-
VORRICHTUNG ZUR MIDLLZERKLEINERUNG BEI GROSSANLAGEN
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Mullzerkleinerung
bei Großanlagen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Bei Müliverwertungsanlogen, insbesondere Pyrolyse-Anlagen, ist es
häufig notwendig, den Müll entsprechend zu zerkleinern, was mit einer ansich bekannten
Zerkleinerungseinheit erfolgt, auf die oben ein Zufuhrtrichter aufgesetzt ist. Da
in den Zufuhrtrichter aller möglicher Müll eingefüllt wird, passiert es häufig,
daß durch sperrige Gegenstände eine Art Brücke innerhalb des Zufuhrtrichters gebildet
wird, die dann verhindert, daß der Zerkleinerungseinheit genügend Material zugeführt
wird. Diese läuft dann schlecht ausgenutzt oder auch völlig leer.
-
Ein Teilaspekt der Erfindung besteht darin, diesen Nachteil zu beheben.
-
Es passiert nun weiterhin auch häufig, daß der Zerkleinerungseinheit
Gegenstände zugeführt werden, die von ihr nicht verarbeitet werden können und daher
über den
Messerwellen liegen bleiben bzw. festsitzen. Bei bekannten
Vorrichtungen ist es dann notwendig, den Zufuhrtrichter, der eine Höhe von etwa
6 bis 8 m haben kann, von oben zu leeren, um solche unverdaulichen Stücke herauszuholen.
Auch solche Unterbrechungen vermindern die Effizienz der gesamten Vorrichtung.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es daher, auch diesen Nachteil
zu beseitigen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung der gattungsgemäi3en
Art so weiterzubilden, daß sie mit größerer Effizienz betrieben werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich eines Teilaspekts
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Der Schieberstößel fördert periodisch oder bedarfsabhängig den Müll
in Richtung der Zerkleinerungseinheit, wobei er die Brückenbildung unterbindet bzw.
zerstört.
-
Daher kann gemäß den weiterbildenden Merkmalen des Anspruchs 2 die
Bewegung des Schieberstößels so beeinflußt werden, daß die Zerkleinerungseinheit
stets mit einer derartigen Menge an Mull versorgt wird, daß sie mit einem möglichst
gleichmäßig hohen Antriebsdrehmoment arbeitet. Dadurch wird die Durchsatzleistung
der Vorrichtung wesentlich gesteigert. Diese Steuerung kann dabei entsprechend der
Merkmale der Ansprüche 3 oder 4 realisiert werden.
-
Die Ansprüche 5 bis 7 benennen besonders bevorzugte konstruktive Ausgestaltungen
der Schiebereinheit.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gemäß einem -zweiten
Teilaspekt mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
-
Die Sperrschieber bieten nun in einfacher Weise die Möglichkeit, im
unteren Bereich des Zufuhrtrichters eine vorübergehende Sperre hervarzurufen, so
daß man daraufhin auf verschiedene Weise von unten her dasjenige Teil entfernen
kann, das von der Zerkleinerungseinheit nicht verkraftet werden kann. Dazu könnte
man beispielsweise den Zufuhrtrichter von der Zerkleinerungseinheit trennen und
so Zugang zum gestörten Bereich erhalten. Dies ist jedoch eine zeitaufwendige Manipulation,
die gemäß den weiterbildenden Merkmalen des Anspruchs 15 vermieden werden kann.
-
Mit der Kombination der Merkmale der Ansprüche 1, 8 und 15 erhält
man eine Vorrichtung zur Müllzerkleinerung, deren Betrieb besonders effizient gestaltet
ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, näher erläutert.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer
Müllzerkleinerungsanlage gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Schiebereinheit,
Fig. 3 einen Querschnitt im Bereich eines Sperrschiebers und Fig. 4 einen Querschnitt
im Bereich einer Auswerferstange.
-
Eine Müllzerkleinerungsanlage ist ansich bekannt, so daß hinsichtlich
der Fig. 1 lediglich die für die Erfindung wesentlichen Einheiten angesprochen werden.
Die Vorrichtung umfaßt demnach einen Zufuhrtrichter 11, an dessen unterer Öffnung
eine Zerkleinerungseinheit 12 angeschlossen ist. An einer Seitenwand 13 ist eine
Schiebereinheit 14 angebracht, deren Schieberstößel 16 etwa parallel zu dieser Seitenwand
13 und innerhalb des Zufuhrtrichters in Richtung Zerkleinerungseinheit 12 ausfahrbar
ist, wobei seine ausgefahrene Position strichliert angedeutet ist. Die Seitenwand
13 ist in diesem Ausführungsbeispiel stufenartig nach oben und einwärts versetzt,
so daß die Schiebereinheit 14 einerseits außerhalb der Seitenwand 13 schmutzgesichert
untergebracht ist, aber andererseits der Schieberstößel 16 in das Innere eintauchen
kann.
