DE1900864A1 - Photographische Bilder und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Photographische Bilder und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
LEVERKUSEN
Za/HM 7· Januar 1969
Die Erfindung betrifft photographische Bilder, die aus einem Silberbild und einem dem Silberbild überlagerten Bläschenbild
bestehen, die gegen die Wirkung von Feuchtigkeit stabilisiert sind, sowie Verfahren zum Stabilisieren dieser Bilder.
Es ist bekannt, zur Herstellung von Bläschenbildern ein photographisch.es
luaterial zu verwenden, das eine Schicht aus einem Bindemittel besitzt, in der lichtzersetzliche Verbindungen,
beispielsweise Diazosalze, dispergiert sind. Wird dieses Material bildmässig belichtet, so wird die lichtzersetzliche
Verbindung entsprechend dem aufbelichteten Bild zersetzt, wobei ein Gas in Freiheit gesetzt wird. Die anschliessende Erwärmung
des Materials bewirkt, dass das in Freiheit gesetzte Gas sich ausdehnt und ein Bild in Form von Bläschen entsteht.
Das so erhaltene Bläschenbild ruft eine Lichtstreuung an den Bildstellen hervor, während die unbelichteten Teile der Schicht
das auffallende Licht im wesentlichen durchlassen. Ein Bläschenbild erscheint daher im durchfallenden Licht dunkel, bei Betrachtung
im reflektierten Licht dagegen hell.
Es ist ferner bekannt photographische Bilder herzustellen, indem man in an sich bekannter Weise in einem Bindemittel erzeugte
Silberbilder mit einer Verbindung behandelt, die durch die Silberbilder unter Freisetzung von Gas zersetzt wird, und das
Gas unter Bildung eines Bläschenbildes expandiert. Es werden auf diese Weise photographische Bilder erhalten, die in einer
Schicht, z. B. einer Gelatineschicht, ein Silberbild und ein dem Silberbild überlagertes Bläschenbild enthalten.
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Die Vorteile dieses Verfanrens bestenen darin, dass man zur Erzeugung
üer Bilaer von Silbersalz-, insbesondere Silberhalogenideiiiulsionsschichten
ausgeben kann, die verglichen mit den bekannten Materialien, zur Herstellung von Bläschenbildern eine relativ
aohe Lichtempfindlicnkeit besitzen.
weiterhin wird uurcn aiooes Verfahren eine wesentliche Steigerung
der Deckkraft der in den photographiscfcen Silbersalzschichten
erzeugten oilberbilder durch die Überlagerung mit dem
liläsonenbild erzielt, ^s ist daher mcglicn, fi'-r die Durchführung
des Verfahrens von relativ silberar&en Schichten -auszugehen
und die nierin 'erzeugten Jilberbilder mit ungenügender Deckkraft
aurch Überlagerung mit dem Bläschenbild in Bilder normaler
Deckkraft zu überführen.
Die kombinierten üilberbiaschenbilder v/erden in hydrophilen Bindemitteln
iai allgemeinen in Selatineschichten erzeugt. Bei Berührung
mit Wasser oder in feuchter .atmosphäre nehmen die Schichten V/asser auf. Sie beginnen zu Quellen und werden weich, so
dass die das Bild als Lichtstreuungszentren bildenden Bläschen
sich zu grösseren Bläscnen vereinigen oder sogar aus der Schicht entweicnen. Verbunden damit ist ein starker Verlust an BiIddiciite.
