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Diese
Erfindung betrifft einen Carbodiimid-Vernetzer, vorzugsweise einen
mit guter Löslichkeit
oder Dispergierbarkeit in Wasser, seine Herstellung und ein Beschichtungsmaterial,
das den Vernetzer umfasst. Genauer gesagt betrifft die Erfindung
einen Carbodiimid-Vernetzer, der zum Vernetzen von Harzen mit hohem Molekulargewicht,
die eine Gruppe aufweisen, die zur Umsetzung mit der Carbodiimidgruppe
fähig ist,
wie beispielsweise eine Carboxygruppe, eine Aminogruppe oder eine
alkoholische Hydroxygruppe, wie beispielsweise von Polyesterharzen,
Acrylharzen, Polyvinylalkoholharzen und dergleichen, geeignet ist,
sowie ein Verfahren zur Herstellung des Mittels. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Beschichtungsmaterial, das den Carbodiimid-Vernetzer
umfasst. Bevorzugte Ausführungsformen
können
Beschichtungsfilme mit guter Wasser-, Chemikalien- und Verschleißbeständigkeit
bilden und in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise als Druckfarbe,
Beschichtungen, Dichtungsmittel, Klebemittel, Lederbeschichtungen,
Bindemittel für
Vliesstoffe und dergleichen, verwendet werden.
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Die
Bedeutung von Filmbildungsverfahren ist in der Beschichtungsindustrie
allgemein anerkannt. Besonders bei Filmbildungsverfahren besteht
die übliche
Praxis darin, Vernetzer zu filmbildenden Beschichtungszusammensetzungen
zuzusetzen, um dem resultierenden Film wichtige charakteristische
Eigenschaften, wie beispielsweise Härte und Lösungsmittel-, Wasser- und Verschleißbeständigkeit,
zu verleihen.
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In
diesem Fall umfassen herkömmliche
Vernetzer Aziridinverbindungen, Epoxyverbindungen, blockierte Isocyanatverbindungen
und Oxazolinverbindungen. Diese Vernetzer, die bi- oder polyfunktionelle Gruppen
aufweisen, werden mit organischen Verbindungen (typischerweise Harzen
mit hohem Molekulargewicht) vermischt, die eine funktionelle Gruppe
aufweisen, die zur Umsetzung mit der funktionellen Gruppe fähig ist,
wie beispielsweise eine Carboxygruppe, eine Aminogruppe oder eine
alkoholische Hydroxygruppe, bevor der Film gebildet wird. Das resultierende
Gemisch wird auf ein Substrat aufgetragen und bei einer vorgegebenen
Temperatur gehärtet, um
einen Film zu bilden. Auf diese Weise kann der Vernetzer dem Film
gute charakteristische Eigenschaften, wie beispielsweise Härte und
Lösungsmittel-,
Wasser- und Verschleißbeständigkeit, verleihen.
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Die
Oxazolinverbindung und die blockierte Isocyanatverbindung weisen
jedoch eine Härtungstemperatur
auf, die bei hohen Werten wie 80 bis 180 °C liegt, wodurch das Problem
auftritt, dass sie nicht für
ein Substrat mit geringer Hitzebeständigkeit verwendet werden können und
dass teure Ausrüstung
erforderlich ist. Vor allem die blockierte Isocyanatverbindung kann
sich nachteilig auf die Umwelt und Arbeiter auswirken, da ein Blockiermittel,
das zum Blockieren der Isocyanatgruppe verwendet wird, so flüchtig ist,
dass es beim Härten
verdampft.
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Die
Aziridinverbindung und die Epoxyverbindung bringen den Nachteil
mit sich, dass die Lagerstabilität
dieser Verbindungen so gering ist, dass die Verbindung bei Lagerung
unter Bedingungen mit hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit polymerisiert
und in eine gehärtete
Substanz übergeführt wird
und dass sie sehr starke Toxizität
aufweist. Somit muss bei der Handhabung dieser Verbindungen sehr
vorsichtig vorgegangen werden.
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In
den letzten Jahren wurden verschiedene Arten von Carbodiimidverbindungen
entwickelt, und Aufmerksamkeit wurde vor allem ihren guten Eigenschaften
bei der Verwendung als Vernetzer geschenkt. Derzeit weisen im Handel
erhältliche
Carbodiimidverbindungen geringe Mischbarkeit mit zu vernetzenden
Harzen auf. Vor allem weisen die Verbindungen keine zufrieden stellende
Reaktivität
bei niedrigen Temperaturen auf, wodurch das Problem auftritt, dass
einem vernetzten Harz nicht die gewünschten physikalischen Eigenschaften verliehen
werden. Die EP-A-0.686.626 offenbart einen Vernetzer für hydrophile
Harze, der ein Kondensat eines Diisocyanats ist, das an endständigen Isocyanatgruppen
mit einer hydrophilen Gruppe blockiert ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
wäre vorteilhaft,
einen Carbodiimid-Vernetzer mit guter Mischbarkeit und Reaktivität mit zu
vernetzenden Harzen bereitzustellen, der zur Bildung eines Films
mit guter Wasser-, Chemikalien- und Verschleißbeständigkeit fähig ist.
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Es
wäre vorteilhaft,
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Vernetzers sowie ein
Beschichtungsmaterial, das mit dem Vernetzer formuliert wird, bereitzustellen.
