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Warenautomat, insbesondere Automat zum Verabfolgen von Bratkartoffeln
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abliefern abgepaßter Portionen
von in einem heißen Medium behandelter Nahrung in warmem Zustand sofort nach der
Zubereitung.
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Der Verkauf abgepaßter Nahrungsmengen mit Hilfe von Warenautomaten
hat zur Zeit einen mächtigen Aufschwung genommen.
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Diese Automaten sind jedoch zum Verkauf kalter Nahrung oder vorher
gekochter oder gebackener Nahrung, die man durch spezielle Maßnahmen während längerer
Zeit warm zu halten versucht, eingerichtet. Der Geschmack der Nahrung geht während
der Zeit der Abkühlung oder Aufbewahrung zurück,
so daß die Qualität
erheblich schlechter ist als die der Nahrung, die sofort nach deren Zubereitung
aufgetragen wird.
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Insbesondere trifft dies für Produkte wie Bratkartoffeln, Kartoffelstäbchen,
ackfleisch, Kroketten und dergleichen zu.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Warenautomat zu schaffen,
mit dessen Hilfe Nahrungsportionen sofort nach der Zubereitung, also warm, dem Verbraucher
abgeliefert werden können.
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Eine derartige Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein Vorratsbehälter für die behandelte Nahrung und eine darunter angeordnete
Dosierungsvorrichtung vorgesehen sind. Von dem Vorratsbehälter aus kann ein mittels
der Dosierungsvorrichtung abgepaßtes Nahrungsquantum in einen Behandlungsbehälter
übergeführt werden, der unter der Einwirkung einer von einem Zeitglied gesteuerten
Antriebsvorrichtung von einer Stellung aus, in der er sich befindet, in das Behandlungsmedium
gebracht werden kann, und zwar in einer derartigen Stellung, daß das behandelte
Nahrungsquantum an einer Abgabestellc abgeliefert werden kann.
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Die Vorrichtung kann z. B. durch den Einwurf einer Münze betätigt
werden, worauf eine Reihe von Bearbeitungen vorgenommen wird, die darin enden, daß
eine Nahrungsportion sofort nach deren Zubereitung verabfolgt wird.
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Vorzugsweise soll die Vorrichtung nach der Erfindung sich zur Zubereitung
von Portionen Bratkartoffeln mit vorgebackenen Kartoffeln als Ausgangspunkt eignen.
Dabei stößt man auf die Schwierigkeit, daß dem Vorratsbehälter eine bestimmte Portion
abgenommen werden soll, deren Größe vorzugsweise von dem Verwalter des Automaten
eingestellt werden können soll.
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Bei einer diese Anforderungen erfüllenden Vorrichtung wird die Dosierungsvorrichtung
vorzugsweise durch einen hin- und herbeweglichen schachtelförmigen Kasten gebildet,
dessen um eine auf der Vorderseite des Kastens liegende Achse gelenkig angeordneter
Boden unter Federwirkung zwischen seine Seitenwände gepreßt wird, und zwar über
einen Abstand, der von einem einstellbaren Anschlag bestimmt wird, mit dem die Ruhestellung
des Bodens und damit der Inhalt der Dosierungsvorrichtung reguliert werden kann.
Der Boden, der eine Lippe trägt, arbeitet mit einem ortsfesten Anschlag derart zusammen,
daß dann, wenn die Dosierungsvorrichtung von einer Stellung unter der flündung in
eine Stellung gebracht ist, in der der Kasten über einer Abfuhrrinne zum Behandlungsbehälter
liegt, der Boden durch das Auf laufen der Lippe auf den Anschlag entgegen der Federwirkung
sich um die Gelenkstelle in Abwärtsrichtung dreht, so daß der Inhalt der Dosierungsvorrichtung
herausfallen kann. Der Dosierungskasten trägt auf der von der Gelenkachse abgekehrten
Seite eine flache Platte, die beim Fortschieben des Dosierungskastens die Mündung
des Vorratsbehälters abschließt.
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Der Behandlungsbehälter wird dabei vorzugsweise durch einen an seinem
oberen Ende offenen Korb gebildet, der auf Fhrungsschienen verschiebbar angebracht
ist, welche an ihrcn einen Enden mit einer Drehachse verbunden sind, die unter der
Einwirkung eines Antriebsmotors von einer Stellung aus, in der die Schienen abwärts
gerichtet sind und der Korb sich in dem Fettbad befindet, in eine Stellung gedreht
werden kann, in der die Schienen aufwärts gerichtet sind und sich der Korb an diesen
entlang abwärts bewegen kann, wobei ein den Korb an dem von der Drehachse abgekehrten
Ende der Schienen festhaltendes Arretierglied vorgesehen ist, das gelöst wird, wenn
die Schienen in die höchste Stellung gelangt sind.