Die ausgeprägte Feuchtigkeitsempfindlichkeit ist ein
erheblicher Nachteil,der eine praktische Anwendung verhindern würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zur Stabilisierung
derartiger photographischer Bilder gegen den Einfluss von Feuchtigkeit aufzufinden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern, die aus einem üilberbild und einem dem Silberbild überlagerten
Bläschenbild bestehen, die durch bildmässige Belichtung einer auf einem Schichtträger befindliehen liehtempfindlicnen,
wasserdurchlässigen Silbersalzemulsionsschicht, anschliessende photographische Verarbeitung und Behandlung des
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ir. der Jcnicr.t erzeug ten Ldiberbilaes mi t :iner Verbindung,die
auroh cuts >..iiberbiid unter Bildung eines i;l;i.scr:enbilaes zerpetzt
wird, gefunden, wobei ein photofrarhisahes Material mit
einer auf einem octiicnttr:iger befindlichen lichtempfindlicnen
Uilcerialzemulaionsschioht verwendet wird, a'-s in uer .mulsicnsschicht
oder einer üarüber ungeordneten weiteren Schicht in . gelcster oder fein verteilter heterogener Fon- eine Verbindung
entnält, die bei Erwärmung auf Temperaturen zwischen 80 und 2C-C
durch chemische Reaktion mit dem ochichtbinaeir.it tel, die vorher
vaaöeraai'Chlässife Schicht in eine nydrophobe im 'veser.tlichen
wasserunäurcnlässige Form überführt.
PUr das erfindungsgetnässe Verfahren brauchbare Verbindungen rind
dadurch cnarakterisiert, oass sie mit derr. hydrophilen Γ-indemittel,
insbesondere mit Gelatine, bei Zimmertemperatur nicht
oder nur unwesentlich reagieren, aie jedoch bei höherer Temre-.
ratur zwischen ου und 200° eine Reaktion mit geeigneten Gruppen
des Einderaittels eingehen. Die Verbindungen sind also cnarakterisiert
durc:: einen molekülteil, der der oc^.icht nach der Reaktion
die hydrophoben Eigenschaften verleiht - solche Gruppen Find
zum Beispiel langkettige /-.lkylreste i.i t etwa zwischen 6 und 18
Kohlenstoffatomen, ferner eine oder mehrkettire -arcτ.β tische
Gruppierungen, insbesondere t-cl?l;e, die eine oder mehrere Fenaolreste
enthalten- und an einen'zweiten ...olekülteil, der aus der
real.tionsfähigen Gruppe besteht.
Geeignete reaktionsfähige Gruppen sind zum Eeirriel-Ketengruppierungen
oder Isocyanat-Gruppen.
Als beeonaers geeignet haben sich Verbindungen erwiesen, die bei
höheren Temperaturen wie Di- oaer Polyisocyanate reagieren bzw. unter Bildung von Di- oäer Polyisocyanaten zerfallen. Bevorzugt
sind Di- oder Polyuretnane, die nur eine geringe TnermosLabilität
aufweisen, das heisst, die in einem Temperaturbereich zwischen etwa 80 und 2C0° in das Isocyanat und eine Hydroxylverbindung
aufspalten. Derartige Di- oder rolyurethane werden in der Literatur
als verkappte Isocyanate, Isocyanateabspalter oder auch
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blockierte Isocyanate bezeichnet. Als besonders günstig für den Zweck des erfindungsgemässen Verfahrens haben sich Polyurethane
erwiesen, die aus einer aromatischen Isocyanatkomponente, zum Beispiel Toluylen-Diisocyanat und einer aromatischen
Hydroxylkomponente, zum Beispiel einem Phenol hergestellt werden. Besonders günstig sind auch Polyurethane, die
mit Oximen verkappte Isocyanatgruppen enthalten. Verbindungen
der obengenannten Art sind in der deutschen Patentschrift
925 497 in der Veröffentlichung von S. Petersen in Annalen 562,
1949, 205 und in dem Kunststoffhandbuch, Eand VII "Polyurethane" von Vieweg und Höcntlen, Karl Hansa-Verlag, München, 1966,
üeiten 11 folgende, beschrieben.
Geeignet sind auch Additionsverbindungen von Di- oder Polyisocyanaten
mit aktivierten Kethylengruppen-haltigen Verbindungen,
z.B. l.alonester, /icetessigester usw..
