DE1759259C3

DE1759259C3 - Matte zur Befestigung von Dämmen, Deichen und Böschungen

Info

Publication number: DE1759259C3
Application number: DE1759259A
Authority: DE
Inventors: Karl Bergweiler; Guenther Dipl.-Ing. Scheller; Rudolf Toerpe
Original assignee: Eah Naue Kg 4992 Espelkamp
Current assignee: Eah Naue Kg 4992 Espelkamp
Priority date: 1968-04-13
Filing date: 1968-04-13
Publication date: 1978-10-05
Also published as: DE2035762A1; DE1759259A1; DE1759259B2

Description

Die Erfindung betrifft eine Matte zur Befestigung von Dämmen, Deichen oder Böschungen in Form eines Vlieses aus synthetischen, miteinander verklebten Fasern.

Es ist bereits bekannt (USA.-Patcntschrift 3 169 899), dünne Faser-Vliese für wasserbaulichc Zwecke zu verwenden, beispielsweise als Gräbenausklcidungcn. Die Bindung der Fasern aus Kunststoff zu einer Matte erfolgt dadurch, daß die Fasern selbstklebend sind. Solche Matten widerstehen nur relativ geringen Beanspruchungen. Unter starken Belastungen, wie sie insbesondere bei Umkehrung der Strömungsrichtung des Wassers stets auftreten, reißen die Matten auseinander. Ein weiterer Nachteil der bekannten Matten liegt darin, daß die bei Bodcnschulzmatlcn wesentliche Filterwirkung nur ungenügend ist. Beim Einsatz solcher bekannter Matten für Kanalböschungcn oder Deiche könnte das Auswaschen von Bodcnmatcrial nicht wirksam verhindert werden. Die Filtercharakteristik ist bei vorgegebener Filtermaltcndiekc durch die Stärke der Verdichtung der Fasern praktisch vorgegeben. Durch eine stärkere Verdichtung findet lediglich eine Verringerung der FillerpbernäL-hc und der Freiräume innerhalb der I illermiiiltc statt, und dies ist nachteilig für die angestrebte guile Filterwirkung einer Sehutzinaltc.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Matte der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welche gegenüber mechanischen und hydraulischen Belastungen sehr widerstandsfähig ist, die eine große Filtcrohcrfläche aufweist und sich relativ einfach und preisgünstig herstellen läßt.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß clic Fasern hinsichtlich ihrer Form rundgekräuselt und untereinander durch einen wasserbeständigen und chemisch weitgehend beständigen KIeher miteinander verbunden sind.

Die Verbindung der Fasern durch einen wasserbeständigen und chemisch weitgehend beständigen Kleber stellt sicher, daß die rundgekräuselten Wrrrfasern ihre beim Herstellungsverfahren angenommene Lage

ίο und Zuordnung zueinander auch bei mechanischer und/oder hydraulischer Belastung beibehalten. Die erfindungsgemäße Matte löst sich unter solchen Belastungen nicht auf.

Durch die unveränderte räumliche Zuordnung der Fa-.ern zueinander bleiben auch die Filtereigenschaften unverändert. Durch das Vorsehen von rundgekräuselten Fasern läßt sich eine besonders große Filteroberfläche erzielen, ohne daß man hierzu die Filiermatte besonders dick und materialaufwendig her-

ao stellen müßte. Die rundgekräuselten Fasern Tassen innerhalb der Filtermatte labyrinthartige Räume entstehen, die erheblich größere Oberflächen besitzen als glatte Innenräume, die aus ungckräusellen Fasern entstehen wurden.

Zur Verbesserung der Festigkeit hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Matte durch Gittergewebe oder Fäden aus Kunststoff versi.irkt wird, welche auf der Matte aufgeklebt oder in der Matte eingearbeitet sind. Solche verstärkenden Gittergewebe oder Fäden beeinträchtigen die Filterwirkung nicht, erhöhen aber die mechanische Festigkeit der Matten ganz beträchtlich. Durch die Wahl entsprcchcnder Fäden oder Gewebe lassen sich Filtermatten beliebiger Festigkeit bei sehr großer Filtcroberfläche herstellen.

Die Erfindung schlägt ferner vor, daß die Matte auf unterschiedlichen Seiten unterschiedlich stark verdichtet ist. Die unterschiedlich starke Verdichtung der Matten hat sich als besonders .zweckmäßig bei sehr feinkörnigem Boden erwiesen. Man legt in solchen Fällen die stärker verdichtete Oberfläche auf den Boden und stellt hiermit sicher, daß auch ein nur geringfügiges Einwandern der feinen Bodenteilchen in die Matte ausgeschlossen wird.

