DE1907157C3 - Verfahren zur Herstellung eines 1 zu 1-Komplexes von Humulon, katalytisch reduziertem Humulon oder entsprechendem Isohumulon oder von mit Metallboranat reduziertem Isohumulon mit Ammoniak und dessen Verwendung beim Brauen von Bier - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines 1 zu 1-Komplexes von Humulon, katalytisch reduziertem Humulon oder entsprechendem Isohumulon oder von mit Metallboranat reduziertem Isohumulon mit Ammoniak und dessen Verwendung beim Brauen von BierInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines 1 :1-Komplexes von Humulon, katalytisch reduzierten
Humulon oder entsprechenden Isohumulon oder mit Metallboranat reduziertem Isohumulon mit Ammoniak
in Form eines körnigen freifließenden Pulvers und dessen Verwendung beim Brauen von Bier.
Hopfen wird dem Bier während des Brauens in der Hauptsache deshalb zugesetzt, um ihm einen bitteren
Geschmack zu verleihen; beim Brauen von Bier ist jedoch die Ausnutzung der Bitterstoffe des Hopfens
äußerst schlecht 65—80% der wesentlichen Bitterkomponente, nämlich des Humulons, gehen während der
Zugabe des Hopfens in die Braupfanne durch dessen Isomerisation und durch das Gärverfahren verloren.
Man hat versucht, die Ausnutzung der Bestandteile des Hopfens und eine genauere Kontrolle durch
Verwendung von Hopfenextrakten zu erreichen. Diese Extrakte sind im allgemeinen äußerst viskose Flüssigkeiten
oder teerähnliche Massen mit einem hohen Prozentgehalt an Undefinierten Bestandteilen. Diese
Extrakte werden in die Braupfanne gegeben, wobei zwar die Bitterstoffe praktisch in der gleichen Menge
verlorengehen wie bei Verwendung des herkömmlichen getrockneten Hopfens, aber es wird durch die Zugabe
dieser Extrakte in die Pfanne der Vorteil erreicht, daß die Konzentrration an Bitterstoffen besser eingeteilt
werden kann, und daß die kostspielige Kühlhainlagerung
des vollständigen getrockneten Hopfens entfallt.
Eine Vorisomerisieriing des Humulons zu Isohumulon,
das noch bitterer ist, wurde in Hopfenextrakten erreicht.
Die größten Verluste an Isohumulon treten beim herkömmlichen Kochen der Bierwürze in der Würzpfanne
ein, weitere Verluste entstehen im Verlauf der Gärung. Die Zugabe von derartigen vorisomerisierten
Hopfsnextrakten zu der gesottenen Bierwürze hat nur begrenzten Erfolg gehabt, hauptsächlich wegen störender
Undefinierter Bestandteile, die dazu neigen, Trübungen zu verursachen und den Geschmack des Endproduktes
zu verändern. Die zur Verfügung stehenden Hopfenextrakte ermöglichen darüber hinaus nur eine
begrenzte Beeinflussung des Verhältnisses von Hopfenaromastoffen zu Hopfenbitterstoffen, wenn für das
Brauverfahren der Gesamtextrakt eingesetzt wird.
Die meisten gegenwärtig zur Verfügung stehenden Extrakte, d.h. entweder die ursprünglichen Extrakte
oder vorisomerisierte Extrakte, sind hochviskose Stoffe. Sie lassen sich deshalb schlecht handhaben, da sie
entweder erhitzt werden müssen, um sie aus dem Behälter entnehmen zu können, oder es muli der
gesamte, mit geeigneten öffnungen versehene Behälter während des Suds in die Pfanne eingehängt werden. In
beiden Fällen läßt somit die Leichtigkeit der Verarbeitung des Materials viel zu wünschen übrig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen festen trockenen freifließenden Komplex auf Humulonbasis herzustellen, ohne eine komplizierte mehrfache Extraktion vor der Gefriertrocknung, wie sie bei älteren Verfahren üblich war, in Kauf nehmen zu müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen festen trockenen freifließenden Komplex auf Humulonbasis herzustellen, ohne eine komplizierte mehrfache Extraktion vor der Gefriertrocknung, wie sie bei älteren Verfahren üblich war, in Kauf nehmen zu müssen.
