DE1910796A1 - Verfahren zur Trennung von Metallionen aus Loesungen - Google Patents
Verfahren zur Trennung von Metallionen aus LoesungenInfo
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Description
Köln, den 27.2.1969 Fu/Ax/Hz
The British Petroleum Company Limited,
Verfahren zur Trennung von Metallionen aus Lösungen
Die Erfindung bezieht sich auf die selektive Abtrennung von
Metallionen aus Lösungen, die ein Gemisch von Metallionen enthalten, insbesondere die selektive Abtrennung von Platin-,
Palladium- und Silberionen aus Lösungen, die diese Ionen enthalten.
Metallionen als solche sind verhältnismäßig klein und von ähnlicher Form, aber die Tateache, daß gewisse Ionen Komplexe
mit gewissen Hadikalen bilden, ermöglicht eine Variation der Größe und insbesondere der Form. Es wurde nun gefunden,
daß diese Unterschiede in der Größe und Form zur Trennung verschiedener Metallionen ausgenutzt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Abtrennung von Metallionen aus einer Lösung, die wenigstens
zwei verschiedene Metallionen enthält, wobei wenigstens ein Ion nicht komplexgebunden ist oder in Form eines linearen
oder quadratisch planeren Komplexes mit einem Liganden von nicht mehr als 3 & Durchmesser und wenigstens ein weiteres
Ion in Form eines oktaedrisehen Komplexes vorliegt.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung bei einer Temperatur unter 800C mit einem Zeolith aus
der Gruppe Mordenit, Dachiardit, Gmelinit und Cancrinit-
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hydrat in Berüiirung "bringt und den Zeolith, der nicht-komplexgebundene,
lineare oder quadratisch planare Komplexionen enthält, aus der Lösung abtrennt, die die oktaedrischen
Komplexionen enthält.
Die vorstehend genannten Zeolithe haben verzerrte 10- und 12-gliedrige Ringe, die die Porenöffnungen umgeben, wobei
sich Porenöffnungen der folgenden Größen ergeben:
Mordenit: elliptische Foren mit einem Querschnitt von
7,1 x 5,9 i.
Dachiardit: elliptische Poren von 6,7 x 5»7 & Durchmesser·
Gmelinit: ungefähr runde Poren von 6,9 S Durchmesser.
Oancrinit-
hydrati ungefähr runde Poren von 6,2 & Durchmesser.
Bevorzugt als Zeolith wird Mordenit. Gancrinithydrat und
Gmelinit sind nicht sehr säurebeständig und eignen sich daher nicht für die Verwendung mit sauren Lösungen.
Die folgenden Metalle bilden Ionen, die von den oben genannten Zeolithen aufgenommen werden;
1. Nicht-komplexftebundene Ionen
Fiatin und Palladium in wässriger Lösung (diese einfachen
Lösungen sind in der Praxis selten).
2. Linearer Komplex
Silber in ammoniakalischer Lösung, wobei ein Silber (I)-diammin-Komplex
entsteht.
3. Quadratisch planare Komplexe
Platin und Palladium in ammoniakalischer Lösung, wobei Metall-Tetrammin-Komplexe entstehen. Kürzlich wurde ferner
die Vermutung ausgedrückt, daß Platin und Palladium in wässriger Lösung unter gewissen Umständen Tetraaquo-Komplexe
bilden können, aber diese Komplexe durften verhältnismäßig instabil sein.
Die folgenden Metalle bilden oktaedrische Komplexionen (d.h. mit sechs Liganden), die von den Zeolithen nicht aufgenom-
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men werden:
Ruthenium, Rhodium, Osmium und Iridium in ammoniakalischer
Lösung.
Metalle der Eisengruppe, insbesondere nickel in wässriger
oder ammoniakalischer Lösung.
Metalle seltener Erden.
Magnesium.
Metalle der Gruppe VIa,
insbesondere Chrom.
insbesondere Chrom.
In wässriger Lösung.