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Die
Erfinder haben umfassende Untersuchungen an Vernetzern durchgeführt und
einen Carbodiimid-Vernetzer gefunden, der als Hauptkomponente eine
Carbodiimidverbindung umfasst, die durch Umsetzung unter CO2-Abspaltung von (A) einem Isocyanat mit
zumindest zwei an den Kohlenstoff der Methylengruppe gebundenen
Isocyanatgruppen pro Molekül,
(B) einem anderen alizyklischen oder aliphatischen Diisocyanat als
(A) und vorzugsweise (C) einer monofunktionellen wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren organischen Verbindung in Gegenwart eines
Katalysators für
die Carbodiimidierung hergestellt wird und worin endständige Isocyanatgruppen
des resultierenden Kondensationsreaktionsprodukts nach CO2-Abspaltung der Komponenten (A) und (B)
mit einer hydrophilen Gruppe blockiert sind. Bevorzugte Ausführungsformen
weisen gute Wasserlöslichkeit
und -dispergierbarkeit sowie hohe Reaktivität und gute Mischbarkeit mit
zu vernetzenden Harzen auf. Außerdem
können
die Probleme, die bei einer von der Isocyanatverbindung (A) alleine
stammenden Carbodiimidverbindung auftreten, nämlich dass die Reaktivität äußerst stark
wird, sodass keine zufrieden stellende Topfzeit, die zur Filmbildung
erforderlich ist, erreicht werden kann, und auch bei einer Carbodiimidverbindung
auftreten, die von der Diisocyanatverbindung (B) alleine stammt,
nämlich
dass die Reaktivität und
Mischbarkeit mit zu vernetzenden Polymerharzen gering sind und nur
geringe Vernetzungswirkung vorhanden ist, wirksam gelöst oder
verringert werden.
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Genauer
gesagt wurde herausgefunden, dass ein Vernetzer, der als Hauptkomponente
eine Carbodiimidverbindung umfasst, die von (A) einem oder mehreren
Iso cyanaten mit zumindest zwei an den Kohlenstoff von Methylengruppen
gebundenen Isocyanatgruppen pro Molekül, vorzugsweise bifunktionellen
Isocyanaten, wie z.B. Hexamethylendiisocyanat (HDI), hydriertes
Xylylendiisocyanat (H6XDI), Xylylendiisocyanat
(XDI), 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat (TMXDI), 1,12-Diisocyanatdodecan
(DDI), Norbornandiisocyanat (NBDI) und 2,4-Bis(8-isocyanatoctyl)-1,3-dioctylcyclobutan
(OCDI), und (B) einem oder mehreren anderen alizyklischen oder aliphatischen
Diisocyanaten als unter (A) definiert, wie z.B. 4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat
(HMDI), Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI) und Isophorondiisocyanat
(IPDI), stammt und an endständigen
Isocyanatgruppen davon mit (C) einer monofunktionellen wasserlöslichen
oder -dispergierbaren organischen Verbindung blockiert ist, aufgrund
seiner guten Wasserlöslichkeit
oder -dispergierbarkeit sowie guten Mischbarkeit mit zu vernetzenden
Harzen mit einer Gruppe, die zu einer Umsetzung mit der Carbodiimidgruppe
fähig ist,
wie beispielsweise einer Carboxygruppe, einer Aminogruppe oder einer
alkoholischen Hydroxygruppe, geeignet ist. Die Reaktion schreitet
bei niedrigen Temperaturen gut voran, und das Mittel kann dem resultierenden
vernetzten Harz gute physikalische Eigenschaften verleihen. Außerdem weist
solch ein Mittel zufrieden stellend lange Topfzeit auf.
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Außerdem wurde
herausgefunden, dass zum Vernetzen eines Polyvinylalkohol- (PVA-) Harzes solch ein
Vernetzer hervorragend geeignet ist, der als Hauptkomponente eine
wasserlösliche
oder -dispergierbare Carbodiimidverbindung mit zumindest einer -NCN--Gruppe
umfasst, die aus einem Kondensationsreaktionsprodukt besteht, das
durch Kondensation nach CO2-Abspaltung eines
oder mehrerer Diisocyanate oder eines Gemischs aus einem oder mehreren
Diisocyanaten und einem oder mehreren Triisocyanaten erhalten wurde und
an endständigen
Isocyanatgruppen mit einer hydrophilen Gruppe blockiert ist, vor
allem eine Carbodiimidverbindung, die durch Umsetzung unter CO2-Abspaltung einer oder mehrerer Isocyanate,
die aus der aus 4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat
(HMDI), Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI), Isophoronisocyanat
(IPDI), 2,4,6-Triisopropylphenyldiisocyanat (TIDI), 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), Tolylendiisocyanat (TDI), hydriertem Tolylendiisocyanat (HTDI)
und Isocyanaten mit zumindest zwei an den Kohlenstoff von Methylengruppen
gebundenen Isocyanaten im Molekül
bestehenden Gruppe ausgewählt
sind, mit einer monofunktionellen wasserlöslichen oder -dispergierbaren
organischen Verbindung in Gegenwart eines Katalysators für die Carbodiimidierung
erhalten wurde. Der Vernetzer weist gute Wasserlöslichkeit oder -dispergierbarkeit, gute
Reaktivität
mit einem PVA-Harz und gute Mischbarkeit mit einem PVA-Harz auf
und ist zu einer wirksamen Vernetzung eines PVA-Harzes damit bei
niedrigen Temperaturen fähig.
