DE1878001U - Vorrichtung zur zerkleinerung von muell. - Google Patents
Vorrichtung zur zerkleinerung von muell.Info
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Description
Vorrichtung zur Zerkleinerung von Müll
Die vorliegende Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von Müll, insbesondere von solchem, der
durch Verbrennung vernichtet werden soll.
Das am häufigsten angewandte Verfahren zur Beseitigung von Müll, der bekanntlich in sehr grossen Mengen anfällt, ist
seine Verbrennung. Es ist aber eine Eigenart des Mülls, dass er nicht nur seiner Art nach, sondern auch in seiner
Grosse recht inhomogen ist. Hier ist nämlich ausser Schutt·*
und Kleingut aucbfnoch Stüekgut vorhanden, ■ welches unter Umständen
recht sperrig sein kann, wie z,B. bei Kisten oder
Kistenteilen, Harassen, alten Möbelstücken usw. Um jedoch gute Verbrennungsbedingungen für solches Gut in den Müllverbrennungsanlagen
zu schaffen, ist eine möglichst homogene und auch gleichmassig
dicke Brennstoffschicht auf dem Verbrennungsrost erforderlich, welche aber bei derart sperrigen und verschiedenartigen
Bestandteilen des Verbrennungsgutes ohne besondere Massnahmen nicht erzielt werden kann.
Um eine gute Chargierung und damit eine rationelle Verbrennung
des Mülls auf den Rosten solcher Müllverbrennungsanlagen zu erreichen, sind schon Einrichtungen bekannt geworden, welche
den Müllverbrennungsofen vergeschaltet werden und den anfallenden
Müll durch mechanische Verarbeitung zerkleinern.
So sind mehr oder wenigergeneigte Mischtrommeln mit oder ohne
Einbauten bekannt, in welchen das Verbrennungsgut nicht nur
durchmischt, sondern auch zerkleinert wird. Diese Einrichtungen haben aber, abgesehen von ihrer geringen Zerkleinerungswirkung,
den Nachteil, dass sie der Eigenart des Mülls nicht angepasst
werden können, so dass sie leicht zu Verstppfungen oder Brückenbildung neigen* wodurch ihre ohnehin schon geringe Wirksamkeit
noch weiterhin stark beeinträchtigt wird.
Der "vorliegenden Neuerung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
eine Einrichtung zur Zerkleinerung von Müll zu schaffen, bei welcher diese Nachteile vermieden sind und vor allem
die erforderliche Anpassung der Einrichtung an die Eigenart
des zu verbrennenden Mülls gewährleistet ist.
Die Einrichtung gemäss der Neuerung ist gekennzeichnet^ durch
zwei Rahmen, von denen wenigstens einer an einem Ende drehbar
gelagert ist, und durch Antriebsmittel zur Schwenkung des drehbar gelagerten Äslkmens zu dem anderen Rahmen hin, wobei
beide Rahmen mindestens mit den an die Schwenkachse angrenzenden Teilen Seherbalken aufweisen, und die Scherbalken des einen
Rahmens gegen diejenigen des anderen Rahmens derart versetzt sind, dass die Scherbalken beider Rahmen in der einen Extremstellung
des schwenkbaren Rahmens kammartig ineinandergreifen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung
gemäss der Neuerung schematisch dargestellt. Is zeigen:
Fig. 1 die Einrichtung in einer Seitenansicht und
Fig. 2 ein Detail der Einrichtung der Fig. 1 in einer Draufsicht.
