DE1863602U - Vorrichtung zur zerkleinerung von zur verbrennung bestimmtem muell. - Google Patents
Vorrichtung zur zerkleinerung von zur verbrennung bestimmtem muell.Info
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Description
PATENTANWALT
DIPL-ING. HANS WlEMUTH ® DÜSSELDORF.- OBERKASSEL HANSA-AUEE & . TELEFON· 4*808
DIPL-ING. HANS WlEMUTH ® DÜSSELDORF.- OBERKASSEL HANSA-AUEE & . TELEFON· 4*808
, den 15. Oktober 1962
11-382 * BE 8081
Von Roll AG
Zürich
Vorrichtung zur Zerkleinerung von zur Verbrennung bestimmtem Müll
Die vorliegende Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von zur Verbrennung bestimmtem Müll.
Das am häufigsten angewandte Verfahren zur Beseitigung
von Müll, der bekanntlich in sehr grossen Mengen anfällt, ist seine Verbrennung. Es ist aber eine Eigenart
des Mülls, dass er nicht nur seiner Art nach, sondern auch in seiner G-rösse recht inhomogen ist. Hier
ist nämlich ausser Schutt- und Kleingut auch noch Stückgut vorhanden, welches unter Umständen recht sperrig sein
kann, wie z.B. bei Kisten oder Kistenteilen, Harassen, alten Möbelstücken usw. Um gedoch gute Verbrennungsbedingungen für solches Gut in den Müllverbrennungsanlagen
zu schaffen, ist eine möglichst homogene und auch gleichmassig dicke Brennstoffschicht auf dein Verbrennungsrost
erforderlich, welche aber bei derart sperrigen und verschiedenartigen Bestandteilen des Verbrennungsgutes ohne
besondere Massnahmen nicht erzielt werden kann.
Um eine gute Chargierung und damit eine rationelle Verbrennung des Mülls auf den Eosten solcher Müllverbrennungsanlagen
zu erreichen, sind schon Einrichtungen bekannt geworden, welche den Müllverbrennungsöfen vorgeschaltet
?irerden und den anfallenden Müll durch mechanische Verarbeitung zerkleinern.
So sind mehr oder weniger geneigte Mischtrommeln mit oder ohne Einbauten bekannt, in welchen das
Verbrennungsgut nicht nur durchmischt, sondern auch zerkleinert wird. Diese Einrichtungen haben aber,
abgesehen von ihrer geringen Zerkleinerungswirkung, den Nachteil, dass sie der Eigenart des Mülls nicht
angepasst werden können, so dass sie leicht zu Verstopfungen oder Brückenbildung neigen, wodurch ihre
ohnehin schon geringe Wirksamkeit noch weiterhin stark beeinträchtigt wird.
Der vorliegenden !feuerung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
eine Einrichtung zur Zerkleinerung von Müll zu schaffen, bei welcher diese Nachteile vermieden
sind und vor allem die erforderliche Anpassung der Einrichtung an die Eigenart des zu verbrennenden Mülls
gewährleistet ist.
Die Einrichtung gemäss der !Teuerung ist gekennzeichnet
durch zwei Rahmen, von denen wenigstens einer an einem Ende drehbar gelagert ist, und durch Antriebsmittel
zur Schwenkung des drehbar gelagerten Rahmens zu dem anderen Rahmen hin, wobei beide Rahmen mindestens mit
den an die Schwenkachse angrenzenden Teilen Scherbalken
aufweisen und die Scherbalken des einen Rahmens gegen
diejenigen des anderen Rahmens derart versetzt sind, dass die Scherbalken beider Rahmen in der einen Extremstellung
des schwenkbaren Rahmens kammartig ineinandergreifen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung gemäss der Neuerung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Mg. 1 die Einrichtung in einer Seitenansicht und
Mg. 1 die Einrichtung in einer Seitenansicht und
Pig. 2 ein Detail der Einrichtung der Fig. 1 in einer Draufsicht.