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Außerdem wurde
herausgefunden, dass ein Beschichtungsmaterial, das ein Harz mit
einer Gruppe, die mit der Carbodiimidgruppe reaktiv ist, wie beispielsweise
eine Carboxygruppe, eine Aminogruppe oder eine alkoholische Hydroxygruppe,
und den Carbodiimid-Vernetzer umfasst, einen Film mit guter Härte und
guter Wasser-, Chemikalien- und Verschleißbeständigkeit bilden kann. Das Beschichtungsmaterial
ist vor allem für Anwendungen,
wie beispielsweise Farben, Tinten, Beschichtungen, Dichtungsmittel,
Klebemittel, Lederbeschichtungen und Bindemittel für Vliesstoffe,
geeignet. Die Erfindung wird basierend auf diesen Erkenntnissen umgesetzt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Carbodiimid-Vernetzer bereitgestellt,
der als Hauptkomponente eine Carbodiimidverbindung umfasst, die
im Wesentlichen aus einem durch Umsetzung unter CO2-Abspaltung
zwischen (A) einem oder mehreren Isocyanaten mit zumindest zwei
an den Kohlenstoff der Methylengruppe gebundenen Isocyanatgruppen
pro Molekül
und (B) einem oder mehreren anderen alizyklischen oder aliphatischen
Diisocyanaten als unter (A) definiert erhaltenen Kondensat besteht,
worin das Kondensat an endständigen
Isocyanatgruppen davon mit einer hydrophilen Gruppe blockiert ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Beschichtungsmaterial bereitgestellt,
das ein Polyvinylalkoholharz und einen Vernetzer dafür umfasst,
der als Hauptkomponente eine wasserlösliche oder -dispergierbare
Carbodiimidverbindung umfasst, die im Wesentlichen aus einem Kondensat
besteht, das durch Kondensation nach CO2-Abspaltung
eines oder mehrerer Diisocyanate oder eines Gemischs aus zumindest
einem Diisocyanat und zumindest einem Triisocyanat erhalten wurde,
worin das Kondensat an endständigen
Isocyanatgruppen davon mit einer hydrophilen Gruppe blockiert ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Carbodiimid-Vernetzers bereitgestellt, umfassend das Unterziehen
(A) einer oder mehrerer Isocyanate mit zumindest zwei an den Kohlenstoff
von Methylengruppen gebundenen Isocyanatgruppen pro Molekül, (B) einer
oder mehrerer anderer alizyklischer oder aliphatischer Diisocyanate
als in (A) definiert und (C) einer monofunktionellen wasserlöslichen
oder -dispergierbaren organischen Verbindung einer Kondensationsreaktion
nach CO2-Abspaltung in Gegenwart eines Katalysators
für die
Carbodiimidierung.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Beschichtungsmaterial oder eine
Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend ein Harz mit einer Gruppe,
die zur Umsetzung mit einer Carbodiimidgruppe fähig ist, und den in den obigen
Ausführungsformen
definierten Carbodiimid-Vernetzer.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der
Carbodiimid-Vernetzer der vorliegenden Erfindung besteht hauptsächlich aus
einer Carbodiimidverbindung, die im Wesentlichen aus einem Kondensationsreaktionsprodukt
nach CO2-Abspaltung aus (A) einem oder mehreren
Isocyanaten mit jeweils zumindest zwei an den Kohlenstoff der Methylengruppe
gebundenen Isocyanatgruppen pro Molekül und (B) einem oder mehreren
anderen allzyklischen und/oder aliphatischen Diisocyanaten als unter
(A) definiert bestehen, wobei das Kondensationsreaktionsprodukt
an endständigen
Isocyanatgruppen mit einer hydrophilen Gruppe blockiert ist, vor
allem durch die Verwendung von (C) einer monofunktionellen wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren organischen Verbindung.
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Die
Isocyanate der Komponente (A) sollten solche mit zumindest zwei
an den Kohlenstoff der Methylengruppe gebundenen Isocyanatgruppen
pro Molekül
sein und sind vorzugsweise bifunktionelle Diisocyanate. Verbindungen
mit drei oder mehr Isocyanatgruppen können zusammen mit Diisocyanaten
verwendet werden. Die Isocyanate können entweder aliphatisch,
alizyklisch oder aromatisch sein. Beispielsweise umfassen die Isocyanate
Hexamethylendiisocyanat (HDI), hydriertes Xylylendiisocyanat (H6XDI), Xylylendiisocyanat (XDI), 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat
(TMHDI), 1,12-Diisocyanatdodecan (DDI), Norbornandiisocyanat (NBDI)
und 2,4-Bis(8-isocyanatoctyl)-1,3-dioctylcyclobutan (OCDI), die
alleine oder als Kombination aus zwei oder mehreren verwendet werden
können.
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Die
Isocyanate der Komponente (B) sollten andere alizyklische Isocyanate
oder aliphatische Isocyanate sein als unter (A) definiert, und vorzugsweise
handelt es sich um Diisocyanate mit zwei Isocyanatgruppen pro Molekül. Solche
Isocyanate umfassen 4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat
(HMDI), Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI) und Isophorondiisocyanat
(IPDI), welche alleine oder in Kombination verwendet werden können.
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Das
Mischungsverhältnis
(in Mol) zwischen den Isocyanatgruppen des Isocyanats (A) und den
Isocyanatgruppen des Isocyanats (B) liegt im Bereich von 50:1 bis
1:20, vorzugsweise 20:1 bis 1:10. Wenn das Mischungsverhältnis über 50:1
liegt, ist die Topfzeit so gering, dass die Handhabung schwierig
ist. Wenn das Verhältnis
unter 1:20 liegt, nimmt die Vernetzungswirkung des resultierenden
Carbodiimids ab.
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Die
monofunktionelle wasserlösliche
oder -dispergierbare organische Verbindung der Komponente (C) wird
verwendet, um der Carbodiimidverbindung Löslichkeit oder Dispergierbarkeit
in Wasser zu verleihen. Die Verbindung sollte eine solche sein,
die Monofunktionalität
aufweist und mit den endständigen
Isocyanatgruppen der Carbodiimidverbindung reagieren kann, die vom
Isocyanat (A) und dem Isocyanat (B) stammt, um die endständigen Gruppen
zu blockieren. Solche wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren organischen Verbindungen können beliebige
Verbindungen sein, die eine Gruppe aufweisen, die zu einer Reaktion
mit einer Isocyanatgruppe fähig
ist, z.B. eine OH-Gruppe, COOH-Gruppe, NH2-Gruppe
oder SO3H-Gruppe, und die in Wasser löslich oder
dispergierbar sind. Die Verbindungen umfassen beispielsweise Monoalkylester
und Monoalkylether von bifunktionellen, wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren
organischen Verbindungen mit vorzugsweise OH-Gruppen an ihren Enden,
wie beispielsweise Polyethylenglykol, Polypropylenglykol und dergleichen,
und monofunktionelle organische Verbindungen mit einer kationischen
funktionellen Gruppe (z.B. eine stickstoffhältige Gruppe) oder einer anionischen
funktionellen Gruppe (z.B. eine sulfonylgruppenhältige Verbindung). Spezifische
Beispiele umfassen vorzugsweise Polyethylenglykolmonomethylether
und Polypropylenglykolmonomethylether.