Die bevorzugten Metalle, die gemäß der Erfindung abgetrennt werden können, sind somit Platin und Palladium sowie auch
Silber. Dies sind sämtlich teure Edelmetalle, die gewöhnlich in hoher Reinheit gebraucht werden. Sie können von
allen anderen oben genannten Metallen, die oktaedrische Komplexionen in wässriger und/oder ammoniakali scher Lösung
bilden, jedoch insbesondere von den Metallen der Eisengruppe, insbesondere Nickel, und von den Metallen der Gruppe
VIa, insbesondere Chrom, abgetrennt werden.
Es gibt wenig Ionen, die tetraedrische Komplexe bilden.
Hierzu gehören insbesondere Kupfer und Zink, die mit Ammoniak Komplexe bilden, wobei Cu(NHO^2+- und Zn(NHj)^2+-
Ionen gebildet werden. Diese Komplexionen sind kugelförmig und haben einen Durchmesser von 6,3 &. Sie werden daher
von Mordenit, der einen Porendurchmesser von 5»9 & hat, von Dachiardit, der einen Porendurchmesser von 3,7 Ä hat, oder
von Cancrinithydrat, das runde Poren von 6,2 Ä Durchmesser
hat, nicht aufgenommen. Sie könnten jedoch von Gmelinit, der runde Poren von 6,9 & Durchmesser hat, aufgenommen werden.
Wenn solche tetraedrisehen Komplexe vorliegen, ist daher
die Wahl des Zeolithe dafür bestimmend, ob sie aufgenommen werden oder nicht.
Wie bereits erwähnt, sollte der Durchmesser der Liganden für die Komplexe nicht größer sein als 3 &· Diese Liganden
sind vorzugsweise Ammoniakmoleküle, OH-Ionen oder Wasser-
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moleküle. Für die bevorzugte Abtrennung von Platin oder
Palladium von Eisengruppenmetallen werden Ammoniakmoleküle als Liganden bevorzugt.
Das Gemisch der zu trennenden Metalle wird nach Bedarf in eine Lösung umgewandelt, die die Metalle in ionischer Form
enthält. Sie können also, falls erforderlich, in Salze, z.B. Chloride, umgewandelt und in wässrigen oder ammoniakalischen
Lösungen gelöst werden· Die ammoniakalische Lösung
kann eine wässrige Lösung von Ammoniak selbst oder eines Ammoniumsalzes, z.B. Ammoniumchlorid, sein. Bei einem
Gemisch von Metallen, von denen das eine mit Ammoniak einen Komplex bildet, und ein anderes mit Wasser einen Komplex
bildet, muß natürlich Jede Komponente in genügender Menge vorliegen, damit die notwendige Komplexbildung stattfindet»
Die Lösung wird mit dem Zeolith vorzugsweise bei einer Temperatur von -10 bis 5O0C, insbesondere bei Raumtemperatur,
zusammengeführt. Je niedriger die angewandte Temperatur, um so größer ist die Selektivität, um so niedriger jedoch
auch die Geschwindigkeit der Aufnahme. Die untere Temperaturgrenze ist für ^ede gegebene Lösung durch die Temperatur,
bei der sie gefriert, festgelegt· Temperaturen über 800C
sind zu vermeiden, da oktaedrische Komplexe vom Zeolith bei
diesen höheren Temperaturen langsam aufgenommen werden können. Der Druck, unter dem gearbeitet wird, ist nicht
entscheidend wichtig. Zweckmäßig wird bei Normaldruck gearbeitet. Die Kontaktzeit ist vorzugsweise so zu wählen,
daß im wesentlichen alle nicht-komplexgebundenen, linearen oder quadratisch planaren Komplexionen aufgenommen werden.
Die erforderliche Zeit läßt sich in einfacher Weise durch Überwachung des Metallgehalts der Lösung bestimmen. In der
Praxis kann eine Zeit von 1 bis 100 Stunden geeignet sein. Natürlich muß auch die Menge des Zeoliths im Verhältnis zu
der in der Lösung vorhandenen Menge an nicht-komplexgebundenen, linearen oder quadratisch planaren Komplexionen so
gewählt werden, daß vollständige Aufnahme möglich ist·
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Dies läßt sich, leicht experimentell oder durch Berechnung
aus dem bekannten lonenaustauschvermogen des Zeoliths bestimmen.