Die Humulone können als α-Säuren und die Isohumulone als «-Isosäuren bezeichnet werden und —
wie in der Brautechnik üblich — beziehen sich die im Singular verwendeten Ausdrücke Humulon, Dihydrohumulon,
Tetrahydrohumulon (und deren Isoformen) und Lupulon nicht auf eine einzelne Verbindung, sondern auf
eine Mischung von Homologen, die sich in der Hauptsache durch die Alkylgruppe an der an das
Ringkohlenstoff-Atom 2 gebundenen Ketogruppe voneinander unterscheiden. Diese Mischungen von homologen
Verbindungen finden sich als Naturstoffe bereits in der Hopfenpflanze und werden bei nachfolgenden
Behandlungen, z. B. einer Isomerisation und Reduktionen,
weiter mitgeschleppt (Humulon ist beispielsweise eine Mischung von mindestens 5 derartigen Homologen,
mit entsprechenden Homologen bei Isohumulon}.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines 1 :1-Komplexes von Humulon,
katalytisch reduziertem Humulon oder entsprechendem Isohumulon oder von mit Metallboranat reduziertem
Isohumulon mit Ammoniak durch Umsetzen der Verbindung mit Ammoniak in einem organischen
Lösungsmittel, welches dadurch gekennzeichnet ist daß man als organisches Lösungsmittel ein Lösungsmittel
mit einer Dielektrizitätskonstanten von weniger als 2,1 verwendet.
Der ausgefällte Ammoniakkomplex erweist sich als körnig und weniger harzig, als wenn die Dielektrizitätskonstante
des fraglichen Lösungsmittels 2,1 übersteigt Es wurde beobachtet daß die Form des erhaltenen
Niederschlags von einer klebrigen flüssigen Masse bei höheren Dielektrizitätskonstanten von beispielsweise
bis zu 3,4 zunehmend in ein festes körniges nicht klebriges Material übergeht, wenn das Lösungsmittel
eine Dielektrizitätskonstante von 2,1 oder darunter besitzt In der Praxis stellen Dielektrizitätskonstanten
von etwa 1,8 die untere Grenze dar. Niedrigere Werte sind möglich (z. B. flüssiges Methan), doch sind solche
Systeme schwierig zu handhaben und kostspielig.
Als Ausgangsstoff kann ein Humulon, ein katalytisch
in reduziertes Humulon, eine der entsprechenden Isoforrnen
desselben oder ein durch ein Metallboranat reduziertes Isohumulon sein. Falls das Ausgangsmaterial
Humulon 1M und als ein Bestandteil eines Hopfenlösungsmittelextraktes vorliegt, der ferner Lu-
,-, pulon enthält, und der entsprechende Ammoniak-Hurnulon-Komplex
anschließend aus der Lösung isoliert wird, dann kann auf diese Weise Humulon von Lupulon
abgetrennt werden.
Das Einleiten von gasförmigem Ammoniak in
mi Lösungsmittel, die «-Säuren und lso-«-Säuren enthalten,
führt dazu, daß eine unterschiedliche Körnung des Niederschlages stattfindet, und zwar abhängig von der
Dielektrizitätskonstante des betreffenden Lösungsmittels.