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Die
wasserlösliche
oder -dispergierbare organische Verbindung (C) wird so zugesetzt,
dass ein Mischungsverhältnis
zwischen den gesamten Isocyanatgruppen in allen Isocyanaten von
(A) und (B) und den funktionellen Gruppen der wasserlöslichen
oder -dispergierbaren organischen Verbindung, die zu einer Reaktion
mit den Isocyanatgruppen fähig
ist, 1,1:1 bis 16:1 (wobei der theoretische Polymerisationsgrad
n von Carbodiimid n = 0,1 bis 15 ist), vorzugsweise 1,5:1 bis 11:1
(wobei der Polymerisationsgrad n = 0,5 bis 10 ist), und noch bevorzugter
2:1 bis 6:1 (wobei der Polymerisationsgrad n = 1 bis 5 ist), beträgt. Wenn
das Mischungsverhältnis
geringer als 1,1:1 ist, nimmt die Wasserlöslichkeit zu, was zu geringer
Wasserbeständigkeit
führt. Liegt
das Verhältnis
andererseits über
16:1, kommt es kaum zu einer Dispersion in Wasser, sodass die Wirkung
als Vernetzer geringer sein kann.
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Die
Carbodiimidverbindung kann durch eine Kondensationsreaktion (Carbodiimidierungsreaktion)
eines Gemischs aus den Komponenten (A), (B) und (C) durch CO2-Abspaltung
hergestellt werden.
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Die
Carbodiimidierungsreaktion kann mithilfe eines bekannten Verfahrens
durchgeführt
werden. Genauer gesagt können
ein Isocyanat (A), ein Isocyanat (B) und eine monofunktionelle wasserlösliche oder
-dispergierbare organische Verbindung (C) in einem vorgegebenen
Verhältnis
in den oben definierten Bereichen vermischt werden. Ein Katalysator
für die
Carbodiimidierung wird zum Gemisch zugesetzt, der in einem inerten Lösungsmittel
gelöst
sein kann oder in lösungsmittelfreiem
Zustand vorliegen kann, und zwar in einem Inertgasstrom, wie z.B.
Stickstoff, oder unter Durchperlungsbedingungen, gefolgt von einem
Erhitzen bei einer Reaktionstemperatur von 150 bis 200 °C unter Rühren, wodurch
eine Kondensationsreaktion (Carbodiimidierungsreaktion) durch CO2-Abspaltung ausgelöst wird. In diesem Fall wird
die Beendigung der Reaktion durch Messung des Infrarot- (IR-) Absorptionsspektrums
bestimmt, wodurch bestätigt
wird, dass eine Absorption der Isocyanatgruppe bei einer Wellenlänge von
2.200 bis 2.300 cm–1 verschwindet.
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Alternativ
dazu kann die Carbodiimidierungsreaktion auch durch Vermischen der
monofunktionellen wasserlöslichen
oder -dispergierbaren organischen Verbindung (C) mit dem Isocyanat
(A), bevor das Isocyanat (B) zugesetzt wird, und, falls notwendig,
durch Rühren
in einem Inertgasstrom in einem Temperaturbereich von 0 bis 200 °C oder unter
Durchperlungsbedingungen für
eine vorgegebene Dauer hergestellt werden, wonach das Isocyanat
(B) zugesetzt und das Ganze unter Rühren vermischt wird.
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Die
Katalysatoren für
die Carbodiimidierung sollten vorzugsweise Organophosphorverbindungen
sein. Vom Standpunkt der Aktivität
gesehen sind Phosphorenoxide bevorzugt. Spezifische Beispiele umfassen 3-Methyl-1-phenyl-2-phosphoren-1-oxid,
3-Methyl-1-ethyl-2-phosphoren-1-oxid,
1,3-Dimethyl-2-phosphoren-1-oxid, 1-Phenyl-2-phosphoren-1-oxid, 1-Ethyl-2-phosphoren-1-oxid,
1-Methyl-2-phosphoren-1-oxid und Isomere davon mit Doppelbindung.
Davon ist das gewerblich leicht erhältliche 3-Methyl-1-phenyl-2-phosphoren-1-oxid
bevorzugt. In diesem Fall liegt die Menge des Katalysators üblicherweise
im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%,
basierend auf dem Gesamtgewicht der Komponenten (A), (B) und (C).
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Die
auf diese Weise erhaltene Carbodiimidverbindung ist ein Hauptbestandteil
eines Carbodiimid-Vernetzers gemäß vorliegender
Erfindung. Der Vernetzer wird zu Poly merharzen mit einer funktionellen
Gruppe, die zu einer Reaktion mit der Carbodiimidgruppe fähig ist,
wie beispielsweise einer Carboxygruppe, einer Aminogruppe, einer
alkoholischen Hydroxygruppe oder einer Thiolgruppe, zugesetzt und
mit diesen vermischt. Die Harze umfassen wasserlösliche Acrylharze, Polyesterharze,
Polyurethanharze und Polyvinylalkohol- (PVA-) Harze. Daraus können Beschichtungsmaterialien
gemäß vorliegender
Erfindung erhalten werden. Der Vernetzer gemäß vorliegender Erfindung weist
gute Wasserlöslichkeit
oder -dispergierbarkeit sowie gute Mischbarkeit mit Polymerharzen
auf, reagiert bei niedrigen Temperaturen ausreichend mit den Harzen
und kann den resultierenden vernetzten Harzen wünschenswerte physikalische
Eigenschaften verleihen. Außerdem
ist keine teure Ausrüstung
notwendig. Die Menge des Carbodiimid-Vernetzers wird je nach Art
des Polymerharzes auf geeignete Weise geregelt und ist nicht entscheidend,
liegt jedoch im Allgemeinen im Bereich von etwa 0,1 bis 50 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile eines Polymerharzes.
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Der
Vernetzer für
PVA kann als Hauptkomponente eine wasserlösliche oder -dispergierbare
Carbodiimidverbindung umfassen, die im Wesentlichen aus einem Kondensationsreaktionsprodukt
nach CO2-Abspaltung eines Diisocyanats oder
eines Gemischs aus einem Diisocyanat und einem Triisocyanat besteht,
das zumindest eine -NCN--Gruppe aufweist und worin die endständigen Isocyanate
mit einer hydrophilen Gruppe blockiert sind.