In Fig. 1 ist im Innern eines nicht gezeichneten, oben und unten offenen Gehäuses ein Rahmen 1 ortsfest
angeordnet, während ein zweiter Rahmen 2 mittels eines Gelenkes 3 mit dem unteren Ende des ortsfesten
Rahmens 1 gelenkig verbunden ist, so dass er gegen den Rahmen 1 geschwenkt werden kann. Ein hydraulischer
Zylinder 4 ruht mit seinem unteren Ende auf einer festen Unterlage 5 und ist an ihr mittels eines
Gelenkes 6 befestigt. Im Zylinder 4 befindet sich ein Kolben 7, dessen Kolbenstange 8 durch eine Stopfbuchse
9 des Zylinders 4 hindurchgeführt und am schwenkbaren
Rahmen 2 mittels eines Gelenkes 10 befestigt ist. Der Zylinder 4 ist doppeltwirkend und duroh zwei Zuleitungen
11 und 12 über ein Steuerorgan 13 mit einer aus einem
Elektromotor 14a und einer Pumpe 14b bestellenden
Pumpenanlage 14 verbunden. Der über die Zuleitung 11 auf die Unterseite des Kolbens 7 wirkende Flüssigkeitsdruck
ist am Steuerorgan 13 einstellbar.
Die beiden Rahmen 1 und 2 sind in ihrem unteren Teil
mit Seherbalken 15 bzw. 15' ausgerüstet, die etwa senkrecht zur Gelenkachse 31 des Gelenkes 3 verlaufen, wie
aus Fig. 2 zu ersehen ist, welche den unteren Teil des schwenkbaren Rahmens 2 in einer Draufsicht zeigt. Diese
ScherbaLken sind derart profiliert und von Rahmen zu Rahmen gegeneinander versetzt angeordnet, dass beim
Einschwenken des Rahmens 2 gegen den ortsfesten Rahmen
1 hin, d.h. in seine in Fig. 1 gestrichelt gezeichnete Schliesstellung, jeweils die Scherbalken des einen
Rahmens in von den Scherbalken des andern Rahmens gebildete fensterförmige Lücken 15a kammartig eingreifen.
Eine federnde Klappe 16 ist am ortsfesten Rahmen 1 an dessen Aussenseite angeordnet und an einer Stelle 16a
am Rahmen 1 befestigt und schliesst diesen Rahmen, an ihm anliegend, nach unten ab, wenn sich der schwenkbare
Rahmen 2 in seiner Ausgangs-Schwenklage, d.h.. in
Oeffnungssteilung, befindet. Erst und nur dann hebt sich die federnde Klappe 16 vom Rahmen 1 ab, wenn
die in Schliessrichtung konvex gekrümmten Soherbalken 15' des schwenkbaren Rahmens 2, kurz bevor der letztere
seine Grenzschliesstellung erreicht, durch die Lücken 15a des ortsfesten Rahmens 1 hindurangreifen und anschliessend
beim Weiterschwenken in die Grenzlage die Klappe 16 gegen ihre Federkraft mitnehmen (vgl. in
Pig. 1 die gestrichelt gezeichnete Lage der Klappe 16).
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist nun wie folgt. Der schwenkbare Rahmen 2 befindet sich in der in i"ig.