Bei einer bevorzugten Alisführungsform ist die Matte zu einem dünnen Flor ausgewalzt.

Schließlich schlägt die Erfindung noch vor, daß die Matte angeklebte Samenkörner, vornehmlich Grassamen oder Ticfwurzlcr, aufweist. Hierdurch wird eine schnelle Begrünung von Deichen, Dämmen oder Böschungen möglich, die mit zum Schutz des darunterliegenden Bodens beiträgt.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und nachstehend näher erläutert. Es zeigt

Fig. I eine perspektivische Ansicht eines Mattenstücks mit durchgehend gleicher Dichte,

Fig. I a cine perspektivische Ansicht des Matten-Stücks mit unterschiedlicher Dichte auf beiden Mattensciten,

F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines Mattenstücks mit aufliegendem grobmaschigem Vcrslärkungs-Ciewebe,

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Maltenstücks mit aufliegenden Verstärkungsfaden.

F i g. 4 eine perspektivische Ansicht eines Mattenstücks mit eingearbeiteten Verstärkungsfaden,

F i g. 5 einen (Querschnitt durch einen Küstendeich,

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Fig.6 einen Querschnitt durch ein Kmutlheil mit Kanalböscluingcn,

Fig. 7 einen Schnitt Uurch einen Straßemkmni.

Die synthetischen, rundgekräuselten Fasern werden in bekannter Weise durch eine Vlieslegemaschine zu einer Filzmatte verarbeitet. Die Bindung der Fasern miteinander ist gewährleistet durch einen wasserbeständigen und weitgehend chemisch beständigen Kleber. Wenn eine Verstärkung stattfinden soll, kann diese Verstärkung durch das aufgelegte Gittergewebe 21 (F i g. 2) erfolgen oder durch die aufgelegten Verstärkungsfäden 31, bzw. durch die eingelegten Verstärkungsfäden 41 (vgl. Fig.4). Bei der in Fig. 1 a dargestellton Ausführungsform ist der Oberflächenbereich 11 glatt und wesentlich dichter als der untere Bereich 12, dor etwas uneben und lokkerer ist. Eine solche Matte wird besonders dort eingesetzt, wo die Sohlen und Böschungen 61 von Kanälen gegen die Wirbclwirkung von Schiffsschrauben geschützt werden sollen, In diesem Fall weist die glaite, dichtere Oberfläche zur Wasserstelle und der untere Bereich 12 liegt auf dem Boden auf.

Wenn die Matten zum Schulz von Böschungen 51 (vgl, Fig.7) dienen sollen, werden sie zweckmä-Uigerwcisc bereits bei der Herstellung mit Gras oder anderem Pflanzensamen versehen. Hierdurch wird eine nachträgliche Besamung an den Böschungen eingespart, und der Samen ist gegen Vogel fraß geschützt und besonders gleichmäßig verteilt. Mit derartig besamten Matten lassen sich auch hochbeanspruchte Rasenflächen, wie beispielsweise Sportplätze belegen. In dieser Weise gebildete Rasenflächen haben den Vorteil, daß sie extrem schnell abtrocknen und deshalb nach dem Regen sofort wieder benutzbar sind. Die ausgelegten besamten Matten werden mit Erde überdeckt, die in die Fasern hincinrieselt und den Nährboden für die Samenkörner bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Malic zur Befestigung von Dämmen, Deichen oder Böschungen in Form eines Vlieses aus synthetischen, miteinander verkohlen Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern hinsichtlich ihrer Form rundgekräuselt und untereinander durch einen wasserbeständigen und weitgehend chemisch beständigen Kleber miteinander verbunden sind,

2. Matte zur Befestigung von Dämmen, Deichen und Böschungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Gittergewebe oder Fäden aus Kunststoff verstärkt ist, die auf der Matte aufgeklebt oder in die Matte eingearbeitet sind.

3. Matte zur Befestigung von Dämmen, Deichen und Böschungen nach Anspruch I und/ oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf unterschiedlichen Seiten unterschiedlich stark verdichtet ist.

4. Matte zur Befestigung von Dämmen, Deichen und Böschungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie zu einem dünnen Flor ausgewalzt ist.

5. Matte zur Befestigung von Dämmen, Deichen und Böschungen nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie angeklebte Samenkörner, vornehmlich Grassamen oder Tiefwurzler, aufweht.