DE188694C - - Google Patents

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DE188694C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C1/00Preparation of malt
    • C12C1/02Pretreatment of grains, e.g. washing, steeping

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  • Adjustment And Processing Of Grains (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV! 188694 -KLASSE 6 a. GRUPPE
CARL J. SOMLO in TEMESVÄR, Ung,
vor der eigentlichen Weiche.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Januar 1906 ab.
Man hat bekanntlich seither zum Weichen der für die Malzbereitung bestimmten Getreidekörner und insbesondere zum Weichen von Gerste kaltes Wasser verwendet und darin die Gerste bis zur Erlangung der Quellreife belassen, was im Durchschnitt nicht unter etwa 48 Stunden dauerte.
Durch die Einführung der Luftwasserweiche und durch die Anwendung von KaIk- wasser, das dazu bestimmt war, die der Gerste anhaftenden Organismen abzutöten, wurde eine Verbesserung des bekannten KaItwasserweichverfahrens angestrebt. Bei der allgemein herrschenden Anschauung aber, daß kaltes Wasser zum Weichen ein unbedingtes Erfordernis sei, hat man, trotzdem gerade in allerletzter Zeit der Vorteil der Anwendung einer wärmeren Weiche erkannt wurde, davon Abstand genommen, die Warm-
2o' wasserweiche in der Praxis einzuführen, und wenn auch an einzelnen Stellen anstatt kalten Wassers zum Durchweichen etwas wärmeres Wasser angewendet wurde, so geschah dies nur mit Kalkwasser und unter Anwendung der Luftwasserweiche, weil beide als erforderliche Bedingungen bei der Anwendung etwas wärmeren Wassers gegolten haben. Schon eine Temperatur von 31 ° C. galt selbst in Verbindung mit der Kalkwasser- und der Luftwasserweiche als Extrem (Jahrbuch der Versuchs- und Lehranstalt für Brauereien in Berlin, 1904, Bd. VII, S. 418/419). Die Anwendung einer über 31 ° C. liegenden Temperatur wich von der bisher üblichen so erheblich ab und war mit den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung und praktischen Erfahrung so wenig in Einklang zu bringen, daß nachteilige Folgen einer solchen Behandlung befürchtet werden mußten (Brennereizeitung, 23. Jahrg., Nr. 688, 10. August 1906).
Vor allem hat man eine Einbuße an der Lebenskraft des Gerstenkornes und physiologische Veränderungen, welche der Inhalt desselben unter dem Einfluß wärmeren Wassers erleiden konnte, befürchtet, da man nach den bisherigen praktischen Ergebnissen annehmen mußte, daß bei Anwendung wärmeren Wassers, als dies bisher geschehen ist, die Keimfähigkeit der Körner abnehmen wird. *
Das vorliegende Verfahren gründet sich auf einer den Ergebnissen der bisherigen Forschung gegenüber völlig neuen Erkenntnis, welche darin bestellt, daß man die zur Bereitung des Malzes bestimmten Getreidekörner vor der eigentlichen Weiche mit. einem Wasser, welches eine höhere Temperatur als 31 ° C. aufweist, behandeln und selbst ein Wasser bis 100 ° C. oder auch Wasserdampf von entsprechender Temperatur anwenden kann, ohne daß, vorausgesetzt, daß die -Anwendung dieses neuen Mittels in rationeller Weise geschieht, man zu befürchten braucht, daß das Getreidekorn, sei es in chemischer,
(2. Auflage, ausgegeben am 6. September iqoq.)
sei es in physiologischer oder auch biologischer Hinsicht, irgendeinen Schaden erleidet. ■..'.' Es hat sich nämlich gezeigt,- daß, wenn man unter Anwendung von warmem, ja selbst von heißem Wasser die Getreidekörner in einer rationellen Weise behandelt, die ■ eigentliche Weichzeit sehr wesentlich abge-' kürzt und die kostspielige und zeitraubende
ίο Anwendung des Kalkwassers und der Luftwasserweiche völlig erspart werden kann. Das Korn erleidet hierbei nicht nur keinen Schaden, sondern es werden im Gegenteil in der Malzbereitung wesentliche Vorteile erreicht. Diese liegen nicht allein darin, daß, wie schon vorhin erwähnt, sowohl die Luftwasserweiche als. auch die Anwendung des Kalkes fortfallen kann, denn durch das heiße Wasser allein werden die irisbesondere in den Furchen des Getreidekornes festsitzenden Verunreinigungen und Organismen losgelöst und fortgeschwemmt bezw·. abgetötet, sondern es fällt auch die hier und dort noch übliche Verwendung der komplizierten und kostspieligen, die Körner leicht beschädigenden Getreidewaschmaschinen fort.
Ferner wird mit Hilfe dieses Verfahrens auch noch der bedeutende Vorteil erzielt, daß, da infolge der Behandlung mit heißem Wasser die Poren der Fruchtschalen besser geöffnet werden, eine gleichmäßigere Wasseraufnahme, eine gleichmäßigere Verteilung des Wassers im Korne und somit eine gleichmäßigere Keimung erreicht wird, ohne daß die Keimfähigkeit abnimmt. Außerdem wird der Mälzungsschwand bedeutend vermindert, die Extraktausbeute wesentlich erhöht .und ein Darrmalz von geringerer Glasigkeit erzielt.