veranschaulichten Oeffnungsstellung. In dieser Stellung
bilden die beiden Rahmen 1 und 2 ein nach oben geöffnetes Haul 17, in welches eine Charge des zu zerkleinernden
Mülls von oben her eingefüllt wird. Darauf wird der Kolben 7 auf seiner Unterseite über die Zuleitung
11 mit Druckflüssigkeit beaufschlagt, so dass er sich samt seiner Kolbenstange 8 im Zylinder 4 nach
oben bewegt und dabei zugleich den schwenkbaren Rahmen gegen den ortsfesten Rahmen 1 hin verschwenkt. Dabei
wird das eingefüllte Gut zerdrückt bzw. komprimiert, wobei aber der jeweilige Schliesshub des Rahmens 2
automatisch durch den mechanischen Widerstand der
Charge "begrenzt wird, da zuvor am Steuerorgan 13 die einstellbare Zufuhr der Druckflüssigkeit und damit
die Antriebskraft des Kolbens 7 auf eine bestimmte ihm entgegenwirkende Widerstandskisft eingestellt worden
war. Sobald also der wachsende Widerstand des zu komprimierenden Materials die eingestellte Antriebskraft
des Kolbens 7 ausgleicht, kommt letzterer zum Stillstand, wonach das Steuerorgan 13 sofort die Ölzufuhr
über die Zuleitung 12 auf die Oberseite des Kolbens 7 umschaltet, so dass sich dieser wieder
nach unten bewegt und zugleich den Rahmen 2 in seine Oeffnungslage zurückschwenkt, wobei das zerdrückte
bzw. komprimierte Gut zwischen den beiden Rahmen 1 und 2 nach unten rutscht. Efun schaltet das Steuerorgan
die Oelzufuhr wieder über die Zuleitung 11 auf die Unterseite des Kolbens 7, so dass sich dieser wieder
nach oben bev/egt und den Rahmen 2 in seine Schliesslage
schwenkt. Hierbei wird das Gut aufs neue, d.h. noch weiter zerdrückt und komprimiert, und zwar mit
einer grösseren effektiven Presskraft als beim vorhergehenden
Schliesshub, da infolge des Herabsinkens des komprimierten Gutes zwischen den beiden Rahmen 1 und
der Lasthebelarm in Bezug auf die Drehachse 31 des Gelenkes 3 kürzer geworden ist. Auf diese Weise erfolgt
also beim mehrmaligen Oeffnen und Schliessen des
Rahmens 2 unter ständigem Kutschen des Gutes eine fortschreitende Zerdrückung bzw. Komprimierung des
letzteren unter von Schliessbewegung zu Schliessbewegung anwachsendem effektiven, vom Hahmen 2 ausgeübten
Anpressdruck. Hierbei gelangt aber das zwischen den beiden Rahmen 1 und 2 nach unten rutschende Gut
schliesslich auch in den Wirkungsbereich der Scherbalken 15 und 15', so dass das zuvor lediglich zerdrückte
bzw. komprimierte Gut bei der Schliessbewegung des Rahmens 2 nunmehr auch noch einer Scher?iirkung unterworfen
und dadurch zerstückelt, d.h. zerkleinert wird. In der Endphase dieses Zerkleinerungsprozesses weicht
schliesslich die federnde Klappe 16 in die in Jig. I
gestrichelt gezeichnete Lage zurück, so dass das zerdrückte bzw. komprimierte und anschliessend zerkleinerte
Gut durch den ortsfesten Rahmen 1 hindurchfallen und anschliessend auf mechanischem Wege in
den Verbrennungsöfen gefördert werden kann.
Bei hinreichend kleinem Abstand zwischen den ortsfesten und den schwenkbaren Scherbalken ist eine ausgesprochene
Scherwirkung gewährleistet, wobei die Scherbalken mit ent-
.-Sa-
sprechenden, aus hartem Material bestehenden Schneidkanten Tersehen sein können, sei es durch nun massive Ausbildung,
Bewehrung oder Auftragsschweissuiag.
Der Vorteil dieser Einrichtung besteht darin, dass mit ihrer Hilfe sperrige und bisher nur schwierig
zu zerkleinernde Gegenstände, wie Schranke, Kisten, Matrazen usw. zuverlässig in leicht chargierbares Yerbrennungsgut
verwandelt werden können, wobei diese Ein-
-9-
richtung der Eigenart des zu zerkleinernden Mülls gut angepasst werden kann, so dass hierdurch eine
wirksame Aufbereitung desselben zu einem Verbrennungsgut erzielt wird, welche einen wirtschaftlichen
und sicheren Betrieb des Verbrennungsofens vollauf gewährleistet.
Abweichend vom in der Zeichnung gezeigten und zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel könnte die Einrichtung
auch so ausgebildet sein, dass beide Hahmen gegeneinander schwenkbar angeordnet und mit einer
hydraulischen Antriebsvorrichtung versehen sind.
Statt eines einzigen Zylinders könnten auch zwei oder
mehr Zylinder dem, bzw. den Eahmen zugeordnet sein.
