DE1920402C3 - Künstliches Seegras - Google Patents

Künstliches Seegras

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DE1920402C3
DE1920402C3 DE19691920402 DE1920402A DE1920402C3 DE 1920402 C3 DE1920402 C3 DE 1920402C3 DE 19691920402 DE19691920402 DE 19691920402 DE 1920402 A DE1920402 A DE 1920402A DE 1920402 C3 DE1920402 C3 DE 1920402C3
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threads
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seaweed
water
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DE19691920402
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Inventor
Jan Gerrit De Enschede Winter (Niederlande)
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Shell Internationale Research Maatschappij BV
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Shell Internationale Research Maatschappij BV
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Description

Die Erfindung betrifft ein künstliches Seegras mit zahlreichen, langgestreckten, flexiblen, in Wasser einem Auftrieb ausgeset/ten. an einer Bodenverankerung befestigten Elementen aus einem synthetischen, thermoplastischen Match?!.
Künstliches Seegras dieser Art ist bekannt (US-PS 32 99 640). Es dient zum Schutz des Meeresbodens fegen Erosion und auch zum Schutz von Bauwerken in Küstcngewässern. Das bekannte künstliche Seegras besteht aus einzelnen Strängen, die mit ihrem unteren Ende nebeneinander an einer Verankerung befestig; sind, beispielsweise in ein als Verankerung dienendes Seil mit eingeknüpft sind. Das bekannte künstliche Seegras mit von der Verankerung frei abstehenden Strängen ist relativ schwer transportierbar und beim Verlegen auf dem Meeresboden auch schlecht handhabbar, da die einzelnen Stränge sich leicht verwirren oder ineinander verfangen. Die Stränge besitzen meist eine Länge von 1 bis 3 m oder mehr. Dieser Nachteil könnte »war dadurch beseitigt werden, daß die Stränge an mehreren über ihre Länge in Abständen verteilten Punkten aneinander befestigt werden, um so die Länge der frei beweglichen Strangabschnitte zu verkleinern; ein derartiges künstliches Seegras könnte jedoch nicht mehr seine eigentliche Aufgabe erfüllen, die voraussetzt, daß die einzelnen Stränge unter Wasser abhängig voneinander frei bewegbar sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein künstliches Seegras der eingangs erwähnten Art zu schaffen, dessen Stränge sich während der Handhabung und Verlegung am Meeresboden nicht verwirren oder verknoten können, bei dem jedoch nach der Verlegung unter Wasser die einzelnen Stränge wieder völlig unabhängig voneinander bewegbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß ausgehend von einem künstlichen Seegras der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. .
Der Ausdruck »sich in Wasser zersetzendes Material« bezeichnet hier ein Material, das sich innerhalb einer im Vergleich zur nutzbaren Lebensdauer des Seegrases kurzen Zeitspanne im Wasser infolge ίο chemischer, physikalischer oder biologischer Einwirkungen zersetzt, se daß die aus diesem Material bestehenden Fäden ihren Zusammenhalt und ihre Festigkeit in einem solchen Ausmaß verlieren, daß sie nicht mehr die Fähigkeit haben, die langgestreckten Elemente zusammenzuhalten. Infolgedessen werden die Stränge des unter Wasser verlegten Seegrases bald unabhängig voneinander bewegbar, und sie bleiben nur an ihren unteren Enden mit der Verankerungsvorrichtung verbunden.
Als Beispiele für geeignete, sich im Wasser zersetzende Materialien seien natürliche oder künstliche CeIIuIosefasern, insbesondere Papier, sowie in Wasser lösliche Stoffe genannt, insbesondere Polyvinylalkohol oder ein Alginat.
Die Stränge des Seegrases werden mit Hilfe der erwähnten Fäden vorzugsweise an in Abständen über ihre Länge verteilten Punkten miteinander verbunden.
Es ist erwünscht, daß sich diese Verbindungsfäden möglichst schnell zersetzen, und daher werden sie normalerweise so hergestellt, daß sie sich unter Wasser innerhalb von 24 Stunden zersetzen.