h-, Es wurde weiterhin gefunden, daß das Einleiten von
gasförmigem Ammoniak in die Lösung eines rohen Hopfenextraktes unerwarteterweise zu einer stark
selektiven Ausfällung der j?-Säuren führt, so daß
hierdurch eine Möglichkeit erhalten wird, diese «•Säuren von den in der Hopfenextraktlösung enthaltenen
^-Säuren abzutrennen. Es wurde gefunden, daß die nachfolgend erhaltenen Niederschläge in einem Molverhältnis
von einem Mol Ammoniak zu einem Mol der Humulonverbindung existieren. Es wurde weiter entdeckt,
daß die so erhaltenen Niederschläge ohne weiteres in dem Brauverfahren entweder in der Pfanne
oder hinter der Pfanne Verwendung Finden können, wobei eine erhebliche Erleichterung und wesentliche
Vorteile erreicht werden. Es ist auf diese Weise möglich, Isohumulone nach der Braupfanne in das Brauverfahren
einzuführen und ausgezeichnete Isohumulonausbeuten zu erzielen, so daß man die großen Verluste umgehen
kann, die bekanntlich in der Braupfanne oder während
der Gärung eintreten.
Der Niederschlag, der aus einem geeigneten Lösungsmittelextrakt
von Hopfen, d. h. aus einer Lösung von
«-Säuren, ^-Säuren, Hopfenwachsen, Hopfenölen und
anderen nicht charakterisierten Harzen ausfällt, enthält
im wesentlichen keine Hopfenwachse, Lupulone oder öie. Dieses ist ein auf der Hand liegender Vorteil für die
Zugabe dieser α-Säuren nach der Braupfanne und nach der Vorisomerisieningzu Iso-«-Säuren.
Der Ammoniak-Isohumulon-Komplex ist bekannt Hudson und Rudin (J. Inst Brew. 65, 416-417 [1959J
berichten über die Herstellung eines gelben, harzartigen, salzartigen Ammoniak-Isohumulon-Komplex
durch Einleiten von Ammoniak in eine methanolische Isohumulonlösung. Der Komplex besitzt ein NHj: Isohumulon-Molverhältnis
von 1 :1 und einen Erweichungspunkt von 1UJ0C. Es ist anzunehmen, daß neben
der niedrigen Ausbeute die klebrirs Form des von Hudson und Rudin beschriebenen Produktes ein
weiteres Interesse der Brauindusirie dr-ran verhinderte. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß
die Verwendung eines Lösungsmittels mit einer ausreichend niedrigen Dielektrizitätskonstanten tatsächlich
innerhalb kurzer Umsetzungszeiten gute Ausbeuten an körnigem, nichtklebendem, freifließen-
dem Produkt ergibt, das leicht isoliert, gelagert, abgewogen und ohne weiteres in dem Bier dispergiert
werden kann, gleichgültig ob vor oder nach der Braupfanne.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte zeigen eine Verteilung der Korngröße, wobei einige Körner
Teilchen des ursprünglichen flockigen Niederschlags sind, während andere aus einer Agglomeration dieser
Teilchen des ursprünglichen flockigen Niederscb'ages
ίο bestehen. Die Körnchen sind nicht kristallin, wie das
Fehlen eines regelmäßigen Röntgenpulverdiagramms und das Fehlen von Energieverschiebungen auf Grund
von Änderungen der Kristallstruktur bei einer thermischen Differenzanalyse zeigt
is Mit diesem Produkt kann man den bitteren Geschmack eines Biers unabhängig von den Hopfenaromaeigenschaften
einstellen
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren findet vorzugsweise trockenes Ammoniak Verwendung. Wasserspuren
sind nicht schädlich, doch treten bei der Isolierung des Produktes Probleme auf, wenn das
Ammoniak mehr Wasser enthält als sich im Lösungsmittel löst da das Wasser mit dem Lösungsmittel
unmischbar ist und die wässerige Phase alkalisch sein wird, so daß sie zumindest einen Teil des Humulonproduktes
löst und dadurch die Ausbeute an ausgefälltem Komplex vermindert
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung des Verfahrens.
Noch vor diesen Beispielen ist in Tabelle I der Einfluß
der Dielektrizitätskonstanten des Lösungsmittels auf die Bildung des Ammoniakkomplexes von Isohumulon
in dem betreffenden Lösungsmittel gezeigt. Eine Lösung von 1 % Gewicht/Volumen Isohumulon in dem Lösungsmittel
wurde gerührt und trockenem Ammoniakgas ausgesetzt das über die bewegte Oberfläche geleitet
wurde. Die Veränderungen des gebildeten ausgefällten Ammoniakkomplexes sind in der folgenden Tabelle
qualitativ beschrieben.