Anstelle einer hydraulischen Antriebsvorrichtung, welche z.B. mit Drucköl arbeitet, könnte auch eine pneumatische
Antriebsvorrichtung Verwendung finden. Auch wäre ein rein mechanischer Antrieb möglich, wobei die Verstellbarkeit
der Hubbegrenzung in bekannter Weise durch den benützten Elektromotor erzielt werden könnte.
Der schwenkbare Eahmen 2 muss nicht mit dem ortsfesten
-ΙΟ-
Rahmen 1 gelenkig verbunden sein, sondern seine Schwenkachse 3' könnte auch neben dem Rahmen 1, vorzugsweise
jedoch in der Hähe des letzteren, gestellfest angebracht sein.
Die Neuerung ist also keineswegs an die gezeigte Ausführungsform gebunden, sondern die Einzelheiten
können innerhalb des Rahmens der feuerung auf mannigfache
Weise variiert werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Zerkleinerung von zur Verbrennung bestimmtem Müll, gekennzeichnet durch zwei Rahmen (1, 2)
von denen wenigstens einer (2) an einem Ende drehbar gelagert ist, und durch Antriebsmittel (7» 8, 14) zur
Schwenkung des drehbar gelagerten Rahmens zu dem anderen Rahmen hin, wobei beide Rahmen mindestens
mit den an die Schwenkachse (3*) angrenzenden Teilen Scherbalken (15 bzw. 15') aufweisen und die Scherbalken
des einen Rahmens gegen diejenigen des anderen Rahmens derart versetzt sind, dass die Scherbalken beider
Rahmen in der einen Extremsteilung des schwenkbaren
Rahmens kammartig ineinandergreifen.
2. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rahmen (l) ortsfest und der andere (2)
gegen ihn schwenkbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Rahmen in der Oeffnungsstellung des schwenkbaren Rahmens nach oben offen sind
und die Scherbalken mindestens annähernd senkrecht zur Schwenkachse (31) des schwenkbaren Rahmens verlaufen.
4. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1, 2 und 35 dadurch
gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel doppeltwirkend
ξ -·■«*■
-12- ' /
sind und ein mit ihnen in Wirkverbindung stehendes, auf eine bestimmte maximale Schliesskraft voreinstellbares
Steuerorgan (13) zur Begrenzung des Schliesshubes des schwenkbaren Rahmens vorgesehen ist, wobei der schwenkbare
Rahmen bei Erreichung der maximalen Schliesskraft durch Einwirkung des Steuerorgans auf die Antriebsmittel
automatisch auf seinen Oeffnungshub umschaltbar ist, so dass der Stadtmüll zwischen den beiden Rahmen von Oeffnungshub
zu Oeffnungshub sukzessiv nach unten wandert und unter wachsenden effektiven Presskräften zuerst zerdrückt
bzw. zusammengepresst und anschliessend mittels der Scherbalken zerkleinert wird.
5. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass am ortsfesten Rahmen im Bereich der Scherbalken aussen eine federnde, einen Abschluss nach unten
bildende Klappe (16) angeordnet ist, welche erst kurz vor Erreichen der Grenzschliesstellung des schwenkbaren Rahmens
vom ortsfesten Rahmen abhebbar ist und abgehoben den zwischen den Scherbalken befindlichen zerkleinerten Müll durchfallen
lässt.
6. Vorrichtung nach Schutzanspruch 5> dadurch gekennzeichnet,
dass die Scherbalken (I5f) des schwenkbaren Rahmens in
Schliessrichtung konvex gewölbt sind und nach Durchgreifen
durch den ortsfesten Rahmen die federnde Abschlussklappe von
-13-letzterem abheben.
7. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsmittel hydraulisch sind.
8. Yorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsmittel pneumatisch sind.
9. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 4> dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsmittel rein mechanischer Art sind, beispielsweise unter Verwendung eines Elektromotors.
10. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden lähmen mittels emnes Gelenks (3) miteinander
verbunden sind.
11. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Rahmen in einem oben und unten offenen Gehäuse angeordnet sind.
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