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IngO Albert Behrens 2081 Haslon (Kr. Pinneberg) Ladestraße 21 Dipl.-Ing.
Bela István auntyán Vondelkerkstraat 18 Amsterdam W. G. E. de Man Dri Schaepmanlaan
37 Heernstede Verfahren zum Beschichten eines Metalls mit einem Metalloxid und mit
einem Metalloxid beschichteter Metallgegenstand, insbesondere Aluminiumplatte Für
viele Zwecke werden Metalloberflächen mit einem Oxidüberzug geschützt, den man auf
die Oberfläche des als Anode dienenden Metalls in einem sauren Elektrolyten aufbringt,
der bei der Elektrolyse Sauerstoff für die Oxidation zu bilden vermag. Die erstellung
solcher Schichten wird als anodische Oxydation bezeichnet.
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Diese Schichten besitzen schlechte mechanische Eigensonaften, wie
eine geringe Abriebfestigkeit und ein schlechtes Biegeverhalten. Sie sind nicht
hochhitzefest,
reflektieren und isolieren die Wärme schlecht. Dickere
Schichten springen wegen ihrer Sprödigkeit leicht von der Unterlage ab und reflektieren
die Hitze schlecht.
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in kann zwar feuerfeste überzüge durch Bespritzen der Gegenstände
mit feuerfesten Oxiden erhalten und andererseits gute Reflexionseigenschaften durch
Polieren der Metallgegenstände erreichen, eine Oberflächenschutzschicht, die diese
Eigenschaften in sich vereint, ist schwierig herzustellen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein elektrochemisches Verfahren
anzugeben nach dem auf Gegenstände aus Metall oder Metellegierungen, deren Oxide
eine hohe Schmelztemperatur besitzen, insbesondere Aluminium u-nd Aluminiumlegierungen,
Oxidschichten aufgebracht werden können, die die erwähnten Nachteile nicht haben.
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Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird auf dem Gegenstand im wesentlichen
Aluminiumhydroxid angelagert, durch Funkenentladungen entwässert und in eine kristalline
Oxidform überführt, wobei die angelagerte Schicht nicht vollist kommen dicht; sondern
kleine Hohlräume aufweist, die einzelnen eile der Schicht aber miteinander verschmolzen
sind.
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Bei der ersten Anordnung zur Durchführung des Verfahrens wird der
zu beschichtende Gegenstand als eine Elektrode in ein elektrochemisches Bad eingehängt,
das Aluminiumhydroxid als kolloid gelöste Teilchen enthält.
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An den Gegenstand und eine weitere Elektrode wird eine WEchselspannung
angelegt; zwischen einer Hilfselektrode und dem Gegenstand wird eine Gleichspannung
angelegt, so daß die Schicht auf dem Gegenstand mittels einer kombination von Gleich-
und Wechselstrom aufgebaut wird.
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Zuerst lagern sich aus dem kolloiden Aluminiumhydroxid zusammentretene
Teilchen an den Gegenstand an, auf dessen Oberfläche sich ebenfalls etwas Metallhydroxid
gebildet hat. Zur Vermeidung größerer Stromstöße werden großflächige Gegenstände
langsam in das Bad eingetaucht.
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Gegenstände mit sehr großen Anlagerflächen werden am besten nicht
mehr im Tauchbad behandelt, sondern werden unter Spannung mit der kolloiden Aluminiumlösung
bespritzt, wobei in dieser zweiten Anordnung die nicht verbrauchte Lösung in die
Zelle zurückfließt.
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Dann treten in der angelagerten Aluminiumhydroxidschicht Funkenentladungen
auf, deren grobe \ärmeenergie das Aluminiumhydroxid stufenweise entwässert und durcn
Glühen in Aluminiumoxid (Korund) umformt; das Metallhydroxid
wird
dabei ebenfalls umgeformt. Die Aluminiumhydroxidteilchen werden aber nicht nur umgeformt,
sondern geichzeitig in einem dem Sintern vergleichbaren Prozeß zu einer feingefügten
mit kleinen Hohlräumen versehenen Schicht miteinander verschmolzen. An'der Oberfläche
lagert sich weiterhin Aluminiumhydroxid an, während die Hydroxidteilchen in den
darunter liegenden Bereichen entwässert, in Oxid umgeformt und miteinander und den
tieferen Bereichen der Schicht bzw. am Anfang mit dem Gegenstand verschmolzen werden.
