DE1179109B - Lichtempfindliches photographisches Material oder photographische Filterschicht mit min-destens einer gelatinehaltigen Schicht - Google Patents
Lichtempfindliches photographisches Material oder photographische Filterschicht mit min-destens einer gelatinehaltigen SchichtInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: G 03 c
Deutsche Kl.: 57 b-8/02
Nummer: 1179109
Aktenzeichen: A 42880IX a / 57 b
Anmeldetag: 13. April 1963
Auslegetag: 1. Oktober 1964
Die Erfindung betrifft photographische Gelatineschichten für photographische Materialien, deren
mechanische Eigenschaften durch Zusatz hochmolekularer Polyätherpolyurethane Verbessertwerden sollen.
In der Photographic wird als hydrophiles Schichtkolloid für lichtempfindliche Halogensilberemulsionen
und andere Hilfsschichten hauptsächlich Gelatine verwendet. Die physikalischen Eigenschaften einer
Gelatineschicht, z. B. Brüchigkeit, Elastizität und Kältefestigkeit, sind weitgehend von der Raumfeuchtigkeit
abhängig. Bei stärkerer Austrocknung werden große Zugkräfte wirksam, die zur Verformung
der Unterlage führen können. Gelatinehaltige, photographische Emulsionen, die auf Triacetylcellulosefilme
gegossen wurden, brechen bei hohen Trockenheiten und bei plötzlicher Biegebeanspruchung. Der Bruch
setzt sich durch die Präparation hindurch fort und führt oft zu einem Bruch der Unterlage. Es hat deshalb
nicht an Versuchen gefehlt, durch einen Gelatineweichmacher die mechanischen Eigenschaften solcher
Schichten auch bei hoher Trockenheit zu verbessern. Grundsätzlich gibt es hier verschiedene Möglichkeiten:
a) Stoffe, die den Wasserhaushalt der Gelatine beeinflussen. Hier sind besonders Di- und Polyalkohole,
wie Glykol, Glycerin, Mannit, Dulcit u. a., sowie Derivate niederer Polyäthylenglykole
zu nennen. Es sind oft hygroskopische Stoffe, die bei hohen Feuchtigkeiten nicht mehr griffeste
Schichten liefern und bei niedrigen Feuchtigkeiten der Gelatine auch die Restfeuchtigkeit entziehen,
wodurch die Schichten in diesem Bereich noch brüchiger werden. Sie haben weiterhin den
Nachteil, daß niedermolekulare Anteile bei der Verarbeitung aus der Schicht auswässern, so daß
die eventuell vorhandene Weichmacherwirksamkeit nach der Verarbeitung verlorengeht. Ein
ähnliches Verhalten zeigen die Derivate der Polyäthylenglykole, z. B. Ester, Äther, Kondensationsprodukte
aus zweibasischen Carbonsäuren und Polyalkylenoxyden und Phosphorsäureester
von oligomeren Äthylenoxydderivaten. Polyalkohole mit hohem Molekulargewicht, wie
Polyvinylalkohol, sind mit der Gelatine in höheren Konzentrationen nicht verträglich und sind auch
nicht als Weichmacher wirksam.
b) Eine weitere Verbindungsklasse, die als Weichmacher für Gelatine bekannt wurde, sind verschiedenartig
substituierte Amide, ζ. Β. Monoamide von Dicarbonsäuren, Fettsäureamide oder
cyclische Amide, wie Caprolactam und dessen Acylierungsprodukte. Auch diese Produkte sind
Lichtempfindliches photographisches Material
oder photographische Filterschicht mit mindestens einer gelatinehaltigen Schicht
oder photographische Filterschicht mit mindestens einer gelatinehaltigen Schicht
Anmelder:
Agfa Aktiengesellschaft,
Leverkusen, Kaiser-Wilhelm-Allee 24
Als Erfinder benannt:
Dr. Dieter Dieterich,
Dr. Dr. h. c. Dr. e. h. Dr. h. c. Dr. e. h. Otto Bayer, Leverkusen,
Dr. Wolfgang Himmelmann, Köln-Stammheim,
Dr. Hans Ulrich, Leverkusen
niedermolekular und wässern bei der Verarbeitung im allgemeinen aus.
