DE185084C

DE185084C -

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Publication number: DE185084C
Application number: DENDAT185084D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 185084 KLASSE 6 a. GRUPPE

VALENTIN LAPP in BERLIN. Trommel zum Mälzen von Getreide u. dgl.

Zusatz zum Patente 185083 vom 11. August 1904.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. April 1905 ab. Längste Dauer: 10. August 1919.

Die Neuerung'besteht darin, daß durch das Hin- und Herschwingen der Trommel auch ein Wechsel in der Richtung der Lüftung bewirkt wird, indem bei der Drehung der Trommel in der einen Richtung die Luft durch die Trommel in der einen Richtung und bei entgegengesetzter Drehrichtung der Trommel die Luft in der anderen Richtung durchstreichen kann. Durch diese abwechselnde Hindurchführung der Luft soll verhütet'werden, daß die Keime zu sehr nach einer Richtung hin wachsen. Es wird die jeweilige Belüftung eine vollkommenere und natürlichere, da der entgegengesetzte Windstrom auf die Keimbildung günstig einwirkt. Aber auch während des Darrens wird durch den Wechsel der Stromrichtung eine bessere und gleichmäßigere Trocknung enthalten.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung zum Wechseln der Luftströmung in einem Ausführungsbeispiel zur Darstellung gekommen.

Fig. ι zeigt eine Längsansicht der mit dieser Einrichtung versehenen Trommel und

Fig. 2 eine Ansicht vpn der Seite.
Fig· 3 ^und 4 sind Einzelheiten in größerem Maßstabe. . ■

ι ist die Trommel, in welche, wie beim Hauptpatent, durch den Kanal 23 bei geöffnetem Schieber 25 warme Luft eintreten und durch Leitung 15 am linken Ende oder Leitung 16 am rechten Ende der Trommel abgeführt werden kann. Desgleichen kann kalte Luft durch den Kanal 24 zugeführt und durch Leitung 14 oder 17 abgeführt werden. Die abwechselnde Drehung der Trommel bald in der einen und bald in der anderen Richtung wird, wie beim Hauptpatent, durch Verschieben einer Kupplung erhalten, die durch die von der Trommel mittels Anschläge gesteuerten Steuerwelle 47 beeinflußt wird.

' Gemäß der Erfindung sind nun an der Trommel zwei weitere Anschläge a, a¹ (Fig. 3) vorgesehen, welche gegen zwei Hebel c, c¹, die auf einer Welle b sitzen, wirken. Der Hebel c sitzt auf der Welle b fest, während der Hebel c¹ auf derselben lose angeordnet ist. Es ist mit derselben durch ein Sperrrad d und Sperrklinke d¹ derart verbunden, daß, wenn sich die Trommel in Richtung des Pfeiles (Fig. 3) dreht, der Hebel die Welle b mitnimmt, während, wenn sich die Trommel in entgegengesetzter Richtung dreht, der Anschlag a¹ über den Hebel c¹ gleiten kann. Eine Feder e führt dann den Hebel c¹ in die ursprüngliche Lage zurück. Die Welle b ist durch Kette und Kettenräder mit den Schiebern ff¹ der Warmluftableitungen 15 und 16 derart verbunden, daß, wenn sich die Welle in der einen Richtung dreht, der Schieber f geöffnet und Schieber f¹ geschlossen wird, während, wenn sich die Welle b in "entgegengesetzter Richtung dreht, der Schieber f geschlossen und f¹ geöffnet wird.

Dreht sich also die Trommel in Richtung des Pfeiles (Fig. 3), so wird durch den An-

Schlag α¹ der Hebele¹ und damit die Welle b in die Rechtslage umgelegt, und es werden entsprechend die Schieber/ und/"¹ gesteuert, z. B. / geöffnet und f¹ geschlossen. Nach der einmaligen Umdrehung der Trommel erfolgt dann, wie im Hauptpatent, die Umsteuerung, so daß sich die Trommel in entgegengesetzter Richtung dreht; es trifft dann der Ansatz α gegen den Hebel c und dreht

ίο die Welle b wieder zurück, wodurch / geschlossen und/¹ geöffnet wird. Gleichzeitig mit dem Mitnehmen des Hebels c durch den Ansatz α ist der Hebel c¹ durch den Ansatz α^l in die Linkslage umgelegt. Die Trommel kann jetzt zwei Umdrehungen, wie im Hauptpatent, machen, da der Ansatz a¹ über den lose auf der Welle b gelagerten Hebel c¹ gleiten kann.

Die Welle b ist in einem Gestell g gelagert, welches auf einer Führung h verschiebbar sitzt. Diese Verschiebung wird durch die Verstellung des Schiebers 25 bewirkt. Wird derselbe geöffnet, so wird das Gestell g und damit die Welle b eingerückt, so daß die Anschläge α^l gegen die Hebel c, c¹ treffen können; wird der Schieber 25 dagegen geschlossen, so wird die Welle b ausgerückt. Die Übertragung der Bewegung des Schiebers 25 auf das Gestell g kann in beliebiger Weise durch Zahnrad und Zahnstangenübertragung erfolgen. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel wird die Drehung des Schiebers auf eine Welle i und von dieser auf eine Welle i¹ übertragen, welche mittels eines Zahnrades k in eine am Gestell g sitzende Zahnstange k¹ eingreift. Die Aus- und Einrückung des Gestells g ist notwendig, damit, wenn die Kaltluftleitung 24 geöffnet wird, die Anschläge a, a^l bei der Drehung" der Trommel nicht auf die Schieber/und/¹ einwirken können. Diese müssen beide geschlossen werden. Zu diesem Zweck wird die Verbindung zwischen den Schiebern /,/' gelöst, und es wird der noch offenstehende Schieber geschlossen. Für die Durchführung der kalten Luft und für die Verstellung der Schieber für die Leitungen 14 und 17 kann , dieselbe Einrichtung getroffen werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ausführungsform der durch das Patent 185083 geschützten Trommel zum Mälzen von Getreide und dergl., dadurch gekennzeichnet, daß durch die abwechselnd und selbsttätig ihre Drehrichtung ändernde Trommel auch die Verschlußvorrichtungen für die an jedem Ende der Trommel zum Abführen der Luft angeordneten Luftleitungen derart gesteuert werden, daß bei der Drehung der Trommel in der einen Richtung die Luftableitung an dem einen Ende der Trommel geschlossen .und die Luftableitung am anderen Ende der Trommel geöffnet wird, dagegen bei entgegengesetzter Drehung der Trommel die Verschlußvorrichtungen umgekehrt eingestellt werden, so daß die Lüftung ab-. wechselnd und selbsttätig in zwei zueinander entgegengesetzten Richtungen erfolgt.

2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Trommel zwei Anschläge (a, a^l) angeordnet sind, von denen jeder während der Drehung der Trommel in der einen bezw.· in der anderen Richtung eine , Steuerwelle (b), welche mit den Verschlußvorrichtungen für die Luftableitungen in zwangläufiger Verbindung steht, in der einen bezw. anderen Richtung dreht, so daß abwechselnd die Luftableitung an dem einen Ende geöffnet, am anderen Ende geschlossen und umgekehrt die Luftableitung an dem einen Ende geschlossen und am anderen Ende geöffnet wird.

3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerwelle (b) in einem verschiebbaren Gestell (g) angeordnet ist, welches beim Öffnen der Verschlußvorrichtungen für die Luftzuleitung derart eingerückt wird, daß die Anschläge (a, a¹) auf die Steuerwelle (b) einwirken können, dagegen beim Schließen der Luftzuleitung mit der auf ihm angeordneten Steuerwelle ausgerückt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.