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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Setzen von Ziegelformlingen in Stapel, wobei jeweils eine Formlingsreihe mit
vereinzelten und auf Formlingsträgern liegenden Formlingen auf eine aus mehreren
Transportbändern bestehende Transportvorrichtung mit zumindest zwei voneinander
unabhängig antreibbaren Transportbändern einer Gruppe von mehreren Transportvorrichtungen
umgesetzt wird und die vereinzelten Formlinge auf dem einen Transportband dadurch
zusammengeführt werden, daß dieses Transportband in Bewegung gesetzt und die Formlingsreihe
bis zu einer Anschlagleiste aufgeschoben wird.
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Die deutsche -Auslegeschrift 1 281 637 offenbart ein Verfahren und
eine Einrichtung zum Setzen von Stapelgut, insbesondere von Ziegelformlingen in
Stapel. Bei diesem bekannten Verfahren wird das Stapelgut in mehreren,- nebeneinander
liegenden Längsreihen in Stapelbreite auf ein Zuführband abgesetzt oder aufgeschoben,
dieses Zuführband in Bewegung gesetzt und die einzelnen Längsreihen des Stapelgutes
bis zu einer Anschlagleiste geschoben, vor welcher sich ausgerichtete Querreihen
bilden. Bei Stillstand des Zuführbandes wird die Anschlagleiste angehoben. Dann
wird das Zuführband und ein sich daran anschließendes Bereitstellungsband mit gleicher
Geschwindigkeit in Bewegung gesetzt, so daß die gleichgerichteten Querreihen des
Stapelgutes nacheinander auf das Bereitstellungsband überführt werden. Das Zuführband
wird in programmgesteuerten Intervallen stillgesetzt und weiterbewegt, so daß sich
hierdurch die gesetzte Stapellage - bildet, in welcher die Querreihen die jeweils
gewünschten Abstände voneinander aufweisen.
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Es gelingt dabei nicht immer, eine einwandfreie Lage der Formlinge
auf dem Bereitstellungsband zu gewährleisten, so daß es praktisch nicht auszuschließen
ist, daß sich beim Übergang von dem Zuführband auf das Bereitstellungband Lageveränderungen
der Formlinge durch Verrutschen ergeben. Dies ist dadurch bedingt, daß zur Überführung
vom Zuführband auf das Bereitstellungsband ein Gleitblech erforderlich ist. Dieses
Blech setzt den vom Zuführband kommenden Formlingen einen bestimmten Reibungswiderstand
entgegen, der vom Beginn bis Ende des Gruppierungsvorganges gleichbleibt.
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Die notwendige Kraft zur Uberwindung dieses Reibungswiderstandes müssen
die auf dem Zuführband stehenden Formlinge durch ihren Reibungswidesstand gegenüber
dem Band aufbringen. Da zu Beginn des Gruppiervorganges viele Formlinge auf dem
Zuführband stehen, ihre Zahl aber durch das Überführen auf das Bereitstellungsband
abnimmt, vermindert sich auch die Kraft des Formlingspaketes laufend. Stehen zum
Schluß nur noch wenige Reihen auf dem Zuführband, so reicht der Reibungswiderstand
nicht mehr aus, um den Widerstand auf dem Uberführungsblech zu überwinden, und die
Formlingsreihen werden auf das Bereitstellungsband schief übergeben, was sich dann
beim Ergreifen der Setzlage durch die Backen des die Setzlage auf dem Stapel überführenden
Greifers nachteilig bemerkbar macht.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Anschlag am Ende des
Zuführbandes unter erheblichem Vorspannungsdruck angehoben werden muß, der von mehreren
Querreihen des Stapelgutes hervorgerufen wird, die infolge ihres Reibungswiderstandes
gegenüber
dem laufenden Zuführband gegen den Anschlag gedrückt werden. Der Reibungswiderstand
zwischen dem Anschlag und den in der vorderen Querreihe liegenden Fonnlingen bewirkt,
daß diese beim Anheben des Anschlages aus ihrer genau ausgerichteten Stellung gebracht
werden und in verschobener Stellung auf das Bereitstellungsband gelangen.
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Eine genaue Ausrichtung der Formlinge auf dem Bereitstellungsband
ist aber eine unerläßliche Voraussetzung für ein genaues Setzen der Formlinge zu
dem auf dem Brennwagen zu bildenden Stapel.
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Nach der deutschen Offenlegungsschrift I 433 901 ist es bei einem
Verfahren bzw. einer Einrichtung zum Besetzen von Ofenwagen mit Tonformlingen nicht
mehr neu, vereinzelte Reihen von Ziegelformlingen querzufördern und sie zu einer
Setzlage zusammenzusetzen.
