DE56986C - Stabspitzen-Verschlufs für Schirme - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33: Hand- und Reisegeräthe.

OTTO SCHMIDT in BERLIN. StabspitzenverschluTs für Schirme.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Mai 1890 ab.

Die bisher als Stabspitzenverschlüsse dienenden Ueberschubhülsen zeigen den Uebelstand, dafs bei nicht sorgfältigem Zusammenlegen des Ueberzuges oder bei älteren Schirmen einzelne Stabspitzen beim einfachen Vorschieben der Hülse nicht in diese gelangen und man dann genöthigt ist, die Operation mehrere Male zu wiederholen, bis das Verschliefsen sämmtlicher Spitzen geglückt ist. Infolge dieses Uebelstandes pflegt man die Stabspitzen mit der Hand umzufassen , zusammenzudrücken und dann erst die Hülse überzuschieben.

Bei dem den Gegenstand vorliegender Er-. findung bildenden Stabspitzenverschlufs sollen nun die erwähnten Uebelstände dadurch vermieden werden, dafs nicht eine Hülse über die Spitzen geschoben, sondern ein das erwähnte Zusammenraffen der Spitzen bewirkender getheilter .Ring zur Anwendung gelangt.

Fig. ι und 2 zeigen einen mit dem neuen Stabspitzenverschlufs ausgestatteten Schirm in zwei Stellungen;

Fig. 3 bis 5 stellen den Verschlufs in gröfserem Mafsstabe in verschiedenen Stellungen dar.

An dem Schirmstock A in Höhe der Schirmspitzen ist der aus einander klappbare Ring B in senkrechter Richtung drehbar befestigt. Der zurücklegbare Theil des Ringes B trägt eine Einfallfeder α und einen Druckstift b zum Ausheben derselben, während der.an dem Schirmstock festsitzende Theil des Ringes den Einschnitt für den Zahn dieser Feder enthält.

Ist der Schirm aufgespannt, so hängt der Ring B geschlossen seitlich an dem Schirmstock, Fig. 3, ist das Schirmdach aber aufgewickelt, so wird der Ring B angehoben (Fig. 4, ausgezogene Stellung) und, während man mit dem Daumen auf den Druckstift b drückt, aus einander geklappt (Fig. 4, punktirte Stellung). Darauf dreht man den aus einander geklappten Ring in senkrechter Richtung um i8o°, so dafs er um den Stock und um einen Theil der Stangenspitzen greift, Fig. 5, und schliefst dann den Ring, Fig. 1. Der zurückgeschlagene Theil des Ringes rafft hierbei alle Stabspitzen zusammen und hält sie, nach dem Einspringen der Feder in ihre Rast, fest zusammen.

Zum Freimachen der Stabspitzen wird umgekehrt wie vorher verfahren.

Der Erfinder ist der Ansicht, dafs bei dieser Art des Zusammenraffens der Stabspitzen einzelne derselben nicht aufserhalb des Verschlusses bleiben können, sondern der neue Verschlufs den beabsichtigten Zweck unter allen Umständen erfüllen mufs.

Aufserdem kann der neue Stabspitzenverschlufs in der Stellung Fig. 4 auch zum Aufhängen des Schirmes benutzt werden.

Legt man dieser Anwendung des Verschlusses grofses Gewicht bei, so kann die Befestigung des Ringes an dem Schirmstock in der Art gleitend eingerichtet werden, dafs man im Stande ist, den Ring an dem Stocke auf- und abzuschieben.

Anstatt die eine Ringhälfte in der Ebene der anderen Ringhälfte zurückklappbar zu machen, kann man dieselbe natürlich auch so einrichten, dafs sie sich in erstere hineinschieben

läfst, doch ist diese Abänderung nicht empfehlenswerth.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Stabspitzenverschlufs für Schirme·, bestehend aus einem am Schirmstock (A) befestigten, in senkrechter Richtung zu diesem drehbar zu öffnenden Ringe (B), weicher dadurch geöffnet wird, dafs ein Theil des Ringes von dem an dem Schirmstock befestigten Ringtheil zurückgeklappt werden kann (Fig. 4, punktirte Stellung), da das eine Ende dieses Theiles mit dem festen Rin'gtheile gelenkig verbunden ist, während das andere Ende dieses zurückklappbaren Ringtheiles eine auslösbare Feder (a) oder ein anderes gleichwerthiges Organ trägt, mit dem der Ring geschlossen wird, Fig. 3, zum Zwecke, entweder die Stabspitzen beim Schliefsen des Ringes zu umfassen oder auch den geschlossenen, von den Stabspitzen entfernten Ring zum Aufhängen des Schirmes benutzen zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.