c) Außer den obengenannten Verbindungen, die sich mit der Gelatine homogen mischen, sind als
Weichmacher eine große Reihe von Mischpolymerisatdispersionen bekanntgeworden. Sie werden
in Form feinster Tröpfchen in der Gelatine angewendet und verleihen der Schicht auf Grund
der durch das Mischungsverhältnis der Monomeren einstellbaren Plastizität bzw. Elastizität
eine gewisse Geschmeidigkeit. Es sind Mischpolymerisate aus Acrylbutylester, Acrylnitril,
Acrylamid und anderen polymerisierbaren Monomeren bekanntgeworden. Bei Colorschichten
nachteilig ist die optische Trübheit der Schichten im Naßzustand, die sich wegen der Brechungsindexänderung
der Gelatine bei der Quellung nicht beseitigen läßt.
Es wurde nun gefunden, daß als Zusatz für gelatinehaltige
photographische Schichten mit Vorteil hochmolekulare Polyätherurethane verwendet werden
können, die durch Umsetzung von Polyalkylenglykoläthern, Polyisocyanaten, gegebenenfalls zusammen
mit Kettenverlängerungsmitteln mit reaktionsfähigen Η-Atomen, wie insbesondere Diolen, Diaminen und
Aminoalkoholen, erhalten werden, wobei mindestens eine der Komponenten' mindestens ein tertiäres
Stickstoffatom enthält, das durch die Einwirkung von Alkylierungsmitteln oder organischen oder anorganischen
Säuren in ein vierbindiges Ammoniumstickstoffatom überführt worden ist. In den langen
Ketten befinden sich im Abstand von mindestens 1000
409 689/280
3 4
(vorzugsweise 2000 bis 10000) Molgewichtseinheiten VI. Säuren
jeweils 1 bis 4 (vorzugsweise 1 bis 2) vierbindige Zum Bd id FluorwasserstorTsäure, Salzsäure,
Ammoniumstickstoffatome. Die Verbindungen werden Bromwasserstoffsäure, Salpetersäure, Perchlor-
hergestellt durch Umsetzung von Polyatherglykolen, säu Fluoroborsäurei Sulfonsäuren, Essigsäure,
Dnsocyanatenund gegebenenfallsKettenverlangerungs- 5 Qlykolsäure, Acrylsäure, Milchsäure, Salicylsäure,
mitteln, wobei die Menge des Polyisocyanate so Benzoesäure, Chloressigsäure, Amidosulfonsäure,
gewählt wird, daß alle OH- und NHrGruppen- Hydroxylaminmonosulfonsäure, Ameisensäure,
verbraucht werden. Die entstehende, überwiegend Glutarsäure, Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Fumar-
lineare, hochmolekulare Polyurethane enthaltende säure5 Sulfanilsäure, Pyridincarbonsäure.
Masse wird dann m einem organischen Losungsmittel io
gelöst und der vorhandene tertiäre Stickstoff ganz Die Verbindungen sind mit Gelatine in Lösung und
oder teilweise mit Alkylierungsmitteln und/oder im trockenen Zustand unbegrenzt mischbar. Die
Säuren in Ammoniumsalze übergeführt. Nach Zugabe erhaltenen Schichten sind auch im nassen Zustand
von Wasser wird das organische Lösungsmittel ab- völlig klar, da die erfindungsgemäß zu verwendenden
destilliert. 15 Verbindungen in geringem Maße mitquellen und
Als Ausgangskomponenten für das Polymere sind damit ihren Brechungsindex, ähnlich wie die Gelatine,
beispielsweise die folgenden Verbindungen geeignet: mit zunehmender Feuchtigkeit verändern. Die Ver-
bindungen sind infolge ihres hohen Molgewichtes
I. Polyatherglykole diffusionsfest eingelagert und schwimmen während
Polymerisationsprodukte des Tetrahydrofurans, 20 der Verarbeitung nicht aus den Schichten aus. Gegen-Propylen-
und Äthylenoxyds sowie deren Misch- über hydrolytischen Agenzien sind sie stabil. Sie sind
polymerisate. Ferner einheitliche oder gemischte photographisch indifferent und geben im Gegensatz
Polyäther, welche z. B. durch Kondensation von zu den niedermolekularen Äthylenoxydderivaten keine
etwa Hexandiol, Methylhexandiol, Heptandiol erhöhten Schleierwerte. Sie sind verträglich mit silber-
oder Octandiol, gegebenenfalls unter Zusatz von 25 halogenidhaltigen, sensibilisatoren- und farbkompo-10
bis 30% an niedrigeren Glykolen, erhalten nentenhaltigen Emulsionen. Die Viskosität der Gewerden. Weiter kommen äthoxylierte und pro- latinefarbkomponentenlösung wird durch Zusatz der
poxylierte (oder mischalkoxylierte) Glykole in Verbindungen verringert, was sich bekanntlich als
Frage. Als Polyätherkomponenten mit vier- großer Vorteil beim Vergießen der Lösungen erweist,
bindigem Stickstoff seien alkoxylierte, insbe- 30 Man kann so mit höheren Gießgeschwindigkeiten
sondere propoxylierte Glykole mit tertiären arbeiten.