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Aufgabe-der Erfindung ist es, die Einrichtung bzw.
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das Verfahren nach der deutschen Auslegeschrift 1 281 637 so zu verbessern,
daß eine einwandfreie Orientierung der Ziegelformlinge vor dem Ergreifen der Setzlage
durch die Backen des Greifers sichergestellt ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß a) die Transportvorrichtung nach Stillsetzung des Transportbandes
quer zur Transportrichtung verfahren und durch eine andere Transportvorrichtung
der gleichen Guppe so lange ersetzt wird, bis alle Transportvorrichtungen der gleichchen
Gruppe beladen sind, b) während der Querbewegung der Transportvorrichtungen die
Formlinge auf dem Transportband in der Weise vereinzelt werden, daß das Transportband
und das mit ihm gemeinsam angetriebene Übergabeband, welches aus zwei im Übergabebereich
neben den Bändern angeordneten Riemen besteht, kurzzeitig stillgesetzt werden, während
sich das Transportband weiterbewegt, c) anschließend daran die einzelnen Transportvorrichtungen
einer Gruppe am Ende der Querbewegung im Bereich einer Hebebühne t einer Setzlage
zusammengeführt werden, d) nach Abnahme der Formlinge von den Transportvorrichtungen
diese mittels der Hebebühne auf eine unterhalb der Arbeitsebene liegende Ebene abgesenkt,
in Richtung auf eine zweite Hebebühne verfahren und von dieser auf die Höhe der
Arbeitsebene angehoben und in die Beladestellung überführt werden. -, Durch die
erfindungsgemäße Maßnahme wird eine einwandfreie Orientierung der Ziegelformlinge
in der Setzlage gewährleistet. Auch wird ein zügiger Setzablauf sichefgestellt,
so daß die Leistung ,eptsprechend'hoch- ISt.
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Außerdem kann infolge der einzelnen Bänder jede Formlingslängsredhe
für sich programmiert werden, so daß Zwischenräume jeder Wahl je nach gewünschter
Setzlage erstellt werden können.
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Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, daß Ziegelformlinge beliebiger
Größe und Form bereitgestellt und erfaßt werden können.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine jede Transportvorrichtung
längs Schienen verfahrbar.
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Zweckmäßig sind die Schienen in einem Kanal gelagert, der die Schächte
der beiden Hebebühnen miteinander verbindet.
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Das genaue Ausrichten der Formlinge auf dem Zuführband in Längsrichtung
erfolgt mit Hilfe der Umsetzvorrichtung in Form einer Obersetzschwinge oder eines
Greifers. Dabei werden die Formlinge sanft angehoben und abgesenkt. Besondere Justiervorrichtungen
zum Ausrichten der Formlinge entfallen also.
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Dadurch, daß das eine Transportband zweckmäßig in zwei parallel zueinander
liegende, schmale Transportbänder aufgelöst ist, sind Beschädigungen der Formlinge
namentlich an den Auflageseiten so gut wie ausgeschlossen. Haltevorrichtungen zum
Vereinzeln der Formlinge sind entbehrlich, was sich- auf die Betriebssicherheit
vorteilhaft auswirkt.
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Auch ist das Verfahren des Setzgreifers in eine zweite Stellung überflüssig.
Der damit verbundene Zeitgewinn schlägt sich in einer größeren Leistung nieder.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der
Einrichtung zur Durchführung desselben sind nachstehend an Hand der Zeichnung noch
etwas ausführlicher erläutert. Es zeigt in rein schematischer Weise: Fig. 1 eine
Draufsicht auf die ertlndungsgemäße Einrichtung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch
die Einrichtung gemäß der Erfindung, Fig.3 eine Seitenansicht in vergrößertem Maßstab
einer Transportvorrichtung der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung besitzt einen Einlauf in Form eines
Förderbandes 1, welches die Ziegelformlinge 2, die in Längsreihe mit Luke auf Formlingsträgern
3 stehen, herantransportiert.
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Mit 4 ist eine Umsetzvorrichtung in Form einer Übersetzschwinge oder
eines Greifers bezeichnet, der die Formlingsreihe nacheinander auf eine Transportvorrichtung
umsetzt.
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Einzelheiten einer derartigen Transportvorrichtung zeigt die F i
g. 3 der Zeichnung. Diese Transportvorrichtung besteht aus drei Transportbändern
5, 6, 7, die auf einem Rahmen 8 gelagert sind.
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Dieser Rahmen 8 ist über Laufrollen 9 längs Schienen 10 quer zur
Längsrichtung der Transportvorrichtung verfahrbar.