Im allgemeinen haben in Wasser lösliche Stoffe die kürzeste Zersetzungszeit, die weniger als eine Stunde betragen kann. Im Hinblick auf die lange nutzbare Lebensdauer von Seegras aus Kunststoff, die viele ]ahre betragen kann, ist jedoch auch eine Zersetzungszeit von mehreren Tagen oder sogar einigen Wochen annehmbar. Da sich dünnere Fäden schneller zersetzen als dickere Fäden, werden die Fäden vorzugsweise so dünn ausgebildet, wie es im Hinblick auf ihre Aufgabe, die Stränge bei der Handhabung des Seegrases zusammenzuhalten, möglich ist; es sei jedoch bemerkt, daß keine oder nur geringe Schäden zu erwarten sind, wenn wahrend der Handhabung bzw. Verlegung des Seegrases einige der Fäden zerrissen werden.
Das Seegras kann auf einem Webstuhl hergestellt werden, bei dem die Stränge des Seegrases die Schußfäden und die aus dem zersetzbaren Material bestehenden Fäden die Kettfäden bilden, so daß das künstliche Seegras kontinuierlich und mit einer hohen Produktionsgeschwindigkeit hergestellt werden kann. Vorzugsweise werden die unteren Enden der Stränge mit anderen Strängen oder Fäden aus dem gleichen oder einem anderen sich nicht zersetzenden Material verwebt, so daß ein Gewebestreifen entsteht, an dem die Verankerungsvorrichtung befestigt werden kann.
Eine kontinuierliche Erzeugung von künstlichem Seegras mit an einem Ende freien Strängen ist auf einem Webstuhl nicht ohne weiteres möglich, z. B. deshalb, weil das Seegras beim Weben an beiden Längskanten mit einem Saum versehen wird, so daß man den Saum an einem Ende der Stränge später entfernen muß, damit die Stränge frei beweglich werden.
Es würde möglich sein, das Seegras auf einem
6;, Webstuhl zu weben, wobei an beiden Längskanten ein Saum entsteht, woraufhin das Erzeugnis in der Mitte zwischen seinen Längskanten und parallel zu diesen durchschnitten wird, so daß man zwei Seegrasbänder
erhält, von denen jedes nur einen Saum aufweist. Dieses Verfahren erweist sich bei der Herstellung von Seegras mit relativ kurzen Strängen mit einer Länge von z. B. etwa 1 m als brauchbar. Jedoch wird die Länge der Stränge durch die Breite des Web.iuhls eingeschränkt, und in vielen Fällen ist es erwünscht, Seegras zu verwenden, dessen Stränge eine Länee haben, die größer ist als die halbe Breite eines verfügbaren Webstuhls.
Ferner ist es nicht gut möglich, ein Erzeugnis zu weben, bei dem nur an den Längskanten gewebte Streifen vorhanden sind, während in der Mitte eine große Fläche vorhanden ist, die aus nicht gewebten parallelen Strängen besteht, und natürlich können solche Stränge nicht die Schußfäden bilden, wie es gewöhnlich erwünscht ist.
Im Hinblick hierauf bietet die Erfindung einen wichtigen Vorteil, denn die bei dem Webstuhl von den Kettfaden eingenommene Fläche kann durch die Verwendung von Fäden aus dem /ersetzbaren Material vergrößert werden, so daß das Schußfudcmvuiicrial über seine ganze Länge mi; den Kettfaden \ erwebt wird, jedoch gewöhnlich nur an in Abstanden über seine Länge verteilten Punkten. Insbesondere ist es möglich. einige der Fäden aus dem /.ersetzbaren Material an den oberen Enden der Stränge so anzuordnen, daß sie zusammen mit diesen oberen Strängen während des Webvorgangs einen Websaum bilden. Aul diese Weise erhalt das Seegras einen mattcnähnlichcn Auibau. so daß es sich nicht nur leichter handhaben IaUi, sundern daß es auch möglich ist, das Seegras auf einem Webstuhl kontinuierlich zu erzeugen, ohne daß es erforderlich ist. einen der Säume oder andere Teile von dem Seegras abzuschneiden, um es gebrauchsfertig zu machen.
Die Kettfaden werden entweder einzeln oder in Gruppen mit den die Stränge bildenden Schußfaden an in gleichmäßigen Abständen verleihen Punkten verwebt, wobei die Abstande z.B. 5 oder 10 oder 20 cm betragen können. Die Größe dieser Abstände richtet sich im wesentlichen nach den jeweiligen Webbcdingun· gen.
Somit ist es möglich, das künstliche Seegras so herzustellen, daß es einer Matte ähnelt, die sich leicht handhaben läßt. Diese Matten können zur Lagerung und zum Transport aufeinander gelegt werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß sie sich miteinander verw irren, oder man kann das mattenähnliche Erzeugnis in Form einer zusammenhängenden Bahn herstellen und es zur Lagerung und zum Transport auf eine Rolle aufwickeln.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an Hand einer schematischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer nicht maßstäblich gezeichneten Darstellung.