Aminogruppen, wie z. B. propoxyliertes Methyl- Auch nach Angleichung der Kolloidschichten an
diäthanolamin bzw. alkoxylierte primäre Amine, geringe relative Luftfeuchtigkeiten bleibt die weichz.
B. alkoxyliertes n-Butylamin, Anilin, Toluidin, machende Wirkung der erfindungsgemäß zu ver-Piperazin
beispielhaft genannt. 35 wendenden Verbindungen erhalten. Da die mit
Das Molgewicht der Polyäther soll ungefähr Änderung der Luftfeuchtigkeit auftretenden Zug-800
bis 10000 betragen. kräfte der Schichten durch Zusatz der Substanzen
wesentlich herabgesetzt werden, erhält man eine ver-
IJ. Diisocyanate besserte Planlage bei photographischen Filmen und
Insbesondere Hexamethylendiisocyanat, Phenylen- 40 Papieren. Da die Verbindungen selbst nur wenig
1,3-diisocyanat, Phenylen-1,4-diisocyanat, ToIu- quellen, tragen sie zur Quellung der Gesamtschicht
ylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, praktisch nicht bei, wodurch die Quellungsfaktoren,
4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat, 4,4'-Diben- d. h. das Verhältnis Dicke der gequollenen Schicht
zyldiisocyanat. zur Dicke der trockenen Schicht, gering sind.
„T „ , . , , . „ , . 45 Dadurch wird die Maßhaltigkeit der Filme ver-
III. Kettenverlängerungsmittel mit reaktionsfähigen bessert
Η-Atomen Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbin-
Zum Beispiel, Glykol, Diäthylenglykol, Oligo- düngen werden in wäßriger oder wäßrig-organischer
äthylenglykole, Butandiol, Hexandiol, Neopentyl- Lösung oder in wäßriger Dispersion den Emulsionen
glykol, Trimethylolpropan, Äthanolamin, Äthylen- 50 oder Gießlösungen z. B. für photographische Hilf s-
diamin, Tetramethylendiamin, Hexamethylen- schichten und Filterschichten zugesetzt. Die an-
diamin. gewendete Konzentration beträgt 5 bis 200%.
„,. T, , . , ,. . . , „, vorzugsweise 10 bis 30%, bezogen auf das Trocken-
IV. Kettenverlängerungsrmttel, die tertiären Stickstoff gewicht der Gelatine. Die üblichen Gießrezepte
enthalten 55 können unverändert übernommen werden. Auch
Anlagerungsprodukte von 2 Mol Äthylenoxyd die zur Härtung notwendige Menge an Härtungsoder Propylenoxyd an Monoalkylamine, z. B. mittel braucht nicht verändert zu werden. Die Ver-Methyldiäthanolamin,
Butyldiäthanolamin, Oleyl- bindungen sind ferner sowohl mit wasserlöslichen
diäthanolamin, Dioxäthylanilin, Dioxäthyltolu- wie mit in Wasser dispergierten hydrophoben Farbidin,
Dioxäthylpiperazin, Dioxyäthyl-cyclohexyl- 60 kupplern in Gelatinelösung verträglich und stören
amin, Diisopropanolmethylamin, Bis-aminopro- die Farbkupplung im farbenphotographischen Prozeß
pyl-methylamin. nicht.
. ' Die Verbindungen können in allen photographischen
V. Alkyherungsmittel Schichten verwendet werden: z. B. in gelatinehaltigen
Zum Beispiel Methylchlorid, Methylbromid, 65 Trenn- und Zwischenschichten bei Mehrschichten-
Dimethylsulfat, Diäthylsulfat, Benzylchlorid, güssen und in Schutz-, Filter- und Rückschichten.