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Das
hierin verwendete Isocyanat kann ein Isocyanat (A) oder ein Isocyanat
(B) allein oder ein Gemisch aus einem Isocyanat (A) und einem Isocyanat
(B) sein. Die anderen Ausgangsmaterialien und ein Herstellungsverfahren ähneln den
oben beschriebenen.
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Es
gilt anzumerken, dass PVA-Harze solche sein können, die teilweise verseift,
vollständig
verseift, kationenmodifiziert oder anionenmodifiziert sind. Davon
ist modifizierter Polyvinylalkohol bevorzugt, der durch Verseifung
eines Copolymers aus ei nem ethylenisch ungesättigten Monomer, der eine Carboxygruppe,
eine Sulfonatgruppe oder eine Ammoniumbase aufweist, und einem Vinylester
erhalten wird.
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Beispiele
für das
ethylenisch ungesättigte
Monomer mit einer Carboxygruppe umfassen ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren, Salze
davon, Niederalkylester davon und Säureanhydride davon, wie z.B.
Crotonsäure,
Itaconsäure,
Monomethylmaleat, Acrylsäure,
Methylacrylat und Maleinsäureanhydrid.
Beispiele für
die ethylenisch ungesättigten
Monomere mit einer Sulfonatgruppe umfassen ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuren und
Salze davon, wie z.B. Vinylsulfonsäure, Allylsulfonsäure und
N-(Meth)acrylamidopropansulfonsäure. Beispiele
für das
ethylenisch ungesättigte
Monomer mit einer Ammoniumbase umfassen Trimethyl-3-(1-(meth)acrylamido-1,1-dimethylpropyl)ammoniumchlorid,
Trimethyl-3-(1-(meth)acrylamido-1,1-dimethylethyl)-ammoniumchlorid,
Trimethyl-3-(1-(meth)acrylamidopropyl)ammoniumchlorid, N-Vinylimidazol,
N-Vinyl-N-methylimidazol und quaternisierte Produkte davon. Vorzugsweise
liegt der Gehalt einer anionischen oder kationischen Gruppe im modifizierten
Polyvinylalkohol im Bereich von 1 bis 10 Mol-%. Je nach Zweck können auch
andere Arten von ethylenisch ungesättigten Monomeren copolymerisiert
werden. In diesem Fall kann der Gehalt der Gruppierung oder Gruppierungen
anderer Arten von ethylenisch ungesättigten Monomeren innerhalb
eines Bereichs liegen, der es ermöglicht, dass der resultierende
modifizierte PVA in Wasser löslich
ist, vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 10 Mol-%, wobei dieser
vom Gehalt an ionischen Gruppierungen und von dem Verseifungsgrad
abhängt.
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Der
Verseifungsgrad der Vinylacetateinheiten im modifizierten PVA kann
vom Gehalt an ionischen Gruppen abhängen und liegt innerhalb eines
Bereichs, der es ermöglicht,
dass der resultierende PVA in Wasser löslich ist. Üblicherweise ist der Grad aus
dem Bereich von 50 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 70 bis 99 Mol-%,
ausgewählt.
Der Polymerisationsgrad ist nicht entscheidend und liegt vorzugsweise
im Bereich von 100 bis 3.000.
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Die
Menge des Vernetzers in Bezug auf das PVA-Harz hängt von der Carbodiimidäquivalenz
(Molekulargewicht/Anzahl an Carbodiimidgruppen) in der wasserlöslichen
oder -dispergierbaren Carbodiimidverbindung und von der Art der
Carbodiimidverbindung ab. Üblicherweise
liegt die Menge im Bereich von 0,5 bis 50 Gewichtsteilen, vorzugsweise
1 bis 30 Gewichtsteilen, wasserlösliche
oder -dispergierbare Carbodiimidverbindung als Feststoff bezogen
auf 100 Gewichtsteile eines PVA-Harzes. Wenn die Menge weniger als
0,5 Gewichtsteile beträgt,
kann keine zufrieden stellende Vernetzung erreicht werden, und somit
kann keine gewünschte
Wasserbeständigkeit
erzielt werden. Liegt die Menge andererseits über 50 Gewichtsteilen, wird
die Vernetzungswirkung nicht weiter verbessert, was zu schlechter
Wirtschaftlichkeit führen
kann.
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Das
Beschichtungsmaterial gemäß vorliegender
Erfindung sollte das Polymerharz und den oben beschriebenen Vernetzer
umfassen. Neben diesen Komponenten können andere optionale Komponenten,
wie beispielsweise Pigmente, Füllstoffe,
Weichmacher, Dispergiermittel, Beschichtungsoberflächenregler,
Tenside, UV-Absorber und Antioxidanzien zum Beschichtungsmaterial
zugesetzt werden. Die Menge dieser optionalen Komponenten sollte
innerhalb eines Bereichs liegen, der die Wirkung der Erfindung nicht
beeinträchtigt.
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Der
durch Auftragen und Härten
des Beschichtungsmaterials gebildete Film weist gute Wasser-, Chemikalien-
und Verschleißbeständigkeit
auf.
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Der
Carbodiimid-Vernetzer der Erfindung ist neben dem Beschichtungsmaterial
auch für
Tinten, Dichtungsmittel, Klebemittel, Bindemittel für Vliesstoffe
und verschiedene andere Bereiche einsetzbar.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird mithilfe von Synthesebeispielen und Beispielen genauer
erläutert,
die jedoch nicht als Einschränkung
der Erfindung zu verstehen sind. Vergleichsbeispiele werden ebenfalls
angeführt.
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Synthesebeispiel 1
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Wie
in Tabelle 1 angeführt
ist, wurden 1.682 g Hexamethylendiisocyanat (HDI) und 2.200 g Polyethylenglykolmonomethylether
(M400, mit einem mittleren Molekulargewicht von 400) in ein 20 Liter
fassendes Reaktionsgefäß gegeben,
das mit einem Rückflusskühler und
einem Rührer
ausgestattet war, und 1 Stunde lang bei 120 °C gerührt. Dann wurden 262 g 4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat
(HMDI) und 38,8 g (2 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Isocyanate)
3-Methyl-1-phenyl-2-phosphoren-1-oxid,
das als Katalysator für die
Carbodiimidierung verwendet wurde, zum Gemisch zugesetzt, gefolgt
von weiterem Rühren
in einem Stickstoffstrom bei 185 °C.