Der Zeolith kann in Mengen von 1 bis 20 g-Mol pro g-Atom des aufzunehmenden Metalls vorliegen.
Die Gewinnung der oktaedrisehen Komplexionen in der Restlösung
kann in beliebiger passender Weise in Abhängigkeit von der Form, in der das Metall oder das Metallion schließlich
erforderlich ist, vorgenommen werden.
Die oben genannten Zeolithe haben ein reversibles Ionenaustauschvermögen.
Die ausgetauschten Ionen können gewonnen werden, indem der Zeolith mit einer Lösung zusammengeführt
wird, die andere Ionen, insbesondere Metallionen der Gruppe I, z.B. Natrium, Metallionen der Gruppe II, z.B.
Calcium oder Magnesium, oder vorzugsweise Ammoniumionen enthält. Der Zeolith, der die ausgetauschten Ionen enthält,
kann also mit Ammoniumionen behandelt werden, und aus der erhaltenen Lösung kann das Metall oder das Metallion in
beliebiger passender Weise gewonnen werden. Ammoniumionen werden als Ionen für die Rückgewinnung bevorzugt, weil sie
durch Erhitzen leicht entfernbar sind und die Gewinnung des Metalls oder Metallions nicht komplizieren, wie dies
bei einem anderen Metallion der Fall sein könnte·
Im Falle der säurebeständigen Zeolithe Mordenit und Dachiardit können die ausgetauschten Ionen auch durch Behandlung
des Zeoliths mit Säure, z.B. Salzsäure, gewonnen werden. Hierdurch wird außerdem jede Verunreinigung mit anderen
Metallionen vermieden·
Der Tetrammin-Palladium-Komplex ist in der Zeolithstruktur
bei Temperaturen bis 190°0 beständig, und der Tetrammin-Platin-Komplex
ist bis 2600O beständig, aber oberhalb dieser
Temperaturen pflegen sie sich wenigstens teilweise unter Freisetzung des Liganden zu zersetzen. Die verbleibenden
Ionen oder veränderten Komplexe sind wesentlich schwieriger auszutauschen und zurückzugewinnen, so daß der
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Zeolith vor der Rückgewinnung vorzugsweise nicht über diese
Temperaturen erhitzt wird. Der Zeolith kann jedoch vor der Gewinnung der ausgetauschten Ionen zur IShtf ernung etwaiger
oktraedrischer Komplexionen und begleitender Anionen auf der Oberfläche des Zeolithe mit Wasser gewaschen und gegebenenfalls
getrocknet werden. Die zur Gewährleistung der gewünschten Rückgewinnung der ausgetauschten Ionen erforderliche
Menge und Konzentration von Ionen in der Rückgewinnung slö sung kann experimentell bestimmt werden, und das
Fortschreiten des Austausches kann durch Überwachung der Lösung verfolgt werden.
Eine praktisch vollständige Rückgewinnung der ausgetauschten Ionen kann bei ausreichender Kontaktzeit und genügender
Menge von Ionen-in der Lösung erreicht werden. Beispielsweise hat sich beim Austausch eines metallbeladenen Zeolithe
mit einer Ammoniumsalzlösung gezeigt, daß die Rückgewinnung
von Metallionen aus dem Zeolith direkt proportional der Stärke der Ammoniumsalzlösung innerhalb des Bereichs
von 0,1-normal bis 5-normal ist. Da jedoch der Zeolith
wiederverwendet werden kann und vorzugsweise wiederverwendet wird, ist eine vollständige Rückgewinnung nicht wesentlich.
Geeignet sind Lösungen, die 1 bis 1000 g-Atome oder g-Mol des Austauschions pro g-Atom des zurückzugewinnenden Metalls
enthalten» Die Kontaktzeit kann 1 bis 100 Stunden betragen.