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren kann eine einfache Hydrophobierung
durch Reaktion mit einer monofunktionellen Verbindung,
die einen langkettigen «.lkylrest enthalt, eintreten. Es
ist ferner möglich, dass bei mehrfunktionellen hydrophobieren Verbindungen gleichzeitig eine Vernetzung der Gelatineketten
erfolgt. Selbstverständlicri kennen auch Gemische von einfach
nydrophobierten und vernetzten Verbindungen eingesetzt werden. Im einzelnen sei auf die folgenden Verbindungen verwiesens
ütearyldik'. tene, Gtearylisocyanate, Polyurethane, zum Beispiel
das verkappte Isocyanat, das aus einem Gemisch von 2,4-2,6-Toluylendii
socydnate-Tr ι Diethylolpropan, Butandiol und Kresol
hergestellt wird, ferner ein Polyurethan aus einem uretdiongruppenhaltigen Diisocyanat (erhalten aus 2,4-Toluylendiisocyanat
durch Einwirkung katalytischer Mengen von Pyridin oder Trialkyl- bzw. Alkylarylphosphinen, das durch Anlagerung einer
weiteren Hydroxylgruppe unter Aufspaltung des Uretdionringes und Bildung eines Allophanats hergestellt v:ird. Geeignet sind
ferner Polyurethane aus trimerisiertem 2,4-Toluylendiisocyanat
mit Isocyanurat-Struktur, wobei die überschüssigen Isocyanatgruppen mit Kresol umgesetzt ist.
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Selbstverständlich sind auch iolyurethane geeignet, die eine
polymere hydroxylgruppenhaltige Polyester- oder Polyäther-Komponente
enthalten, wobei diese hydroxylgruppenhaltige polymere Komponente mit einem Polyisocyanat so umgesetzt wurde,
dass freie Isocyanatgrupperi erhalten bleiben, die ihrerseits
durch Umsetzung mit hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen unter Bildung einer nichtwärmestabilen Urethangruppierung blockiert
werden.
Die Zersetzung der Polyurethane kann durch bestimmte Zusätze
beschleunigt werden, so dass die erforderliche Erwärmungsdauer erheblich abgekürzt wird. Für diesen Zweck brauchbar sind Verbindungen
organischer Säuren mit Schwermetallen, zum Beispiel Zinn(ll)-Oktoat, Dibutylzinndilaurat oder Eisenacetylacetonat
u.a. Als besonders wirksam erwiesen haben sich organische Verbindungen mit sekundären oder tertiären Aminogruppen oder
Schiffsche Basen, zum Beispiel die Schiffsche Base aus of-Äthyl-
#-propylacrolein mit. Anilin, N,N'-Diphenylguanidin, Hexamethylentetramin
oder Diazabicyclooctan.
Für das erfindungsgemässe Verfahren sind auch Epoxid-Verbindungen
geeignet, da Epoxid-Verbindungen bei Zimmertemperatur kaum merklich reagieren, bei höheren Temperaturen jedoch eine relativ
schnelle reaktion stattfindet. Dabei tritt ebenfalls eine Hydrophobierung
der Schicht ein. Geeignet sind zum Beispiel 4,4'-Diglycidyläther
von 2,2-Eis-Phenylolpropan, Bis(-2,3-Epoxipropyl)-anilin
oder Gemische davon. Andere geeignete basische, aromatische oder aliphatische b-Diepoxide sind in den deutschen Patentschriften
1 132 146 und 1 132 148 beschrieben. Verwiesen sei auch auf Polyglycidylester, insbesondere von hydroaromatischen
Dicarbonsäuren, wie sie zum Beispiel in der deutschen Auslegesciirift 1 121 177 erwähnt sind. Bezüglich brauchbarer
Epoxid-Verbindungen oder Epoxidharze sei ferner auf das Buch von A.M. Paquin, "Epoxid-Verbindungen, Exposidharze", Springer-Verlag,
Berlin, 1958, verwiesen.
Für das erfindungegemässe Verfahren eignen sich ferner Melamin-Formaldehydhärze,
die bei Erwärmung Formaldehyd abspalten und
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bei Reaktion mit dem Schichtbindemittel, insbesondere mit
Gelatine eine Hydrophobierung der Schicht verursachen. Die im Rahmen der Erfindung zu verwendenden hydrophobierenden Mittel
können der Schicht in gelöster Form zugesetzt werden. Da in den meisten Fällen die wirksamen Verbindungen jedoch kaum wasserlöslich
sind, werden die Substanzen in seiner bevorzugten Ausführungsform in heterogener Form in der Schicht verteilt.
