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Vorrichtung zum Reinhalten des Arbeitsplatzes von verunreinigter
Luft.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinhalten des
Arbeitsplatzes, z.B. des h'ührerstandes eines Mähdreschers od.dgl. von verunreinigter
Luft, z.B. von staubhaltiger Luft, Abgasen usw. Die Erfindung bezieht sich also
auf eine Vorrichtung zur Beseitigung von verunreinigter Luft am Arbeitsplatz.
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Zum Reinhalten industrieller Arbeitsplätze, beispielsweise sur Beseitigung
von der Gesundheit abträglichen Gasen, die bei Schweißprozessen entwickelt werden,
sind unterhalb der ochweißtischroste vorgesehene Absaugvorrichtungen bekannt.
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Auch im Gießereiwesen werden Absaugvorrichtungen verwendet, um die
stark mit Staub beladene läuft in den Putzereien abzuziehen. Das Absaugeprinzip
wird ferner bei Maschinen für die Holzbearbeitung verwendet, beispielsweise bei
Hobelmaschinen, die unterhalb der Messerwalzenmit einer Absaugevorrichtung für Späne
und Staub versehen sind. Diese bekannten Anordnungen erfordern hohe Investitionskosten
und arbeiten nicht völlig einwandfrei. Bei Mähdreschern, bei denen bei Betrieb im
hinteren Bereich hinter der Sahrzeughinterachse und vorn im Getreideeinzugsbereich
und damit genau im Bereich des offenen Führerstandes eine heftige Staubentwicklung
festzustellen ist, hat man vorgeschlagen, Absaugvorrichtungen vorzusehen, die insbesondere
den Staub im Bereich des Führerstandes von unten her absaugen sollen; diese bekannten
Anordaungen sind jedoch nicht sehr wirksam und zuverlässig und vor allen Dingen
auch teuer. Man hat auch schon vorgeschlagen, die Staubbelästigung der Bedienungsperson
auf dem Führerstand dadurch abfangen, daß der ilührerstand vollstandig gescnlossen
wird. Um der Bedienungsperson eine freie Sicht nach allen Seiten zu erhalten, muß
der Bührerstand jedoch zumindest teilweise als Glaskabine ausgebildet und wegen
des Staubniedersctilages auf den Sichtscheiben mit Scneibenwischern versehen sein.
Solche Anordnungen sind jedoch setir teuer. Darüber hinaus sind Glaskabinen insbesondere
im rauhen Landwirtsctiaftsbetrieb
fortwährend gefährdet. Nachteilig
ist weiterhin die große Hitzeentwicklung innerhalb eines geschlossenen Führerstandes
mit einer Glaskabine. Aufgabe der erfindung ist es, alle obigen Nachteile zu vermeiden.
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Dies wird gemäß der erfindung dadurch erreicht, daß oberhalb der Aufenthaltsstelle
für die Bedienungsperson eine ,irischluftfördereinrichtung angeordnet ist, die einen
beidendig offenen Frischluftkanal mit einer bufteintrittsöffnung in einem nicht
von der verunreinigten Luft bestr-ichenen Bereich und einer Luftaustrittsöffnung
im Bereich oberhalb der Bedienungsperson und ein in dem Frischluftkanal angeordnetes
Gebläse enthält, das über die Luft eintrittsöffnung des Brischluftkanals z.B. vorgereinigte
Frischluft ansaugt und aus der nuftaustrittsöffnung des Frischluftkanals in Richtung
auf die Bedienungsperson ausbläst. Die Prischlufteinrichtung ist vorteilhaft am
Führerstand um die Längsmitelachse des vertikalen Knieteiles herum drehbar gelagert.
Vorzugsweise 1st der Führerstand nach oben nin durch eine Kuppel, z.B. aus Kunststoff,
abgeschlossen, die drehbar am Führerstand gelagert und Träger der fest mit ihr verbundenen
Frischluftfördereinrichtung ist. Der horizontal verlaufende Knieteil des Frischluftkanals
ist länger als der vertikal verlaufende Knie teil ausgebildet, wobei der oberhalb
der Kuppel z.B. auf dieser
anliegend angeordnet ist und sich etwa
bis zum Suppelrand erstreckt.
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Die neue Vorrichtung erfordert einen wesentlich geringeren Aufwand
als eine Absaugevorrichtung oder als eine Glaskabine mit Scheibenwischern, sie ist
im Gegensatz zur erstgenannten bedeutend wirksamer und sie schafft im Vergleich
zur letztgenannten wesentlich angenehmere und unbehinderte Arbeitsbedingungen für
die bedienungsperson. Durch die Lufteintrittsöffnung des Frischluftkanals wird staubfreie
Luft aus einem Bereich angesaugt, der außerhalb und oberhalb der größten Staubzone
liegt und jeweils durch Drehung der Frischluftfördereinrichtung gewählt werden kann.