Bei der Rückgewinnung von Platin aus ausgebrauchten Platin-Aluminiumoxyd-Katalysatoren
ist es üblich, das als Träger dienende Aluminiumoxyd durch Auflösung in einer starken
Säure vollständig zu zerstören. Beim Verfahren gemäß der Erfindung könnte die Rückgewinnung des Platins gegebenenfalls
durch Zerstörung des Zeoliths beispielsweise mit einer starken Säure wie HF erreicht werden, jedoch ist dies
nicht notwendig, weil Zeolithe die Fähigkeit des reversiblen Ionenaustausches haben. Nach der Rückgewinnung der ausgetauschten
Ionen kann der Zeolith wiederverwendet werden und wird vorzugsweise wiederverwendet.
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Wie bereits erwähnt, werden für die Zwecke der Erfindung
Zeolithe mit bestimmten Porengrößen verwendet. Wie andere dreidimensionale kristalline Zeolithe haben diese Zeolithe
■ eine/Struktur, die aus einem starren Netzwerk von Aluminium-,
Silicium- und Sauerstoffatomen zusammen mit austauschbaren Kationen besteht. Das starre Netzwerk hat Porenöffnungen
von gleichmäßiger Größe, in die Kationen eintreten können. Die Zeolithe kommen in der Natur vor oder
können synthetisch hergestellt werden.
Natürliche oder frisch hergestellte synthetische Zeolithe haben die Formel
1 Me2O : Al2O5 : YSiO3 ; 2
η
in der Me ein Metallkation, η die Wertigkeit des Kations ist und X und Y unterschiedliche Werte haben.
Der Wert für Y beträgt normalerweise 9 bis 11 bei Mordenit, 7,5 "bis 9 bei Dachiardit, 4 bei Gmelinit und 3 bei Oancrinithydrat.
X ist in Abhängigkeit von der thermischen Vorbehandlung des Zeolithe variabel.
Me ist gewöhnlich Natrium, jedoch können alle Zeolithe mit
Ausnahme von Gancrinithydrat auch in der dekationisierten
!Form vorliegen. Dekationisierte Zeolithe sind die bevorzugten Materialien für die Zwecke der Erfindung, weil die
Ionen schneller aufgenommen werden. Falls gewünscht, können jedoch auch Na-Zeolithe verwendet werden.
Der Ausdruck "dekationisierter Zeolith" bedeutet einen Zeo-Iith,
der einen Mangel an Metallkationen aufweist. Dekationisierter Zeolith wird auch als "Wasserstoffzeolith" bezeichnet,
da angenommen wird, daß Metallkationen, die entfernt werden, durch Wasserstoffionen ersetzt werden. Da es
jedoch nicht möglich ist, die Anwesenheit von Wasserstoffionen in Zeolithen nachzuweisen, bleibt die genaue Struktur
ungewiß. Ein Kationenmangel kann andererseits durch Analyse
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der im Zeolith vorhandenen metallischen Elemente leicht
gemessen werden.
Im dekationisierten Zeolith sollte der Restgehalt an Metallkationen,
z.B. der Gehalt an Natriumkationen, weniger als 2 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 1,0 Gew.-% des Zeoliths
betragen. Bei einer gebräuchlichen Form der Dekationisierung wird ein Hatriumzeolith dem Basenaustausch mit
Ammoniumkationen unterworfen. Die Ammoniumform wird dann auf 300 bis 6000C erhitzt, um das Ammoniak abzutreiben,
wobei die Wasserstofform oder der dekationisierte Zeolith
zur ückb 1 e ib t.
Säurebeständige Zeolithe können durch Behandlung mit einer Mineralsäure, z.B. Salzsäure oder Schwefelsäure, ebenfalls
dekationisiert werden, um den Zeolith direkt zu dekationisieren.
Eine Kombination von Säurebehandlung und Ammoniumbehandlung kann ebenfalls angewandt werden.
Wenn Mordenit oder Dachiardit mit einer starken Säure wie Schwefelsäure oder Salzsäure dekationisiert wird, hat die
Säure vorzugsweise eine Konzentration von 5 bis 50 Gew.-%,
insbesondere von 10 bis 20 Gew.-%. Eine einmalige Behandlung oder zwei oder mehr aufeinanderfolgende Behandlungen
können mit Säuren der oben genannten Konzentrationen vorgenommen werden.