40
Dielektrizitätskonstante
n-Pentan
η-Hexan
2^,4-Trimethyl-Pentan
(Isooctan)
(Isooctan)
Cyclohexan
2-Methyl-l ,3-butadien
(Isopren)
(Isopren)
1,4-Dior.an
Tetrachlor-Kohlenstoff
Benzol
Toluol
Trichloroäthylen
£w°c=i
£-wc-2.i
£20-C -2179
£|6c-mo
Sofortige Bildung eines gut ausflockenden, sich leicht absetzenden
Niederschlags; gute Ausbeute.
desgleichen
desgleichen
desgleichen
desgleichen
desgleichen
desgleichen
Es bildete .sich ein fleckiger, schnell absetzender Niederschlag, doch
war die Ausbeute sehr niedrig.
Trübe Lösung, leichte Fleckenbildung und schneller Übergang in eine harzartige, sehr weiche Masse.
Trübe Lösung, leicht flockiger Niederschlag, der rasch in eine harzartige
Masse überging.
Trübe Lösung, aus der sich ein Niederschlag in Form einer harzartigen,
gummiartigen Masse ausschied.
Es bildete sich eine leichte Trübung. Es bildete sich innerhalb von
Minuten kein filtrierbarer Niederschlag. Beim Stehenlassen schied sich an den Gefäßwänden eine kleine Menge eines öligen Stoffes ab.
Forlsetzung
Lösungsmittel
Dielektrizitätskonstante
Beobachtungen
Diäthyläther
Chloroform
Äthyl-Acetat
n-Hexyl-Alkohol
Äthanol
Methanol
" C «4.806
£20° C-243
Die Lösung wurde nach 3 Minuten leicht trübe. Eine sehr geringe Menge eines dünnen Öls bildete sich an den Seitenwänden des
Reaktionsgefäßes.
Reaktionsgefäßes.
Keine sichtbare Änderung in der Lösung, die Lösung war nach
Minuten noch klar.
Minuten noch klar.
Es bildete sich kein sichtbarer Niederschlag, die Lösung war nach Minuten noch klar.
Es bildete sich nach 3 Minuten kein Niederschlag, die Lösung blieb
klar.
Es bildete sich nach 3 Minuten kein Niederschlag. Die Lösung blieb
klar.
Es bildete sich nach 3 Minuten bei Zimmertemperatur kein Niederschlag.
Die Lösung blieb klar. Bei Kühlen des Methanols entstand eine ganz geringe Menge an flockigem gellem Niederschlag.
100 ml eines Hopfenextraktes in Hexan wurde in einen 250 ml Kolben gegeben. Der Extrakt wurde
mittels eines magnetischen Rührers gerührt, und trockener gasförmiger Ammoniak wurde in den
geschlossenen Kolben über die Oberfläche des Hexans geleitet, bis die Niederschlagsbildung aufhörte. Die
Feststoffe wurden abfiltriert, und das zurückbleibende Hexan wurde bei Zimmertemperatur unter schwachem
Vakuum abgedampft Der Niederschlag war ein grau-grünes Pulver.
Der Hexanextrakt hatte die folgende Zusammensetzung:
Feststoffe
Humulon
Lupulon
Humulon
Lupulon
1,89 g
0,48 g
0,09 g
0,48 g
0,09 g
Das von dem Niederschlag abgetrennte Filtrat besaß die folgende Zusammensetzung:
Feststoffe
Humulon
Lupulon
Humulon
Lupulon
0,97 g
0,00
0,09 g
0,00
0,09 g
Der Ammoniak-Niederschlag bestand aus:
Gewicht des
Niederschlags 0,90 g
'Humulon 0,46
Lupulon 0,00
Die ausgezeichnete bevorzugte Abtrennung der «- von den /7-Hopfensäuren ergibt sich eindeutig aus den
Ergebnissen dieses Beispiels. Eine merkliche Verminderung der Menge an festen Nebenprodukten ist deutlich.