In Fig. 1 ist im Innern eines nicht gezeichneten, oben
und unten offenen Gehäuses ein Rahmen 1 ortsfest angeordnet, während ein zweiter Rahmen 2 mittels eines Gelenkes j5 mit
dem unteren Ende des ortsfesten Rahmens 1 gelenkig verbunden
ist, so dass er gegen den Rahmen 1 geschwenkt werden
kann. Ein hydraulischer Zylinder 4 ruht mit seinem unteren Ende auf einer festen Unterlage: 5 und ist an ihr.mittels eines
Gelenkes 6 befestigt. Im Zylinder 4 befindet sieh ein Kolben 7i dessen Kolbenstange 8 durch eine Stopfbuchse 9 des
Zylinders 4 hindurchgeführt und am schwenkbaren Rahmen 2 mittels §ines Gelenkes 10 befestigt ist. Der Zylinder 4
ist doppeltwirkend und durch zwei Zuleitungen 11 und 12 über ein Steuerorgan 13 mit einer aus einem Elektromotor
l4a und einer Pumpe 14b bestehenden Pumpenanlage 14 verbunden. Der über die Zuleitung 11 auf die Unterseite des
Kolbens 7 wirkende Flüssigkeitsdruck ist am Steuerorgan IJ einstellbar.
Die beiden Rahmen 1 und 2 sind in ihrem unteren Teil mit
Scherbalken 15 bzw. 15' ausgerüstet, die etwa senkrecht
zur Gelenkachse Jl des Gelenkes 3 verlaufen, wie aus Fig.
zu ersehen ist, welche den unteren Teil des schwenkbaren Rahmens 2 in einer Draufsicht zeigt. Diese Scherbalken
sind derart profiliert und von Rahmen zu Rahmen gegeneinander versetzt angeordnet, dass beim Einschwenken des Rahmens
gegen den ortsfesten Rahmen 1 hin, d.h. in seine in Fig. 1
gestrichelt gezeichnete Schliesstellung, jeweils die Scherbalken des einen Hahmens in von den Scherbalken des andern
Rahmens gebildete fensterförmige Lücken 15a kammartig eingreifen.
Eine federnde Klappe 16 ist am ortsfesten Rahmen 1 an dessen
Aussenseite angeordnet und an einer Stelle l6a am Rahmen 1 befestigt und schliesst diesen Rahmen, an ihm anliegend, nach
unten ab, wenn sich der schwenkbare Rahmen 2 in seiner Ausgangs-Schwenklage, d.h. in Oeffnungsstellung, befindet.
Erst und nur dann hebt sich die federnde Klappe 16
vom Rahmen 1 ab, wenn die in Schljessrichtung konvex gekrümmten
Scherbalken Iß' des schwenkbaren Rahmens 2, kurz bevor der
letztere seine Grenzschi jesstellung erreicht, durch die Lücken
15a des ortsfesten Rahmens 1 hindurchgreifen und anschliessend
beim Weiterschwenken in die Grenzlage die Klappe l6 gegen ihre
Federkraft mitnehmen (vgl. in Fig. 1 die gestrichelt gezeichnete Lage der Klappe (1.6). .
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist nun wie folgt. Der
schwenkbare Rahmen 2 befindet sich in der in Fig. !■veranschaulichten
Oeffnungsstellung. In dieser Stellung bilden die beiden Rahmen 1 und 2 ein nach oben geöffnetes Maul I7,
in welches eine Charge des zu zerkleinernden Mülls von
oben her eingefüllt wird. Darauf wird der Kolben 7 auf
seiner Unterseite über die Zuleitung 11 mit Druckflüssigkeit beaufschlagt, so dass er sich samt seiner Kolbenstange
8 im Zylinder 4 nach oben bewegt und dabei zugleich den
schwenkbaren Rahmen 2 gegen den ortsfesten Rahmen 1 hin
verschwenkt. Dabei wird das eingefüllte Gut zerdrückt bzw.
komprimiert, wobei aber der jeweilige Schliesshub des
Rahmens 2 automatisch durch den mechanischen Widerstand der Charge begrenzt wird, da zuvor am Steuerorgan 15 die
einstellbare Zufuhr der Druckflüssigkeit und damit die Antriebskraft des Kolbens 7 auf eine bestimmte ihm entgegenwirkende Widerstandskraft eingestellt worden war.