Die !Temperatur und Dauer der Säurebehandlung sind nicht entscheidend wichtig. Zweckmäßig ist eine Arbeitsweise, bei
der der Zeolith 2 bis 12 Stunden mit der Säure unter Rückfluß behandelt wird. Nach der Säurebehandlung wird der Zeolith
durch Waschen von Anionen befreit und bei 100 bis 150^
getrocknet.
Wenn die Dekationisierung mit einer starken Säure durchgeführt
wird, kann auch ein gewisser Teil des Aluminiums vom Kristallgitter entfernt werden, wobei Zeolithe erhalten
werden, deren Siliciumdioxyd/Aluminiumoxyd-Molverhältnisse höher sind als normal. Beispielsweise wurde bei Mordenit
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über Siliciumdioxyd/Aluminiumo^d-Verhältnisse bis 90:1
ohne Veränderung der Kristallstruktur berichtet. Bei Mordeniten,
die für die Zwecke der Erfindung verwendet werden, werden Siliciumdioxyd/Aluminiumoxyd-Verhältnisse im Bereich
von 14-: 1 bis 25:1 bevorzugt.
Bei der vorstehenden Beschrexbung der Herstellung der bevorzugten dekationisierten Zeolithe handelt es sich um die
ursprüngliche Herstellung. Wie bereits erwähnt, kann der Zeolith, aus dem die ausgetauschten Ionen zurückgewonnen
worden sind, für weitere Trennungen wiederverwendet werden. Unter diesen Umständen kann jede Form der Dekationisierung
angewandt werden. Wenn beispielsweise die Komplexionen durch Ersatz durch Ammoniumionen oder durch Säurebehandlung
entfernt werden, ist es lediglich notwendig, den Zeolith zu erhitzen, um ihn wieder in den gleichen Zustand zu bringen,
den der ursprüngliche dekationisierte Zeolith hatte. Ebenso können nach einem Austausch der Komplexionen durch Metallionen,
z.B. Natriumionen, die letzteren gegen Ammoniumionen ausgetauscht werden, und der Ammoniumzeolith kann durch Erhitzen
in dekationisierten Mordenit umgewandelt werden.
Eine Auf schlämmung wurde aus 60 ml Wasser und einem dekationisierten
Mordenit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Silicium 40 Gew.-%
Aluminium 4,6 Gew.—%
Si02:Al205-Verhältnis 16,8
Natrium 0,84 Gew.-%
Oberfläche 410 m2/g
60 ml einer Lösung, die 0,446 g Tetramminplatin (Il)-chlorid
und 10,12 g Nickelchlorid enthielt, wurdeitropfenweise bei
Kaumtemperatur (20°0) innerhalb von 4,5 Stunden zugesetzt.
Die Aufschlämmung wurde dann über Nacht gerührt, worauf der Mordenit abfiltriert wurde. Der Mordenit wurde durch Wa-
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sehen mit Wasser von Chlorid und etwaigem lose festgehaltenem,
nicht ausgetauschtem Nickel befreit und über Nacht bei
1300O getrocknet. Das vom Mordenit abgetrennte IFiltrat und
der Mordenit wurden auf Nickel und Platin analysiert. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Mordenit
Pt-Gehalt 2,1 g/l 0,66 g/l 0,41 Gew.-%
Ni-Gehalt 20,8 g/l 17,7 g/l 0,001 "
Die Ergebnisse zeigen, daß trotz der Tatsache, daß die ursprüngliche
Lösung die 10-fache Gewichtsmenge Nickel im Vergleich zu Platin enthielt (entsprechend einem 32-fachen
Überschuß von Nickelionen über Platinionen), das Platin bevorzugt vom Mordenit aufgenommen wurde und die Aufnahme von
Nickel vernachlässigbar war. Der verringerte Wert für den Nickelgehalt im Filtrat spiegelt die Tatsache wider, daß
eine gewisse Nickelmenge an der Oberfläche des Mordenite haftete und mit dem Waschwasser entfernt wurde. Dieses Nikkei
könnte, falls erforderlich, aus dem Waschwasser zurückgewonnen werden.