Äthylenbromhydrin, p-Toluolsulfosäuremethyl- Geeignete Verbindungen sind beispielsweise die folgen-
ester, Propansulton, Butansulton. den Umsetzungsprodukte:
Verbindung I
Polyadditionsprodukt aus 1 leg Polypropylenglykol,
353 g Toluylen-2,4-diisocyanat, 180 g N-Methyldiäthanolamin und 45,5 g Ameisensäure.
Verbindung II
Polyadditionsprodukt aus 1 kg Polypropylenglykol, 353 g Toluylen-2,4-diisocyanat, 180 g
N-Methyldiäthanolamin und 98,0 g Essigsäure.
Verbindung III
Polyadditionsprodukt aus 1 kg Polypropylenglykol, 342 g Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
135 g N-Butyldiäthanolamin und 99,0 g Dimethylsulfat.
Verbindung IV
Polyadditionsprodukt aus 1 kg Polypropylenglykol, 353 g Toluylen-2,4-diisocyanat, 180 g
N-Methyldiäthanolamin und 1,21 n-HCl.
Verbindung V
Polyadditionsprodukt aus 1 kg Polypropylenglykol, 381 g Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
120 g N-Methyldiäthanolamin und 120 g Dimethylsulfat.
Verbindung VI
Polyadditionsprodukt aus 1 kg Polypropylenglykol, 532 g Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
300 g N-Methyldiäthanolamin und 1,21 CH3Cl.
Verbindung VII
Polyadditionsprodukt aus 1 kg Polypropylenglykol, 381 g Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
120 g N-Methyldiäthanolamin und 150 ml CH3Cl.
Verbindung VIII
1 kg polyäthoxyliertes Polypropylenglykol vom Molgewicht 2400, erhalten durch Umsetzung eines
Polypropylenglykols vom Molgewicht 2000 mit 8 Mol Äthylenoxyd, 200 g Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
und 40 g N-Methyldiäthanolamin und 150 ml n-HCl.
Verbindungen mit ähnlicher Wirksamkeit werden erhalten, wenn die bei der Herstellung der obigen
Verbindungen verwendeten Polypropylenglykoläther durch entsprechende Mengen von Polyäthylenglykoläthern
oder Polytetrahydrofuran ersetzt werden.
Die obigen Verbindungen können gemäß folgender
allgemeiner Vorschrift hergestellt werden:
kg Polypropylenglykol vom Molgewicht 2000 wird bei 1200C 20 Minuten im Vakuum entwässert
und anschließend mit dem Diisocyanat zur Umsetzung gebracht. Nach Abkühlen der Masse auf 400C wird
das Kettenverlängerungsmittel in einem Guß eingerührt und die rasch hochviskos werdende Schmelze
einige Stunden bei 60 bis 1000C nachgeheizt. Die
erhaltene Polyurethanmasse (Defohärte 200 bis 4000 bei 200C) wird in Aceton gelöst und die etwa 33%ige
acetonische Lösung bei 20 bis 8O0C quaterniert bzw.
ins Salz übergeführt. Danach wird Wasser zugegeben und das Aceton im Vakuum abgezogen.
