-
Relais mit einem Arbeits- und einem Rückzugsmagneten Die bekannten
urgepolten Relais mit mechanischer Ankerrückführung haben. den Nachteil, daß der
Ankerkontakt in Richtung der mechanischen Rückführung stärker prellt als nach der
magnetischen Anzugsseite, da der Anker beim Rückzug durch eine Feder o. dgl. mit
großer Kraft (hoher Beschleunigung) in Bewegung gesetzt wird. Fig. i zeigt den Ankerweg
(AW) in Abhängigkeit von. der Anzugskraft (AIO) bzw. Rückzugskraft (RK). Ein magnetischer
Rückzug (Fig. z) ist günstiger, da die Kraft mit dem Weg des Ankers zunimmt. Die
bekannten Relais mit magnetischem Rückzug haben jedoch häufig den Nachteil, daß
die magnetische Rückführkraft die Empfindlichkeit des Relais, ungünstig beeinflußt.
Außerdem sind derartige Relais empfindlich in bezug auf- die Stromrichtung. In den
Fig. 3 und 4 sind vom Gegenstand der Erfindung abweichende Relais mit einem Arbeitsmagneten
A; und einem Rückzugsmagneten 1Z dargestellt. Als Rückzugsmagnet ist beim Relais
nach Fig. 3 ein Dauermagnet, nach Fig. 4 ein Elektromagnet verwendet. Verläuft der
Arbeitsfluß in dergleichen Richtung wie der Rückzugsfluß, dann wird die Ansprechleistung
des Relais heraufgesetzt, da der Arheitsfiuß durch den parallelen und in gleicher
Richtung verlaufenden Fluß der Rückzugserregung einen bereits gesättigten oder annähernd
gesättigten Anker vorfindet. In diesem Fall wird daher im oberen Teil der Magnetislerungskurve
gearbeitet, und zur Bewegung des Ankers muß eine erheblich größere Arbeitserregung
als ohne magnetische Vorerregung .aufgebracht werden. Bei
hoher
Rückzugskraft, d. h. bei vollständiget Sättigung des Ankers, legt sich dieser auch
bei der größten Arbeitserregung nicht um.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Relais werden der Arbeitsmagnet und der
Rückzu.gsm@agn:e.t so zueinander und zu dem Anker angeordnet, daß eine Stromrichtungsempfindlichkeit
des Relais vollkommen vermieden wird.
-
Erfindungsgemäß verlaufen die Kraftlinien des Rückzugsmagneten und
die Kraftlinien des Arbeitsmagneten im Anker senkrecht zueinander, ohne daß der
Rückzugsmagnetfluß den Arbeitsluftspalt durchsetzt.
-
Es sind bereits polarisierte Relaisanordnungen bekanntgeworden, bei
denen der Wechselfuß quer über den Anker verläuft, während der Dauerfluß sich im
wesentlichen über die Länge des Ankers schließt. Auch sind polarisierte Relaisanordnungen
bekannt, bei denen der Permanentfuß quer über den Anker verläuft, während der Wechselfluß
sich über die Länge des Ankers schließt. Bei diesen Relaisanordnungen verläuft der
Daueriiuß stets über den Arbeitsluftspalt, um überhaupt eine Polarisation zu erzielen.
Derartige polarisierte Relais sind jedoch stromrichtungsempfindlich, d. h. beim
Anlegen des Stromes an die Arbeitswicklung im einen Sinne legt der Anker an seinen
einen Kontakt an, während bei Umkehr der Stromrichtung der Anker in seine andere
Endlage umlegt.
-
Den bekannten polarisierten Relaisanordnungen gegenüber ist das Relais
gemäß der vorliegenden Erfindung nicht polarisiert. Daher ist es nicht stromricl)tungsempfindlich.
