Nahrungsmittelpackung und Verfahren zu deren Herstellung. Eine Nahrungsmittelpackung, in gesund heitlich richtigem Zustand in den Handel zu bringen, spielt gegenwärtig eine bedeutende Rolle. Man hat wohl schon vorgeschlagen, Bäckereien, Konfekt, Brezeln und derglei chen gleich in der Fabrik in Verpackungen zu schliessen und in diesen Einzelverpackun gen dem Kunden anzubieten. Anderseits wurde bis jetzt noch nicht versucht, beispiels weise fertig gebackene Brotlaibe in solchem Zustand in Verpackungen zu verkaufen, da.ss eine spätere Unterteilung des Brotlaibes nach dem Verkauf nicht notwendig war.
Im all gemeinen besteht das Bestreben, derartige Nahrungsmittel dem Kunden in solchem Zu stand zuzustellen, dass sie unmittelbar nach Entnahme aus der Verpackung für den Tisch gebrauchsfertig sind. Der Wunsch, ge backenes Brot dem Kunden gleichfalls in Ge stalt einzelner Schnitten oder Stücke zu ver kaufen, um auch dieses Nahrungsmittel ohne weitere Vorbereitung oder Aufschneidung so fort gebrauchsfähig zu machen, bestand schon lange; trotzdem wird jedoch das Brot und andere fertiggestellte Nahrungsmittel gewöhnlich in unzerschnittener Form eines ganzen Laibes verkauft.
Das Brot muss also zu Hause erst in Schnitten unterteilt werden, mit den bekannten Nachteilen des Zeitver brauches, der Unregelmässigkeit der Dicke der einzelnen Schnitten, namentlich jedoch mit dem Nachteil, dass die nicht sofort ver zehrten Schnitten ihre Frische viel rascher verlieren und dadurch ungeniessbar werden. Auch ist zu berücksichtigen, dass in grösseren Küchen, in welchen viel Brot geschnitten und diese Arbeit rasch ausgeführt werden muss, häufig genug Verletzungen der Ar beiter oder Arbeiterinnen vorkommen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird nun eine neuartige Nahrungsmittelpackung mit einem in Schnitten unterteilten Laib vor gesehen. Die Erfindung eignet -sich haupt sächlich zur Verpackung von in Schnitten unterteilten Brotlaiben und setzt demnach die Bäcker oder Brotfabriken in den Stand, den Kunden einen fertig gebackenen Laib in Gestalt frischer gleichförmiger Schnitten zu liefern, so dass das Nahrungsmittel nach Ent nahme aus der Verpackung sofort geniess fähig ist.
Die Erfindung richtet sich demnach nicht nur auf die neuartige Nahrungsmittel packung als einen Verkaufsgegenstand, son dern auch auf ein Verfahren zur Aufbewah rung und zur Erleichterung des Kleinver kaufes von solchen in Schnitten unterteilten Laiben eines Nahrungsmittels.
Eine derartige Packung ist beispielsweise in den Zeichnungen dargestellt: Fig. 1 zeigt schaubildlich ein zusammen- faltbares Tragstück, das einen Teil der neuen Nahrungsmittelpackung bildet. In dieser Figur ist das Tragstück in offenem Zustand dargestellt, und die Endwände sind abgebo gen, um die Seitenwände nachgiebig schräg gegeneinander hinzuziehen; Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das Trag stück in zusammengefaltetem oder geschlos senem Zustand: Fig. 3 stellt das Tragstück in offenem a a useinanderaefaltetem Zustand dar, so wie es aussieht, wenn es zur Aufnahme des in Schnitten unterteilten Laibes bereit ist;
Fig. 4 zeigt den in Schnitten unterteilten Laib mit dem Tragstück, welches nachgiebig den Laib in Stellung hält, die Zusammen stellung dieser Teile ist auf Förderriemen angeordnet; Fig. 5 ist eine Schnittansicht nach Linie 5-5 der Fig. 4; Fig. 6 zeigt in kleinerem Massstab eine Draufsicht auf das Pappstück, aus welchem das Tragstück erzeugt wird; Fig. 7 zeigt im Aufriss den gehörig um hüllten, in Schnitten unterteilten Laib in seiner fertigen Verpackung, wobei die Hülle teilweise abgerissen dargestellt ist, um die Schnitten und das Tragstück darzustellen; Fig. 8 ist ein senkrechter Schnitt durch die fertige Packung nach Linie 8-8 der Fig. 7.
Das Tragstück A (Fig. 1) wird vorzugs weise aus einem flachen Pappstück B gefer tigt, das als solches ausgeschnitten oder aus gestanzt werden kann. Statt der Pappe kann jedoch irgend ein anderer Werkstoff, vor zugsweise aus Fasermaterial benutzt werden. Zur Erzeugung des Tragstückes A aus die sem Pappstück B wird letzteres zweckmässig mit einander gegenüberliegenden quer ver laufenden Ausschnitten a in der Nähe der Endkanten versehen; Risslinien, die längs weise und quer verlaufen, sind bei b und c angedeutet, längs welcher infolge der Schwä chung des Materials die Umbiegung dessel ben erleichert wird (Fig. 6).