Die bei den einzelnen Verbindungen gewählten Mengenverhältnisse und Bedingungen können folgender
Tabelle entnommen werden:
30 | Reaktionszeit | 20° | C | Wasser | pH- | Endgehalt | |
Ver | 30 | und Temperatur | 20° | C | menge | Wert | der |
bindung | 60 | 55° | C | wäßrigen | |||
30 | Minuten | 20° | C | 5,31 | 6 | Lösung | |
I | 30 | Minuten | 50° | C | 11,41 | 5 | 24°/o |
II | 4 | Minuten | 80° | C | 9,01 | 4,5 | 12% |
III | 4 | Minuten | 80° | C | 3,31 | 5 | 32°/o |
IV | 30 | Minuten | 20° | C | 3,41 | 5 | 27% |
V | Stunden | 7,51 | 7 | 33% | |||
VI | Stunden | 4,51 | 6 | 20% | |||
VII | Stunden | 2,31 | 5 | 25% | |||
VIII | 26% | ||||||
Zu getrennten Teilen einer Mischung von 11 einer photographischen Emulsion, die 35 g Silberhalogenid
und 80 g Gelatine enthält, werden, bezogen auf Gelatine, jeweils 30% der Verbindungen I bis VI und VIII
unter starkem Rühren zugesetzt. Anschließend wird als Farbkomponente 20 g l-Hydroxy-4-sulfo-2-naphthoesäureheptadecylamid
zugegeben. Die Gemische werden auf einem Schichtträger aus Cellulosetriacetat, der mit einer Gelatinepräparation versehen ist, gegossen
und die erhaltene Schicht bei Raumtemperatur getrocknet. Die Dicke der Schichten sind auf 18 μ
eingestellt. Aus den Filmbahnen werden 1,5 cm breite, 30 cm lange Versuchsstreifen ausgestanzt und diese
Streifen nach der Colorverarbeitung für Negativ-Kinefilm gemäß Final FIAT REPORT, 943, S. 85,
48 Stunden jeweils an ein Klima von 35% relative Luftfeuchtigkeit bzw. 50% relative Luftfeuchtigkeit
bei 22° C angeglichen. Die Brüchigkeit der Filmstreifen wird mit Hilfe einer Prüfmethode bestimmt, die im
folgenden beschrieben wird.
Die Prüfung erfolgt ebenfalls bei den angegebenen Klimabedingungen.
Die Filmstreifen werden dabei mit der Schichtseite nach außen über zwei kugelgelagerte Umlenkrollen
(Rollendurchmesser 5 mm) gezogen, die den Film im Abstand von 1,5 cm zweimal im rechten Winkel
abbiegen. Der Film wird durch ein Gewicht von 1 kg gespannt und durch eine Exenteranordnung periodisch
über die beiden Umlenkrollen gezogen. Bei jedem Hub wird der Film mechanisch stark beansprucht und
reißt nach einer bestimmten Anzahl von Hüben. Letztere wird automatisch ermittelt und ergibt einen
Wert für die mechanische Qualität eines Films, je höher der erreichte Wert, um so größer die mechanische
Qualität des Films. Die aufgeführten Werte sind Durchschnittswerte von vier Messungen. Bei Erreichung
des Wertes 1500 wurde die Messung unterbrochen. Nur Filme mit ausgezeichneter Qualität zeigen
diesen Wert. Außerdem geht die Brüchigkeit der Unterlage bei Werten oberhalb von 1500 zu stark mit in die
Messung ein.
Ergebnis
60 | 0% | Anzahl der | Hübe bei | 210 | |
Zusatz | 30% Verbindung I | 35% | 50% | 1500 | |
30% Verbindung II | relativer Luftfeuchtigkeit | 800 | |||
65 30% Verbindung III | 9 | 410 | |||
30% Verbindung IV | 370 | 1500 | |||
30% Verbindung VI | 530 | 1500 | |||
30% Verbindung Vin | 150 | 1380 | |||
480 | |||||
1273 | |||||
780 |
Aus den Werten geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen die Brüchigkeit bei 35%
relativer Luftfeuchtigkeit wesentlich verringern. Bei 50 % relativer Luftfeuchtigkeit erhält man Filmproben
mit hervorragender mechanischer Qualität.
Die Schichten sind völlig klar und werden beim Eintauchen in Wasser nicht opak. Die Schichten
zeigen keine ölige Abscheidung auf der Oberfläche. Die Rollneigung wird wesentlich verringert. Die
entwickelten Streifen zeigen keinerlei photographische Nachteile. Es kann kein Schleier festgestellt werden.
Zu einer Lösung einer photographischen Gelatine in Wasser, die außerdem 0,5% eines Filterfarbstoffes
»TARTRAZIN« und 0,3 % Formalin enthält, werden jeweils 50, 100 und 150% Verbindung V zugesetzt
(Zusatz bezogen auf das Trockengewicht der Gelatine). Die Gießlösung wird auf eine nivellierte temperierte
unpräparierte Glasplatte gegossen und getrocknet. Auf diese Weise werden etwa 20 μ dicke Filterfolien
hergestellt. Die Folien werden anschließend bei 6O0C
12 Stunden im Trockenschrank ausgetrocknet. Während eine Filterfolie ohne den Zusatz bei scharfem
Knicken sofort zersplittert, sind die Folien mit dem Zusatz elastisch und weich. Die Brüchigkeit ist außerordentlich
stark verringert. Die Farbe des Filterfarbstoffes ändert sich nicht. Das Tartrazin ist überdies
in der Gelatine fest eingelagert und wässert nicht aus.
