DE1911987B1

DE1911987B1 - Vortriebsschild fuer den Tunnelbau

Info

Publication number: DE1911987B1
Application number: DE19691911987
Authority: DE
Inventors: Kurt Scherer; Egon Theelen
Original assignee: R Schaefer & Urbach Fa GmbH
Current assignee: R Schaefer & Urbach Fa GmbH
Priority date: 1969-03-10
Filing date: 1969-03-10
Publication date: 1970-12-03

Description

Die Erfindung betrifft einen Vortriebsschild für den Tunnelbau mit einem an der Schildstirnseite angeordneten rotierenden oder eine hin- und hergehende Drehbewegung ausführenden Schneidkopf, der mehrere radial zur Drehachse angeordnete, die Schneidwerkzeuge tragende Werkzeugarme aufweist, zwischen denen bewegbare, zum Verschließen der Zwischenräume zwischen den Werkzeugarmen geeignete Verschlußplatten angeordnet sind.
Bei einem bekannten Vortriebsschild dieser Art können die zum Abstützen der Ortsbrust in wenig bindigen Böden dienenden Verschlußplatten beim Stillstand des Schneidkopfes abschnittsweise ausgehängt werden. Dies ist dann von Bedeutung, wenn einzelne Hindernisse beseitigt werden müssen oder ander Ortsbrust standfeste Böden angetroffen werden.
Ein Nachteil des bekannten Schildes besteht darin, daß es nicht möglich ist, ihn an schnell wechselnde Bodenverhältnisse rasch anzupassen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vortriebsschild der eingangs angegebenen Art zu schaffen, der schnell an wechselnde Bodenverhältnisse ohne Stillstehen des Schneidkopfes angepaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verschlußplatten durch Verstellantriebe in Vortriebsrichtung verstellbar sind, und zwar auch während der Drehbewegung des Schneidkopfes.
Dabei können die Verstellantriebe der Verschlußplatten an zwischen den Werkzeugarmen angeordneten Tragarmen des Schneidkopfes gelagert sein.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn als Verstellantriebe für die Verschlußplatten Hydraulikzylinder vorgesehen sind.
Die Verschlußplatten können jeweils aus einem an dem beweglichen Teil des Verstellantriebes befestigten Mittelstück und klappbar angeordneten Seitenstücken bestehen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn an jedem Mittelstück zwei Seitenstücke klappbar befestigt sind. Es können aber auch an jedem Werkzeugarm zwei Seitenstücke klappbar befestigt sein. Die klappbaren Seitenstücke können ihrerseits durch hydraulisch oder mechanisch angetriebene Gestänge bewegbar sein.
Durch den erfindungsgemäßen Vortriebsschild wird es ermöglicht, die Zwischenräume zwischen den Werkzeugarmen, solange in gut bindigem Boden gearbeitet wird, so weit offen zu halten, daß der abgebaute Boden in den Raum hinter dem Schneidkopf fällt und von dort abgefördert werden kann. Gerät der Schild in Boden, der zum Fließen neigt, so daß die Gefahr besteht, daß die Ortsbrust einbricht und dadurch Bergschäden entstehen oder mehr Boden in den Raum hinter dem Schneidkopf gelangt als abgefördert werden kann, so kann dem rasch dadurch entgegengewirkt werden, daß ohne Anhalten des Schneidkopfes die Verschlußplatten in Vortriebsrichtung weiter nach vorne gesetzt werden, so daß die Öffnungen für den Durchtritt des Bodens dadurch verkleinert werden und schließlich, wenn die Verschlußplatten in gleicher Höhe mit den die Schneidwerkzeuge tragenden Werkzeugarmen stehen, nur noch verhältnismäßig schmale Zwischenräume verbleiben. Gelangt der Schild in noch weniger bindigen, also leicht fließenden Boden, so können auch die Seitenstücke der Verschlußplatten nach vorne geklappt werden, bis schließlich die Zwischenräume zwischen den Werkzeugarmen vollständig geschlossen sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine Rückansicht des Schneidkopfes, F i g. 2 eine Seitenansicht auf einen Teil des Schneidkopfes nach F i g. 1 und Fig.3 eine Seitenansicht eines einzelnen Tragarmes mit Verschlußplatte.