Das Pappstück B wird längs dieser Riss- linien b und c gefaltet oder umgebogen und auf diese Weise wird ein mit Rändern ver- sehenes Tragstück erzeugt. Es ist ein einheit liches Gefüge und hat einen Boden 1, zwei nach oben gerichtete Seitenwände 2, End- wände 3 und Endwandklappen 4. Die Klap pen 4 werden dann nach innen hin abgefaltet oder abgebogen, um sich flach auf die End- teile der Kanten der Seitenwände 2 zu legen.
Mit diesen Seitenwänden können sie dann durch Verklebung oder sonst-wie dauernd verbunden werden. Das ganze Gefüge hat dann ein schachtelartiges Aussehen und seine Grösse entspricht der Grösse des zuw verpak- kenden Laibes C. Die Seitenwände 2 sind g-,wissermassen scharnierartig mit dem Bo den 1 längs der Linien b, die Endwände 3 längs der Linien c verbunden. Die End wände 3 sind ferner an. die Seitenwände 2 durch die Klappen 4 angeschlossen.
Zur Erzeugung dieses Tragstückes A werden nun die Endwände 3 mit weiteren Risslinien versehen, und zwar verlaufen diese Anreisslinien oder geschwächten Zonen d dia gonal. Sie erstrecken sich von den Eckteilen e, wo der Boden 1 mit den Endwänden 3 zusammenstösst, und schneiden sich bei f in der Mitte der freien Kante g der betreffen den Endwand 3.
Diese diagonalen Abbiege linien d jeder Endwand 3 erzeugen auf diese Weise ein mittleres Dreieck 3a mit der Spitze f in der Mitte der freien Kante der Endwand, und sie erzeugen gleichzeitig auch zwei entgegengesetzte dreieckige Flügel oder Zwickel 3b, 3b, welche an den Mittelteil 3a längs der Anreisslinien d angeschlossen sind. Nach dieser Anreissung der Endwände 3 wird das Tragstück A nunmehr flach auf sich selbst zusammengelegt, wie in Fig. 2 ge zeigt.
In diesem Zustand sind die dreieckigen Flügel oder Zwickel 3b jeder Endwand flach auf das Mitteldreieck 3a derselben Endwand gelegt und die Spitze f jeder Endwand wird nach auswärts geschwenkt. In diesem Zu stand nimmt das Tragstück A nur sehr wenig Platz ein und kann also leicht in den Ver sand gebracht oder in grossen Mengen auf gespeichert werden. Soll dann das Tragstück benutzt werden, so wird die Schachtel in Gebrauchszustand auseinandergefaltet, bei spielsweise indem man mit den Fingern einen geringen Druck nach einwärts auf die Spitze f der Endwände ausübt. Dadurch werden die Endwände 3 entfaltet und der entsprechende nach auswärts gerichtete Druck wird auch den Seitenwänden 2 durch die Klappen 4 übermittelt, so dass gleich zeitig die Seitenwände 2 in die Offenstellung geraten.
Wird dann der Druck gegen die Endwände 3 ausgelöst, so haben diese End- wände infolge der geschwächten Zonen, mit welchen sie versehen sind, beständig von selbst das Bestreben, in die ursprüngliche Faltungslage zurückzukehren, und sie üben dadurch einen Zug an den Seitenwän den 2 aus, ein Bestreben, das durch die An ordnung der geschwächten Zonen b noch unterstützt wird. Infolge dieser Einwirkung auf die Seitenwände 2 nehmen diese Wände dann eine Schrägstellung mit Bezug auf den Boden 1 ein; sie stellen sieh nachgiebig schräg nach einwärts und aufwärts mit Be zug auf diesen Boden ein.
Das Tragstück A ist besonders dadurch geeignet, einen fertig gebackenen Laib, wie Brot oder dergleichen, nach der Unterteilung desselben in Einzelschnitte in einer Gestalt zu erhalten, die im wesentlichen jener Ge stalt entspricht, welche der Laib vor der Un terteilung in Schnitte hatte.
In den Fig. 3, 4 und 5 ist demnach dieses Tragstück A in Verbindung mit bestimmten Einrichtungen gezeigt, die bei der fabrik- mässigen Herstellung von Brotverpackungen oder ähnlichen Nahrungsmitteln benutzt, werden, um durch diese Figuren den Zweck und die Wirkung des Tragstückes in der fer tigen Verpackung des Nahrungsmittels klarer erkenntlich zu machen.