Die Beendigung der Reaktion wurde durch Messung der Infrarot- (IR-)
Absorptionsspektren bestimmt, wodurch das Verschwinden der Absorption
der Isocyanatgruppe bei einer Wellenlänge von 2.200 bis 2.300 cm–1 bestätigt wurde.
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Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionssystem auf 60 °C abkühlen gelassen,
wonach destilliertes Wasser zugesetzt wurde, sodass die feste Harzkomponente
5.671 g (40 Gew.-%) betrug, wodurch eine Carbodiimidverbindung hergestellt
wurde.
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In
den Tabellen 1 bis 18 steht der Polymerisationsgrad für einen
theoretischen Polymerisationsgrad der einzelnen resultierenden Carbodiimidverbindungen.
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Synthesebeispiele 2 bis
5
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Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 2 bis 5 wurden unter
den gleichen Bedingungen hergestellt wie in Synthesebeispiel 1,
mit der Ausnahme, dass die eingemischten Mengen an HDI und M400 wie
in Tabelle 1 angeführt
geändert
wurden.
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Synthesebeispiele 6 bis
10
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Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 6 bis 10 wurden gemäß den in
Tabelle 2 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 1, worin anstelle von HDI, wie in Synthesebeispiel
1, hydriertes Xylylendiisocyanat (H6XDI)
verwendet wurde.
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Synthesebeispiele 11 bis
15
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Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 11 bis 15 wurden gemäß den in
Tabelle 3 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 1, worin anstelle von HDI, wie in Synthesebeispiel
1, Xylylendiisocyanat (XDI) verwendet wurde.
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Synthesebeispiele 16 bis
20
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Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 16 bis 20 wurden gemäß den in
Tabelle 4 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 1, worin anstelle von HDI, wie in Synthesebeispiel
1, 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat
(TMHDI) verwendet wurde.
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Synthesebeispiele 21 bis
25
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Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 21 bis 25 wurden gemäß den in
Tabelle 5 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 1, worin anstelle von HDI, wie in Synthesebeispiel
1, Norbornandiisocyanat (NBDI) verwendet wurde.
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Synthesebeispiele 26 bis
30
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Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 26 bis 30 wurden gemäß den in
Tabelle 6 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 1, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
1, Isophorondiisocyanat (IPDI) verwendet wurde.
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Synthesebeispiele 31 bis
35
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Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 31 bis 35 wurden gemäß den in
Tabelle 7 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 6, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
6, IPDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 36 bis
40
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 36 bis 40 wurden gemäß den in
Tabelle 8 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 11, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
11, IPDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 41 bis
45
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 41 bis 45 wurden gemäß den in
Tabelle 9 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 16, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
16, IPDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 46 bis
50
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 46 bis 50 wurden gemäß den in
Tabelle 10 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 21, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
21, IPDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 51 bis
55
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 51 bis 55 wurden gemäß den in
Tabelle 11 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 1, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
1, TMXDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 56 bis
60
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 56 bis 60 wurden gemäß den in
Tabelle 12 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 6, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
6, TMXDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 61 bis
65
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 61 bis 65 wurden gemäß den in
Tabelle 13 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 11, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
11, TMXDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 66 bis
70
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 66 bis 70 wurden gemäß den in
Tabelle 14 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 16, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
16, TMXDI verwendet wurde.
-
-
Synthesebeispiele 71 bis
75
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 71 bis 75 wurden gemäß den in
Tabelle 15 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 21, worin anstelle von HMDI, wie in Synthesebeispiel
21, TMXDI verwendet wurde.
-
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Synthesebeispiel 76
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Wie
in Tabelle 16 angeführt
ist, wurden 1.048 g HMDI und 10,5 g (1 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge
der Isocyanate) eines Katalysator für die Carbodiimidierung (3-Methyl-1-phenyl-2-phosphoren-1-oxid) in
ein 5.000 ml fassendes Reaktionsgefäß gegeben, das mit einem Rückflusskühler und
einem Rührer
ausgestattet war, gefolgt von 10-stündigem Rühren in einem Stickstoffstrom
bei 185 °C.
Dann wurde das Reaktionsgefäß auf 120 °C abkühlen gelassen,
wonach 800 g M400 zugesetzt wurden, gefolgt von einer 1-stündigen Reaktion
unter Rühren
bei gleicher Temperatur und erneutem Erhitzen auf 150 °C, bei der
die Reaktion 5 Stunden unter Rühren
fortschreiten gelassen wurde. Die Beendigung der Reaktion wurde
durch Messung der Infrarot- (IR-) Absorptionsspektren bestimmt,
wodurch das Verschwinden der Absorption der Isocyanatgruppe bei
einer Wellenlänge
von 2.200 bis 2.300 cm–1 bestätigt wurde.
-
Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionssystem auf 60 °C abkühlen gelassen,
wonach destilliertes Wasser zugesetzt wurde, sodass die feste Harzkomponente
2.442 g (40 Gew.-%) betrug, wodurch die Carbodiimidverbindung des
Synthesebeispiels 76 hergestellt wurde.
-
Synthesebeispiele 77 bis
81
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 77 bis 81 wurden gemäß den in
Tabelle 16 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 76.
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-
Synthesebeispiel 82
-
Wie
in Tabelle 17 angeführt
ist, wurden 673 g HDI und 800 g M400 in ein 5 Liter fassendes Reaktionsgefäß gegeben,
das mit einem Rückflusskühler und
einem Rührer
ausgestattet war, und 1 Stunde lang bei 120 °C mechanisch gerührt. Dann
wurden 13,5 g (2 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Isocyanate)
eines Katalysators für
die Carbodiimidierung (3-Methyl-1-phenyl-2-phosphoren-1-oxid) zum
Gemisch zugesetzt, gefolgt von weiterem 5-stündigem Rühren in einem Stickstoffstrom
bei 185 °C.