Sobald also der wachsende Widerstand des zu komprimierenden
Materials die eingestellte Antriebskraft des Kolbens 7 ausgleicht,
kommt letzterer zum Stillstand, wonach das Steuerorgan 13 sofort die Oelzufuhr über die Zuleitung 12 auf die
Oberseite des Kolbens 7 umschaltet, so dass sich dieser wieder nach unten bewegt und zugleich den Rahmen 2 in seine
Oeffnungslage zurückschwenkt, wobei das zerdrückte bzw.
komprimierte Gut zwischen den beiden Rahmen 1 und 2 nach unten rutscht. Nun schaltet das Steuerorgan IJdLe Oelzufuhr
wieder über die Zuleitung 11 auf die Unterseite des Kolbens 7 j so dass sich dieser wieder nach oben bewegt
und den Rahmen 2 in seine Sehliesslage schwenkt. Hierbei
wird das Gut aufs neue, d.h. noch weiter zerdrückt und kornprimiert,.
und zwar mit einer grösseren effektiven Presskraft
als beim vorhergehenden Schliesshub, da infolge des Herabsinkens
des komprimierten Gutes zwischen den beiden Rahmen 1 und 2 der Lasthebelarm in Bezug auf die Drehachse 31 des Gelenkes
3 kürzer geworden ist. Auf diese Weise erfolgt also beim mehrmaligen
Oeffnen und Schliessen des Rahmens 2 unter ständigem Rutschen des Gutes eine fortschreitende Zerdrückung bzw. Komprimierung
des letzteren unter von Schliessbewegung zu Schliessbewegung ..anwachsendem effektiven^ vom Rahmen 2 ausgeübten Anpressdruck. Hierbei gelangt aber das zwischen den beiden Rahmen
1 und 2 nach unten rutschende Gut schliesslich auch in den Wirkungsbereich
der Scherbalken 15 und 151J so dass das zuvor lediglich
zerdrückte bzw. komprimierte Gut bei der Schliessbewegung dee
Rahmens 2 nunmehr auch noch einer Scherwirkung unterworfen
und dadurch zerstückelt, d.h. zerkleinert wird. In der Endphase dieses Zerkleinerungsprozesses weicht schliesslich die federnde
Klappe l6 in die in Pig. 1 gestrichelt gezeichnete Lage zurück, so dass das^erdrückte bzw. komprimierte und anschliessend zerkleinerte
Gut durch den ortsfesten Rahmen 1 hindurchfallen und anschliessend auf mechanischem Wege in den ■Verbrennungsofen
gefördert werden kann.
Bei hinreichend kleinem Abstand zwischen den ortsfesten
und den schwenkbaren Scherbalken ist eine ausgesprochene
Scherwirkung gewährleistet, wobei die Scherbälken mit ent-
sprechenden, aus hartem Material bestehenden Schneidkanten
versehen sein können, sei es durch nun massive Ausbildung/
Bewehrung oder Auftragsschweissung.
Der Vorteil dieser Einrichtung "besteht darin, dass mit
ihrer Hilfe' sperrige und bisher nur schwierig zu zerkleinernde
Gegenstände,wie Schranke, Kisten, Matrazen usw. zuverlässig
in leicht chargierbares Verbrennungsgut verwandelt werden können, wobei diese Einrichtung der Eigenart des zu zerkleinernden Mülls gut angepasst werden kann, so dass hierdurch
eine wirksame Aufbereitung desselben zu einem relativ homogenen Gut erzielt wird, was eine wirtschaftliche und
sichere Durchführung des nachfolgenden Vernichtungsverfahrens
gewährleistet.
Abweichend vom in der Zeichnung gezeigten und zusror be-
f. schriebenen Ausführungsbeispiel könnte die Einrichtung
auch so' ausgebildet sein, dass beide Rahmen gegeneinander
schwenkbar angeordnet und Je mit einer hydraulischen Antriebsvorrichtung
versehen sind.
Statt eines einzigen Zylinders könnten auch je zwei oder
mehr Zylinder dem, bzw. den Rahmen zugeordnet sein.
Anstelle einer hydraulischen Antriebsvorrichtung, welche
z.B. mit Drucköl arbeitet, könnte auch eine pneumatische ·
Antriebsvorrichtung Verwendung finden. Auch wäre ein mechanisch-elektrischer Antrieb möglich., wobei die Verstellbarkeit
der Hubbegrenzung in bekannter Weise durch den benützten Elektromotor erzielt werden könnte.