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Vorzugsweise ist der Korb an seiner vorderen und oberen Seite offen
und besteht aus einem zu den Schienen parallelen Teil und einem daran anschließenden
und zu diesen aufwärts gerichteten Endteil.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der begleitenden Zeichnung erläutert,
der im Zusammenhang mit der Beschreibung nähere Einzelheiten der Erfindung entnommen
werden können. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Hauptteile der
erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 die Dosierungsvorrichtung in Seitenansicht
in zwei möglichen Stellungen; die Figuren 3a, 3b und 3c in skizzenhafter Darstellung
die Abgabevorrichtung in unterschiedlichen Stellungen.
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht die Vorrichtung nach der Erfindung
aus einem Vorratsbehälter 1 für die zu behandelnde Nahrung, in diesem Fall vorgebackene
Bratkartoffeln, unter dem die mit 2 bezeichnete Dosierungsvorrichtung angebrächt
ist. Unterhalb der Dosierungsvorrichtung ist eine schräg nach abwärts gerichtete
Rinne 3 angeordnet, deren Ende über dem Behandlungsbehälter mündet, der mit Vollinien
in der Stellung eingezeichnet ist, in der er sich in dem mit heißem Fett 6 gefüllten
Kasten 5 befindet. Die Bratkartoffeln oder Kartoffelstäbchen werden über den Trichter
7 in den sich außerhalb des Automaten befindlichen Becher 8 übergeführt.
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Die Dosierungsvorrichtung 2 dient dazu, eine einstellbare Menge vorgebackener
Bratkartoffeln abzumessen und von dem Vorratsbehälter 1 zum Behandlungsbehälter
4 zu überführen.
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Wie aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, besteht die Dosierungsvorrichtung
2 aus einem rechteckigen schachtelförmigen Behälter 9 mit offener Oberseite, in
dem gelenkig der geknickte Boden 10 angeordnet ist. Dieser Boden kann sich um eine
auf der vorderen Seite oben an dem Kasten 9 vorgesehene Achse 11 drehen. Mit dem
Boden 10 sind die aufwärts gerichtete Lippe 12 und die abwärts gerichtete Lippe
13 verbunden.
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Eine Feder 14 zieht die Lippe 13 an die Vorderwand des Kastens 9 und
den Boden inwärts in eine Lage, die davon bestimmt wird, wie tief die Dosierschraube,
deren Ende an der Vorderwand des Kastens anliegt, in die Lippe 1-3 eingeschraubt
ist. Das Herausdrehen der Schraube 15 aus der Lippe 13 hat also zur Folge, daß der
Boden 10 sich auf den Vorratsbehälter hin bewegt und der Inhalt der Dosierungsvorrichtung
also kleiner wird.
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Auf der von der Gelenkachse 11 abgekehrten Seite trägt der Kasten
9 eine flache Platte 16, deren nach oben abgebogener Endteil 17 silber die gelenkig
daran befestigte Treibstange 18 an eine auf der Ausgangswelle eines Getriebes 21
angebrachte Exzenterscheibe 19 gekuppelt ist.
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Schließlich ist in einem Ahstand, der der äußersten, vom Behälter
1 am weitesten entfernten Stellung der Dosierungsvorrichtung 2 entspricht, ein ortsfester
Anschlag 20 vorgesehen, der in näher zu beschreibender Weise mit der Lippe 12 zusammenarbeitet.
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Das Ganze arbeitet in folgender Weise: Wenn von der in Fig. 1 gezeigten
Stellung ausgehend die Exzenterscheibe 19, von dem Getriebe angetrieben, eine viertel
Umdrehung links herum ausfÜhrt, wird der Dosierkasten 9 sich zuerst nach rechts
bis unter die Mündung des VorratsbehAlters und darauf wieder nach links bewegen.
Wenn während dieser Berçegung der Kasten 9 in- der in Fig. 2 gegeiçhneten Stëllungt
also unter den vox ratsbehälter, gelangt, wird der Raum über dem Boden 10, der dann
in der mit Strichpunktlinien angedeuteten Stellung ist, mit Bratkartoffeln gefüllt
werden. Das Bratkartoffelquantum in dem schachtelöfrmigen BehAlter 9 wird durch
die Stellung des Bodens 10 bestimmt. Fig. 2 zeigt zwei mögliche Stellungen: die
mit Strichpunktlinien angedeutete Stellung entspricht der möglichst großen Portion,
während die mit Strichellinien angegebene Stellung der zum Abgeben einer kleineren
Portion bestimmten Stellung entspricht.