Der Schneidkopf besitzt acht Werkzeugarme 1, an denen die nicht dargestellten Schneidwerkzeuge, z. B.
Reißdorne, Schälmesser od. dgl., angeordnet sind, und dreht sich um die Welle 2. Die Zwischenräume zwischen den Werkzeugarmen, die sich von außen nach innen verjüngen, werden nicht vollständig offengelassen, sondern es sind in diesen Zwischenräumen Verschlußplatten vorgesehen, die jeweils aus einem Mittelstück 3 und zwei Seitenstücken 4 bestehen. Die Seitenstücke sind mit den Mittelstücken durch Scharniere 5 verbunden, sie können aber statt dessen auch mit den Werkzeugarmen 1 durch Scharniere verbunden sein. Getragen werden die Mittelstücke 3 der Verschlußplatten durch zusätzliche Tragarme6, die in der F i g. 1 nur in der unteren Hälfte eingezeichnet sind. An diesen Armen sind die Verschlußplatten in Vortriebsrichtung verschiebbar angeordnet, beispielsweise können die Tragarme 6 an ihren Enden Hydraulikzylinder 7 tragen, in die die Verschlußplatten tragende Schäfte 8 als Kolben eintauchen. Zum Bewegen der Seitenstücke 4 können, wie in Fig. 2 dargestellt, Gestänge 9 dienen, die einerseits an Trägern für das Mittelstück und andererseits an den Seitenstücken 4 angelenkt sind und beispielsweise durch Hydraulikzylinder 10 oder durch mechanische Getriebe bewegt werden. In Fig. 2 ist in ausgezogenen Linien die Stellung der Verschlußplatte gezeigt, in der der Zwischenraum zwischen den Werkzeugarmen vollständig geschlossen ist. Strichpunktiert ist dann zusätzlich die Stellung gezeichnet, in der die Seitenstücke 4 zurückgeklappt sind, so daß zwischen den Werkzeugarmen 1 und dem Mittelstück 3 Durchlässe für den abgebauten Boden entstehen. Weiterhin ist in Fig.2 ebenfalls strichpunktiert die Verschlußplatte 3, 4 in zurückgefahrener Stellung gezeichnet, wodurch die Zwischenräume zwischen der Verschlußplatte und den Werkzeugarmen noch wesentlich vergrößert werden, so daß der Boden ungehindert in den Raum hinter dem Schneidkopf fallen kann. Je nach Bedarf können die Verschlußplatten einzeln oder gemeinsam bewegbar sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Vortriebsschild für den Tunnelbau mit einem an der Schildstirnseite angeordneten rotierenden oder eine hin- und hergehende Drehbewegung ausführenden Schneidkopf, der mehrere radial zur Drehachse angeordnete, die Schneidwerkzeuge tragende Werkzeugarme aufweist, zwischen denen bewegbare, zum Verschließen der Zwischenräume zwischen den Werkzeugarmen geeignete Verschlußplatten angeordnet sind, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Verschlußplatten (3, 4) durch Verstellantriebe in Vortriebsrichtung verstellbar sind, und zwar auch während der Drehbewegung des Schneidkopfes.

2. Vortriebsschild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellantriebe der Verschlußplatten an zwischen den Werkzeugarmen (1) angeordneten Tragarmen (6) des Schneidkopfes gelagert sind.

3. Vortriebsschild nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Verstellantriebe für die Verschlußplatten Hydraulikzylinder (7) vorgesehen sind.

4. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußplatte jeweils aus einem an dem beweglichen Teil des Verstellantriebes befestigten Mittelstück (3) und klappbar angeordnieten Seitenstücken (4) bestehen.

5. Vortriebsschild nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Mittelstück (3) zwei Seitenstücke (4) klappbar befestigt sind.

6. Vortriebsschild nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Werkzeugarm (1) zwei Seitenstücke klappbar befestigt sind.

7. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die klappbaren Seitenstücke (4) durch hydraulisch oder mechanisch angetriebene Gestänge (9) bewegbar sind.