Der schwenkbare Rahmen 2 muss nicht mit dem ortsfesten
Rahmens 1 gelenkig verbunden sein, sondern seine Schwenkachse 5' könnte auch neben dem Rahmen 1, vorzugsweise
jedoch in der Nähe des letzteren, gestellfest angebracht sein.
Die Neuerung ist also keineswegs an die gezeigte AusfShrungsform
gebunden, sondern die Einzelheiten können innerhalb des Rahmens der Neuerung auf mannigfache Weise
variiert werden. Insbesondere ist es möglich, die in Fig. 1 gezeigten gekrümmten Scherbalken durch gerade
Scherbalken zu ersetzen.
Claims (1)
- PA 397 885-218.6Schutzansprüche:1'. Vorrichtung zur Zerkleinerung von insbesondere zur Verbrennung bestimmtem Müll, gekennzeichnet durch zwei Rahmen (1,2) von denen wenigstens einer (2) an einem Ende drehbar gelagert ist, und durch Antriebsmittel (7,8,14) zur Schwenkung des drehbar gelagerten Rahmens zu dem anderen Rahmen hin, wobei beide Rahmen mindestens mit den an die Schwenkachse (3*) angrenzenden Teilen Seherbalken (15 bzw, 15') aufweisen und die Scherbalken des einen Rahmens gegen diejenigen des anderen Rahmens derart versetzt sind, dass die Scherbalken.beider Rahmen in der einen Ext r einstellung, des schwenkbaren Rahmens kammartig ineinandergreifen.2. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rahmen (1) ortsfest und der andere (2) gegen ihn schwenkbar angeordnet ist. - -^. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rahmen in der Oeffnungsstellung .des schwenkbaren Rahmens nach oben offen sind und die Scherbalken mindestens annähernd senkrecht zur Schwenkachse (51) des schwenkbaren Rahmens verlaufen.- 11 -; ' *4. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1, 2 und y, dadurch ge-.'; t ;V kennzeichnet, dass die Antriebsmittel doppeltwirkend sind ;>,/__: und ein mit ihnen in Wirkverbindung stehendes, auf eine 1V,--' bestimmte maximale Schliesskraft voreinstellbares Steuer-.**\"\ organ (15) zur Begrenzung des Schliesshubes des schwenkbaren Rahmens vorgesehen ist, wobei der schwenkbare Rahmen bei Erreichung der maximalen Schliesskraft dmrch Einwirkung des Steuerorganes auf die Antriebsmittel automatisch auf seinen Oeffnungshub umschaltbar ist, so dass der Stadtmüll zwischen den beiden Rahmen von Oeffnungshub zu Oeffnungshub sukzessiv nach unten wandert und unter wachsenden effektiven Presskräften zuerst zerdrückt bzw. zusammengepresst und anschliessend mittels Κ*'.-'- der Scherbalken zerkleinert wird.5. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am ortsfesten Rahmen im Bereich der Scherbalken äussen eine federnde, einen Abschluss nach unten bildende Klappe (l6) angeordnet ist, welche erst kurz vor Erreichen der Grenzschliesstellung des schwenkbaren Rahmens vom ortsfesten Rahmen abhebbar ist und abgehoben.denWisehen den Scherbalken befindlichen zerkleinerten Müll durchfallen lässt.6. Vorrichtung nach Shhutzanspruch 5> dadurch gekennzeichnet, dass die Scherbalken (15') des schwenkbaren Rahmens in■- 12 ~ 'Schliessrichtung konvex gewölbt sind und nach Durchgreifen durch den ortsfesten Rahmen die federnde Abschlussklappe von letzterem abheben." 7· Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel hydraulisch sind,8. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel pneumatisch sind.9· Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel rein mechanischer Art sind, beispielsweise unter Verwendung eines Elektromotors.10. Vorrichtung nach Schutzansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rahmen mittels eines Gelenks (j5) miteinander verbunden sind.11. Vorrichtung nach Schutzansprüehen 1 und 3* dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rahmen in einem oben und unten offenen Gehäuse angeordnet sind.
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