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Wenn nun durch weitere Drehung der Exzenterscheibe 19 der Kasten 9
aus der in Fig. 2 gezeigten Stellung wieder nach links bewegt wird, schiebt sich
die Platte 16 unter die Mündung des Vorratsbehälters 1, bis diese Mündung ganz abgeschlossen
ist. Bei einer weiteren Bewegung nach links gelangt die Lippe 12 gegen den Anschlag
20 und dreht sich also um die Achse 11 rechtsherum. Elierdurch dreht der Boden 10
sich auch rechtsherum und der Inhalt des Dosierkastens 9 fällt über die Rinne 3
in den Behandlungsbehälter 4.
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Dieser Behandlungsbehälter 4, der als ein aus Drahtmetall hergestellter
Korb ausgebildet sein kann, ist, wie die Figuren 3a bis 3c darstellen, schiebbar
über zwei Schienen 22 geführt, deren Enden an einer Drehachse 23 befestigt sind.
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Letztere ist über einen Kurbelmechanismus 24, 25 an eine auf der Welle
eines Getriebes 26 angebrachte Exzenterscheibe 27 gekuppelt. Dieses Getriebe 26
wird von einem geeigneten, nicht dargestellten Regelkreis gesteuert, und zwar derart,
daß nach der Befüllung des Behandlungsbehälters 4, wobei dieser sich in der in Fig.
1 in gezogenen Linien dargestellten Stellung befindet, derselbe noch während einer
bestimmten Zeit in dieser Stellung bleibt, wodurch die Kartoffeln in den heißen
Fettbad 6 gebraten werden. Daraufhin wird das Getriebe 26 betätigt, wodurch die
Achse 23 mit einem bestimmten Winkel linksherum gedreht wird.
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In der in Fig. 3a dargestellten Stellung, welche der Bëhandlungskorb
einnimmt, wenn derselbe sich in dem heißen Fettbad befindet, ist der Korb durch
ein in skizzenhafter Darstellung gezeigtes Arretiergleid 28 verhindert, sich nach
vorn zu bewegen. Wenn der Korb durch die Drehung der Achse 23 gehoben wird und sich
also in Richtung des Pfeiles 29 bewegt, kann sich der Korb 4 noch nicht an den Schienen
entlang nach vorn schieben, da das Arretierglied 28 den Korb 4 aufhält. Erst inder
äußersten Stellung der Schienen 22, wobei die Vorder- -;8tite Jes-^Arretiergl+-ads
28 einen Anschlag 30 berührt, wird ,.
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dfflr SQrb 4 freigegeben und er gleitet durch sein Eigengewicht
nach
vorn in Richtung des Pfeiles 31. An dem Ende seiner Bahn wird der Korb dann plötzlich
gestoppt und etwaige Kartoffelreste werden durch diesen Stoß aus dem Korb geschleudert.
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Es sci vermerkt, daß die Figuren 1 bis 3 nur die mechanischen Teile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellen und die verschiedenen noch erforderlichen
Regeiglieder nicht dargestellt sind. Bei der praktischen Ausbildung des Automaten,
der fast immer durch den Einwurf einer Münze betätigt werden wird, sollen noch Steuer-
undRegelmechanismen angebracht werden. Diese Regelmechanismen können jedoch verhältnismäßig
einfach sein, da sie nur die nachstehende Aufgabe haben: durch den Einwurf einer
Münze wird der Motor 21 angelassen, wodurch sein Triebwerk langsam eine halbe Umdrehung
ausführt und die Dosierungsvorrichtung 9 unter den Vorratsbehälter 1 bringt und,
gefüllt, wieder bis ber die Rinne 3 zurckfhrt, wo das zu behandelnde Gut über diese
in den Behälter b geleert wird. Daraufhin wird eine Zeituhr betätigt, die nach einer
bestimmten Zeit, die der richtigen Aufenthaltszeit der vorgebackenen Kartoffeln
in dem Fettbad entspricht, den Motor 26 in Gang setzt, um den Behandlungskorb 4
aus dem Fettbad bis in die Abgabestellung und wieder zurÜck zu bewegen. Derartige
Regelmechanismen sind jedoch dem Fachmann geläufig.