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Vorrichtung zum Einstellen und zeilenweisen Fortbewegen eines Typenträgers
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einstellen und zum zeilenweisen
fortbewegen eines mit einer Vielzahl von Typen belegten Typenträgers und eines Druckorgans
in die Abdruckstellung unter Verwendung eines die Vorschubbewegung je Zeiohenabdruck
und die Zeichen-Einstellbewegung für ein bestimmtes ausgewähltes Zeichen übertragenden
Seilzug-Weg3ummengetrtebes.
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Um hohe Schreibgeschwindigkeiten zu erzielen und um das Arbeitsgeräusch
möglichst herabzusetzen, ist es erforderlich, die während des Schreibbetriebes zu
bewegenden Massen und damit die Trägheitsmomente der bewegten Teile möglichst klein
zu halten. Es ist deshalb vorteilhaft, statt einer Vielzahl auf einem Wagen gelagerter
Typenhebel einen gemeinsamen Typenträger für sämtliche zum Abdruck zu bringenden
Typenzeichen zu verwenden. Dieses für alle Typenzeichen gemeinsame Typenträger-System
ist nämlich gegenüber der Anordnung mit Typenhebeln bedeutend leichter.
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Die Typen können auf einem gemeinsamen Typenträger in ein oder zwei
Koordinatenrichtungen angeordnet sein.
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Zur Einstellung der jeweils ausgewählten Type in die Abdruckstellung
wird in der Regel ein sogenanntes Wegsummengetriebe benötigt, welches mehrstellig
binär codierte Einzelkriterien, beispielsweise als entsprechcnd aufgebautes Planetenrad-,
Hebel- oder Seilzug-Getriebe in eine Eìnstellbewegung für den Typenträger überträgt.
Am einfachsten im-Aufbau ist das Seilzug-Mtegsummen-Getrìebe. Durch Verändern der
Lage von zu Um Umlenkrollen,
über welche der Seilzug geführt wird,
ist die aus dem Einstellgetriebe herausgeführte Seillänge veränderbar und zwar je
nach Wertigkeit der verstellten Umlenkrolle um einen bestimmten unterschiedlichen
Betrag. Die durch die Veränderung der Lage der Umlenkrollen erzielbaren einzelnen
Verstellwege des Seilzugs verhalten sich wie 1:2:4:8... Mit einem derartigen Einstellgetriebe
sind beispielsweise bei fünf Einstellstufen 25 = 32 Einstellpositionen erzielbar.
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Bei derartigen Schreibanordnungen muß der Typenträger-Einstellbewegung
je Zeichenabdruck eine Vorschubbewegung für das ganze Typenträgersystem überlagert
werden. Zur Beiältigung dieser Aufgabe ist eine Typeneinrichtung eines Fernschreibers
mit einem Typenträger, weiche die üblichen zu druckenden Schriftzeichen aufweist,
mit einem Seil, das mit dem Typenträger für dessen Bewegung zur Auswahl eines zu
druckenden Schriftzeichens verbunden ist, mit einer axial unbeweglichen, der Papierauflage,dienenden
Schreibwalze und mit einem aus Klinke und Schaltrad bestehenden Mechanismus zur
schrittweisen Bewegung des Typenträgers quer zum Papier und unabhängig von der Schriftzeichen-Auswahlbewegung
des Typenträgers bekannt geworden (DAS 1 027 713, DAS 1 049 903), bei dem das Seil
in zwei Teile geteilt ist, dessen einer Teil für die Schriftzeichenauswahl und dessen
anderer Teil für den schritweisen Vorschub vorgesehen sind, bei der die beiden Seilteile
durch eine Rolle gekoppelt sind und bei der ferner der erste Seilteil kraftschlüssig
an die Rolle angeschlossen ist, während der zweite Seilteil um die Rolle gelegt
und an seinem einen Ende an den Typenträger und an seinem anderen Ende an dem aus
Klinke und Schaltrad bestehenden tlechanismus angeschlossen ist, der das Seil schrittweise
aufnimmt. Auf
der dem Vorschubmechanismus und dem Typeneinstellmechanismus
abgewandte Seite des Typenträgers ist eine Feder angeordnet, die das-Seil spannt
und die Stellungsänderungen aufnimmt. Da diesc Feder sowohl die beim. schrittweisen
Vorschub je Abdruckstelle als auch die bei der Typeneinstellung ausgeführte 3bewegung
des Typenträgers abzufangen hat, muß die Feder, um diesen hohen Anforderungen zu
entsprechen, sehr lang sein und möglichst über den gesamten Verstellbereich des
Typenträgers auf diesen annähernd gleiche,jedoch auch genügend hohe Kräfte ausüben.