Dazu werden aie hydrophobierenden Agenzien in einem geeigneten Lösungsmittel, was vorzugsweise leicht flüchtig und nicht mit
Wasser Eisenbar ist, gelöst, zum Beispiel in Methylenchlorid,
Essigester oder Ketonen und dann in die Giesslosung für die
Silberhalogenidemulsionsschicht oder einer darüber angeordneten weiteren Schicht einemulgiert. Selbstverständlich können auch
dabei sogenannte Ölbildner, wie Phthalsäureester oder hochsiedende Phosphorsäureester eingesetzt werden. In diesem Falle
sind die hydrophobierenden Kittel als Lösung in diesem hochsiedenden
Lösungsmittel in Form feiner Tröpfchen vorhanden.
Wie bereits oben erwähnt, werden bevorzugt im wesentlichen wasserunlösliche Hydrophobierungsmittel verwendet, insbesondere
solche, die ein relativ hohes Molekulargewicht von 500 10 000 besitzen.
Die Konzentration der Hydrophobierungsmittel in der Schicht
kann innerhall; weiter Grenzen schwanken. Als ausreichend haben sich im allgemeinen Konzentrationen von 5-25 Gew.$, bezogen
auf das gesamte Bindemittel, erwiesen.
Für die Hydrophobierung reichen Temperaturen zwischen 100 und 250° aus. Das erfindungsgemässe Verfahren wird bevorzugt bei
Temperaturen zwischen 150 - 200° ausgeführt. Die erforderliche
Erwärmungsdauer richtet sich nach dem gewünschten Grad der Hydrophobierung bzw. der Wasserundurchlässigkeit der anzuwen- ;
denden Temperatur usw. Im allgemeinen reichen Zeiten zwischen 1 und etwa 10 Minuten aus.
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Die Herstellung des photograpnisehen Bildes erfolgt in der in
der deutschen Patentschrift (P 15 97 512.9) beschriebenen
Weise.
Dabei geht man von lichtempfindlichen Silbersalzschichten,
insbesondere Silberhalogeriidemulsionsschichten aus. Es sind
sowohl Silberchlorid- als auch oilberbromidemulsionen oder Gemische davon, die gegebenenfalls Silberjodid bis zu etwa
10 Mol 1Jo enthalten können, geeignet,Die Emulsionen können
das Silberhalogenid in feinkörniger oder grobkörniger Form wie z.B. im Falle von iimmoniakemulsionen enthalten. Als Bindemittel
sind z.B. Gelatine oder andere synthetische oaer natürliche
Filmbildner bzw. Gemische derselben brauchbar. Die Materialien mit solchen Emulsionsschichten werden in üblicher
Weii:e bildmässig belichtet, entwickelt und fixiert.
Die so erhaltenen Jilberbilder werden mit einer Verbindung behandelt,
die am öilberbild unter Bildung gasförmiger Produkte
zersetzt wird. Bevorzug* geeignet ist '.Vas-serstoffFeroxid
(H2O2).
Die Behandlung mit der gasbluyhenbildenden Verbindung, insbesondere
mit Wasserstoffperoxid kann in der verschiedensten Weise erfolgen, jian kann z.B. die das entwickelte Jilberbild
entnaltende Schicht mit einer /Vasserstcffperoxid enthaltenden
neuen Schicht überziehen, z.B. mit einer Lösung von Polyvinylchlorid
in Butanon-(2), die Wasserstoffperoxid enthält. Nach dem Beschichten wird getrocknet und durch Erwärmen die Bläschen
erzeugt. Die' entwickelte photofraphische Schicht kann ferner mit einer Waseerstoffperoxidlcsung, z.B. einer alkoholischen
Lösung, behandelt werden.
Am günstigsten ist die Behandlung der photographischen Schicht mit dampfförmigem Wasserstoffperoxid. Nach einer Zeit von etwa
30 Sekunden mit einem gesättigten Wasserstoffperoxiddampf
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hat die Schicht genügend Wasserstoffperoxid aufgenommen. Selbstverständlich
hängt die Einwirkungszeit von der Einwirkungstemperatur
und der Konzentration des Wasserstoffperoxiddampfes ab. Geeignet sind z.B. Temperaturen von 50 bis 90°.
