellen. An dem Klöppel α ist ein parallel zur Schwingungsrichtung der Glocke b verlaufender Bügel c aus paramagnetischem Material, beispielsweise Schmiedeeisen, befestigt. Es können aber auch zwei derartige Bügel angewendet werden, die entweder auf einer Seite des Klöppels übereinander oder, wie in der Zeichnung dargestellt, einander gegenüberliegend angeordnet sind. Außerhalb der Bügel sind mit Polschuhen e¹ versehene Elektromagnete e angeordnet, die von einem an der Glocke festgelegten Bügel g gehalten werden und deren erregende Wicklungen zweckmäßigerweise hintereinander geschaltet sind. \, ^¹ sind die durch den oberen Teil der Glocke hindurchgeführten Zuleitungsdrähte für den elektrischen Strom.

Wird kurz vor Beginn des Läutens der Glocke der die Elektromagnete e enthaltende Stromkreis "geschlossen, so kann der Klöppel a eine Bewegung relativ zur Glocke nicht mehr ausführen, also auch nicht zum Anschlagen der letzteren gelangen. Sobald nach Beginn der Ingangsetzung der Glocke deren Ausschwingung die erforderliche Größe und Regelmäßigkeit angenommen hat, wird der Stromkreis der Elektromagnete geöffnet, die anziehende Wirkung der letzteren auf die Bügel c hört auf, und es kann nunmehr der Klöppel mit seinem verdickten Ende zum Anschlagen am Glockenkranz gelangen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Glocke mit elektromagnetischer Klöppelbremse, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Elektromagnete (e) derart in der Nähe des Klöppels (a) angeordnet sind, daß bei Erregung der Elektromagnete der Klöppel magnetisch beeinflußt und an seiner Relativbewegung zur Glocke verhindert wird.

2. Ausführungsform der elektromagnetischen Klöppelbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Klöppel (a) ein oder mehrere in der Richtung der Schwingungsebene der Glocke verlaufende Bügel (c) aus paramagnetischem Material befestigt sind, denen auf der Außenseite ein Polschuh (e^l) eines oder mehrerer mit der Glocke (b) verbundenen Elektromagnete (e) gegenübersteht, zum Zwecke, eine bremsende

Wirkung des erregten Elektromagneten auf den Klöppel auch dann auszuüben, wenn sich der letztere außerhalb seiner Ruhelage befindet.

3. Ausführungsform der elektromagnetischen Klöppelbremse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß behufs Verstärkung der Bremswirkung zu beiden Seiten der Schwingungsebene des Klöppels (a) je ein Bügel (c) und ein oder mehrere mit Polschuhen (e¹) versehene Elektromagnete (e) angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.