Die angesaugte staubfreie Frischluft wird oberhalb der Bedienungsperson auf diese
und den Führerstand geblasen, so daß ein Frischluftvorhang um die Bedienungsperson
geschaffen wird, der staubhaltige Luft feShält und in Nachbarzonen abdrängt, wo
sie die Bedienungsperson nicht mehr belästigt.
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Auf diese Weise ist mit einfachen lUlittela eine sehr wirksame Vorrichtung
zum Reinhalten des .rbeitsplatzes geschaffen, deren Herstellungskosten relativ gering
sind Zugleich erzeugt die neuerungsgemäße Vorrichtung einen fort währender-yüLluRgsstrom
für die Bedienungsperson, was zB.
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bei dem Einsatz eines Mähdreschers während der normalerweise heißen
Jahreszeit von der Bedienungsperson als sehr
angenehm empfunden
wird. In weiterer Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß der Frischluftkanal
im Bereich der Luftaustrittsöffnung eine verstellbare Verschlußeinrichtung, z.B.
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in Form einer Fächerblende besitzt, mittels welcher der Öffnungsquerschnitt
der Luftaustrittsöffnung; veränderbar ist. Diese Verschlußeinrichtung kann zugleich
auch als läuftumlenkeinrichtung ausgebildet sein. Damit hat die Bedienungsperson
die Möglichkeit die ausgeblasene Luftmenge zu verändern und/oder den Luftstrom von
sich so abzulenken, daß sie nicht oder zumindest nicht voll von der ausgeblasenen
Luft getroffen wird, sondern der Luftvorhang in gewissem Abstand vom Körper der
Bedienungsperson aufgebaut wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der narfindung sind anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Teil eines Mähdreschers mit dem Führerstand
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinhalten der Luft im Bereich des Führerstandes
teilweise im Schnitt und in Seitenansicht, Fig. 2 eind Draufsicht auf die Einrichtung
gemäß Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 1,
Fig.
4 eine Verschluß- und läuftumlenkeinrichtungeiner.
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Vorrichtung gemäß der Erfindung in Teildarstellung in einem senkrechten
Schnitt, Fig. 5, 6 und 7 weitere abgewandelte Ausführungsformen einer Verschluß-
und muftumlenkeinrichtunggemäß der Erfindung jeweils in einer xeitenansicht in Teildarstellung
und in einem senkrechten Schnitt, Fig. 8 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung
gemäß der erfindung, die mit einer Heizeinrichtung versehen ist, in Seitenansicht
in Geildarstellung und im Schnitt und Fig. 9 eine andere abgewandelte Ausführungsform
des Gegenstandes der Mrfinduagin Seitenansicht in schematischer Darstellung.
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In Fig. 1 und 2 ist ein Teil. eines Mähdreschers 1 gezeigt; in dessen
Bereich ein Führerstand 2 für eine Bedienungsperson 3 angeordnet ist. Im Bereich
vor dem Führerstand 2 ist durch Pfeile 4 die sich im Betrieb des Mähdreschers 1
einstellende Staubentwicklung angedeutet. Der schematisch gezeigte Führerstand 2
ist z.B. teilzylindrisch ausgebildet und besteht aus einer Bodenplatte einer z.B.
teilzylindrischsn
Rückwand 6 mit einem Fenster 7 und zwei zckpfosten
8 und 9.
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Oberhalb der Bedienungsperson 3 ist an der uberseite des Führerstandes
2 eine rischluftfördereinrichtung 1o angeordnet, die einen etwa knieförmig verlaufenden,
beidendig offenen Frischluftkanal 11 und ein in diesem angeordnetes Gebläse in Form
eines Mxialgeblåses 12 mit zugeordnetem Antrieb 13 enthalt. Das Gebläse 12 saugt
über die außerhalb des Führerstandes 2 und, außerhalb des Bereichs, in dem sich
Staub entwickelt, liegende Lufteintrittsöffnung 14 des Friscnluftkanals 11 Frischluft
an pfeil 15) und bläst diese aus der oberhalb der Bedienungsperson 3 liegenden Luftaustrittsöffnung
16 von oben auf den Führerstand 2 (Pfeile 17). Auf diese reise wird ein Druckluftvorhang
erzeugt, der die staubhaltige Luft vom Führerstand 2 wegdrückt (Pfeile 4a). Der
Frischluftkanal 11 ist aus zwei etwa unter 90° verlaufenden Knieteilen18, 19 gebildet,
von denen der erste Knie teil 18 etwa vertikal verläuft und von oben her senkrecht
oder schräg auf den Bührerstand 2 und auf die edienungspers. richtet ist, während
der zweite Knieteil 19 etwa horizontal verläuft und sich vom ersten Knieteil 18
radial nach außen erstreckt. Der zweite Knieteil 19 ist wesentlich länger als der
erste Knieteil 18 ausgebildet.