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Von den beigefügten Biburen zeigen Fig. 1 eine Badeanordnung zur I?urchfiihrung
des Verfahrens, Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Metalloxidschicht.
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Die Figur 1 zeigt ein Bad nach der ersten Anordnung, in dem eine Schicht
nach dem Verfahren der Erfindung aufgebracht werden kann. In der Zelle 1, in der
sich die elektrochemische Flüssigkeit 2, d.h. im wesentlichen die wässrige Lösung
von kolloidem Aluminiushydroxid befindet, hängt ein zu beschichtender Gegenstand
3, z.B. eine Aluminiumplatte. Als zweite Elektrode für die anzulegende Wechselspannung
ist keine besondere Elektrode vorgesehen, sondern ein zweiter Gegenstand 4, z.B.
eine Aluminiumplatte.
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An die Platten 3 und 4 wird über zwei verstellbare Widerstände (oder
Drosselspulen) 5 und 6 eine Wechselspannung Uw angelegt. Uw wird aus der Netzspannung
Un durch einen Transformator 7 mit verschiedenen Anzapfungen 7a hochgespannt und
kann vorzugsweise zwischen 220 V und 300 V eingestellt werden. In Zelle 1 des Bades
wird eine dritte Elektrode als Mittelelektrode 8 eingehängt, die aus einer oder
mehreren, ebenen oder gewellten Platten besteht und eine wesentlich größere Oberfläche
als die Platten 3 und 4 aufweist. Die Mittelelektrode 8 ist über einen Schalter
9 und einen oder mehrere regulierbare Widerstände 10 mit dem Pluspol einer Gleichspannungsquelle
11 verbunden, an der verschiedene Spannungen abgegriffen werden können und deren
Polarität unter Umständen geändert werden kann. Der Minuspol der Gleichspannungsquelle
12 wird mit der Platte 3 über einen Widerstand 12 und mit der Platte 4 über einen
Widerstand 13 verbunden; wobei die Widerstände 12 und 13 gleich groß sind und an
ihrer Stelle auch Drosselspulen eingeschaltet werden können. Zum Einstellen bestimmter
Strom- oder Spannungswerte können in den Zulitungen zu den Platten 3 und 4 noch
Widerstände (oder Drdsseln) 14 und 15 vorgesehen werden.
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Zur Messung der Behandlungstemperatur, die von der Eonzentration der
gelösten Stoffe und der Betriebs spannung
abhängt und vorzugsweise
zwischen 200 und 600 a liegt, ist ein Thermometer 16 vorgesehen. Eine gewunschte
Temperatur kann durch entsprechende Rühr- und I(uhlvorrichtungen 17 und 18 im Bad
ausgeglichen und konstant gehalten werden. Zur Vermeidung einer tiberhitzung des
Bades und der Plattenoberflächen und damit einer Zerstörung der frisch angelagerten
Hydroxidschichten durch zu große Stromdichten sind in den Zuleitungen vom Transformator
7 zu den Elektroden 3 und 4 Schalter bzw.
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gesteuerte Unterbrecher 19 und 20 vorgesehen.
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Bei dieser Ausführungsform der Badeanordnung für ein Verfahren gemäß
der Erfindung ist die Elektrodenanordnung symmetrisch, denn die Elektroden 3-und
4 sind beide gegenüber der Mittelelektrode 8 negativ vorgespannt. Während einer
Halbperiode der angelegten Wechselspannung Uw weist z,3. die Platte 3 (Elektrode)
eine negative Spannung gegen die Platte 4 (Gegenelektrode) auf; dann wird dte Amplitude
der Spannung Uw bei geschlossenem Schalter 9 um den eingestellten Wert UG vergrößert.
Während der darauffolgenden Halbperiode ist die Elektrode S positiv gegen die Platte
4 und die kolloide Lösung1 und die Polarität der Spannung UG hat sich nicht geändert,
so daß die Amplitude UW verkleinert wird. Neben der Amplitudenveränderung tritt
auch eine Zeitveränderung ein, d.h. die Platte 3 weist länger als eine Halbperiode
eine negative Spannung gegenüber der kolloiden Lösung des Alumniumhydroxids auf.
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Analog treten bei der Platte bzw. Elektrode 4 eine ßplituden- und
eine Zeitveränderung auf.