Die Beendigung der Reaktion wurde durch Messung der Infrarot- (IR-)
Absorptionsspektren bestimmt, wodurch das Verschwinden der Absorption
der Isocyanatgruppe bei einer Wellenlänge von 2.200 bis 2.300 cm–1 bestätigt wurde.
-
Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionssystem auf 60 °C abkühlen gelassen,
wonach destilliertes Wasser zugesetzt wurde, sodass die feste Harzkomponente
2.011 g (40 Gew.-%) betrug, wodurch die Carbodiimidverbindung des
Synthesebeispiels 82 hergestellt wurde.
-
Synthesebeispiele 83 bis
89
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 83 bis 89 wurden gemäß den in
Tabelle 17 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 82.
-
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Synthesebeispiel 90
-
Wie
in Tabelle 18 angeführt
ist, wurden 696 g TDI und 800 g M400 in ein 5.000 ml fassendes Reaktionsgefäß gegeben,
das mit einem Rückflusskühler und
einem Rührer
ausgestattet war, und 1 Stunde lang mechanisch bei 50 °C gerührt, gefolgt
vom Zusatz von 7,0 g (1 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Isocyanate)
eines Katalysators für
die Carbodiimidierung (3-Methyl-1-phenyl-2-phosphoren-1-oxid) und
weiterem 5-stündigem
Rühren
in einem Stickstoffstrom bei 80 °C.
Die Beendigung der Reaktion wurde durch Messung der Infrarot- (IR-)
Absorptionsspektren bestimmt, wodurch das Verschwinden der Absorption
der Isocyanatgruppe bei einer Wellenlänge von 2.200 bis 2.300 cm–1 bestätigt wurde.
-
Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionssystem auf 60 °C abkühlen gelassen,
wonach destilliertes Wasser zugesetzt wurde, sodass die feste Harzkomponente
2.057 g (40 Gew.-%) betrug, wodurch die Carbodiimidverbindung des
Synthesebeispiels 90 hergestellt wurde.
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Synthesebeispiele 91 bis
93
-
Die
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 91 bis 93 wurden gemäß den in
Tabelle 18 angeführten
Formulierungen unter den gleichen Bedingungen hergestellt wie in
Synthesebeispiel 90.
-
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Beispiel 1
-
Acrylharz
Johncryl 511 (von Johnson Polymer Co., Ltd.) wurde in destilliertem
Wasser gelöst,
um eine 10%ige wässrige
Harzlösung
herzustellen. 10 Gewichtsteile oder 30 Gewichtsteile der einzelnen
Carbodiimidverbindungen der Synthesebeispiele 1 bis 93 wurden als
Feststoff zu 1.000 Gewichtsteilen (mit 100 Gewichtsteilen Feststoff)
der Lösung
zugesetzt und unter Rühren
gut durchmischt. Diese Lösungen
wurden dann mithilfe einer Vorstreichmaschine mit einem Spalt von
100 μm jeweils
auf einen Polyethylenterephthalat- (PET-) Film aufgetragen und bei
40 °C 24
Stunden lang vernetzt, um die Testfilme Nr. 1 bis 93 herzustellen.
-
Beispiel 2
-
Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
dass eine wässrige
Lösung
(mit 100 Gewichtsteilen Feststoff) Acrylharz Johncryl 734 (von
Johnson Polymer Co., Ltd.) verwendet wurde und so Testfilme erhalten
wurden.
-
Beispiel 3
-
Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
dass eine wässrige
Lösung
(mit 100 Gewichtsteilen Feststoff) Polyvinylalkohol- (PVA-) Harz
KL-318 (von Kurare Co., Ltd.) verwendet wurde und so Testfilme erhalten
wurden.
-
Beispiel 4
-
Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
dass eine wässrige
Lösung
(mit 100 Gewichtsteilen Feststoff) Polyvinylalkohol- (PVA-) Harz
KM-118 (von Kurare Co., Ltd.) verwendet wurde und so Testfilme erhalten
wurden.
-
Beispiel 5
-
Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
dass eine wässrige
Lösung
(mit 100 Gewichtsteilen Feststoff) Polyvinylalkohol- (PVA-) Harz
C-506 (von Kurare Co., Ltd.) verwendet wurde und so Testfilme erhalten
wurden.
-
Vergleichsbeispiele 1
bis 5
-
Die
allgemeinen Verfahren der Beispiele 1 bis 5 wurden jeweils ohne
Verwendung einer Carbodiimidverbindung wiederholt, wodurch die Testfilme
der Vergleichsbeispiele 1 bis 5 erhalten wurden.
-
Vergleichsbeispiele 6
bis 10
-
10
Gewichtsteile oder 30 Gewichtsteile eines Epoxyvernetzers (Denacol
EX-313, von Nagase Chemical Ind. Co., Ltd.) wurden jeweils zu den
wässrigen
Harzlösungen
der Beispiele 1 bis 5 zugesetzt und gut unter Rühren durchmischt, wonach sie
unter Verwendung einer Vorstreichmaschine auf einen PET-Film aufgetragen und
24 Stunden lang bei 40 °C
vernetzt wurden, um die Testfilme der Vergleichsbeispiele 6 bis
10 zu erhalten.
-
Die
Testfilme der Beispiele 1 bis 5 und der Vergleichsbeispiele 1 bis
10 wurden jeweils unter den folgenden Bedingungen einem Test für die Vernetzungswirkung
unterzogen. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 19 bis 35 zusammengefasst.
-
Test für die Vernetzungswirkung
-
- A: 0,28%iges wässriges Ammoniak
- B: Wasser:Methanol = 4:6
- C: Ethylacetat
-
Die
einzelnen gehärteten
Filme wurden jeweils fünfmal
mit absorbierender Baumwolle gerieben, die mit jedem der Lösungsmittel
A bis C befeuchtet war, wonach die geriebene Filmoberfläche durch
Sichtprüfung nach
den folgenden Bewertungsstandards bewertet wurde.