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Hach oben hin iet der Führerstand 2 durch eine Kuppel 2o9
z.B.
aus Kunststoff, abgeschlossen, die mit ihrem Rand am oberen Ende der Rückwand 6
und der beiden zckpfosten 8, 9 drehbar gelagert ist. Die Gebläseeinrichtung 1o ist
fest mit der Kuppel 20 verbunden, wobei der zweite Knieteil 19 oberhalb der Kuppel
20 auf dieser aufliegend angeordnet ist, und sich etwa bis zum Euppelranderstreckt.
Durch diese Anordnung ist die Gebläseeinrichtung 1o mit der Kuppel 20 um die Längsmittelachse
des vertikalen Knieteiles 18 drehbar, so daß durch Drehung der Kuppel 20 die Lufteintrittsöffnung
14 in verschiedene Zonen gedreht werden kann.
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Das Gebläse - Axial- oder Radialgebläse - mit Motor 13 befindet sich
in dem vertikal verlaufenden Knie teil 18 des Frischluftkanals 11. Zur Verringerung
evtl. Strömungsverluste können innerhalb des Frischluftkanals 11 im Bereich der
knieförmigen Krümmung Luftleitflächen 21, 22 vorgesehen sein. Der Frischluftkanal
11 besitzt weiterhin im Bereich der Lufteintrittsöffnung 14 einen Filter 23 und
im Bereich der Luftaustrittsöffnung 16 eine versteilbare Verschlußeinrich tung,
mittels welcher der Öffnungsquerschnitt der Buftaus trittsöffnung 16 verändert werden
l.annO Die Verschlußeinrichtung ist hier als Fächerblende 25 ausgebildet-O Es sind
auch Schieber, Klappen oder ähnliches möglich. Die Ausbil° dung der Fächerblende
25 geht aus Big. 3 deutlich hervor Die Fächerblende besteht aus Leitflächen 269
die an dem
Knie te il 18 im Bereich der Luftaustrittsöffnung 16
befestigt sind. it einer zentralen ScheiDe 27 sind Abdeckflächen 28 verbunden, die
nach Zahl und Größe den Leitflächen 26 entsprechen und die durch Verdrehen der Scheibe
27 mit den Leitflächen 26 mehr oder weniger weit zur Deckung gebracht werden und
dann zwischen den Leitflächen 26 vorhandene Offnungsschlitze mehr oder weniger weit
freigeben.
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Die Verschlußeinrichtung ist vorteilhaft zugleich als Luft umlenkeinrichtung
ausgebildet. Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Verschluß- und Luftumlenkeinrichtung
aus einer Jalousieblende 29 besteht, deren einzelne parallele Blätter jeweils um
eine rechtwinklig zur Strömungsrichtung der ausgeblasenen Luft (Pfeil 5o) verlaufende
Achse schwenkbar sind. Je nach Einstellung der Jalousieblendenblätter, die über
einen Handhebel 31 und eine nicht weiter gezeigte Übertragung versteilt werden konnen,
wird die Frischluft (30a) unter entsprechendem Winkel (k zur Stromungsrichtung in
den vertikalen Knieteil 18 (Pfeil 30) aus diesem ausgestoßen.
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Wie Fig. 5 zeigt, ist auch eine Verschluß- und läuftumlenkeinrichtung
geeignet, die aus einer Klappe 32 besteht, die um eine durch die mitte des Knieteiles
18" und rechtwinklig zur Stromungsrichtung 30' ler ausgeblasenen Luft verlufende
Achse
schwenkbar ist. Gemäß Fig. 6 kann die Verschluß- und Luf tumlenkeinri chtung auch
aus zwei gelenkig miteinander verbundenen und zueinander schwenkbaren Klappen 33,
34 gebildet sein, deren Klappenachse 35 etwa durch die mitte des Knieteiles 18"'
und rechtwinklig zur Strömungsrichtung 30" der ausgeblasenen läuft verläuft. Entsprechend
der Winkel stellung der Klappen 33, 34 verläßt die Luft das Knieteil 18"' unter
einem Winkel # zur Stromungsrichtung 30".