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Aluminiumhydroxid Al (OH)3 besitzt in kaltem Wasser und in schwachen
Säuren einen sehr kleinen Dissoziationsgrad, weil in solchen Lösungen die Hydroxidionenkonzentration
groß genug ist, Um das Löslichkeitsprodukt des sehr schwerlöslichen liuminiumhydroxids
zu erreichen, welches das Aluminium vor weiteren Einwirkungen des Wassers oder der
schwachen Säure schützt. Das Löslichkeitsprodukt steigt mit der Temperatur an.
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Aluminiumhydrocid kann demnach in Wasser kolloidal gelöst werden.
Kolloide Teilchen können elektrische Ladungen aufweisen, d. h. sie können in einem
angelegten elektrischen Feld wandern. Die hydrophoben Aluminiumhydroxidteilchen
sind meistens positiv geladen und wandern zum Minuspol, wobei die Aufladung z. B.
durch Adsorption von positiven Wasserstoffionen aus dem Wasser an der ionogenen
Außenzone des Kolloidteilchens, aber auch durch Adsorption einer der Ionenarten,
aus denen die Moleküle der Kolloidteilchen selbst aufgebaut werden, und anderer
positiver Ionen im Bade bewirken kann; die entgegengesetzt gleichen Ladungen befinden
sich dann im Wasser. Die Wanderungsgeschwindigkeit der Kolloide ist von der gleichen
Größenordnung wie die gewöhnlicher
Ionen, weil die Zahl der adsorbierten
Ladungen mit der Zunahme der Teilchengröße ansteigt. Die Teilchen sind wegen ihrer
Aufladung Ladungsträger und stellen wegen ihrer Bewegung einen elektrischen Strom
dar, der mit den äußeren Leitern und den Stromquellen einen geschlossenen elektrischen
Stromkreis aufbaut.
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Da alle kolloiden Teilchen in einer einheitlichen Kolloidlösung gleiche
elektrische Ladungen haben, stoßen sie sich gegenseitig ab und verhindern so die
Bildung größerer Verbände, wenn kein elektrisches Feld vorhanden ist. Die Konzentration
der Kolloidteilchen über das gesamte Badvolumen ist dann konstant.
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Nach Einschalten der Gleich- und Wechselspannung bildet sich um die
Platten 3 und 4 eine wolkenartige Trübung aus, d. h. die Konzentration des Aluminiumhydroxids
ist nicht mehr konstant und einige kolloide Teilchen treten bereits zu größeren,
die Trübung hervorrufenden Teilchen zusammen. Nach Ansicht des Anmelders kann die
Erscheinung unter Berücksichtigung der Amplituden- und Zeitveränderung des Potentialverlaufs
im Bade erklärt werden. Da demnach die Platten 3 und 4 gegenüber der Lösung länger
negativ als positiv sind und die negative Amplitude größer ist, werden die kolloiden
Aluminiumteilchen länger mit größerer Kraft angezogen als abgestoßen,
so
dass sich nach einiger Zeit die Konzentration des Aluminiumhydroxids in der Umgebung
der Pa tten 3 und 4 wesentlich erhöhen muss. Besonders in der Nähe der Plattenoberflächen
können die Kolloidteilchen durch Ladungsverlust zu grösseren Verbänden (Trtibung)
zusammentreten, die sich an die Platten oberfläche anlagern, Nach kurzer Betriebszeit
des Bades bei einer Beschichtung und bei sohnellem Hochfahren der angelegten Spannung
können kleine Funken beobachtet werden, die dur ch ihr Streulicht (Tyndall-Effekt)
wahrnehmbar sind. Die Funkenbildung darf nicht so stark werden, dass eine Dissoziation
von Aluminiumoxid im grossen Umfange auftritt oder etwa eine heftige Wasserdissoziation
möglich wird, die durch eine stärkere Gasbildung wahrnehmbar ist.
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Die absorbierten positiven Ionen können dur ch die 3rown'sohe Bewegung
zum Teil von der ionogenen Aussenzone gelöst werden, so dass die Abstossung durch
BetAtigung anziehender Restvalenzen (Kohaesionkräfte, van der Waalsohe Kräfte) entgegen
gewirkt wurden kann und die Xolloidteilchen zu grösseren Verbänden zusammentreten
können, die sich an die Platten anlagern und dabei den Rest ihrer Aufladung verlieren.
Eine Elektrolyse des Lösungsmittels, d. h. ein Aufsteigen von Gasen an den Platten
3 und 4 und an der Mittelelektrode 8 wird nach oben gesagten möglichst vermieden.