-
Wenn sich in dem unteren verengenden Teil des Zufuhrtrichters 11 sperrige
Gegenstände quer legen, so werden sie durch den Schieberstößel 16 mit großer Kraft
weitergedrückt.
-
Der Antrieb des Schieberstößels 16 kann dabei zweckmäßigerweise mit
dem Antrieb für die Messerwellen der Zerkleinerungseinheit 12 derart gekoppelt werden,
daß das Antriebsdrehmoment der Messerwellen auf einen möglichst hohen Wert möglichst
konstant gehalten wird. Dazu kann einerseits die Kraft gesteuert werden, mit der
der Schieberstößel 16 den Müll in die Zerkleinerungseinheit hineindrückt,und es
kann auch die Hubzahl je Zeiteinheit entsprechend variiert werden. Steuerschaltungen,
die dies bewirken, sind von einfacher Natur und brauchen daher hier nicht näher
erläutert zu werden.
-
An der gegenüberliegenden Seitenwand 17 des Zufuhrtrichters 11 sind
mehrere stangenartige
Sperrschieber 18 in einer horizontalen Ebene
angeordnet. Die im Abstand von beispielsweise 10 cm nebeneinanderliegenden Sperrschieber
können unabhängig voneinander horizontal von außen in den Innenraum des Zufuhrtrichters
11 eingeschoben werden, wobei deren vorderste Position strichliert angedeutet ist.
Die Fig. 1 veranschaulicht, daß die Sperrschieber 18 in voll ausgefahrenem Zustand
bis an die untere und einwärts gerichtete Kante des Schieberstößels 16 heranreichen,
wenn der Schieberstößel 16 ebenfalls voll ausgefahren ist. In diesem Zustand bilden
die Sperrschieber 18 eine Art Sperr-Rost, der darüber befindlichen Müll festhält.
Jeder einzelne Sperrschieber 18 ist dabei individuell angetrieben, so daß jeder
soweit in den Müll eindringt, als dies jeweils möglich ist.
-
Der Verbindungsflansch 19 zwischen dem Zufuhrtrichter 11 und der Zerkleinerungseinheit
12 verläuft inder Seitenansicht der Fig. 1 schräg von links oben nach rechts unten.
Von der Mitte aus gemessen liegen die Sperrschieber 18 etwa 70 cm über dem Verbindungsflansch
19.
-
An einer Seitenwand 21 der Zerkleinerungseinheit 12 sind mehrere in
einer Ebene nebeneinanderliegende Auswerferstangen 22 geführt. Etwa in der Zielrichtung
der Auswerferstangen 22 befindet sich an der gegenüberliegenden Seitenwand 13 eine
im wesentlichen über die ganze Breite reichende und nach außen aufschwenkbare Klappe
23. Mittels eines seitlich außerhalb des Zufuhrtrichters 11 angebrachten hydraulischen
Druckzylinders 24 kann diese Klappe 23 betätigt werden. Durch diese Klappe kann
der unterhalb der Sperrschieber 18 befindliche Müll enffernt werden, so daß man
auch solche Gegenstände entfemen kann, die von der Zerkleinerungseinheit
12
nicht verkraftet werden können. Dieser Entfernungsvorgang kann mittels der Auswerferstangen
22 durch Fernauslösung oder automtisch bewirkt werden.
-
Aus diesem Anlagenschema ist zu ersehen, daß einerseits den Durchsatz
behindemde Brücken mittels des Schieberstößels 16 überwunden werden und daß andererseits
nicht verarbeitbare Mül Istücke ohne großen Zeitaufwand aus der Vorrichtung entfernt
werden können.
-
Anhand der Fig. 2 wird der Aufbau der Schiebereinheit 14 näher erläutert.
Sie umfaßt einen flachen Tragrahmen 26 mit an gegenüberliegenden Längsseiten angebrachten
Längswänden 27 und 28, so daß der Tragrahmen einem flachgestreckten U entspricht.
-
In den Längswänden 27 und 28 befindet sich eine Reihe von Gewindebohrungen
29, mit deren Hilfe der Tragrahmen 26 an unerschiedlichen Zufuhrtrichtern in der
jeweils richtigen Position angeflanscht werden kann. An den Längswänden 27 und 28
befinden sich jeweils drei Halterungen 31, an denen zwei Führungsstangen 32 und
33 fixiert sind. Diese Führungsstangen 32 und 33 stellen eine Parallelführung dar,
und zwischen ihnen befindet sich der Schieberstößel 16, der aus einer flachen Rahmenkonstruktion
34 besteht, an deren Längsseiten jeweils zwei Führungsbuchsen 36 angebracht sind,
die als Kugel-Umlauf-Buchsen ausgebildet sind und auf den Führungsstangen 32 bzw.