Nach Fig. 3 wird der fertig gebackene Laib C in eine Anzahl von Einzelschnitten unterteilt. Diese Unterteilung geht vor sich, nachdem der Laib von seiner vorherigen Be arbeitung durch Einwirkung der Hitze etwas abgekühlt. ist, ohne jedoch vollständig abge kühlt worden zu sein. Jede Endschnitte hat dann eine, die übrigen Schnitten haben je doch zwei rindenlose, einander entgegen gesetzte Flächen. Der zerschnittene Laib C wird nun umgelegt und zwischen den Halte vorrichtungen 5 der Schneidmaschine oder der Fördervorrichtung, die mit der Schneid maschine verbunden ist, zeitweise gehalten.
Der Arbeiter nimmt das zusammengefaltete Tragstück A und stülpt es gleichfalls um, presst es an den Enden 3, dort, wo die Spitzen f der Dreiecke liegen, einwärts, um eine Entfaltung desselben vorzunehmen, wie dies oben beschrieben wurde. Er vergrössert dadurch den freien Abstand zwischen den freien Kanten der Seitenwände 2, und in dieser Lage des Tragstückes wird es nun über den zerschnittenen Laib C gestülpt und auf ihn aufgelegt.
Der Arbeiter lässt dann das Tragstück A los, worauf die Endwände 3 von selbst das Bestreben haben, ihre gewöhnliche abgebo gene Lage anzunehmen, so dass die Seiten wände 2 nunmehr nachgiebig auf die äussern hier senkrecht dargestellten Rindenteile der Schnitte eingreifen, wie in Fig. 5 gezeigt.
Die Haltevorrichtungen 5 lassen dann den Laib los und der zerschnittene Laib mit dem Tragstück A wird von diesen Haltevorrich tungen entfernt und nunmehr, auf seinem Boden liegend, auf eine Fördervorrichtung 6 aufgebracht, von wo aus dieser Laib zu dem Einwickelraum der Fabrik getragen wird. In diesem Raum wird eine äussere Hülle ange ordnet, um die Verpackung zu vervollstä:ndi- gen. Diese Hülle besteht vorzugsweise aus Papier, das weder Luft noch Feuchtigkeit durchtreten lässt, und die bekannten Wickel vorrichtungen zur Umhüllung von unzer- schnittenem, in Laibform fertiggestelltem Brot und dergleichen mögen verwendet wer den, wie dies in den Fig. 7 und 8 gezeigt ist.
Eine lange Reihe von Versuchen hat er geben, dass ein derartig zerschnittener Laib, und namentlich ein Brotlaib, sich länger in frischem Zustand erhält als ein Laib, der, ohne zerschnitten zu werden, umhüllt und durch die Umhüllung fest verschlossen wird. Es muss jedoch die Zerschneidung des Brote oder dergleichen, die Einbringung in die Tragplatte und zur Anbringung der Hülle in rascher Aufeinanderfolge nach der Fertig stellung des Nahrungsmittels selbst stattfin den.
Diese Versuche haben gezeigt, dass bei der Erzeugung von Brot die Rinde oder Kruste sich zuerst abkühlt, und dass dann die Abkühlung von der Rinde aus allmählich nach innen fortschreitet. Während dieser Abkühlung findet die Feuchtigkeit und das Gas, das im Innern des Laibes während seiner Hitzebehandlung beim Backen erzeugt wurde, keinen Auslass. Die Rinde wird all mählich trocken und es setzt nun infolge der Anwesenheit von Feuchtigkeit im Innern des Laibes Gärung ein, so dass das Nahrungs mittel nach verhältnismässig kurzer Zeit Schimmelpilze oder andere Organismen auf weist und ungeniessbar wird.
Wird jedoch das Brot oder dergleichen nach der vorliegen den Erfindung kurze Zeit nach seiner Fer tigstellung in Schnitten zerlegt, so haben Feuchtigkeit und Gas Gelegenheit, an den nicht mit Rinden versehenen Flächen zu ent weichen und langsam nach aussen zu treten. Um die Geniessbarkeit des Brotes usw. noch zu erhöhen und für längere Zeit beizubehal ten, lässt man diese Feuchtigkeit und das Gas jedoch nicht vollständig aus der Verpackung heraustreten, und es muss also die Anbrin gung der Hülle, die ihrerseits feuchtigkeits- und luftdicht ist, unmittelbar nach der Zer- schneidung des Laibes vorgenommen werden.
Diese Hülle hält dann die Feuchtigkeit und das Gas in Gegenwart des Nahrungsmittels fest, ohne sie jedoch im Innern des Nah rungsmittels wirken zu lassen. Der ganze Laib einschliesslich der Rinde wird dann der Wirkung dieses Gases und der Feuchtigkeit ausgesetzt, so dass nicht nur die Rinde er weicht wird, sondern auch ihre Frische län gere Zeit gewahrt und namentlich der gute Geschmack beständig beibehalten wird.