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Duroh Betätigung der Schalter 19 und 20 und durch Wahl der Spannungswerte,
insbesondere durch die ahl von UGs kann die Konzentration des Aluminiumhydroxide
im Bereich der Platten reguliert werden, d.h. die Absetzgeschwindigkeit der Schicht
auf den Platten kann gesteuert werden; wenn nötig, kann die. Gleichspannungsquelle
11 sogar ungepolt werden, uln die Aluiiniumhydroxidkolloidteilohen aus den Konzentrationsbereichen
abzuziehen.
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Die Aluminiumhydroxidteilchen stammen nicht nur aus der Lösung, sondern
die Aluminiumelektroden geben auch Aluminiumab. Wird ein positives Aluminiumhydroxidteilchen
von einer der zu beschichtenden Aluminiumelektroden in der negativen Phase der anliegenden
Wechselspannung angezogen, so dass zwischen einem Aluminiumatom der Elektrodenoberfläche
und dem angezogenen Hydrozidteilchen die von der Waalschen Kräfte wirksam werden
und eine molekulare Bindung zwischen dem anstossenden Aluminiumhydr oxidf eilohen
und dem Aluminiumatoi aufgebaut wird. Diese Verbindung nimmt Wasser auf und es kommt
zur Bildung von neuem Aluminiumhydroxid, wahrschelnlich als amorphes Oxidhydrat.
Das Aluminiumhydroxid ist bekanntermassen allotrop. Um die zu beschichtende Aluminiumelektrode
bildet sich also eine Aluminiumhydroxidschicht aus, die mit dem Kernmaterial der
Elektrode verbunden ist, wobei das ursprünglich vorhandene Kernmaterial an seiner
Oberfläche ebenfalls während des Anlagerungsvorgangs in Aluminiumhydroxid umgewandelt
wird, und Aluminiumhydroxid aus der Lösung angelagert wird.
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Die fertig beschichtete Elektrode ist etwas dicker als die nicht beschichtete
und ihr Kern ist etwas dtüiner als der ursprünglich vorhanden . denn die Elektrode
bereits mit einer Aluminiumoxidschicht überzogen ist, ist eine Anlagerung einer
Schicht nach dem Verfahren unmöglich, weil eine Bindung der Aluminiumhydroxidteilchen
an die Atome des Kernmaterials verhindert wird. Die Aluminiumschicht muss also suvor
entfernt werdenlund ein Besohiahten vorher elektrolytisch behandelter Gegenstande
ist nicht möglich. Nach dem weiter unten besohriebenen Entwässerungsvorgang der
angelagerten und direkt mit dem Kernmaterial verbundenen Aluminiumhydroxidschicht
ist die Verbindung zwischen Schutzschicht und Kernmaterial innig und äusserst fest.
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Duroh Konzentration der durch die inlagerung von positiven Ionen geladenen
Kolloidteilchen im Bereioh der Elektroden 3 und 4 kann die Konzentration der OH-Ionen
im Bereioh der Mittelelektrode 7 kleiner werden, wenn diese Ionen zum Ladungsausgleich
abwandern. Dann wird dort das Lösliohkeitsprodutt des Aluminiumhydroxids, das wegen
der Erwärmung des bades durch die Funkenbildung grösser geworden ist, nicht erreicht,
so dass Aluminium der Mittelelektrode gelost werden kann; dies 8 fällt dann bei
Konzentrationsausgleich (bei Stromunterbrechung) aus.
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Nach dem oben gesagten beteiligen sich die zu besohichtenden Elektroden
und die Mittelelektrode an der Ausbildung der Aluminiumhydroxidschicht, so dass
dem Bad nur hin und wieder frisches Aluminiumhydroxid hinzugefügt werden muss, das
entweder im Bade selbst oder ausserhalb aus Aluminiumsalzen ausgefällt wird.
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Naoh der Ausbildung der Wolke und dem Anlagern der ersten Aluminiumhydroxidverbände
tritt bei einer Wechselspannung von ungefähr UW X 22o V und bei einer bevorzugten
Gleichspannung von UG = 110 V nach einigen Minuten eine lebhafte Funkenbildung auf.
Der einzelne Entladungsfunke ist zunächst klein, die Anzahl der Funken sehr gross.
Diese Funkenzahl wird schnell kleiner. Um eine Funkenentladung aufrechtzuerhalten,
d.h. die Stromdichte im wesentlichen konstant zu halten, wird die angelegte Wechselspannung
bis zum Ende der Beschichtung erhöht, s.B. auf 300 V. Dabei werden die einzelnen
Entladungsfunken grösser und können akustisch wahrgenommen werden. Die Farbe der
Funken liegt zwischen bläulich und weiss.
