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Verpackunisfolie für Lebensmittel.
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Lebensmittel, insbesondere solche, die, durch die Herstellung bedingt,
einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen, werden bekanntlich in dichten Folien
aus Pergamentpapier, Kunststoffen oder Metallen, z. B. Aluminiumfolien, verpackt
in den Handel gebracht. Diese Art der Verpackung ist im allgemeinen befriedigend,
versagt aber dann, wenn es sich um Lebensmittel handelt, die auf dem Wege vom Hersteller
zum Verbraucher eine chemische und bzw. oder biologische Umwandlung erfahren und
bei denen ein bestimmter und erwünschter, eine optimale Geschmacksuirkung hervorrufender
Feuchtigkeitsgehalt aufrecht erhalten werden soll, die also weder zu feucht bleiben,
noch zu stark austrocknen sollen. Als Beispiel für derartige Lebensmittel
sei
Käse, insbesondere Weichkäse mit Schimmelbildung, aufgeführt.
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Bei derartigen Käsesorten hat sich die Verpackung in dichten Folien
nicht bewährt. Der Käse muß langsam reifen, um im richtigen Zustand dem Verbraucher
zur Verfügung zu stehen. Das Fortschreiten der biologischen Entwicklung der Käsemasse
hängt aber weitgehend von den äusseren Umständen, z. B. dem Feuchtigkeitsgehalt
der Umgebungsluft, ab. Werden derartige Käse in bekannte, dichte Folien eingepackt,
so kann die in der Käsemasse vorhandene Feuchtigkeit nicht entweichen, wodurch die
in ihr vorhandenen Hefen so stark zum Wachstum angeregt werden, daß sie den äusserlich
vorhandenen, gewünschten und von den Käsereien besonders gezüchteten Schimmelrasen,
überschwemmen.
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Man hat bereits versucht, diesem Übelstand dadurch zu begegnen, daß
man in die Verpackunsfolie kleine runde oder eckige Löcher einstanzte, die für eine
Belüftung sorgen und der entstehenden Feuchtigkeit das Entweichen ermöglichen sollten.
In der Praxis konnten sich jedoch diese Vorschläge nicht durchsetzen, weil durch
ihre Verwirklichung ein so hoher Feuchtigkeitsverlust während des Versands und der
Lagerung auftrat, daß der Käse eintrocknete und erheblich geschmacklich litt. Andererseits
sind der beliebigen Verkleinerung eingestanzter Öffnungen von der Herstellungsseite
aus Grenzen gesetzt, d. h. man kann die Löcher nicht beliebig klein durch Stanzen
formen, ganz abgesehen davon, daß häufig, insbesondere bei Löchern sehr geringen
Durchmessers, das ausgestanzte Material nicht mit dem Werkzeug mitgeht,
sondern
an der Folie hängen bleibt und so entweder die angestrebte Belüftung verhindert
oder beim Abziehen der Folie am Käse praktisch unentfernbar hängen bleibt.
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Die Neuerung betrifft eine mit Gaszirkulationsöffnungen versehene
Verpackungsfolie für Lebensmittel, insbesondere Weichkäse mit Schimmelbildung, der
die vorstehend angegebenen Nachteile nicht anhaften und die gewährleistet, daß gerade
der richtige, gewünschte, langsame Feuchtigkeitsverlust des eingepackten Lebensmittels
eintritt. Das der Neuerung zu Grunde liegende Problem wird dadurch gelöst, daß über
die Folienfläche verteilte, durch Einstechen ohne Materialwegnahme und anschliessendes
teilweises gradstauchendes Zudrücken in unelastisches Material entstandene möglichst
kleine Öffnungen vorgesehen sind.
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Die Neuerung lässt sich vorteilhaft, jedoch ohne hierauf beschränkt
zu sein, mit Aluminiumfolie verwirklichen.
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Es ist zwar schon bekannt, für die Herstellung von Zigarettenfiltern
eine Kreppapier-Bahn durch Einstechwalzen laufen zu lassen und diese anschließend
einem die eingestochenen Öffnungen zu Schlitzen umformenden Reckvorgang zu unterziehen.
Die so gewonnene Bahn wäre jedoch vollständig ungeeignet, um als Verpackungsfolie
für den der Neuerung zu Grunde liegenden Zweck zu dienen, da die auf diese Weise
erzeugten längeren und somit einen verhältnismäßig großen Teil der Bahnfläche einnehmenden
Schlitze das Erfordernis der geringen, sehr fein dosierten Gas-oder Luftzirkulation
nicht erfüllen können. Die Neuerung zeichnet
sich gerade dadurch
aus, daß der Durchmesser der durch Einstechen in eine Folie eingebrachten Öffnungen
durch Zurück-und Insichstauchen des entstehenden Grates wieder verkleinert werden,
sodaß sozusagen winzige Öffnungen erzeugt werden.
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In der anliegenden Zeichnung, die in wesentlich vergrößertem Maßstab
schematisch die Neuerung veranschaulicht, ist in Fig. 1,1 eine Folienbahn, in die
auf geeignete Weise mit Nadeln 2 Löcher 3 eingestochen sind, ohne daß hierdurch
aus der Folienbahn 1 an der Einstichstelle Material weggenommen worden ist. Wenn
man nun gemäß Fig. 2 in Pfeilrichtung auf die Lochstelle einen Druck ausübt und
die durch den Einschnitt entstandenen kraterähnlich angehobenen Folienteile 4 niederzudrücken
sucht, so wird dieser Grat, wie bei 5 dargestellt, in sich gestaucht und in die
Ebene der Bahn 1 zurückgedrückt, so daß schliesslich, wie Fig. 3 zeigt, eine sehr
kleine, mit dem Auge kaum wahrnehmbare Öffnung 6 entsteht.
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Es hat sich gezeigt, daß derartige kleine, über die Folienbahn verteilte,
durch Einstechen ohne Materialwegnahme entstandene, mit nicht glatten Innenrändern
versehene Öffnungen gerade die"Siebfläche"entstehen lassen, durch die die richtige
Menge Gas bzw. Luft entweichen kann und die somit das richtige Reifen des Käses
gewährleistet.