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Der Frischluftkanal kann im Bereich der Luftaustrittsöffnung 16' zusätzlich
radiale Öffnungen 36 besitzen, wie aus Fig. 7 ersichtlich ist. Die radialen Öffnungen
36 können wie die axiale Austrittsöffnung 16' mittels Klappen, Schiebern od.dgl.
verschließbar bzw. im Querschnitt veränderbar sein. Bei der Anordnung gemäß Fig.
7 ist die als Fächerblende 25' ausgebildete Verschlußeinrichtung mit einer Verschlußeinrichtung
37 für die radialen -Offnungen 36 gekoppelt. Ebenso kann auch eine z.B. gemäß Fig.
4 ausgebildete Verschluß- und Umlenkeinrichtung mit einer Vernchlußeinrichtung für
die radialen Öffnungen 36 gekoppelt sein. Die Kopplung ist derart gewählt, daß bei
Schließbewegung der einen Verschluß- und Umlenkeinrichtung eine Öffnungsbewegung
der anderen Richtung erfolgt. winde derartige Kopplung ist jedoch nicht unbadin,t
erforderlich, vielmehr kann jede Verschlußeinrichtung zelt für sici;allein
betätigbar
sein. Die Verschlußeinrichtung 37 bei der Anordnung nach Fig. 7 besteht aus Schiebern
38, die auf der zum Kanalinneren weisenden Oberseite der Flächen der Fächerblende
25' befestigt sind. Auf diese Weise ist erreicht, daß bei Drehung der zentralen
Scheibe und damit der Flächen zugleich auch die Schieber 38 um die Längsmittelachse
des vertikalen Knieteiles 18 IV eine Drehung ausführen und vor die radialen Uffnungen
36 oder von diesen weg geschoben werden.
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Vorteilhaft kann der Gebläseeinrichtung 1o zusätzlich eine Heizeinrichtung
zugeordnet sein, wie bei 39 gestrichelt angedeutet ist. Diese Heizeinrichtung 39
kann z.B. aus einer auf der Druckseite des Gebläses zwischen Gebläse und Luftaustrittsöffnung
16 angeordneten elektrischen Widerstandsheizung bestehen, die über Speiseleitungen
vom Bordnetz des Mändreschers oder von einer anderen Spannungsquelle, z.B. einer
Batterie, gespeist wird. Bei der Anordnung nach Fig. 8 besteht die Heizeimentung
aus einer Luftheizang, die eine Ansaugleitung 43 enthält, deren eines Ende an den
Frischluftkanal 11', z.B. im Bereich der Lufteintrittsöffnung 14', anschließbar
ist und deren anderes Ende im Bereich des Motors des Mähdreschers liegt.
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so daß &rn diesem Ende der Ansaugleitung angesaugte Erischluft
(Pfeil 44) durch Uberstreichen des Motors und/oder der
Abgasrohre
erwärmt ist. Selbstverständlich kann der Anschluß der Ansaugleitung 43 an den Frischluftkanal
11 auch irgendwo im Bereich des Knieteiles 19' erfolgen und über ein Absperrglied
wahlweise ab- oder zuschaltbar sein. Dem Gebläse kann z.B. auch eine Sauerstoffgasquelle
45 zugeordnet sein, die zur Anreicherung der Frischluft mit Sauerstoff über eine
Leitung und ein Ventil an den Frischluftkanal anschließbar ist. Weiterhin kann eine
Quelle z.j. mit ätherischen Stoffen vorgesehen sein, die über eine Leitung und ein
Ventil ebenfalls an den Frischluftkanal angeschlossen werden kann.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung gemäß der
Neuerung anhand ihres Einsatzes für einen Mähdrescher beschrieben. Ohne den Rahmen
der «erfindung jedoch zu verlassen, ist es ebenso möglich, die Vorrichtung zur Reinhaltung
auch industrieller Arbeitsplätze oder von Führerständen an Kranen oder ähnlichen
Geräten einzusetzen.
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In Fig. 9 ist die Anwendung der Sris-cslluStfördereinrichtung beim
Reinhalten eines Arbeitsplatzes einer Bedienungsperson 46 an einem Schweißtisch
47 gezeigt. Die Sr findung kann auch beim Beseitigen von Dämpfen in der chem. Industrie,
bei Farbspritzaniagen, bei Verzinkarbei ten usw. verwendet werden.