-
Bewertungsstandards
-
- 1: Film gelöst
- 2: Film leicht beschädigt
- 3: keine Veränderung
des Films
-
Beispiel 6
-
Polyvinylalkohol-
(PVA-) Harz KL-318 (Kurare Co., Ltd.) wurde in destilliertem Wasser
gelöst,
um eine 10%ige wässrige
Harzlösung
herzustellen. 5 oder 10 Gewichtsteile der einzelnen Carbodiimidverbindungen der
Synthesebeispiel 1 bis 93 wurden als Feststoff zu 1.000 Gewichtsteilen
der Lösung
(100 Gewichtsteile Feststoff) zugesetzt, wonach das Ganze unter
Rühren
gut durchmischt und mithilfe einer Vorstreichmaschine mit einem
Spalt von 100 μm
auf einen Polyethylenterephthalat- (PET-) Film aufgetragen wurde. Die
resultierende Beschichtungen wurden getrocknet und 24 Stunden lang
bei 40 °C
gehärtet,
um die Testfilme Nr. 1 bis 93 zu erhalten.
-
Beispiel 7
-
Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 6 wurde unter Verwendung von Polyvinylalkohol-
(PVA-) Harz KM-118 (Kurare Co., Ltd.) wiederholt, wodurch ein Testfilm
erhalten wurde.
-
Beispiel 8
-
Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 6 wurde unter Verwendung von Polyvinylalkohol-
(PVA-) Harz C-506 (Kurare Co., Ltd.) wiederholt, wodurch ein Testfilm
erhalten wurde.
-
Vergleichsbeispiele 11
bis 13
-
Die
allgemeinen Verfahren der Beispiele 6 bis 8 wurden ohne Zusatz von
Carbodiimidverbindungen wiederholt, wodurch die Testfilme der Vergleichsbeispiele
11 bis 13 erhalten wurden.
-
Vergleichsbeispiele 14
bis 16
-
Die
allgemeinen Verfahren der Beispiele 6 bis 8 wurden wiederholt, mit
der Ausnahme, dass anstelle der Carbodiimidverbindungen 5 oder 10
Gewichtsteile eines Epoxyvernetzers (Denacol EX-313 von Nagase Chemical
Ind. Co., Ltd.) zu den einzelnen wässrigen Harzlösungen (100
Gewichtsteile des Feststoffs) zugesetzt wurden, wodurch die Testfilme
der Vergleichsbeispiele 14 bis 16 erhalten wurden.
-
Die
Testfilme der Beispiele 6 bis 8 und der Vergleichsbeispiele 11 bis
16 wurden jeweils einem Wasserbeständigkeitstest unter den folgenden
Bedingungen unterzogen. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 36 bis
40 zusammengefasst.
-
Wasserbeständigkeitstest
-
Die
einzelnen Testfilme wurden in Stücke
mit einer Größe von 5
cm × 10
cm geschnitten und 24 Stunden lang in Wasser mit 20 °C getaucht,
wonach die Stücke
visuell auf Veränderungen
untersucht und nach den folgenden Standards bewertet wurden.
-
- keine Veränderung
im oder auf dem Film
- O:
- Film trüb
- Δ:
- Film teilweise herausgelöst
- X:
- Film vollständig herausgelöst
-
Tabelle 19
-
Beispiel
1 (1)
Acrylharz Johncryl 511 A:
0,28%iges wässriges
Ammoniak
-
Tabelle 20
-
Beispiel
1 (1)
Acrylharz Johncryl 511 B:
Wasser:Methanol = 4:6
-
Tabelle 21
-
Beispiel
1 (1)
Acrylharz Johncryl 511C C:
Ethylacetat
-
Tabelle 22
-
Beispiel
2 (2)
Acrylharz Johncryl 734 A:
0,28%iges wässriges
Ammoniak
-
Tabelle 23
-
Beispiel
2 (2)
Acrylharz Johncryl 734 B:
Wasser:Methanol = 4:6
-
Tabelle 24
-
Beispiel
2 (2)
Acrylharz Johncryl 734C C:
Ethylacetat
-
Tabelle 25
-
Beispiel
3 (3)
PVA-Harz KL-318 A:
0,28%iges wässriges
Ammoniak
-
Tabelle 26
-
Beispiel
3 (3)
PVA-Harz KL-318 B:
Wasser:Methanol = 4:6
-
Tabelle 27
-
Beispiel
3 (3)
PVA-Harz KL-318 C:
Ethylacetat
-
Tabelle 28
-
Beispiel
4 (4)
PVA-Harz KM-118 A:
0,28%iges wässriges
Ammoniak
-
Tabelle 29
-
Beispiel
4 (4)
PVA-Harz KM-118 B:
Wasser:Methanol = 4:6
-
Tabelle 30
-
Beispiel
4 (4)
PVA-Harz KM-118 C:
Ethylacetat
-
Tabelle 31
-
Beispiel
5 (5)
PVA-Harz C-506 A:
0,28%iges wässriges
Ammoniak
-
Tabelle 32
-
Beispiel
5 (5)
PVA-Harz C-506 B:
Wasser:Methanol = 4:6
-
Tabelle 33
-
Beispiel
5 (5)
PVA-Harz C-506 C:
Ethylacetat
-
-
-
Tabelle
36 Beispiel
6: PVA-Harz KL-318
-
Tabelle
37 Beispiel
7: PVA-Harz KM-118
-
Tabelle
38 Beispiel
8: PVA-Harz C-506
-
-
-
Die
Ergebnisse der Tabellen 19 bis 40 zeigen, dass die aus den Beschichtungsmaterialien,
die mit den Carbodiimid-Vernetzern gemäß vorliegender Erfindung formuliert
wurden, erhaltenen Filme gute Wasser- und Chemikalienbeständigkeit
aufweisen. Somit weist der Vernetzer der Erfindung gute Mischbarkeit
und Reaktivität
mit zu vernetzenden Polymerharzen auf, und der resultierende Film
weist gute Wasser-, Chemikalien und Verschleißbeständigkeit auf.