DE18722C - Verfahren zur Darstelluug von Magnesia oder Magnesiumcarbonat auf Ammonium-Magnesiumcarbonat - Google Patents

Verfahren zur Darstelluug von Magnesia oder Magnesiumcarbonat auf Ammonium-Magnesiumcarbonat

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DE18722C
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magnesium carbonate
magnesium
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A. WÜNSCHE in Hamburg, Bergedorferstr. 7 II
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/24Magnesium carbonates

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 75: Soda, Potasche und Alkalien.
ADOLF WÜNSCHE in HAMBURG.
Magnesiumcarbonat.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Juli 1881 ab.
Aus der Lösung des Magnesiumsalzes wird Ammonmagnesiumcarbonat ausgeschieden, indem man sie mit Ammoniaksalz und kaustischem Ammoniak (welche beide im Betriebe geboten sind in der restirenden Lösung früherer Processe und im Destillat bei der Ammoniakregeneration aus dieser Lösung durch Aetzkalk) in einem Verhältnifs versetzt, dafs eine Fällung von Magnesiumhydroxyd nicht stattfindet, und dann Kohlensäure im Ueberschufs einleitet. Es scheidet sich nach kurzer Zeit das Ammonmagnesiumcarbonat in verhältnifsmäfsig grofsen Krystallen aus (und nicht als fein vertheilter Niederschlag, wie es der Fall ist, wenn die Reaction mit einer Ammoncarbonatlösung vorgenommen wird). Die Temperatur der Lösung steigt beträchtlich während des Einleitens der Kohlensäure, doch vermindert dieser Umstand die Ausbeute nicht in merklicher Weise, wie solches bei der analogen Phase im Ammoniaksodaprocefs der Fall ist.
Wenn Chlormagnesiumlösung (z. B. die Endlauge der Kalifabriken) das Rohmaterial bildet, verläuft der Procefs nach der Gleichung:
Mg Cl1 -+- χ (H2 O -+- NH1 Cl) + 4 NH3 -+- 2 CO2=[Mg (NJIJ2 . (CO3J2 -+- 4 H2 O] + (x-Ar 2) NHi Cl + (x—6J H2 O.
Der Krystallbrei wird in ein geschlossenes Filter gebracht, wo er den gröfsten Theil der anhängenden Mutterlauge freiwillig fallen läfst und von dem Rest durch Aufgeben (Decken) mit Ammoniakflüssigkeit fast vollständig befreit wird. Die ablaufende Deckflüssigkeit wird benutzt zum Versetzen der neu zum Fällungsprocefs gelangenden Magnesiumsalzlösung, denn der in der Mutterlauge vorhandene Ueberschufs von Kohlensäure ist zu gering, um schon eine Fällung des Doppelsalzes hervorzurufen.
Das von anhaftender Ammoniakflüssigkeit noch feuchte Doppelsalz wird mit Magnesiumoxyd in einem geschlossenen Maischwerk gemischt. Die Entbindung des Ammoniaks beginnt schon bei gewöhnlicher Temperatur und ist, durch Wärme unterstützt, eine vollständige.
Das Doppelsalz zersetzt sich beim Erhitzen mit Mg O nach der Gleichung:
[Mg (NHJ2 (CO3J2 -+- 4 H2 O] -h Mg O -+-H2 O z= 2 (MgCO3 + 3H2 Oj + 2 NH3.
Die Zersetzung des Magnesiumammoniumcarbonats geschieht zwar auch durch Wärme allein, doch hat man dann unter den im Verlauf der Processe im Kreislauf bleibenden Agentien neben Ammoniak und Kohlensäure noch ein drittes, Ammoncarbonat, welches in seiner gesammten Menge (es müfste als Lösung geschehen) nicht in den Fällungsprocefs zurückgenommen werden kann, ohne die vortheilhafte grobe Krystallform des fallenden Doppelsalzes zu schädigen. Die nothwendige Trennung des Ammoniaks von der Kohlensäure vor der Reaction würde einen Procefs erfordern, welcher umständlicher ist als der von mir eingeschlagene Weg, diese Trennung zusammenfallen zu lassen mit der Zerlegung des Doppelsalzes. Dies hat den doppelten Zweck, erstens nur mit gasförmigen Agentien zu operiren (ab-
gesehen von der Aussüfsflüssigkeit, welche mit der ammoniaksalzhaltigen Mutterlauge direct zur neuen Magnesiumsalzlösung fliefst) und zweitens den, das Magnesiumcarbonat in einer, für den folgenden Glühprocefs vortheilhaften Form zu erhalten. Dieses hinterbleibt nämlich in zusammenhängenden, ziemlich festen Stücken, wenn die Wärmezufuhr bei der Austreibung des Ammoniaks nicht durch directes Einleiten von Dampf, sondern durch Erwärmung des Gefäfses von aufsen geschieht. Man kann daher die darauf folgende, zur Darstellung von Magnesiumoxyd nothwendige Operation des Glühens des Magnesiumcarbonats anstatt in Tiegeln oder Retorten auch auf dem Flammenherde vornehmen. Der Theil des Magnesiumoxydes, welcher bestimmt ist, die Rolle eines Hülfsmaterials (zur Zersetzung des Doppelsalzes) zu spielen, bedarf einer nur sehr mäfsigen Glühhitze, während der als wirkliches Product zu betrachtende Theil je nach dem Zweck seiner Verwendung einem stärkeren oder schwächeren Glühen ausgesetzt wird.
Das Magnesiumcarbonat zersetzt sich beim Glühen nach Gleichung:
Mg CO3 -+■ 3 H2 O = Mg O 4- C O2 -f- 4 H2 O.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Magnesiumcarbonat und Magnesiumoxyd aus in Wasser löslichen Magnesiumsalzen, bei welchem zunächst ein Doppelsalz, Ammonmagnesiumcarbonat, in der beschriebenen eigenthümlichen Weise in einer leicht aussüfsbaren Form gefällt und dieses Zwischenproduct in das Endproduct, Magnesiumcarbonat bezw. Magnesiumoxyd, durch Erwärmung unter gleichzeitigem Zuschlag von einer Menge Magnesiumoxyd, welche dem im Doppelsalz enthaltenen Ammoncarbonat mindestens äquivalent ist, übergeführt wird.
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