Die Analyse auf Humulon und Lupulon wurde in diesem Beispiel nach dem Analysenverfahren durchgeführt, wie
sie in »Methods of Analysis of the American Society of Brewing Chemists«, 6. Auflage, Seiten 138A, 138B und
138C(1958) beschrieben ist.
Aus einem Hopfenextrakt in Hexan wurde das Humulon nach dem Verfahren von Wollmer, Berichte
der dtsch. ehem. Ges., 104 (1916) abgetrennt. Das
Humulon wurde n<i;.h ('cm Verfahren von Howard,
Addendum: Preparation of Isohumulon A, J. Inst. Brew,
65, 417 (1957) zu Isohumulon isomerisiert und anschließend in einer ausreichenden Hexanmenge
aufgelöst, so daß eine ungefähr 03%ige Lösung in
einem geeigneten Gefäß erhalten wurde. Die Lösung wurde mittels eines Magnetrührers gerührt, und
trockenes gasförmiges Ammoniak wurde in den
to geschlossenen Behälter eingeleitet, bis die Niederschlagsbildung
aufhörte. Der Niederschlag wurde abfiltriert, und das zurückbleibende Hexan wurde bei
Zimmertemperatur unter schwachem Vakuum abgezogen.
Die berechneten Werte für die Elementaranalyse eines Ammoniakkomplexes von Isohumulon mit einem
1 :1-Molverhältnis von Ammoniak zu Isohumulon sind wie folgt:
Kohlenstoff - 66,5%
Wasserstoff - 8,7%
Stickstoff - 3,7%
Die Analyse des nach dem vorstehenden Verfahren erhaltenen Niederschlages ergab folgende Werte:
Kohlenstoff - 65,9%
Wasserstoff — 83%
Stickstoff - 33%
Wasserstoff — 83%
Stickstoff - 33%
Die zur Herstellung eines 1 :1-Komplexes aus NH3
und Isohumulon unter Standardbedingungen aus 0,4752 g Isohumulon erforderliche Ammoniakmenge ist
theoretisch 29,8 ml. Gemessen unter Standardbedingungen betrug die tatsächlich bei der Herstellung dieses
Fiederschlages komplex gebundene Ammoniakmenge 29,1 ml.
Isohumulon wurde nach dem oben zitierten Verfahren von Howard aus einem Hopfenextrakt hergestellt,
wobei das Humulon nach dem oben angegebenen Verfahi en von Wollmer isoliert wurde, Das Isohumulon
wurde anschließend mit Natriumboranat nach dem Verfahren von Koch (US-Patentschrift 20 44 879)
reduziert. Das mit Natriumboranat reduzierte Isohumu-
b5 lon ist kürzlich von Verzelo ρ-Isohumulon genannt
worden und wird im folgenden ebenso bezeichnet
Das oben beschriebene ρ-Isohumulon wurde mit gasförmigem Ammoniak nach dem in Beispiel 2
beschriebenen Verfahren umgesetzt. Die theoretischen Elementaranalysewerte für einen Ammoniakkomplex
des ρ-Isohumulons mit einem 1 : I-Molverhältnis von
Ammoniak zu ρ-lsohumulon sind wie folgt:
Kohlenstoff - 66,1%
Wasserstoff - 9,2%
Stickstoff - 3,7%
Wasserstoff - 9,2%
Stickstoff - 3,7%
Die Analyse des nach diesem Verfahren hergestellten Niederschlages ergab folgende Werte:
Kohlenstoff - 65,9%
Wasserstoff — 9,4%
Stickstoff - 3,2%
Wasserstoff — 9,4%
Stickstoff - 3,2%
Die zur Herstellung eines 1 :1-Komplexes aus Ammoniak und ρ-lsohumdlon unter Standardbedingungen
aus 0,4163 g ρ-lsohumulon theoretisch erforderliche
Ammoniakmenge beträgt 25.9 ml. Gemessen unter Sianuarübedingungen wurden tatsächlich bei der
Herstellung dieses Niederschlages 27,0 ml Ammoniak komplex gebunden.