Natrium-Mordenit in Extrudatform wurde durch Behandlung mit Schwefelsäure dekationisiert, wobei Wasserstoff-Mordenit
der folgenden Zusammensetzung erhalten wurde:
Silicium 40 Gew.-%
Aluminium 4" »9 Gew. —%
Si02/Al205-Molverhältnis 15»8
Natrium · 0,90 Gew.-% Oberfläche 420 m2/g
Der dekationisierte Mordenit wurde 70 Tage unter Wasser bei
20°0 gehalten. 62 g des Produkts wurden nach dem Abtropfen 60 Stunden bei Raumtemperatur (200G) mit 200 ml einer Lösung
in Berührung gehalten, die 0,40 g Tetrammin-Platin(II)-chlorid
und 1,2 g Nickelnitrat (NiNO5.6H2O) enthielt. Die
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Austacchmutterlauge wurde dekantiert und der Mordenit durch
v/aschen mit Wasser von etwaigen lose festgehaltenen, nicht ausgetauschten Nickelionen "befreit und über Nacht "bei 13O0O
getrocknet. Der Mordenit wurde auf seinen Gehalt an Übergangsmetall analysiert. Hierbei wurde festgestellt, daß er
0,557 Gew.-% Platin und weniger als 5 ppm. Nickel enthielt.
Die Ergebnisse zeigen, daß trotz der Tatsache, daß die ursprüngliche
Lösung die 3-fache Gewichtsmenge Nickel im Vergleich zu Platin enthielt (entsprechend einem 10,5-fachen
Überschuß von Nickelionen über Platinionen), das Platin vom Mordenit bevorzugt aufgenommen wurde, während die Aufnahme
von Nickel vernachlässigbar war.
62 g des in Beispiel 2 verwendeten dekationisierten Mordenite wurden nach dem Abtropfen 60 Stunden bei 200C in 400ml
einer Lösung gehalten, die 0,40 g Tetrammin-Platin(II)-chlorid
und 29 g Nickelnitrat enthielt. Der Mordenit wurde auf die in Beispiel 1 und 2 beschriebene Weise gewaschen.
Die dekantierte Austauschmutterlauge und der Mordenit wurden auf Nickel und Platin analysiert. Folgende Ergebnisse
wurden erhalten:
Analyse Ursprüngliche Austausch- Mordenit Lösung mutter lösung
Pt-Gehalt 0,55 g/l <0,002 g/l 0,452 Gew.-#
Ni-Gehalt 14,5 g/l 14,7 g/l 350 ppm
Diese Ergebnisse zeigen, daß trotz der Tatsache, daß die
ursprüngliche Lösung die 26-fache Gewxchtsmenge Nickel im Vergleich zu Platin enthielt (entsprechend einem 92-fachen
Überschuß von Nickelionen über Platinionen), das Platin vom Mordenit bevorzugt aufgenommen wurde, während die Nickelaufnahme
sehr gering war. 99»6 Gew.-% des Platins in der
ursprünglichen Lösung wurden vom Mordenit aufgenommen.
15 g des Platin enthaltenden ausgetauschten Extrudate wur-
.nnung des Platii
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den zur Rückgewinnung des Platins 4 Stunden bei 1000C mit
150 ml 2n-Ammoniumnitrat "behandelt. Der Platingehalt des
gut gewaschenen Mordenits nach dieser Behandlung betrug 0,142 Gew.-% entsprechend einer Rückgewinnung von 69 Gew.-%
Platin in das wässrige Ammoniumnitrat. Bei weiteren Versuchen mit Ammoniumsalzlösungen von höherer Konzentration
(z.B. bis 8- bis 10-normal) für die Rückgewinnung von Platin
aus Mordenit wurde festgestellt, daß die prozentuale Rückgewinnung mit der Stärke der Lösung stieg und bis 5-normal
dieser Stärke direkt proportional war, jedoch hiernach langsamer zunahm. Mit stärkeren Lösungen wird somit
das Platin in höherem Maße aus dem Mordenit zurückgewonnen, besonders wenn die Behandlungen in Form eines kontinuierlichen
Rückaustausches vorgenommen wurden.
