DE18608C - Uhrenhemmung, deren Bewegung unabhängig vom Motor des Uhrwerkes ist - Google Patents

Uhrenhemmung, deren Bewegung unabhängig vom Motor des Uhrwerkes ist

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DE18608C
DE18608C DENDAT18608D DE18608DA DE18608C DE 18608 C DE18608 C DE 18608C DE NDAT18608 D DENDAT18608 D DE NDAT18608D DE 18608D A DE18608D A DE 18608DA DE 18608 C DE18608 C DE 18608C
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DE
Germany
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movement
spring
unrest
pendulum
lever
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DENDAT18608D
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English (en)
Original Assignee
HANHART & WENSCH in Wien
Publication of DE18608C publication Critical patent/DE18608C/de
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    • GPHYSICS
    • G04HOROLOGY
    • G04BMECHANICALLY-DRIVEN CLOCKS OR WATCHES; MECHANICAL PARTS OF CLOCKS OR WATCHES IN GENERAL; TIME PIECES USING THE POSITION OF THE SUN, MOON OR STARS
    • G04B15/00Escapements
    • G04B15/10Escapements with constant impulses for the regulating mechanism

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Electromechanical Clocks (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die neue Uhrerihemmung unterscheidet sich von allen anderen dadurch, dafs das Steigrad nicht dazu dient, der Balance oder Unruhe bezw. dem Pendel eines Uhrwerkes einen directen Impuls zu geben, sondern nur den Zweck hat, eine elastische Feder zu spannen oder einen durch Feder oder Gewicht belasteten Hebel zu heben, welche Theile, nachdem sie durch die Unruhe oder das Pendel wieder ausgelöst worden sind, diesen den Impuls zur Bewegung mittheilen.
Da die in diesen Theilen, welche nur auf einen kleinen Bewegungswinkel beansprucht werden, durch das Spannen oder Heben aufgespeicherte lebendige Kraft sich stets gleich bleibt, wirken sie auch stets mit gleichmäfsigem Impuls auf die Unruhe oder das Pendel eines Uhrwerkes, woraus folgt, dafs' der Gang solcher mit der neuen Hemmung versehenen Uhren nahezu absolut genau sein mufs.
In beiliegenden Zeichnungen ist die neue Hemmung nur in Combination mit einer Unruhe dargestellt; die Anwendung derselben bei Uhrwerken, welche mit Pendel versehen sind, ist jedoch so leicht verständlich, dafs es wohl keiner näheren Darstellung dieser Modification bedarf.
In Fig. ι beiliegender Zeichnung ist zwischen der Platine P und dem Kloben k eine Unruhe b drehbar, die auf bekannte Weise mittelst einer feinen Spirale s in bestimmter Stellung gehalten wird.
Unterhalb des Unruherädchens sitzt fest auf dessen Achse ein kleines Excenter e. Auf der oberen Seite ist nahe der Mitte des Rädchens b ein kleiner Stahlstift i eingeschraubt. Um das Excenter e greift eine Stahlgabel g, die bei k" um eine Stahlachse drehbar ist und an ihrem anderen Ende T-förmig ausläuft; in jedem der so gebildeten Arme ist je ein stählerner Palettenstift ι und 2 aufgesteckt, die beide zwischen den Zähnen des Steigrades r spielen; letzteres dreht sich zwischen Kloben k' in einer .Stahlachse und wird vom Uhrwerk in der Richtung des Pfeiles bewegt. An den Kloben k' ist eine elastische Schlagfeder / angeschraubt, welche sich mit ihrem oberen Ende gegen den Stift i lehnt. Diese Feder hat einen nach unten in die Zähne des Rades r hineinragenden Ansatz a.
Bewegt sich die Unruhe b in der Richtung des linken Pfeiles so weit, dafs der Stift i die Feder/ berührt, wie in Fig. 1 dargestellt, so hat das Excenter e seine gröfste Ausladung nach der entgegengesetzten Seite erreicht und diese Bewegung der Gabel- mitgetheilt; daher befindet sich der Palettenstift 1 innerhalb und 2 aufserhalb des Weges der Zähne des Rades r. Der Stift'i hemmt daher dieses Rad. Da nun die Feder/ gespannt ist, wirft sie die Unruhe in der Richtung des rechten Pfeiles herum, und der Ansatz α der Feder / legt sich gegen den nächsten Zahn des Rades r, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Die Unruhe schwingt infolge ihres Beharrungsvermögens noch weiter nach rechts, und es entsteht die Lage der Theile, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Hierbei hat das Excenter e seine gröfste Ausladung nach rechts, ebenso die Gabel g. Es befindet sich demzufolge der Palettenstift 1 aufserhalb und der Stift 2 innerhalb des Weges der Zähne des Rades r. Der vorher an Stift 1 anliegende Zahn wird frei und das Rad r wird
so weit gedreht, bis der nächste Zahn von dem Palettenstift 2 arretirt wird. Während des eben beschriebenen Vorganges wurde mittelst des Ansatzes α die Feder / gespannt. Es erfolgt nun die Rückschwingung der Unruhe b, der Stift i legt sich wieder gegen die Feder /, der Palettenstift 2 läfst das Rad r frei, dieses läfst durch seine Bewegung die Feder / frei, und letztere giebt der Unruhe wieder den Impuls zum Rechtsschwingen, der Palettenstift 1 arretirt wieder das Rad r, und die Lage der Theile, wie sie Fig. 1 zeigt, ist wieder hergestellt. Dieses Spiel wiederholt sich so lange, als der Motor das Steigrad r bewegt.