Isohumulon wurde nach den Verfahren von Wollmer und Howard dargestellt. Das so gewonnene Isohumulon _>->
wurde nach dem Verfahren von Brown u. a., J. Chem. Soc. London, 548 (J959) zu Dihydroisohumulon hydriert.
Das Dihydroisohumulon wurde aus einer Hexanlösung — wie in Beispiel 1 beschrieben — mit Ammoniak
ausgefällt. Die theoretischen Werte für die Elementar- in analyse eines Ammoniakkomplexes von Dihydroisohumulon
bei einem 1 :1-Molverhältnis von Ammoniak zu Dihydroisohumulon sind wie folgt:
Kohlenstoff - 66,1%
Wasserstoff - 9,2% n
Stickstoff - 3,7%
Die Analyse des hergestellten Niederschlages ergab folgende Werte:
Kohlenstoff - 65,0% Wasserstoff - 9,4%
Stickstoff — 3,3%
Stickstoff — 3,3%
Die zur Herstellung eines 1 :1-Komplexes aus
Ammoniak und Dihydroisumulon unter Standardbedingungen aus 0,3943 g Dihydroisohumulon theoretisch
erforderliche Ammoniakmenge beträgt 26,8 ml. Gemessen unter Standradbedingungen betrug die in diesem
Niederschlag tatsächlich komplex gebundene Ammoniakmenge 27,1 ml. so
Isohumulon wurde nach dem oben angegebenen Verfahren von Wollmer und Howard hergestellt Das
Isohumulon wurde nach dem oben zitierten Verfahren von Brown zu Tetrahydroisohumulon hydriert
Das Verfahren für die Herstellung eines Ammoniakkomplexes des Tetrahydroisohumulons entsprach dem
in Beispiel 1 beschriebenen. Die theoretischen Werte für
die Elementaranalysc des Ammoniakkomplexes des Tetrahydroisohumulons bei einem I : I-Molverhältnis
von Ammoniak zu Tetrahvdroisohumulon sind wie folgt:
Kohlenstoff - 65,8%
Wasserstoff - 9,7%
Stickstoff - 3,6%
Wasserstoff - 9,7%
Stickstoff - 3,6%
für den hergestellten N'ider-
Dic Analysenwerte
schlag waren wie folgt:
schlag waren wie folgt:
Kohlenstoff - 66,5%
Wasserstoff - 10,0%
Stickstoff - 3,2%
Wasserstoff - 10,0%
Stickstoff - 3,2%
Die zur Herstellung eines I : 1-Komplexes aus
Ammoniak und Tetrahydroisohumulon unter Standardbedingungen aus 0,3943 g Tetrahydroisohumulon theoretisch
erforderliche Ämmoniakmenge beträgt 243 mi. Gemessen unter Standardbedingungen wurden tatsächlich
24,1 ml komplex gebundenes Ammoniak.
Die Verwendung der oben beschriebenen Amoniak-Humulon-Komplexe
zur Herstellung von Bier ist nachstehend beschrieben. Die Verwendung von Hopfenverbindungen
beim Brauen von Bier hängt bis zu einem gewissen Ausmaß von den persönlichen Ansichten
des Braumeisters ab. Ein typischer Bereich bei Zugabe ift die Pfanne liegt bei 40—80 ppm (als
Humulon, Isohumulon usw.), während bei Zugabe nach der Braupfanne der Bereich bei 15—40 ppm liegt.
Hierbei handelt es sich jedoch nur um Angaben der allgemeinen Größenordnung, da viele Abwandlungen
und Kombinationsmöglichkeiten bei der Zugabe in die
Braupfanne oder nach der Braupfanne bestehen.