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Zweckmäßig bestehen die Transportbänder 5 und 7 aus jeweils einem
durchgehenden Band, während das Transportband 6 parallel zu den Transportbändern
5 und 7 angeordnet ist und aus Keilriemen besteht. Das Transportband 5 ist um entsprechende
Räder, 12 geschlungen, während das Transportband 7 um die Räder 13, 14 herungeschlungen
ist.
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Das aus zwei schmalen Bändern (Keilriemen) bestehende Transportband
6 ist um jeweils zwei Räder herumgeschlungen, die im Abstand neben den Rädern 12
und 13 angeordnet sind und eine gemeinsame Achse mit den Rädern 12 und 13 haben.
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Die Transportbänder 5 und 7 werden zweckmäßig über Einzeltriebe 15
und 16 angetrieben. Der Antrieb des Transportbandes 6 geschieht gemeinsam mit dem
Transportband 5 über den Antrieb 15.
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Die aus den Transportbändern 5 bis 7 bestehende Transportvorrichtung
kann entweder über einen Einzeltrieb oder aber über einen Gesamtantrieb in Querrichtung
verfahren werden.
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Mit 17 (F i g. 1) ist ein Anschlag bezeichnet, gegen welchen sich
die Fomlingsreihe anlegt, so daß die Ziegelformlinge 2 zusammengeführt werden.
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Beidseitig der Einrichtung ist je eine Hebebühne 18, 19 u. dgl. vorgesehen,
von welchen die Hebebühnel8 die in der Setzlagenstellung befindlichen, leeren Transportvorrichtungen
absenkt, während die andere Hebebühne 19 die ihr zugeführten leeren Transportvorrichtungen
auf Arbeitsebenenhöhe anhebt. Die beiden Schächte 20, 21 der Hebebühne 18, 19 sind
über einen Kanal 22 miteinander verbunden, längs welchem die einzelnen Transportvorrichtungen
auf Schienen 23 verfahrbar sind.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist die folgende:
Die Ziegelformlinge2 werden in Längsreihe und auf Luke auf Formlingsträger 3 stehend
auf dem Zuführband 1 zugeführt. Dann wird die Formlingsreihe von der Umsetzvorrichtung4
erfaßt und auf das Transportband 5 abgesetzt. Die auf dem Transportband 5 auf Luke
gelagerten Ziegelformlinge 2 werden nun zusammengeführt. Dies geschieht dadurch,
daß sich die Formlingsreihe während der Bewegung des Transportbandes 5 gegen den
Anschlag 17 anlegt.
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Die bisher mit dem Zuführband 1 fluchtende Transportvorrichtung wird
nunmehr in Querrichtung verfahren, und zwar in Fig. 1 der Zeichnung in Richtung
des unteren Zeichnungsrandes. Während dieser Querbewegung werden die dicht aneinanderliegenden
Ziegelformlinge 2 dadurch vereinzelt, daß die Transportbänder 5 und 6 kurzzeitig
stillgesetzt werden, während sich das Transportband 7 bewegt.
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Durch Veränderung der Dauer des Stillstandes kann der Abstand zwischen
den einzelnen Ziegelformlingen 2 entsprechend verändert werden.
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Nach einer gewissen Zeit erreichen die Transportvorrichtungen die
Setzlagenstellung, wie sie im unteren Teil der Fig. 1 der Zeichnung dargestellt
ist.
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In dieser Stellung liegen die Ziegelformlinge2 vereinzelt auf den
Transportbändern 7, während die Transportbänder 5, 6 frei sind. Sämtliche Transportbänder
5 bis 7 sind in der Setzlagenstellung stillgesetzt.
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Eine in der Zeichnung nicht weiter dargestellte Greifervorrichtung
u. dgl. erfaßt nun die Setzlage und setzt sie auf einem Ofenwagen zu einem Stapel.
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Anschließend daran wird die Hebebühne 18 auf Fußbodenebene des Kanals
22 abgesenkt, so daß die in der Zeichnung dargestellten vier Transportvorrichtungen
in Richtung des Schachtes 21 der Hebebühne 19 verfahren werden können. Die mit den
vier leeren Transportvorrichtungen beladene Hebebühne 19 wird dann auf Arbeitsebenenhöhe
angehoben, so daß wiederum vier leere Transportvorrichtungen für den Beladevorgang
bereitstehen.
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Die leeren Transportvorrichtungen werden laufend in eine Stellung
verfahren, in welcher sie mit dem Zuführband 1 fluchten, so daß die einzelnen Transportvorrichtungen
mit Ziegelformlingen 2 laufend beladen werden können.