Gemäß der Zeichnung umfaßt das künstliche Seegras eine große Zahl von langgestreckten, dünnen, flexiblen Elementen 10, die im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Die Elemente 10 bestehen vorzugsweise aus im Wege des Strangpressens 1.ergestellten Fäden aus einem aufgeschäumten polyolefinischen Material, insbesondere aus Polypropylen, mit einem spezifischen Gewicht von weniger als 300 g/l, die nachträglich auf mindestens das Fünffache ihrer ursprünglichen Länge gereckt worden sind.
Die Stränge 10 werden miteinander durch endlose Polyvinylalkoholfäden 11 mit einem Durchmesser von etwa 0,2 mm verbunden, die in Abständen von wenigen Zentimetern mit den Strängen 10 verwebt werden. Das untere Ende des Seegrases hat die Gestalt eines Gewebes, das ausschließlich aus Strängen der erwähnten Art aus einem aufgeschäumten Polyolefinmaterial besteh1 Dieser gewebte Abschnitt ist als hohler, an seinen Enden offener Schlauch 13 ausgebildet, in den als Verankerungsvorrichtung 12 für das Seegras eine Stange oder ein Seil oder eine Kette aus Metall eingeführt werden kann. Um das Seegras zu verankern, ist es auch möglich, den Schlauch 13 mit einem später erhärtenden t Rissigen Beton oder mit Sand zu füllen.
Vor dem Verlegen unter Wasser kann der Seetang wie ein zusammenhängender Körper gehandhabi werden, doch sobald er mit Wasser in Berührung kommt, lösen sich die Fäden 11 aus Polyvinylalkohol auf. so daß die Stränge 10 freigegeben werden, die dann nur noch an ihren unteren Enden mit der Verankerung verbunden bleiben.
Das Seegras kann auf einem Webstuhl hergestellt werden, bei dem am oberen Rand des Seegrases ein Saum 14 aus den oberen Luden der Stränge 10 und einem Satz von endlosen Fäden 11 erzeugt wird. Während des Webvorgangs werden die Stränge 10 als Schußmaterial verwendet, d. h. die Stränge 10 entstehen aus einem zusiimir.enhängendcn Materialstrang. Wenn nach dem Einbau des Seegrases die Fäden 11 verschwunden sind, bilden daher die Enden der Stränge 10 geschlossene Schleifen. Gegebenenfalls kann man jedoch diese Schleifen an den oberen Enden durchschneiden, so daß aus jeder der ursprünglich vorhandenen Schleifen zwei einzelne Stränge entstehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Künstliches Seegras mit zahlreichen, langgestreckten, flexiblen, in Wasser einem Auftrieb ausgesetzten, an einer Bodenverankerung befestigten Elementen aus einem synthetischen, thermoplastischen Material, dadurch gekennzeichnet daß die Elemente (10) durch Fäden (11) aus einem sich in Wasser zersetzendem Material miteinander verbunden sind.
2. Künstliches Seegras nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (10) an im Abstand voneinander liegenden und über ihre Länge verteilten Stellen mit den Fäden (11) verbunden sind.
3. Künstliches Seegras nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden (11) aus dem sich in Wasser zersetzendem Material mit den langgestreckten Elementen (10) verwebt sind
4. Künstliches Seegras nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faden (II) aus einem in Wasser löslichen Material bestehen.
5. Künstliches Seegras nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden (II) aus Cellulosefasern bestehen.
6. Künstliches Seegras nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung auf einem Webstuhl erfolgt, bei dem die Fäden (11) die Kettfäden und die langgestreckten Elemente (10) die Schußfaden bilden.
DE19691920402 1968-04-24 1969-04-22 Künstliches Seegras Expired DE1920402C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB1937668 1968-04-24
GB09376/68A GB1185784A (en) 1968-04-24 1968-04-24 Seaweed Substitute

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1920402A1 DE1920402A1 (de) 1969-11-13
DE1920402B2 DE1920402B2 (de) 1976-10-28
DE1920402C3 true DE1920402C3 (de) 1977-05-26

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