Zu 4 Proben einer Bierwürze eines Versuchssuds wurden die entsprechenden Ammoniak-Humulon-Komplexe
in einer Menge von 50 ppm Humulonverbin dung zugesetzt. Die Bierwürze mit dem zugesetzten
Komplex wurde 70 Minuten lang gekocht Nach dem Kochen wurde die Würze 20 Minuten lang stehengelas
sen und anschließend auf 10° C abgekühlt Die Würze
imirHe mi» nnnofSkp \f\tW\tW\ Uafo^ellen to ml
angeimpft.
Nach 7tägiger Gärung bei 11,7 bis 12£°C wurde das
Bier auf -1,1 Γ C gekühlt und 2 Wochen lang der
Nachgärung überlassen. Anschließend wurde das Bier filtriert einer Schockkühlung unterworfen und in einen
Alterungstank überführt. Nach 7tägiger Alterung und Karbonisierung wurde das Bier verpackt und pasteurisiert
Die zu den 4 Proben zugesetzten Komplexe waren der Isohumulonkomplex des Beispiels 2, der ρ-lsohumulonkomplex
des Beispiels 3, der Dihydroisohumulonkomplex des Beispiels 4 und der Tetrahydroisohumulonkomplex
des Beispiels 5.
Die Hopfensäurebilanzen für das Verfahren sind wie folgt:
Isohumolon | o-Isohumulon | Dihydro isohumulon |
Tetrahydro- isohumulon |
|
Der Pfanne zugesetzte Säuremenge im Komplex |
50,0 ppm | 50,0 ppm | 50,0 ppm | 50,0 ppm |
im Endprodukt gefundene Säuremenge im Komplex |
IS,I ppm | 24,1 ppm | 203 ppm | i4 j ppm |
Ausnutzung der Säure in % | 36,2 | 48,2 | 41,0 | 29,4 |
9 10
Anschließend wurde ein Versuchssud hergestellt, um zugesetzt wurden.
die Brauchbarkeit des Isohumuion-Ammoniak-Komple- 30 ppm Humulonverbindung in Korm des Ammoniakxes
bei Zugabe zu einem hopfenfreien Bier im Verlauf komplexen wurden nach der Filtration im Anschluß an
der letzten Verfahrensschritte zu zeigen. Es fand das die Nachgärung zugesetzt. Die ausgezeichnete Ausnutvorstehend
besci.riebene Verfahren Anwendung, wobei , zung des Isohiimulons ergibt sich aus der folgenden
jedoch weder Hopfen noch Hopfenverbindungen der Sloffbilanz:
Bierwürze während des Kochens in der Würzpfnnne
Bierwürze während des Kochens in der Würzpfnnne
Isohimulon | olsohumulon | Dihydro- isohumulc |
|
Nach der ersten zugegebenen Hopfen säuremenge |
30.0 ppm | 30,0 ppm | 30,0 ppm |
Im Endprodukt gefundene Hopfen
säuremenge |
22,0 ppm | 23,8 ppm | 26,4 ppm |
Ausnutzung in % | 73,3 | 79,3 | 88,0 |
Tetrahydroisohumulon
30,0 ppm
22,9 ppm
76,3
22,9 ppm
76,3
Die vorstehenden 8 Bierproben wurden von qualifi- Eigenschaften als vergleichbar mit dem Bier beurteilt,
zierten Geschmacksprüfern und Braucrciicchnii;crri ::; das durch HGpicnzugäbe in herkömmlicher Weibe
geprüft und hinsichtlich Geschmack und physikalischen hergestellt worden ist.
Claims (2)
- Patentansprüche;UierfdTfelf zur Herstellung eines 1 :1-Komplexes von Humulon, katalytisch reduziertem Humulon oder entsprechendem Isohumulon oder von mit Metallboranat reduziertem Isohumulon mit Ammoniak durch Umsetzen der Verbindung mit Ammoniak in einem organischen Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Lösungsmittel ein Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstanten von weniger als 2,1 verwendet
- 2. Verwendung eines gemäß Anspruch 1 hergestellten Komplexes beim Brauen von Bier.
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DE1907157B2 DE1907157B2 (de) | 1980-01-31 |
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