DE188449C

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Publication number: DE188449C
Application number: DENDAT188449D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■- M 188449 KLASSE 30 k. GRUPPE

WILHELM LÜHR in CASSEL

Spritze für medizinische Zwecke. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Oktober 1906 ab.

Ein bequemeres Mitführen gefüllter Spritzen in der Tasche, wie dieses im besonderen für solche, die medizinischem Zwecke dienen, erwünscht ist, wird durch das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Instrument dadurch erreicht, daß die Kolbenstange nicht starr, sondern mittels Gelenken oder dergl. mit dem Kolben verbunden ist, so daß sie in herausgezogenem Zustande umlegbar ist, damit die Spritze nur wenig Raum in Anspruch nimmt bezw. in ein schmales Etui gelegt werden kann. Ein weiterer durch diese Maßnahme erzielter Vorteil für Spritzen, die somit zugleich als Flüssigkeitsbehälter wirken, besteht in der Vermeidung des Austrittes der Flüssigkeit durch unbeabsichtigtes Eindringen des Kolbens in den Zylinder.

Die Zeichnung stellt einige Ausführungsformen der Neuerung dar, und zwar zeigen Fig. ι und 2 Spritzen mit umgelegter Kolbenstange,· während Fig. 3 die Spritze nach der Fig. ι in der Gebrauchslage wiedergibt.

Die Kolbenstange α ist in Fig. I mit dem Kolben b durch ein zwischengefügtes Gelenkstück c und in Fig. 2 durch eine Blattfeder d verbunden, so daß beim Umlegen dieses Teiles das Gelenkstück c senkrecht zur Achse des Spritzenzylinders e bezw. beim Umbiegen der Blattfeder d die Kolbenstange α dem Zylinder e parallel gelegt werden kann.

In dieser einfachen Form würde der Erfindungsgegenstand dem gewünschten Zwecke schon genügen; doch ist es vorteilhaft, zur Feststellung der Kolbenstange in der Gebrauchslage eine besondere Sperrung vorzusehen, die z. B. in einer überzuschiebenden 40

Hülse/ (Fig. 3) bestehen kann. Der gleiche Zweck läßt sich erreichen, wenn man die Teile a, b, c federnd untereinander in der Weise verbindet, daß dieselben beim Aufklappen sowie beim Zusammenlegen sich selbsttätig in dieser Lage sichern, etwa nach Art der federnden Meßstäbe, der Füße bei Stativen und dergl. mehr. Ferner könnte auch die Kolbenstange α über ihre gelenkige Verbindung mit dem Teile c hinaus gabelartig verlängert sein, welcher Teil sich in der Gebrauchslage mit einer Rast über einen im Gelenkteil des Kolbens b vorgesehenen, erforderlichenfalls federnden Stift legt. Endlieh läßt sich die Feststellung auch in verschiedener Weise durch geringe Drehung der Kolbenstange in ihren Endlagen bewirken.

Für diejenigen Spritzen, bei denen die Entleerung nicht mit einem Male erfolgt, könnte die Anordnung mehrerer Gelenke vorgesehen sein, so daß nach jedesmaligem Ausstoß eines Teiles der Flüssigkeit nicht der Kolben in die Höhe gezogen werden muß, sondern an der einmal erreichten Stelle verbleibt. Bei diesen Spritzen kann auch zweckmäßig eine Einteilung auf der Zylinderwandung oder an der Kolbenstange angebracht sein. Die gegebenenfalls vorgesehene Hülse muß dann ebenfalls aus einzelnen Teilen bestehen.

In der umgelegten Stellung kann die Kolbenstange durch einen Ring oder eine federnde Klammer, die zweckmäßig am Zylinder angeordnet sind, festgelegt werden.

Dadurch, daß die Kolbenstange nicht von dem Kolben getrennt wird, ist ein Hineingleiten des letzteren in den Zylinder nicht

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möglich und das Austreten von Flüssigkeiten mithin ausgeschlossen.

Um den durch die zusammengelegte Spritze eingenommenen Raum noch zu verringern, kann man einen Teil der Kolbenstange, etwa den Knopf g zusammen mit einem kurzen Ansätze lösbar machen, so daß dieser Teil erst kurz vor der Benutzung mit der Kolbenstange verbunden wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Spritze für medizinische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß die fest mit dem Kolben verbundene Kolbenstange mit Gelenken , Federn oder dergl. versehen ist, derart, daß sie in der Ruhelage dem Spritzenzylinder parallel umgelegt werden kann, zum Zwecke die teilweise oder ganz gefüllte Spritze aufbewahren zu können, ohne einen Verlust der Flüssigkeit zu befürchten.
2. Spritze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange in der Gebrauchsstellung durch eine gegebenenfalls selbsttätige Feststellvorrichtung gesichert wird.
3. Spritze nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange mit mehreren Gelenken ausgestattet ist, um den Kolben in jeder Lage belassen und die Stange dennoch umlegen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.