Es bleibt sich daher gleich, in welcher Richtung der Strom durch die Arbeitswicklung
verläuft. Bei Erregung der Wicklung, gleich in welchem Sinne, wird der Anker stets
in seine Arbeitslage gesteuert, während er bei Aufhören der Erregung in der Arbeitswicklung
durch den Rückzussmagnetfluß in die Ruhelage zurückgezogen wird. Weitere Vorteile
des erfindungsgemäßen Relais sollen bei der Betrachtung der Ausführungsbeispiele
hervorgehoben werden.
-
An Hand der drei Fig. 5 bis 7 sollen Ausführungsh.eispi,ele des erfindungsgemäßen
Relais näher erläutert werden.
-
Fig.5 zeigt das erfindungsgemäße Relais in schematischer Darstellung
mit einem ArbeitsmagnetenA und dem Rückzugsmagneten R, der als Dauermagnet dargestellt
ist. Die Darstellung der Fig.5 entspricht derjenigen der Fig. 3. Jedoch zeigt Fig.
5 das Relais in der Sicht von vorn. Der Arbeitsmagnetfluß schließt sich über die
Längsrichtung des Ankers h. In dem in der Fig. 5 dargestellten Relais ist jedoch
nur der Nordpol des Arbeitsmagneten sichtbar. Der Fluß des Rückzugsmagneten R schließt
sich quer über den Anker I(, wie aus der Pfeilrichtung zu erkennen ist. Die Kraftlinien
des Arbeitsm.agneten und die des Rückzugsmagneten stehen also aufeinander senkrecht.
Das erfindungsgemäße Relais hat gegenüber den bekannten Anordnungen den Vorteil,
daß die Kraftlinien bzw. Flüsse sich gegenseitig nicht mehr beeinflussen können.
Das Relais ist daher nicht mehr stromrichtungsempfindlicb. Auch der Nachteil der
bekannten Relais, bei denen der magnetische Irreis der Rückzugskraft einen Nebenschluh
für den Arbeitsliuß darstellt, wird vollkommen vermieden. Inder erfit)dttt)gsgemäf.?et)
Anordnung kam) die Erregung bzw. die Sättigung des Rückzugsmagneten beliebig hochgetrieben
werden, ohne daß eine Beeinflussung der Arbeitserregung stattfinden kann, da die
Kraftlinien beider Magnete, wie bereits ausgeführt, itn Anker senkrecht zueinander
verlaufen. Die Koerzitivkraft bzw. Remanenz des Ankers und auch des Arbeitserregerkreises
wird durchdie erfindungsgemäße Anordnung durch die Wirkung der Quermagnetisierung
herabgesetzt. Es kann daher für den Anker ein Werkstoff mit besonders hoher Sättigung
verwendet werden. Bekanntlich hat ein Werkstoff mit hoher Sättigung auch eine große
Koerzitivkraft und )wird durch die Quermagn etisierung erst brauchbar.
-
Die Fig.6 zeigt ein Relais, bei dein als Rückzugsmagnet ein Elektromagnet
verwendet wird. Auch hier stehen die Kraftlinien des Rückzugsmagneten auf dien Kraftlinien
des Arbeitsmagneten senkrecht.
-
In den Fig. 5 und 6 wurden Ausführungsbeispiele für ein Relais gegeben,
bei denen der Arbeitsmagnetfiuß den Anker in seiner Längsrichtung, und der Rückzugsfuß
den Anker in seiner Querrichtung durchsetzt. Es ist natürlich ebenfalls möglich,
die Anordnung so zu treffen, daß die Kraftlinien des Rückzugsmagneten den Anker
in seiner Längsrichtung, und die Kraftlinien des Arbeitsmagneten den Anker in seiner
Querrichtung durchsetzen. Ein derartiges Ausführungsbeispiel -zeigt die Fig. ; in
schen):)tiscl)cr Darstellung. Die Bezugszeichen entsprechen denjenigen der vorher
beschriebenen Figuren. Bei dieser Anordnung wird die Empfindlichkeit des Arheitserregerkreises
erhöht.