Aus diesem Arrangement ist ersichtlich, dafs das Steigrad r in keiner Weise die Kraft des Motors direct auf die Unruhe übertragen kann, dafs vielmehr der Gang der Unruhe nur abhängig ist von der Kraft der Feder /, die sich stets gleich bleibt.
Es folgt aus alledem, dafs der Gang einer mit einer solchen Hemmung eingerichteten Uhr ein präciser sein mufs, und dafs derselbe sich niemals ändern kann, da die treibende Kraft der Feder/ sich stets gleich bleibt.
Aufser diesem hervorragenden Vortheil der neuen Hemmung besitzt sie noch den. der leichten und billigen Herstellung und der bequemen Regulirung.
Es kann diese Hemmung bei Uhrwerken, welcher Art immer, angewendet werden.
Die Fig. 4 bis 8 zeigen eine Modification dieser Uhrenhemmung, die, auf demselben Princip beruhend, was Leichtigkeit der Ausführung, Billigkeit der Herstellung und Präcision des Ganges anbelangt, der eben beschriebenen noch vorzuziehen sein dürfte.
Auch hier wirkt das Steigrad nicht impulsgebend auf die Unruhe oder das Pendel, sondern dient dazu, einen Impulsgeber (Feder oder Gewicht) aufzuziehen, der dann mit stets constanter Kraft die Unruhe oder das Pendel in genauer, regelmäfsiger Schwingung erhält.
Auf der Achse der Unruhe b sitzt wieder ein kleines Excenter e, i ist ein aufrecht stehender kleiner Stift, wie in der ersten Modification. Um das Excenter e greift das gabelförmige Ende des um χ drehbaren Ankers g, der mit seinen Paletten / und /' wechselweise in die Zähne, des Steigrades r eingreift. Die Palette/ ist mit einem schnabelförmigen Ansatz η versehen. Ein Hebel /' ist um sein unteres Ende drehbar und wird durch eine kleine Spiralfeder. £ stets in der Richtung gegen das Steigrad zu gedrückt. Bei α ist dieser Hebel/' mit einem aufrecht stehenden Ansatz versehen, der in die Zähne des Steigrades r greift.
In Fig. 4 hat die Unruhe b ihre gröfste linksseitige Bewegung erreicht, dieselbe der Gabelmitgetheilt und die Palette./'· des Ankers in den Weg der Zähne des Steigrades r bewegt.
Da das letztere vom Uhrwerk in der Richtung des Pfeiles gedreht wird, legt sich der Steigradzahn 3 gegen die Palette p'. Zahn 1, der sich gegen den Ansatz α des Hebels /' legt, bewegt diesen nach rechts und die Feder s wird etwas gespannt. Der Stift i steht dem Ende des Stabes (Hebels) /' diametral gegenüber und hat von diesem die gröfste Entfernung erreicht. Die Unruhe b schwingt in der Richtung des Pfeiles, Fig. 1, zurück, und es entsteht die in Fig. 5 dargestellte Lage. Hier hat die Unruhe ihre gröfste rechtsseitige Bewegung vollendet. Das Excenter e hat die Gabel des Ankers nach rechts und den Palettenstift p gegen das Steigrad r vorgeschoben, p' dagegen davon entfernt; infolge dessen wurde der Zahn 3 frei und das Steigrad r bewegt sich in der Richtung des Pfeiles, bis die Palette p den Zahn 2 arretirt; der Zahn 1 ist unter dem Ansatz α hinweggeglitten und hat dadurch den Hebel /' befreit. Letzterer wird, aber vom Schnabel n aufgehalten, welcher sich abwärts bewegt und gegen den Ansatz α gelegt hat. Der Stift i - schwingt leicht an dem Stabe /' vorbei, ohne die eben beschriebene Stellung der Theile der Hemmung zu einander zu verändern.