40 g Wasserstoff-Mordenit in Extrudatform (hergestellt auf
die in Beispiel 1 und 2 beschriebene Weise) wurden abtropfen gelassen und etwa 60 Stunden bei 200O in 2?0 ml einer
Lösung gehalten, die 0,26 g Tetrammin-Platin(II)-Chlorid
und 27,6 g Chromnitrat ^0*r(N0,)7.9H207 enthielt. Der Mordenit
wurde auf die in Beispiel 2 bis 4 beschriebene Weise gut gewaschen. Die Analyse der Austauschmutterlauge und
des Mordenits auf Platin und Chrom hatte folgende Ergebnisse:
Analyse Ursprüngliche Austausch- Mordenit Lösung mutterlauge
Pt-aehalt 0,54 g/l <0,002 g/l 0,413 Gew*-%
Cr-Gehalt 14,5 g/l 13,2 g/l <15 ppm
Diese Ergebnisse zeigen, daß das Platin in Gegenwart eines 90-fachen Überschusses von Ghromionen bevorzugt vom Mordenit aufgenommen wurde. Die niedrigere Zahl für Chrom im
Filtrat spiegelt die Tatsache wider, daß eine gewisse
Chromsalzmenge an der Oberfläche des Mordenits und/oder an den Wänden des Gefäßes haftet. Dieses Chrom könnte, falls
erforderlich, aus dem Wasser, das zum Waschen des ausgetauschten Mordenite und des Gefäßes verwendet wird, zurückgewonnen
werden.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Trennung von Metallionen aus einer Lösung, die wenigstens zwei verschiedene Metallionen
enthält, wobei wenigstens ein Ion nichtkomplexgebunden ist oder in Form eines linearen oder
quadratisch planaren Komplexes mit einem Liganden von nicht mehr als 3 S Durchmesser und wenigstens
ein weiteres Ion in Form eines oktaedrischen Komplexes vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung
bei einer Temperatur unter 8o°C mit einem Zeolith aus der Gruppe Mordenit, Dachiardit, Gmelinit und/
oder Cancrinit-hydrat in Berührung bringt und den Zeolith, der nicht-komplexgebundene, lineare oder
quadratisch planare Komplexionen enthält, aus der die oktaedrischen Komplexionen enthaltenden Lösung abtrennt
.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit dem Zeolith Platin, Palladium und/oder
Silber aus der Lösung aufnimmt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit Lösungen gearbeitet wird, die als
oktaedrische Komplexionen bildende Metalle Ruthenium, Rhodium, Osmium, Iridium, Eisengruppenmetalle, seltene
Erden, Magnesium und/oder Metalle der Gruppe VIa enthalten.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
arbeitet wird.
arbeitet wird.
zeichnet, daß bei Temperaturen von -Io bis +5o°C ge-
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis k, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeolith anfangs dekationisiert wird, wobei insbesondere Zeolithe eingesetzt werden,
die zum Anfang weniger als 2,ο Gew.-# Metallkationen
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enthalten.
. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu behandelnden Lösungen neben oder anstelle der oktaedrischen Komplexionen tetraedische
Komplexionen enthalten und daß als Zeolith Mordenit, Dachiardit und/oder Cancrinit-hydrat eingesetzt
werden, wobei die tetraedischen Komplexionen
vom Zeolith nicht aufgenommen werden.
, Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet,
daß mit Lösungen gearbeitet wird, die neben oder anstelle der nicht-komplexgebundenen, linearkomplexen oder quadratisch planaren Komplexionen
Zeolith Gmelinith eingesetzt wird, wobei die tetraedischen Komplexionen von dem Zeolith aufgenommen
werden.
, Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die von dem Zeolith aufgenommenen
Metalle durch Austausch mit einer andere Ionen enthaltenden Lösung zurückgewinnt, wobei für diese Austauschreaktion
insbesondere Ammoniumionen eingesetzt werden, und daß anschließend vorzugsweise der
Zeolith wieder in das Trennverfahren zurückgegeben wird.
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Applications Claiming Priority (1)
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1969
- 1969-03-04 FR FR6905900A patent/FR2003250A1/fr not_active Withdrawn
- 1969-03-04 DE DE19691910796 patent/DE1910796A1/de active Pending
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1235881A (en) | 1971-06-16 |
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