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Austragvorrichtung für einen aufrechtstehenden Silo Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Austragen von zerkleinerten, insbesondere organischen
Stoffen, wie z.B. Holzspannen, aus einem aufrechtstehenden Silo, mit einer über
ein Antriebskettenrad und ein Umlenkkettenrad gelegten umlaufenden Fräskette, die
sich länge eines drehbaren leimes bewegt, der sich parallel zum Siloboden erstreckt
und dessen senkrechte Drehachse in der Mitte des Silobodens liegt, wobei die Antriebswelle
mit dem Antriebskettenrad längs der Drehachse des Armes angeordnet und von einem
Kopf umgeben ist, der auch einen Abführkanal enthält.
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Solche Austragvorrichtungen werden besonders häufig in Silos verwendet,
in denen Holzspäne enthalten sind, also z.B. in Anlagen zur Herstellung von Spanplatten
oder in Holz verarbeitenden Werken, in denen Abfallholz für Feuerungszwecke verwendet
wird. Wenn das zu fördernde Material trocken ist und
nicht zum Zusammenbacken
neigt, treten bei der Verwendung von Austragvorrichtungen der genannten Art keine
Schwierigkeiten auf.
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Bei der Lagerung feuchter Späne (bis 70 % Feuchtigkeitsgehalt), wie
sie bei der Herstellung von Spanplatten in sogenannten Naßspanbunkern vorkommt oder
bei der Lagerung von Abfällen, die klebende Bestandteile enthalten, kann das Lagergut
zussmmenbacken. Dieses Zussmmenbiken wird auch durch bakteriologische Vorgänge und
die damit verbundene Erhitzung des Materials unterstützt. Bei Verwendung von Austragfräsen
der genannten Art in solchen Pällen hat sich gezeigt, daß sich auf dem Kopf ein
sich nach oben erweiternder Materialkegel aus fest zusammengebackenem Material ansetzen
kann. Das Zusammenbacken des Materials zu einer festen Säule wird durch die Reibung
begünstigt, die anfänglich zwischen den Teilchen entsteht. Die Bildung einer Säule
aus zusammengebackenem Material kann zur Zerstörung der Austragvorrichtung führen.
Außerdem lassen sich die Silos nicht mehr einwandfrei entleeren und das im Silo
aufbewahrte Material kann geschädigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung so weiterzubilden, daß das Ansetzen
einer Materialsäule
auf dem Kopf der Vorrichtung nicht mehr entstehen kann.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß auf das
obere Ende der Antriebswelle über dem Kopf ein sich nach oben verjüngender Aufreißkegel
drehfest aufgesetzt ist.
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Bei einer so verbesserten Austragvorrichtung verhindert der Aufreißkegel
ein Festsetzen von Material auf dem Kopf, da das Material keinen Halt an den schrägen
Flächen des Kegels findet und so ein Ansatz nicht stattfinden kann. Da der Aufreißkegel
infolge seiner drehfesten Verbindung mit der Kettenantriebswelle verhältnismäßig
schnell rotiert, verhindert die Relativbewegung der Kegelfläche zu dem ruhenden
Gut zusätzlich zu dem Abgleiteffekt an der schrägen Kegelwand das Ansetzen von Material.
Bei den bekannten Vorrichtungen hingegen rotierte die Oberseite des Kopfes nur mit
der Geschwindigkeit, mit der sich der Fräsarm im Silo bewegte. Diese Bewegung jedoch
ist verhältnismäßig langsam. Für eine Umdrehung werden etwa zwischen 3 und 30 Minuten
Zeit benötigt. Diese langsame Bewegung konnte das Ansetzen von Material nicht verhindern.
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Die Basis des Ableitkegels hat vorzugsweise einen Durchmesser, der
etwas größer als der Innenabstand der beiden Trume der
Fräskette
ist. Vorteilhafterweise sind an der Unterseite der Kegelbasis Abstreifer angeordnet,
z.B. drei um 1200 versetzte Abstreifer, die über die Kegelbasis hinausragen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Aufreißkegel mit Fräszähne
besetzt. Die Verwendung solcher Fräszähne hat den Vorteil, daß nicht nur ein Ansetzen
von Material mangels geeigneter Ansetzfläche verhindert wird, sondern daß das Material
schon im Abstand von einer möglichen Ansetzfläche abgekratzt wird und in den Förderbereich
der Fräskette gelangt.
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Auf dem Aufreißkegel kann auch eine Wendel angeordnet sein, die über
die Oberfläche des Aufreißkegels vorsteht. Vorzugsweise ist der Windungssinn dieser
Wendel gleich wie die Drehrichtung der Antriebswelle. Der mit der Wendel versehene
Aufreißkegel versucht sich in das Material ähnlich wie ein Korkenzieher einzubohren.
Da er jedoch axial unverschiebbar ist, wird hierbei ständig Material nach unten
gefördert, das durch die Wendel dem Förderbereich der Fräskette zugeführt wird.
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Die Wendel kann mit Fräszähnen besetzt sein. Sowohl in diesem Fall
als auch im Falle der Verwendung von zu szähnen ohne gleichzeitige
Anordnung
einer Wendel, sind die Fräszähne unter Berücksichtigung ihrer Schnittbreite vorteilhafterweise
so angeordnet, daß sich ihre Schnittbahnen überdecken oder dort wenigstens einen
nur geringen Abstand voneinander haben.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise aufgeschnittene AnsiCht des unteren Endes eines
Silos, der mit einer Austragvorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet ist, Fig.
2 eine Ansicht der Austragvorrichtung in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1, Fig.
3 einen senkrechten Schnitt durch die Austragvorrichtung im Bereich der Antriebswelle
in einem gegenüber den Fig. 1 und 2 vergrößerten Maßstab und Fig. 4 eine Ansicht
des oberen Endes der Antriebswelle ohne aufgesetzten Aufreißkegel.