Nach einer bevorzugten üusführungsform wird die entwickelte
oilberhalogenidemulsionsschicht nach der Behandlung mit dem Wasserstoffperoxiddampf für etwa 1 - 5 Sekunden einer Wasserdampf
atmosphäre von etwa 50 - 90° ausgesetzt. Dabei tritt der bei der Behandlung mit Wasserstoffperoxid allein nur relativ
langsam zu erreichende Verstärkungseffekt sehr schnell ein.
Als noch günstiger hat es sich erwiesen, die mit Wasserstoffperoxid
behandelte entwickelte photographische Schicht einer
alkalischen Waaserdampfatmosphäre auszusetzen, dabei sind
ph'-Werte zwiscnen 8 und 12 geeignet. Lies kann leicht dadurch
erreicht werden, dass dem Wasserdampf geringe Mengen Ammoniak euer Dämpfe flüchtiger Amine zugesetzt werden. Die Konzentration
der alkalisch wirkenden Zusätze ist nicht kritisch, im allgemeinen haben sich Klenge η zwischen 0, 1 - 5 Volumenprozent,
vorzugsweise etwa 0,3-1 Volumenprozent als ausreichend erwiesen.
Die Bildung der sichbaren Bläscnen erfolgt durch Ausdehnung
aer primär gebildeten gasförmigen Reaktiorosr rcdukte. Dies wird
erreicht durcn Erwärmen auf Temperaturen zwischen 60 und 100 C.
Die Bildung der Bläschen wird unterstützt durch schwaches Erweicnen
der Schicht z.B. durch Befeuchten. Dieser Effekt wird durcn aie weiter oben beschriebene Behandlung mit Wasserdampf
erreicnt. Dabei stellt sich eine besonders günstige Bläschenfortn
ein. Die Bläschen sind sehr klein und die daraus gebildeten Bilder besitzen daner eine besonders hohe Dichte.
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Auf einen Schichtträger aus Polyäthylenterephthalate wird eine Silberhalogenidemulsionsschicht aus der folgenden Giesslösung
aufgetragen:
10 ml einer üilberbromidgelatineemulsion, die
5 MoI^ Silberjodid, bezogen auf das Gesamtsilberhalogenid,
und die 6 Gew.^i Gelatine
enthält,
260 ml einer 6 #agen wässrigen Lösung einer photographisch
inerten Gelatine, 5 ml einer 7,5 Gew.^igen wässrigen Lösung von Saponin,
1, 5ml einer 30'/«igen wässrigen Formaldehydlösung und
30 ml einer wässrigen Stearyldiketendispersion (40 Gew.$ Stearyldiketen).
Die Schicht enthält 0,2 g Silber in Form von Silberhalogenid pro m .
Die getrocknete Schicht wird bildmässig belichtet. Anschliessend wird in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
Hydrochinon 3 g
p-Methylaminophenol 1 g
Natriumsulfit 13 g
Natriumcarbonat 26 g
Kaliumbromid 1g auf 1 1 Wasser
Abschliessend wird wie üblich mit einem wässrigen Natriumthiosulfatbat
fixiert und getrocknet.
Es wird ein negatives Bild der Vorlage erhalten, das jedoch nur schwach gedeckt und nach üblichen Methoden nicht kopierfähig
ist.
Nun wird wie folgt weiter verarbeitet:
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1) 30 Sekunden - Behandlung mit gesöttigtem
Wasserstoffperoxiddampf bei 70°;
2) 3 Sekunden - Aussetzen einer Wasserdampfatmosphäre von 750C.
Es tritt sofort ein ausserorder.tlich grosser Verstärkungseffekt auf. wobei zum Beispiel eine Stelle mit einer Dichte
von 0,3 des Ausgangsnegatives auf etwa 1,9 gesteigert wird.
Abschliessend wird 5 Minuten lang in einem 200° heissen Trockenschrank
erhitzt.