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Bei Bunkenentladungen handelte es sich um den schlagartigen obergang
grösserer Elektrizitätsmengen. Beim Überschreiten der Zündspannung tritt eine Entladung
hoher Stromstärke auf1 und die Spannung zwischen den Leitern bricht zusammen. Die
Funkenentladung erlischt sobald die am Entladungsort zur Verfügung stehende Elektrizitätsmenge
verbraucht ist.
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Da sich die Aluminiumhydroxidteilchen nicht in dicht gepaokter Schicht,
sondern schneeflockenartig mit wenigen Berührungspunkten unter einander und mit
Hohlräumen zwischen einander an der Plattenoberfläche anlagern, können bei den gegebenen
Entfernungen und Spannungen Entladungsfunken auftreten. Spektroskopische Untersuchungen
des Funkenlichtes ergaben einen Temperaturwert von ungefähr 25000 -30000 O. Die
dabei freiwerdende Wärmemenge reicht aus, um das Aluminiumhydroxid Al(OH)3 über
Aluminiummetahydroxid AlO(OH) stufenweise zu entwässern una es in kristallines,
hexagonales α - Aluminiumoxid Al2O3 (Korund) zu überführen. Diese durch Funken
auskristallisierten Eorundbereiche wachsen zu grösseren, chemisch sehr indifferenten
Kristallen zusammen und können sich durch Zugabe von Beryllium, Magnesium, Zirkonium
usw. zu grösseren Spinellen entwickeln. Die Schicht ist ebenfalls aus Eorundteilchen
aufgebaut und grau bis weiss. Die Oberfläche des zu beschichtenden Gegenstandes
wird ebenfalls in ein schwer schmelzendes Metalloxid umgewandelt. Da die Funkentemperatur
die 0 auch noch bei ungefähr 2050 a liegende Schnelztemperatur des CL - Al2O3 übersteigt,
kann eine dem Sintern ähnliche Verschmelzung (Erweichungstemperatur 1730°C) der
in der Umgebung der Entladungsstrecke lS genden Bereiche der Schichtteilchen (21)
erfolgen. Am Anfang ist die angelagert.
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Schicht durch diesen Verschmelzungsvorgang mit der Plattenoberfläche
(22) verbunden worden.
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Die Wechselspannung muss während der Beschichtung erhöht werden, weil
der Flächenwiderstand der von den Platten nach aussen anwachsenden Korundschicht
wesentlioh grösser als der des Aluminiumhydroxids ist. Die Erwäraung der Schicht
kann so stark werden, dass der Wechselstrom, der im wesentlichen fünf- bis sechsmal
so gross ist, abgeschaltet werden muss, damit die Wärme abgeleitet werden kann,
um eine Bescliädigung der frischen Schichten zu vermeiden. Die Abschaltzeit liegt
im Bereioh einige Sekunden bis einige Minuten.
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Die mit geringem Stromverbrauch, also billig,und praktisch ohne Elektrolyse
selbst in dickeren Lagen aufgebrachten Schichten aus α - Al2O3 sind im Gegensatz
zu den γ-Al2O3 Schichten der anodischen Oxydation in starken Säuren nicht
löslich und nicht hygroskopisch. Wegen ihres hohen Schmelzpunktes sind sie hochfeuerfest.
Die Platten halten eine Erwärmung mit einer grossflächigen, sehr heissen Gasflazmne
über Stunden aus. Da die Schicht mit Hohlräumen (23) durchsetzt ist, ist sie ein
schle chter Wärmeleiter.
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Die grau bis weissen Schichten weisen ein grosses Reflex#onsvermögen
auf. Zur Verminderung der Strahlungsreflexion oder zur Vergrösserung der Strahlungsemission
kann eine nach dem Verfahren der Erfindung aufgebrachte Schicht mit einer dunklen
Metalls oder Keramikmasse bespritzt werden, ohne dass sich die Eigensohaften der
Schicht ändern. Die Schicht
kann auch leicht gefärbt werden, z.B.
auf einer Seite oder auf beiden Seiten einer zweiseitig beschichteten Platte. Die
Schichten weisen gute mechanische Eigenschaften auf, insbesondere ein gutes Biegeverhalten;
bei nicht za starken Schichten konnte die Platte sehr oft gebogen werden, ohne dass
bei mikroskopischer Betrachtung ein aufrissen der Schicht längs der Biegelinie gefunden
werden konnte. Weiterhin ist ein nach dem Verfahren beschichteter Körper wegen der
grossen Schichthärte als Feinschleifmaterial sehr geeignet.