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Der Silo hat ein kräftiges Untergestell mit Beinen 1 und einem mittels
kräftiger Doppel-T-Profile 2 verstärkten Boden 3.
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Von diesem Boden 3 aus erhebt sich der Behältermantel 4, der jedoch
an seinem unteren Ende bei 5 eine verhältnismäßig niedrige Erweiterung hat. Die
Austragvorrichtung ist insgesamt mit 6 bezeichnet.
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Hauptbestandteil der Austragvorrichtung 6 ist eine Fräskette 7, die
längs eines Armes 8 verläuft (vgl. Fig. 2). Der Antrieb der Fräskette 7 erfolgt
über ein Kettenrad 9 (vgl. Fig. 3), das drehfest auf einer Welle 10 sitzt, die längs
der Achse 11 des Silos verläuft. Die Fräskette 7 ist über ein am vorderen Ende des
Armes 8 gelagertes Umlenekettenrad 11 geführt, das mit Hilfe einer nicht dargestellten
Einstellvorrichtung relativ zu dem im Zengtrum angebrachten Antriebskettenrad 9
verschiebbar ist, was eine Wachspannung der Fräskette gestattet. Wie die Draufsicht
nach Fig. 2 zeigt, steht die Fräskette 7 an beiden Seiten des Armes 8 über diesen
vor. Bei der Arbeit bewegt sich der Arm 8 in Richtung des Pfeiles 13. Das Antriebskettenrad
9 ist von einem Kopf 14 abgedeckt. In diesem Kopf befindet sich auch ein Ableitkanal,
der das von der Fräskette an den Kopf 14 herangeförderte Material nach unten ableitet,
wo es über einen Austrittsstutzen 15 entnommen werden kann.
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Zum Antrieb der Vorrichtung dient ein Elektromotor mit nachgeschaltetem
stufenlosem Getriebe. Von diesem Motor aus wird
über ein weiteres
Zwischengetriebe und einen Kettentrieb 16 der Kopf 14 samt dem Arm 8 angetrieben,
so daß der Arm unter gleichzeitigem Umlaufen der Fräskette 7 über den Boden 3 des
Silos hinwegbewegt werden kann. Das vordere Ende des Armes 8 greift hierbei in den
durch die Erweiterung 5 gebildeten Ringkanal ein, so daß sich in der unteren Innenecke
des Silos kein Material ansetzen kann.
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Erfindungsgemäß ist auf das obere Ende der Antriebswelle 10 ein Aufreißkegel
17 aufgesetzt. Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist zu diesem Zweck die Antriebswelle
10 über ein oberes Lager 18 hinausgeführt und hat oberhalb des Lagers 18 einen vorstehenden
Wellenstumpf 19. Auf diesen Wellenstumpf ist der Aufreißkegel 17 aufgesetzt. Dieser
Aufreißkegel hat eine BodenplaS te 20, von der aus sich der aus Blech bestehende
Kegelmantel 21 erhebt. In die Bodenplatte 20 ist eine Nabe 22 eingeschweißt, deren
Innenbohrung auf den Wellenstumpf 19 paßt. Zur drehfesten Verbindung ist ein Mitnehmerkeil
23 vorgesehen. Unter der Bodenplatte sind drei Abstreifer 30 angebracht.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist am Kegel 21 eine
Wendel 24 angebracht, die über die Oberfläche des Kegelmantels vorsteht. Im dargestellten
Pall ist die Wendel 24
im Sinne eines Rechtsgewindes verlegt. Die
Antriebswelle 10 dreht sich ebenfalls nach rechkts, also entsprechend dem Pfeil
25 in Fig. 3.
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Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist die
Wendel 24 mit Fräszähne 26 besetzt. Diese Fräszähne haben in der Projektion auf
eine Mantellinie des Kegels 21 gesehen einen Abstand voneinander, der nicht größer
ist alls die Projektion der Schnittfläche der Fräszähne auf diese Mantellinie.
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Die erfindungsgemäße Austragvorrichtung arbeitet wie folgte Während
der Arbeit läuft die Fräskette 7 ständig und wobei ihre Bewegungsgeschwindigkeit
von der gewünschten Menge pro Zeiteinheit abhängt, die dem Silo entnommen werden
rollo Ble Vorschubeinrichtung für den Arm 8, der sich in Richtung des Pfeiles 13
(Fig. 2) bewegen soll, arbeitet kraftabhängig so daß der Arm 8 entsprechend dem
angetroffenen Widerstand schneller oder langsamer vorbewegt wird. Die Fräskette
7 fördert das Material zum Kopf 14 hin, von dem aus das Material in den Entnahmestutzen
15 fällt. Der Ableitkegel 17 rotiert ständig mit der gleichen Drehzahl, mit der
auch die Welle 10, auf
der das Antriebskettenrad 9 für die Fräskette
7 sitzt, rotiert.
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Die Wendel 24 fördert hierbei ständig in ihren Bereich kommendes Material
nach unten, das dann von der Fräskette erfaßt und ebenfalls in den Kopf 14 hineinbefördert
wird. Die Verwendung von Fräszähnen entsprechend den Fig. 1 und 2 kann hierbei beim
Abkratzen des Materials unterstützend wirken.
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In den Fällen, in denen ein Aufreißkegel 17 nicht erforderlich ist,
weil die Austragvorrichtung auch ohne einen solchen Kopf befriedigend arbeitet,
wird der Wellenstumpf 19 mit einer Kappe 27 abgedeckt, die mit einem Flansch Flansch
28 am oberen Lager 18 festschraubbar ist (siehe Fig. 4).