-
33 rollen. An der linken Stirnseite der Rahmenkonstruktion 34 befindet
sich eine quer abstehende Druckplatte 37. Die Lagerung und Führung des Schieberstößels
16 ist so getroffen, daß er aus dem Tragrahmen 26 etwa umde Hälfte seiner Längserstreckung
ausfahrbar ist. Für den praktischen Einsatz hat sich dabei eine Ausfahrlänge von
etwa 1 m als zweckmäßig erwiesen.
-
Als Antrieb dient ein hydraulischer Druckzylinder 38, der mit seinem
rechten Ende an einer Stützgabel 39 angelenkt ist, die ihrerseits am rechten Ende
des Tragrahmens 26 mit Flanschen 41 festgeschraubt ist0 Das linke Ende der Kolbenstange
42 ist unmittelbar an der Druckplatte 37 abgestützt. Da die Druckplatte 37 auf den
Müll einwirkt, ist hier eine direkte Kraftübertragung gegeben.
-
Die gesamte Schiebereinheit 14 kann man sich auch nach Art einer Streichholzschachtel
gebaut denken.
-
Die Fig. 3 zeigt einen Teilausschnitt des Zufuhrtrichters 11 mit der
Seitenwand 17.
-
An dieser ist eine in einer horizontalen Ebene angeordnete Reihe von
Stangenartigen Sperrschiebern 18 angeordnet, von denen einer in dieser Schnittdarstellung
gezeigt ist. Jeder Sperrschieber 18 besteht aus einem Rohrabschnitt 46, in dem ein
hydraulischer Druckzylinder 47 mittels einer Verschlußkappe 48 gehalten ist. Rechts
ist der Rohrabschnitt 46 mit einer vorzugsweise austauschbaren Spitze 49 geschlossen.
Der Sperrschieber 18 ist in einer Führungsbuchse 44 mit horizontaler Ausrichtung
geführt und kann durch ein damit fluchtendes Loch 43 in der Seitenwand 17 horizontal
in den Zufuhrtrichter 11 hineingeschoben werden. Dazu ist die Kolbenstange 51 an
einer Quertraverse 52 angeflanscht, die ihrerseits mittels eines oder mehrerer horizontaler
Holme 53 sowie mittels Schrägstreben 54 an der Seitenwand 17 abgestützt ist.
-
Die Fig. 4 zeigt die Zerkleinerungseinheit 12, wobei zwei Messerwellen
56 und 57 mit den darauf befindlichen Messerscheiben 58 und 59 angedeutet sind.
An der
Seitenwand 21 sind mehrere in einer Ebene nebeneinanderliegende
Auswerferstangen 22 jeweils in Führungsbuchsen 61 geführt. Dazu weist die Seitenwand
21 mit den Führungsbuchsen 61 fluchtende Löcher 62 auf. Die Auswerferstangen sind
dabei so dimensioniert, daß sie möglichst großvolumig die Lücken zwischen den Messerscheiben
59 ausfüllen aber leichtgdngig durch diese Lücken hindurch in Richtung zur gegenüberliegenden
Seitenwand ausfahrbar sind. Da sich dort, etwa in der Zielrichtung der Auswerferstangen
22, die Klappe 23 ( Fig. 1 befindet, werden durch diese Ausfahrbewegung der Auswerferstangen
22 nicht verarbeitbare Müllstücke zur Seite ausgeworfen.
-
Die Auswerferstangen 22 sind mit ihren äußeren Enden an einem Querbalken
63 befestigt. An der mittleren Auswerferstange 22 ist in der Nähe des Querbalkens
63 ein Zwischenlenker 64 schwenkbar gelagert, der anderenendes am oberen Ende eines
Antriebhebels 66 schwenkbar gehalten ist. Das untere Ende des Antriebshebels 66
ist an einer Schwenkachse 67 eines Auslegers 68 schwenkbar gelagert. Der Ausleger
68 ist anlagenfest mit der Zerkleinerungseinheit 12 verbunden. Er bildet auch eine
Lagerstelle 69 für einen hydraulischen Druckzylinder 71, dessen Kolbenstange 72
etwa in der Mitte des Antriebshebels 66 angelenkt ist.
-
Die während des normalen Betriebs der Zerkleinerungseinheit 12 zurückgezogene
Stellung der Auswerferstangen 22 ist in der Fig. 4 strichliert angedeutet.