Das so erhaltene Bild wird in 20 warmem Wasser gebadet. Auch nach 10 Minuten langer Behandlung ist keine Veränderung der
Bilddichte feststellbar.
Bei einem Parallelversuch mit einem photographischen Material
ohne Zusatz des nydrophobierenden Kittels bei sonst gleicher Verarbeitung geht bei diesem Teet die Bilddichte bereits nach
wenigen Minuten deutlich erkennbar zurück.
4 5 ml einer 20$igen Lösung eines Polyurethanes aus einem
Polyisocyanat aus 1 Mol Trimethylolpropan und 3 Mol Toluylendiisocyanat (durchschnittliches I.iolgewicht
900), wobei die restlichen Isocyanatgruppen mit
Phenol umgesetzt sind in Methylenchlorid
werden einemulgiert in
ml einer öligen Lösung photographisch inerter Gelatine,
ml einer öligen Lösung photographisch inerter Gelatine,
zu der vorher
4 ml einer 47<>igen wässrigen Lösung von Sulfo-Bernsteinsäure-bis-(2-me
thylhexyl)-es ter
zugegeben werden.
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Zu dieser Dispersion wird eine Silberbromidgelatineemulsion der folgenden Zusammensetzung gegeben:
25 ml Silberbromidgelatineeraulsion (Silberbromidgehalt 6 Gew.^, Gelatine(.ehalt
7 Gew.£)
Zu der gesamten Mischung werden
12 ml einer 7»5$igen wässrigen 3aponinlösung und
3,0 ml einer 30#igen wässrigen Formaldehydlcsung
hinzugefügt.
Die obige Mischung wird auf einen Schichtträger aus lolyäthylenterephthalat
aufgetragen (Auftrag C,25 g Ag/m ). Es wird getrocknet und "/ie in Beispiel 1 beschrieben verarbeitet. Das
fertige Bild wird 10 Liinuten lang, auf 2000C erwärnt.
Iiach 15 Minuten langer Behandlung in einem Wasserbad (4O0C)
tritt kein merklicher Dichteverlust ein.
Die obige Erwäroiungsdauer wird erheblich abgekürzt durch die
Verwendung von Verbindungen, die die Abspaltung des Urethanes in der Wärme b· schleunigen. Es v-.rden die folgenden Verbindungen
geprüft:
I. Schiffscne Base aus a(-Ätnyl-/J-Fropylacrolein und Anilin;
II. Ν,χΝ'-di-rhenylguanidin;
III. Hexamethylentetramin
Die Versuche werden in gleicher V/eise ausgeführt wie oben
beschrieben. Der lüischunf, die das lolyurethan enthalten, werden
jedoch vor der Einemulgierung in die Silberbromidgelatineemulsion
jeweils 20 ml einer 2#igen methanolischen Lösung des
Beschleunigers zugesetzt. Die Erwärmung wird solange ausgeführt, bis die Schicht eine 15 Minuten lange Behandlung in
einem ,Wasserbad von 400C ohne Dichteverlust aushält.
Die beschleunigte Wirkung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:
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Erwärmung auf 2000C in Minuten |
|
10 1 4 7 |
|
Probe . | |
ohne Zusatz I I II III |
|
Beispiel 3ϊ |
20 ml einer Mischung aus Methylalkohol und Methylenchlorid
(1:1) in dem 1 g eines 1 olyphenylure.thanes aus 2 Mol Phenol und 1 Mol 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
werden einemulgiert in
250 ml einer 6^igen Lösung photographisch inerter Gelatine,
250 ml einer 6^igen Lösung photographisch inerter Gelatine,
zu der ,vorher
2 ml einer 4/&igen wässrigen Lösung von Sulfo-Bernsteinsäure·
bis-(2-metnylhexyl)-ester
zugegeben werden.
Zu dieser Dispersion wird eine oilberbromidgelatineemulsioa
der folgenden Zusammensetzung gegeben;
15 inl einer Jilberbromidgelatineemulsion mit 3,5 MoI^
üilberiodid (Silterhalogenidgehalt 3 Gew. fa, Gelatinegehalt
7 £)·.