Es erfolgt nun die Rückschwingung der Unruhe b, wie sie in Fig. 6 dargestellt ist. Infolge dieser Rückschwingung bewegt das Excenter e die Gabel des Ankers g wieder nach links, und entfernt, ohne anfänglich den Zahn 2 freizugeben, den Schnabel η vom Ansatz α des Hebels /', welch letzterer sich nun, durch die Feder S vorgedruckt,- gegen den Stift i legt und demselben den Bewegungsimpuls für die Unruhe b giebt, bis schliefslich der Ansatz α vom Zahn 5 aufgefangen wird.
Bei der Weiterbewegung der Unruhe, in der Richtung des Pfeiles, Fig. 6, wird dann auch der Zahn 2 frei und das Steigrad dreht sich, bis es wieder gehemmt wird, indem sich der Zahn 4 gegen die Palette p' legt.
Inzwischen hat, der Zahn 5 den Hebel /' wieder aufgestellt und nimmt die Stellung des Zahnes 1 in Fig. 4 ein; ebenso befinden sich auch alle übrigen Theile wieder in der in Fig. 4 dargestellten Lage, und so wiederholt sich das Spiel in regelmäfsiger Abwechslung, so lange das Uhrwerk im Gange ist.
Anstatt der Feder 5 kann auch ein Hebel mit verstellbarem Gewicht G, wie in Fig· 7 dargestellt, zur Bewegung des Schlaghebels /' angewendet werden. ,,
Eine weitere Modification ist die Anwendung einer elastischen Schlagfeder/, Fig. 8, an Stelle des Schlaghebels /' mit der Feder .S in Fig. 4, 5 und 6; die Schlagfeder / ist auf ein Winkelstück W aufgeschraubt und hat einen Ansatz α genau so wie der Schlaghebel /'.
Bei Anwendung der einen oder anderen, in Fig. 7 und 8 gezeigten Modification bleiben
alle anderen Theile der Hemmung so, wie dieselben in den Fig. 4, 5 und 6 dargestellt und oben beschrieben sind; ebenso gehen die Bewegungen ganz gleich von statten.
Aus der beschriebenen Construction der neuen Hemmung geht klar hervor, dafs das Steigrad r in keiner Weise die Kraft des Motors auf die Unruhe übertragen kann, dafs vielmehr der Gang der Unruhe allein nur von der Kraft der Feder .S (event, der Feder/ oder des Gewichtes G) abhängig ist, welche constant gleich bleibt, gleichviel, ob eine dieser Federn oder dieses Gewicht durch eine gröfsere oder geringere Kraft des Motors aufgezogen wird, und dafs daher die Unruhe nur Schwingungen von immer gleicher, bestimmter Zeitdauer machen kann, während das Steigrad r durch den von der Bewegung der Unruhe regulirten Anker g in genau gleichen Zeitabschnitten wirksam gehemmt wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Uhrenhemmung, deren Bewegung vom Uhrwerksmotor unabhängig gemacht wird durch Benutzung der Bewegung des Steigrades zum Spannen einer Feder / oder zum Heben eines durch Feder S oder Gewicht G belasteten Hebels /', welche Theile, wenn sie durch die Unruhe oder das Pendel ausgelöst werden, der Unruhe oder dem Pendel ihren Impuls mittheilen, und zu diesem Zweck entweder die Combination der Feder / mit Steigrad r, Stift i, Excenter e, Gabel oder Anker g mit den Palettenstiften 1 und 2, Fig. 1, 2 und 3, benutzt wird oder die Combination eines doppelarmigen Ankerhebels g' mit seinen beiden Palettenstiften p' und p ? und dem an letzterem befestigten Schnabel n, welcher Ankerhebel durch ein an der Unruhe angebrachtes Excenter so geschwungen wird, dafs das Steigrad von den genannten Palettenstiften abwechselnd in seiner Bewegung gehemmt wird, mit einer Stange/^oder Feder/, die die Tendenz hat, sich stets gegen die Unruhe- oder Pendelachse hin zu bewegen und in dieser Bewegung abwechselnd von dem Schnabel η und einem der Zähne des Steigrades aufgehalten wird, während das in ihr aufgespeicherte Bewegungsmoment in regelmäfsigen Intervallen dazu dient, die Unruhe oder das Pendel in Bewegung zu erhalten, Fig. 4, 5, 6, 7 und 8.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen,
DENDAT18608D Uhrenhemmung, deren Bewegung unabhängig vom Motor des Uhrwerkes ist Active DE18608C (de)

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