Derartige Federanordnungen, die diesen Aufgaben gewachsen sind, sind schwer und
nur unter hohem technischen Aufwand und großen Platzbedarf realisierbar. Bei dieser
bekannten Anordnung ist es darüber hinaus auch notwendig, für den Transport des
Druckhammers, der die Druckenergie'auf den Typenträgers überträgt, ein gesondertes,
lediglich durch den Vorschub-JIechanismus beeinflußbares Seilzuggetriebe anzuordnen.
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Die zu erzielende, erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einstcllen und
zeileneisen Fortbewegung eines mit einer Vielzahl von Typen belegten Typenträgers
soll gegenüber bekannten Anordnungen den Vorteil eines einfachen, zuverlässig arbeitenden
und möglichst wartungsfreien Gesamt-'aufbaues aufweisen.
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Eine Vorrichtung, die diesen Ansprüchen genügt, ist erfindungsgemaß
dadurch gekennzeichnet, daß der über das Einstellgetriebe und den Vorschubmechanismus
geführte Bandzug äuf der dem Vorschubmechanismus zugewandten Seite elastisch und
auf der dem Einstellgetriebe zugewandten Seite starr mit dem Typenträger gekoppelt
ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nach einer bevorzugten
Ausgestaltung
darüber hinaus dadurch gekennzeichnet, daß das dem Vorschubmechanismus zugewandte
Ende des Bandzuges fest mit dem die Führungselemente für den Typenträger tragenden
Typenwagen gekoppelt ist. Andererseits ist nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung das dem Vorschubmechanismus zugewandte Ende des
Bandzuges starr mit dem Druckhammerwagen gekoppelt.
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Diese beiden bevorzugten Ausgestaltungen sind dadurch miteinander
kombinierbar, daß der die Druckenergie übertragende Druckhammer auf dem Typenwagen
angeordnet ist.
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Nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der
Bandzug im Bereich des Vorschubmechanismus als ein mit einem Vorschubrad zusammenarbeitenden
Zahnriemen ausgebildet. Andererseits kann nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung
der Bandzug im Bereich der Schreibstelle selbst den Typenträger bilden, indem in
ihm die einzelnen wahlweise zum Abdruck gelangenden Typenzeichen angeordnetXind.
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Nach einer besonderen bevorzugten Weiterbildung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch bei Verwendung eines Typenträgers mit in zwei Koordinatenrichtungen
angeordnet tWl Typenzeichen verwendbar und zwar dadurch, daß zwei über je ein Einstellgetriebe
und einen gemeinsamen Vorschubmechanismus geführte Bandzüge angeordnet sind, wobei
jeder der Bandzüge auf der dem zug'eordneten-Einstellgetriebe zugewandten Seite
starr in Einstellrichtung mit dem Typenträger und mit der dem Vorschubmechanismus
zugewandten Seite gemeinsam elastisch mit dem Typenträger gekoppelt ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieln im folgenden näher beschrieben. -Es zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung,
bei de der Bandzug im Bereich der Schreibstelle als Typenträger ausgebildet ist,
Fig. 2 eine Vorrichtung mit einem walzenförmigen Typenträger, wobei der Typenträger
in Drehrichtung eingestellt wird, und Fig. 3 eine entsprechende Vorrichtung mit
einem walzenförmigen Typenträger, wobei dieser Typenträger jedoch senkrecht zur
längs der Zeile gerichteten VorscElubrichtung des Typenträgersystems in axialer
Richtung einstellbar ist.