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Die Schicht besitzt eine grosee elektrische Isolierfähigkeit und kann
somit zur Spannungsisolation verwendet werden. Der Reibungswiderstand besohiohteter
Plkohen ist so gross, dass z.B. nasse Riemen auf einer beschichteten Riemenscheibe
nicht rutschen.
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Der zu beschichtende Gegenstand besteht vorzugsweise aus Aluminium
oder aus Aluminilmlegierungen mit Beryllium, Magnesium, Titan, Zirkonium, Silicium,
Niobium und Tantal, d.h. mit Metallen, deren Oxide eine hohe Schmelztemperatur aufweisen.
In kleinen Lengen können aber auch andere Metalle in die Legierung eingebracht werden,
besonders solch, die die mechanischen Eigenschaften des Kerns bei Hitzeeinwirkung
verbessern.
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Weiterhin kann auch Beryllium allein mit einer Schicht versehen werden;
auf eine Aluminiumplatte wurde im Vakuum
eine Berylliumschicht
aufgedampft, auf die in elektrochemischen Bad eine Schicht aufgebracht werden konnte.
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Das Berylliumoxid BeO besitzt eine Schmelztemperatur von 2530°C. Ebenso
konnte eine reine Titanpiatte mit einer zum gröbsten Teil aus Aluminiumoxid bestehenden
Schicht versehen werden, die an der Titanplatte fest anhaftete.
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Der Kern der zu beschichtenden Platte, d.h. der nicht oxidierte Innenteil
der Platte, braucht nicht homogen aufgebaut zu sein. Die Eigenschaften einer heterogen
aufgebauten Platte, bei der z.B. eine Aluminiumfolie oder ein -bleoh auf eine Stahlplatte
oder einen keramischen Kern aufgewalkt worden ist, sind ebenfalls sehr vorteilhaft,
besonders die mechanische Festigkeit und die Hitzebeständigkeit sind gut. weiterhin
wurde eine aus Aluminium gemisoht mit einem hochschmelzenden Oxid (Beryllium- oder
Aluminiumoxid) bestehende Platte beidseitig eine Folie aus Reinalltinium heiss ausgewalzt.
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Die Schicht einer nach dem Verfahren bearbeiteten Platte verzögert
bei Wärmeeinwirkung eine Verflüssigung des Kern. Bei allen zu beschichtenden Gegenständen
kommt es auf die Zusammensetzung der Oberfläche an.
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Das elektrochemische Bad ist eine wässrige Lösung UBn im wesentlichen
kolloidem Aluminiumhydroxid. In die Lösung können nach Wunsch Kolloide weiterer
Hydroxide,
z.B. die Hydroxide der zu beschichtenden Metalle, und
Silizium, eingebracht werden. Ausserdem enthält das Bad nooh Zusätze: Salze von
Mineralsäuren wie die Carbonate, Borate oder Phosphate der Alkali- oder Erdalkalimetalle
und organisohe Säuren wie ein-, zwei-oder mehrbasige Hydroxydcarbonsäuren. Die sohwaohen
Säuren lösen das Metall nicht oder nur schwach. Im Bad wird zimmer mit dem Puffergemischzusatz
ein neutraler pH-Wert eingestellt, weil das Aluminiumhydroxid als amphoteres Hydroxid
sich sowohl in saurer als auch in basischer Lösung auflöst. Einzelne Zusätze werden
mit der Zeit durch das sich lösende metall verbraucht und müssen deshalb während
des Betriebs des Bades in der notwendigen Dosierung von Zeit zu Zeit zugesetzt werden.
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Man kann eine Schicht aber auch in einem elektrostatischen Spritzverfahren
auf den Gegenstand aufbringen, der als eine Elektrode an eine Spannungsquelle angeschlossen
wird. Die andere Elektrode findet sioh am Ort der mechanischen Zerstäubung. Die
zerstäubte Kolloidlösungsteilchen wandern längs der feldlinien auf den Gegenstand,
wo sie entladen und angelagert werden. Es tritt die erwähnte Funkenbildung auf,
so dass sich wieder eine feste hochhitzebeständige Aluminiumoxidschicht ausbildet.