DE1865C - Webkämme mit Litzen aus flachem Stahldraht und mit Stahlaugen - Google Patents
Webkämme mit Litzen aus flachem Stahldraht und mit StahlaugenInfo
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C9/00—Healds; Heald frames
- D03C9/02—Healds
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Description
PATEM
1877.
Klasse 86.
EDUARD SCHÖPP in KÖLN a. Webkämme mit Litzen aus flachem Stahldraht und mit Stahlaugen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. October 1877 ab.
Die gegenwärtig am meisten gebräuchlichen Weberkämme, auch Geschirre genannt, sind je
nach den verschiedenen Branchen der Weberei aus Leinen-, Baumwollen- oder Wollenzwirn mit
Stahlaugen (Mailions) oder auch Garnaugen hergestellt, und haben eine bestimmte, für den betreffenden
Stoff erforderliche Eintheilung bezw. Litzenzahl.
Die Hauptnachtheile dieser Anordnung sind:
1. Sehr geringe Dauer, indem ein Kamm in mechanischen Webereien schon nach zwei bis
drei Wochen reparaturbedürftig, meistens aber sogar nicht mehr reparaturfähig und ganz werthlos
ist.
2. Der Weberkamm "läfst sich nur für den
Stoff gebrauchen, für den er angefertigt ist, weshalb zu jedem Stoff andere Kämme gehören.
3. Das verwendete Litzengarn ist, wenn auch noch so sorgfältig gefirnifst, immer rauh, so dafs
leicht die Kettenfäden hängen bleiben oder einzelne Litzen sich verschlingen und Fehler im
Fabrikat verursachen.
Um diese Uebelstände zu beseitigen, wurden die einzelnen Litzen des Kammes zuweilen aus
rundem Eisendraht gedreht, wobei das Auge durch Unterbrechung der Drehung in der Mitte
der Litze gebildet ist. Die Erfahrung zeigt aber, dafs diese Drahtlitzen die Uebelstände der Garnlitzen
nicht abstellen, sondern durch das unvollkommene Auge, den gedrehten, sägenartigen
Schaft und durch leichtes Verbiegen und Verschlingen noch schlechter sind.
Bei dem vorliegenden Webkamm bildet jede Litze für sich ein Ganzes aus flachem, glattem
Stahldraht mit abgerundeten Kanten, wodurch nicht nur die genannten Uebelstände beseitigt,
sondern auch neue Vortheile erreicht werden sollen.
Wie aus der beiliegenden Zeichnung zu ersehen, ist jede einzelne Litze aus flachem,
glattem und an den Kanten abgerundetem Stahldraht und einem Stahlauge (Mailion) angefertigt.
An jedem Ende der Litze befindet sich ein angebogenes und mit Zinn verlöthetes Auge von nahezu rechteckiger Gestalt. Diese
Litzen werden vermittelst der Augen in der erforderlichen Anzahl in einen hölzernen Rahmen,
in welchem mit Hakenschrauben befestigte Stahlschienen sitzen, eingespannt und bilden dann
mehrere dieser Rahmen, je nach der Beschaffenheit des Stoffes, den Weberkamm.
Die Vortheile dieses neuen Weberkammes sind folgende:
Die unbegrenzte Dauer, weil das Litzengarn durch flachen Stahldraht von viel gröfserer
Widerstandsfähigkeit ersetzt ist. Dieselbe wird noch dadurch erhöht, dafs die schweren Gewichte,
welche zum Strammhalten und Herunterziehen der jetzt gebräuchlichen Weberkämme dienen, fortfallen, da die Litzen durch Auseinanderschrauben
der Stahlschienen im Rahmen angespannt werden und an sich schwer genug sind, um nach jedem Hub herunterzugehen.
Man kann den neuen Weberkamm zu verschiedenen Stoffen gebrauchen, da die Litzen
je nach Erfordernifs leicht vermehrt oder vermindert werden können. Die Litzen stellen sich
hiebei, der Rietkammtheilung entsprechend, selbstthätig ein, da sie auf den Stahlschienen
im Rahmen leicht verschiebbar sind. Ebenso können die Stahlaugen nach Bedürfhifs grofs
oder klein, mit rundem oder ovalem Loch gemacht werden, da sie unabhängig von den
Litzen hergestellt werden.
Die Litzen, sowie die Stahlaugen sind vollkommen glatt, so dafs ein Hängenbleiben von
Kettenfäden nicht möglich ist; auch kann ein Verschlingen und Uebereinanderschieben der
Litzen nicht vorkommen, da die Augen am Ende derselben die Stahlschiene genau schliefsend
umfassen.
Die Litzen werden auf Maschinen angefertigt, so dafs sie alle unter sich genau gleich sind;
es können also keine schlappen Litzen, welche bei anderen Kämmen nie ganz zu vermeiden
sind, und welche die Gleichmäfsigkeit des Gewebes sehr beeinträchtigen, vorkommen.
Die Oeffhungen der Stahlaugen, durch welche die Fäden laufen, stehen alle in der Ebene des
Kammes, während dieselben bei den Garnkämmen nur normal zur Kammebene hergestellt
werden können und bei den Drahtlitzen in allen Stellungen vorkommen. Es ist dies ein sehr
wichtiger Vorzug dieser Litzen vor allen anderen,
denn hierduich wird tlaS Empassirfen^lTJurchziehen
dei Faden $urch die Augen) sehr erleichtert
' - %· 1
Wenn, wie dieses wohl meistens der Fall
mehreie gleiche Ketten hintereinander verarbeitet werden sollen, so ist das Empassiren nur einmal nötüigf da die neue Kette an die alte einfach angedreht und durchgezogen wird, welches viel schneller geftt, als" erneuertes Einpassiren.
mehreie gleiche Ketten hintereinander verarbeitet werden sollen, so ist das Empassiren nur einmal nötüigf da die neue Kette an die alte einfach angedreht und durchgezogen wird, welches viel schneller geftt, als" erneuertes Einpassiren.
jFjtwa _. beschädigte Litzen können leicht herausgenommen
und duich neue eisetzt werden.
Sollen diese neuen Weberkamme in Räumen iit feuchter Luft aibeiten, wie dieses gewöhnlich
bei Haridwebern der Fall ist, so mufs der zu yerwendende flache Stahldraht verzinnt sein,
um das Rosten zu verhindern.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=281333
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT1865D Active DE1865C (de) | Webkämme mit Litzen aus flachem Stahldraht und mit Stahlaugen |
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DE (1) | DE1865C (de) |
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