DE187792C - - Google Patents

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DE187792C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B7/00Blast furnaces
    • C21B7/002Evacuating and treating of exhaust gases

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Waste-Gas Treatment And Other Accessory Devices For Furnaces (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- JV! 187792 KLASSE \8a. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Mai 1905 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anblasen von Hochöfen und hat den Zweck, Explosionen, die mitunter beim Anblasen stattfinden, zu vermeiden. Der Beginn des Hochofenbetriebes geschah . bisher in der Weise, daß nach Beendigung, des Füllens des Ofens mit Holz, Koks, Kalkstein und Beschickung in abwechselnden Schichten der Brennstoff entzündet und hocherhitzter Wind
ίο zugeleitet wurde. Bei Benutzung von Holz zur Entzündung des Kokses wartete man mit
. der Einleitung von erhitztem Wind, bis die erste Schlacke erscheint, und leitete den Wind anfänglich nur unter sehr schwachem Druck ein. Hierbei findet aber nur eine unvollkommene Verbrennung statt, der Ofen arbeitet einige Zeit kalt, und es wird ein Eisen erzeugt, das nicht marktfähig ist, sondern unter großen Arbeitskosten, Brennstoff- und Metallverlust umgeschmolzen werden muß.
Es hat sich nun gezeigt, daß der Betrieb eines Hochofens sich wirtschaftlicher gestaltet, je größer der Druck ist, unter welchem der erhitzte Wind steht und je früher mit der Windzuführung begonnen wird.
Nach der Erfindung wird unmittelbar nach dem Anzünden des Brennstoffs unter hohem Druck stehende Gebläseluft dem Ofen zugeführt, wobei zur Vermeidung einer Explosion der zur Winderhitzung oder dergl. verwendeten Gichtgase, die sich mit in der Leitung nach der Verbrauchsstelle befindlichen Luft etwa mischen könnten, Dampf in die Gichtgasleitung eingeleitet wird, der die in der Leitung befindliche Luft verdrängt, so daß die Entstehung eines Gemisches aus Gichtgasen und atmosphärischer Luft und dessen Explosion an der Verbrauchsstelle vermieden wird.
Es ist bei Koksöfen mit Regeneratorbetrieb, bei denen gleichzeitig Wassergas gewonnen wird, bekannt, bevor beim Wechsel des Betriebes frische Luft in die von der vorhergehenden Arbeitsperiode mit Gas erfüllten Ofenräume gelassen wird, das Gas durch Einspritzen von Wasser, das sich in dem hocherhitzten Ofeninnern sofort in Dampf verwandelt, zurückzudrängen, um Explosionen zu vermeiden. Das Neue wird im vorliegenden Falle in der Anwendung dieser bei Koksöfen bekannten Maßnahme beim Anlassen des Hochofens gesehen, um dadurch schneller einen normalen Betrieb herbeizuführen.
Auf der Zeichnung ist ein Hochofen mit doppelter Gichtglocke und Staubsammler bekannter Bauart im senkrechten Schnitt dargestellt.
Der Hochofen α ist von bekannter Bauart und am oberen Ende der Gicht durch eine doppelte Gichtglocke b b1 verschlossen, von welcher ein Abzugsrohr c für die Gichtgase abwärts zu einem Staubsammler c1 führt, von dem aus diese Gase durch eine Verteilungsleitung, z. B. das Rohr d, nach der Verbrauchs- stelle geführt werden.
Bisweilen wird zwischen den Staubsammler und das Rohr d ein Ventil e zur Regelung des Gaszuflusses zu dem Rohr d eingeschaltet, aber in vielen Fällen werden an dieser Stelle keine Ventile angeordnet, sondern nur an der Verbrauchsstelle der Gichtgase, den Kesseln, Winderhitzern oder dergl.
Nachdem der Hochofen mit den nötigen Stoffen beschickt ist, werden alle Ventile geschlossen, ebenso alle Klappen, welche sich in der Leitung zwischen Staubsammler und den Kesseln, Winderhitzern oder dergl. befinden. Die Gichtglocke oder, wenn der Ofen mit einer Doppelglocke versehen ist, beide Gichtglocken bleiben offen. Hierauf wird durch das mit einem Absperrventil g versehene Rohr/ in den Staubsammler c1 Dampf eingelassen. Der von den Kesseln kommende Dampf wird so lange eingelassen, bis aus der Gicht eine dichte weiße Dampfsäule aufsteigt. Hierauf werden die Gichtglocken geschlossen und das oder die Sicherheits- oder Explosionsrohre i geöffnet, erst das eine bis Dampf aufsteigt, worauf dieses geschlossen und hierauf das andere Rohr in ähnlicher Weise geöffnet und geschlossen wird, falls am Ofen zwei Sicherheitsrohre vorhanden sind. Hierauf wird das Ventil e geöffnet oder, wenn an dieser Stelle kein Ventil vorhanden ist, werden die an der Verbrauchsstelle des Gases, den Kesseln oder Winderhitzern oder dergl. befindlichen Ventile geöffnet. Der Dampf strömt nun nach dieser Öffnung hin, aber sowie das oder die Ventile geöffnet worden sind, wird der Ofen in seinem unteren Teile angezündet und nach dem Anzünden heiße Luft eingeblasen, und in wenigen Minuten wird aus den Ventilen bei den Kesseln oder Winderhitzern Dampf ausströmen. Sobald Gas in genügender Menge kommt, wird der Dampf abgestellt, und die Gase werden den Winderhitzern und Kesseln zugeführt und da verbrannt. Auf diese Weise wird die Luft aus der Gicht und der Rohrleitung soviel als möglich durch Dampf ausgetrieben, und die sich entwickelnden Hochofengase treiben ein Dampfkissen vor sich her, welches alle vor ihm befindliche Luft aus der Gicht und der Rohrleitung austreibt und die Bildung von explosiven Gasmischungen verhindert.