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In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau eines beispielsweise für eine
Schreibmaschine oder eine Fernschreibmaschine verwendbaren Druckers dargestellt,
der aus einer SchreibvJal3e 1, einem Typenträgerwagen 2, einem fünfstufigen Einstellgetriebe
3 und einem Wagenvoruchubgetriebe 4 besteht. Ein Bandzug 5, welcher über das Einstellgetriebe
3 und das Wagenvorschubgetriebe 4 geführt ist, ist mit seinem dem Wagenvorschubgetrie,be
4 zugewandten Ende starr an dem Typenwagen 2 befestigt, während das zweite, nämlich
das dem E5Lnstellgetriebe 3 zugewandte Ende des Band zuges 5 als Typenträger 6 ausgebildet
und danach über eine Feder 7 mit dem Typenträgerwagen 2 elastisch verbunden ist.
Im Bereich des Vorschubmechanismus 4 ist der Bandzug 5 als Zahnriemen ausgebildet,
der über ein Zahnrad des Vorschubmechanismus mit dem Antriebsorgan formschlüssig
in Verbindung steht. Der Typenträgerwagen 2, in dem auch der Druckhammermechanismus
8 gelagert ist, ist längs der Typenwalze auf Schienen 9 verschieblich gelagert.
über das dem Wagenvorschubgetriebe 4 zugewandte Ende des Band zuges 5
wird
der Wagen 2 und mit ihm der Druckhammer 8 in die Abdruckstellung gebracht, während
über das dem Einstellgetriebe 3 zugewandte freie Ende des Bandzuges 5 der Typenträger
6 mit dem zum Abdruck zu bringenden Typenzeichen eingestellt wird.
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Durch entsprechendes Heben und Senken der Führungsrollen 10 ist der
als Typenträger 6 ausgebildete Teil des Band zuges von der Schreibstclle wegschwenkbar,
so daß nach dem Zeichenabdruck die Schreibstelle zum Lesen freigegeben wird, bzw.
ist eine von zwei übereinander auf dem Typenträger 6 angeordneten Typen wahlweise
in die Abdruckstellyung zu bringen. Es ist zweckmaßig, die Führungsrollen 10 um
eine in der Einlaufebene des Bandzuges 5 in dem Typenwagen 2 liegenden Achse zu
kippen. Durch diese Kippbewegung wird der Bandzug 5 nicht in unzulässigem Maße verkürzt.
Sind auf dem Typenträger 6 zwei Typenzeichen übereinander angeordnet, so ist es
günstig, den Typenträger 6 in der Mitte zwischen den beiden Reihen von Typenzeichen
zu schlitzen, um bessere Abdruckbedingungen zu erzielen.
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Die Vorrichtungen nach Figur 2 und 3 entsprechen im wesentlichen den
Vorrichtungen nach der Figur 1, jedoch wird als Typenträger eine Typenwalze 11 verwendet,
auf dem die Typen in zwei Koordinaten angeordnet sind. Durch das in Figur 2 dargestellte
Einstellgetriebe 13 wird die Typenalze 11 über den Bandzug 15 in Drehrichtung eingestellt,
wähnend durch das in Figur 3 dargestellte Einstellen getriebe 23 die Typenvralze
11 über den Bandzug 25 in axialer Richtung einstellbar ist. Die dem Wagenvorschubgetriebe
4 zugewandten freien Enden der beiden Bandzüge 15, 25 sind gleichermaßen am Typenträgerwagen
starr befestigt. Die Bandzüge 15 und 25 werden durch die beiden Federn 17, 27, die
gleichzeitig einen Längenausgleich gestatten, gestrafft.
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Die Verstellung des Bandzuges 5, 15, 25 durch das Einstellgetriebe
3, 13, 23 erfolgt wie bei bekannten Seilzug-Wegsummen-Einstellgetrieben und braucht
deshalb nicht näher erläutert zu werden. Es sind im Rahmen der Erfindung beliebige
bekannte Einstellgetriebe verwendbar.
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Auch an den Typenträger werden keine besonderen Anforderungen gestellt.
Es können vielmehr beliebig durch das Druckhammersystem betätigbare Typenträger
mit einer Vielzahl auf ihnen angeordneten Typen im Rahmen der Erfindung Verwendung
finden.
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8 Patentansprüche 3 Figuren