; Schon die Vorbehandlung mit einem Wasser von 330 C. ergibt gegenüber der vorhin erwähnten Durchweiche mit 31 ° C. mit Bezug . auf die oben erwähnten Vorteile ein. besseres Ergebnis. Natürlich darf man bei' Anwendung eines Wassers von dieser Temperatur nicht,' wie bei der Durchweiche, die Getreidekörner darin sehr lange Zeit liegen lassen und die Behandlung nicht länger als auf etwa 4 Stunden ausdehnen, da sonst, wie dies auch schon mit einem Wasser von 31 ° C. ohne Kalkwässer und Luft der Fall sein würde, das Malz auf der Tenne ungleichmäßig keimt und Zersetzungsprozesse auftreten. In erhöhtem Maße trägt aber das vorliegende Verfahren dazu bei, unedle Geschmackstoffe aus der Gerste zu extrahieren und- demzufolge den Charakter des Bieres zu veredeln.
Es ist daher dieses Verfahren mit dem in der oben erwähnten Literatur vorgeschlagenen, nur mit Kalkwasser und Luft durchführbaren Durchweichprozeß nicht zu verwechseln, da bei letzterem ein Durchweichen der Gerste beabsichtigt ist, während es sich hier darum handelt, die Gerste oder ein anderes beliebiges Getreidekorn einer die Abkürzung der Weichzeit und die anderen oben erwähnten Vorteile herbeizuführen suchenden Vorbehandlung vor der eigentlichen Weiche zu unterwerfen. J-e höher die Temperatur des Wassers, desto größer sind die Vorteile, desto kürzer muß auch die Behandlungszeit sein, da sonst, wie dies die neueste, nach der Anmeldung dieser Erfindung erschienene Literatur hervorhebt, die Getreidekörner ihre Keimfähigkeit vollständig einbüßen können. Es ist deshalb nicht zu verwundern, wenn z. B. in der Brennereizeitung, 23. Jahrgang, Nr. 688, Ίο. August 1906 von fachmännischer Seite angeführt wird, daß die Gerstenkörner ihre Keimfähigkeit vollkommen verloren hatten, nachdem die Gerste in Wasser von 55 ° R. (69° C.) 1Y2 Stunden lang behandelt wurde, und daß (vergl. die Zeitschrift für Spiritusindustrie 1906, Nr. 31, S. 282/283) der Keimling durch ein mehr als 50 ° C. warmes Wasser infolge der einstündigen Behandlung vollständig abgestorben war.
Diese Nachteile treten , nicht ein, sondern es treten an deren Stelle die erwähnten Vorteile, wenn, worauf bei der Durchführung des Verfahrens das Hauptgewicht gelegt werden muß, mit der steigenden Temperatur eine entsprechende Abkürzung der Dauer der Einwirkung vereinigt wird; denn nur unter solchen Umständen ist eine brauchbare Gestaltung des ■ganzen Verfahrens zu erzielen.
Wird in der Praxis ■ gewünscht, 33 ° C. warmes Wasser anzuwenden, so soll sich die Vorbehandlung auf etwa 4 Stunden erstrecken; bei 35 ° C. warmem Wasser auf etwa 3 Stunden, bei 40 ° C. auf etwa I1Z2 Stunden, bei 45 ° C. auf etwa 1 Stunde, bei 50 ° C. auf 'etwa 25 Minuten, während beispielsweise bei 70° C. heißem Wasser die Behandlungszeit sich höchstens auf 1 Minute erstrecken darf. Nur einige Sekunden höchstens darf das Getreidekorn mit heißerem Wasser oder mit Wasserdampf in Berührung bleiben, um keinen Schaden zu erleiden und um die oben erwähnten Vorteile zu erreichen. Das mit warmem Wasser in der bezeichneten Weise behandelte Getreidekorn wird nun in der früher üblichen Weise in kaltem Wasser bis zur Quellreife belassen.
Es ist in vielen Fällen zweckmäßig, der beschriebenen Behandlung mit warmem oder heißem Wasser oder Wasserdampf ein kurzes Weichen der Körner in kaltem Wasser vorangehen zu lassen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zur Behandlung der zur Malzbereitung bestimmten Getreidekörner vor der eigentlichen Weiche, dadurch gekennzeichnet, daß die Getreidekörner, z. B. Gerste, mit wenigstens 33 ° C. warmem oder aber heißem Wasser oder Wasserdampf kurze Zeit (bei 33 ° C. etwa 4 Stunden, bei 50 ° C. etwa 25 Minuten, bei 70 ° C. etwa 1 Minute usw.) behandelt und hierauf in kaltem Wasser bis zur Quellreife belassen werden.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß der Behandlung mit heißem Wasser oder heißem Dampf ein Vorweichen der Körner in kaltem Wasser vorangeht.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6449872B1 (en) 1998-11-02 2002-09-17 Lp-Tutkimuskeskus Oy Method and apparatus for treating cereal kernels, treated cereal kernels and their use

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6449872B1 (en) 1998-11-02 2002-09-17 Lp-Tutkimuskeskus Oy Method and apparatus for treating cereal kernels, treated cereal kernels and their use

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