Zu der gesamten !Mischung werden
6 ml einer 7,5>'=igen wässrigen Saponinlcsung und
1,7 ml einer 3O'/sigen wässrigen Poraaldeiiydlösung
1,7 ml einer 3O'/sigen wässrigen Poraaldeiiydlösung
zugefügt.
Die obige Mischung wird auf einen SoLf.chtträger aus F:*l.':.";lr ■--lenterephthalat
aufgetragen (Auftrag 0,25 ε Ag/rn"), Sa ^>L\:C
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getrocknet und wie in Beispiel 1 besenrieben verarbeitet. Das
fertige Bild wird 10 Minuten lang auf 18O0C erwärmt.
Nach 20 Minuten langer Behandlung in einem Wasserbad (20 C)
tritt kein merklicher Dichteverlust ein.
In dem Material nach Beispiel 2 wird das dort verwendete Polyurethan
ersetzt durch
45 ml einer 20^igen Lösung eines Reaktionsprodukts aus einem
Polyisoöyanat aus 1 Mol Trimethylolpropan und 3 Mol
Toluylendiisocyanat, wobei die restlichen Isocyanatgruppen mit Butanonoxim umgesetzt sind
in Methylenchlorid.
Ansonsten wird das lichtempfindliche Material in gleicher Weise hergestellt und verarbeitet. Man erhält auch hier ein gegen
Feuchtigkeit beständiges Verikularbild.
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Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern,
die aus einem Silberbild und einem dem Silberbild überlagerten Bläschenbild bestehen durch bildmässige Belichtung einer
auf einem Schichtträger befindlichen lichtempfindlichen, wasserdurchlässigen
Silbersalzemulsionsschicht, anschliessende photographische Verarbeitung und Behandlung des in der Schicht
erzeugten Silberbildes mit einer Verbindung die durch das Silberbild unter Bildung eines Bläschenbildes zersetzt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass ein photographisches Material mit einer auf einem'Schichtträger befindlichen lichtempfindlichen
^ Silbersalzemulsionsschicht verwendet wird, dass in der Emulsionsschicht
oder einer darüber angeordneten weiteren Schichc in gelöster oder fein verteilter heterogener Form eine Verbindung
enthalten ist, die bei Erwärmung auf Temperaturen zwischen 80 und 200 durch chemische Reaktion mit dem Schichtbindemittel,
die vorher wasserdurchlässige Schicht in eine hydrophobe im wesentlichen wasserundurchlässige Form überführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als
eine bei Erwärmung hydrophobierende Verbindung eine Verbindung mit verkappten Isocyanatgruppen enthalten ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
fe als hydrophobierende Verbindung ein Polyurethan aus einem aromatischen
lolyisocyanat und einer phenolischen Reaktionskomponente enthalten ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als
hydrophobierende Verbindung ein Umsetzungsprodukt aus einem aromatischen Polyisocyanat und Oximen enthalten ist. f
5. Lichtempfindliches photographisches Material mit einer
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und gegebenenfalls
weiteren Schichten, dadurch gekennzeichnet, dass
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in einer der Schichten in jelöster oder lein verteilter heterogener
Form eine Verbindung enthalten ist, die bei erwärmung auf Temperaturen zwischen 80 und 200° durch chemische Reaktion
mit dem Schichtbindemittel, die vorher wasserdurchlässige
Schicht in eine hydrophobe im wesentlichen wasserundurchlässige Form "überführt.
6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als eine bei Erwärmung hydrophobierende Verbindung eine Verbindung
mit verkappten Isocyanatgruppen enthalten ist.
7. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
als hydrophobierende Verbindung ein rolyurethan aus einem aromatischen
Polyisocyanat und einer phenolischen Heu'ivtionsknmponente
enthalten ist.
8. Material nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, dass als
hydrophobierende Verbindung ein Umsetzunt*sprodukt aus einem
aromatischen Folyieocyanat und Oximen enthalten ist.
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CN113522048B (zh) * | 2021-07-13 | 2022-07-01 | 陕西科技大学 | 一种基于肟氨酯键的油水分离膜、制备方法及其应用 |
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Also Published As
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