Zu je 11 einer 8%igen Gelatine, die 0,5% Tartrazin
enthält, gibt man
1. 6 cm3 Formalinlösung (3%ig) (Typ),
2. 400 cm3 Verbindung VII (10%ig),
6 cm3 Formalin (3%ig),
3. 800 cm3 Verbindung VII (10%ig),
6 cm3 Formalin (3%ig).
Die Lösungen werden auf einen mit einer GeIatinepräparation
versehenen Cellulosetriacetatfilm gegossen. Die Schichtdicke der Rücksehicht liegt bei
12 μ. Die Bestimmung der Quellung erfolgt nach 10 Minuten langem Baden in destilliertem Wasser bei
22°C. In der Tabelle wird der Quotient Schichtdicke nach Quellung/Schichtdicke der trockenen Schicht
angegeben, der als Quellfaktor bezeichnet werden soll. Der Quellfaktor, der direkt nach der Trocknung des
Films bestimmt wurde, wird mit ö-^Msch und der
nach 60 Stunden Lagerung bei 50Q C bestimmte mit
QFa\t bezeichnet.
35
1. Typ
2. Mischungsverhältnis
Gelatine zu Verbindung VII
wie 2:1
Gelatine zu Verbindung VII
wie 2:1
3. Mischungsverhältnis
Gelatine zu Verbindung VII
wie 1:1
Gelatine zu Verbindung VII
wie 1:1
Qifrisch
4,2
3,1
2,5
3,0
2,0
1,8
55
60
Aus den Werten ist ersichtlich, daß durch Zusatz der Verbindung VII die Quellung einer Rücksehicht
verringert wird.
21 einer photographischen Halogensilberemulsion die 60 g Halogensilber und 160 g Gelatine enthält,
werden halbiert. Zur einen Hälfte werden 400 cm3 °/oige Gelatine und 6 cm3 Formalin (3%ig) und zur
anderen Hälfte 400 cm3 Verbindung VII (10%ig) und cm3 Formalin (3°/oig) zugesetzt.
Zu beiden Proben wurden in bezug auf den Gelatinegehalt gleiche Mengen an Formalin zugegeben.
Mit den Lösungen wurden etwa 10 μ dicke Schichten auf einen präparierten Triacetylcellulosefilm hergestellt.
Die Quellfaktoren der Schichten wurden wie im Beispiel 3 bestimmt.
Ergebnis
1. Typ...
2. 50% Zusatz von Verbindung VII
Qfixisch
6,4
3,7
Wie die Tabelle zeigt, wird die Schichtquellung bei Zusatz der Verbindung VII erheblich verringert. Die
photographischen Eigenschaften sind gleich. Es konnte weder ein Schleier noch ein Empfindlichkeitsrückgang
festgestellt werden.
Claims (6)
1. Lichtempfindliches photographisches Material oder photographische Filterschicht mit mindestens
einer gelatinehaltigen Schicht, gekennzeichnet durch einen Gehalt an hochmolekularen
Umsetzungsprodukten von Polyalkylenglykoläthern mit Polyisocyanaten, gegebenenfalls zusammen
mit Kettenverlängerungsmitteln mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, wie Diolen,
Diaminen und Aminoalkoholen, wobei mindestens eine der Komponenten mindestens ein tertiäres
Stickstoffatom enthält, das durch Einwirkung von Alkylierungsmitteln oder organischen oder anorganischen
Säuren in ein vierbindiges Ammoniumstickstoffatom übergeführt worden ist.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das angegebene polymere Umsetzungsprodukt
als Polyalkylenglykolätherkomponente Propylenglykoläther enthält.
3. Material nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das angegebene polymere
Umsetzungsprodukt in einer Halogensilbergelatineemulsionsschicht enthalten ist.
4. Material nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Umsetzungsprodukt in einer farbkomponentenhaltigen Gelatineschicht
vorhanden ist.
5. Material nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Umsetzungsprodukt in einer photographischen Hilfsschicht
enthalten ist.
6. Material nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Umsetzungsprodukt
als Polyalkylenglykolätherkomponente ein Polyäthylenglykoläther enthaltendes Produkt
enthält.
409 689/280 9.64 © Bundesdruckerei Berlin
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