Wenn im vorstehenden von heißer Gebläseluft gesprochen wird, so wird angenommen , daß ein Ofen einer aus mehreren Öfen bestehenden Anlage angeblasen wird.
In diesem Falle wird zum Anblasen des Ofens in bekannter Weise in Winderhitzern erhitzte Luft zugeführt.
Bei einem alleinstehenden Ofen oder wo heiße Gebläseluft erst vorhanden ist, wenn die Winderhitzer von den Gichtgasen des Hochofens geheizt werden, wird selbstverständlich die unmittelbar nach dem Anzünden des Ofens eingeblasene Luft kalt sein. In diesem Falle dauert es längere Zeit, bis der Ofen sich in gutem Betrieb befindet, als wenn heiße Gebläseluft sofort zur Verfügung steht, aber nichtsdestoweniger ist eine Explosionsgefahr ausgeschlossen, und die zur Erzeugung marktfähigen Eisens erforderliche Zeit wird nach dem neuen Verfahren bedeutend abgekürzt.
Man kann den Dampf auch an mehreren Stellen gleichzeitig einführen, z. B. am oberen Ende des Rohres c bei h.
Bei einem auf diese Weise angeblasenen, ungefähr 30 m hohen Hochofen wurde das Gas zuerst den Brennern der Winderhitzer zugeführt, wobei die Entfernung vom oberen Ende des Ofens bis zur Entzündungsstelle des Gases ungefähr 150 m beträgt. Der Dampf wurde in den Staubsammler durch ein Rohr von 5 cm lichter Weite unter einem Druck von ungefähr 5 '/2 Atm. eingeblasen. Der Hochofen lieferte 24 Stunden eher Eisen als bei der alten Anblaseweise und dazu gleichzeitig marktfähiges Eisen von Anfang an, bei nicht der geringsten Explosion, wenn das Gichtgas angebrannt wurde. Falls das Leitungsrohr c und der Staubsammler vollständig kalt sind, ist es zweckmäßig, sie durch ein im Staubsammler angezündetes Feuer anzuwärmen, wobei der durch das Feuer entwickelte Rauch im Rohr c aufsteigt und durch die Gicht des Ofens entweicht. Hierdurch werden die Rohre vorgewärmt und eine zu große Verflüssigung und zu großer Dampfverbrauch vermieden.
Nach einer Blasepause empfiehlt es sich ebenfalls, vor dem Wiederbeginn des Blasens und der Anzündung der Gichtgase Dampf durch die Rohre zu leiten, um eine Explosion zu verhüten.
Nachdem mit dem Blasen begonnen worden ist, kann es wünschenswert sein, das Gas in der Gicht des Ofens anzuzünden und gleichzeitig Dampf einzulassen und wenn ein genügender Dampf strom vorhanden ist, die Gicht zu schließen und die aus Gas und Dampf bestehende Mischung ihrer Verbrauchsstelle den Kesseln oder Winderhitzern zuzu- führen. Der Dampf wird die Temperatur der Gase unter die kritische Temperatur vermindern und sie gleichzeitig verdünnen, um Explosionen zu verhindern. Der Dampf wird auch die Wirkung der Gebläseluft, welche das Gas durch das Rohr c und die übrige Leitung nach der Verbrauchsstellung drückt, unterstützen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur schnelleren Herbeiführung eines normalen Betriebes beim
    Anblasen von Hochöfen, dadurch gekennzeichnet , daß vor der Entwicklung von Gichtgasen zur Verdrängung der Luft ein indifferentes Gas oder Dampf in die Gasleitungen und in die damit zusammenhängenden Räume geblasen wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausblasen der Luft vom Staubsammler (cl) aus zunächst durch das Gichtgasabzugsrohr (c) entgegengesetzt zur Strömungsrichtung der Gichtgase bei geöffneter Gicht erfolgt, worauf nach Verschließen der Gicht die übrigen zur Verbrauchsstelle führenden Leitungen ausgeblasen werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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