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Duschmaschine für Fische Die mit Fischdampfern gefangenen Fische
werden aus dem Netzsteert ausgeschüttet und je nach der Fischsorte ausgeschlachtet
oder nicht ausgeschlachtet in ein an Deck befindliches Spülfach geworfen. An den
Fischen haftet Schmutz aller Art, z. B. Eingeweideteile oder Rückstände von Meerespflanzen
und Tieren, die häufig in Fäulnis oder Verwesung übergegangen sind.
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Diese Schmutzstoffe sind nicht nur unappetitlich, sondern sie haben
vor allem den Nachteil, daß sie in hohem Grade unhygienisch sind, denn sie stellen
konzentrierte, sich ausbreitende Herde von Fäulnis-und Verwesungsbakterien dar,
welche die gesunden und frischen Fischleiber in unkontrollierbarer Weise infizieren.
Dadurch werden der Frischezustand des Fanges, seine Haltbarkeit und sein Handelswert
stark vermindert.
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Man hat versucht, die Fische dadurch zu reinigen, daß man unter Benutzung
der Deckwaschleitung einen Wasserstrahl auf die in dem Spülfach liegenden Fische
richtet.
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Dabei treten Besatzungsmitglieder mit ihren Seestiefeln auf den Fischen
hin und her, um Bewegung in die Masse zu bringen in der Erwartung, daß das Wasser
durch diese Knetbewegung auch den tiefer liegenden Fischen zugeführt wird.
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Es ist auf diese Weise aber nicht möglich, den zwischen den Fischen
eingeklemmten Schmutz in genügendem Maße fortzuspülen und die offenen Bauchhöhlen
ausgeschlachteter Fische zu reinigen, weil die Fische nicht einzeln gewendet werden,
sondern zusammenhängende Päckchen bilden.
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Das Spülwasser kommt nicht genügend an den Schmutz heran.
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Außerdem tritt noch eine Qualitätsverschlechterung dadurch ein, daß
die obenauf liegenden Fischleiber durch die Seestiefel mechanisch beschädigt werden.
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Es ist auch bereits eine Entschuppungsmaschine für Fische bekannt,
die aus einer kontinuierlich umlaufenden, an ihren Stirnseiten offenen und in ihrer
Wandung mit Löchern versehenen, schräg gelagerten Trommel besteht, durch die sich
eine mit Spritzdüsen versehene feste Seewasserleitung erstreckt, während unter der
Trommel ein Trog zum Auffangen des aus den Löchern der Trommelwandung austretenden
Schmutzwassers in solchem Abstand angeordnet ist, daß die Trommel in das Schmutzwasser
des Troges nicht eintaucht. Bei dieser bekannten Maschine besteht die Trommelwandung
aus einem gitterartigen Netzwerk, das mit nach innen vorstehenden scharfen Kanten
versehen ist, um die Schuppen der Fische abzureißen. Dies kommt jedoch einer Verletzung
des Fischkörpers gleich, die eine Eingangspforte für Fäulnisbakterien darstellt,
so daß die in dieser Maschine behandelten Fische während der langen Reise vom Fanggebiet
bis zum Hafen nicht frisch gehalten werden können.
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Bei einer anderen bekannten Fischwaschmaschine, deren aus Holzleisten
bestehende Trommel etwa bis zur Hälfte in das Wasser des darunter angeordneten Troges
eintaucht, dienen zum Reinigen, Entschuppen und Vorwärtsbewegen der Fische auf der
Innenseite der Trommel in Schraubenlinien angeordnete Bürstenleistenstücke. Auch
in dieser Maschine werden die Fische an ihrer Oberfläche ver letzt und sind außerdem
während das ganzen Durchganges durch die Waschtrommel mit dem Schmutzwasser in Berührung,
was sich ebenfalls auf die Haltbarkeit der Fische nachteilig auswirkt.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden und eine Duschmaschine
mit einer umlaufenden Trommel und einer durch diese sich erstreckenden festen Seewasserleitung
so auszurüsten, daß die Fische darin einwandfrei gereinigt und dabei so schonend
behandelt werden, daß nicht nur das Schuppenkleid sondern möglichst auch der darüber
befindliche Schleimfilm unversehrt erhalten bleiben. Die neue Duschmaschine ist
dadurch gekennzeichnet, daß eine auf der Innenseite der Trommelwandung angeordnete
Förderschnecke und Wendeleisten wulstförmig
abgerundeten Querschnitt
haben und aus einem weichen, elastischen Material wie Gummi oder Kunststoff bestehen,
und daß die Löcher oder Schlitze der Trommelwandung im vorderen und mittleren Teil
der Trommel in geringer Zahl und im hinteren Teil der Trommel zahlreich vorgesehen
sind, und daß die Löcher bzw. Schlitze in der Trommelwand so angeordnet sind, daß
innerhalb der Trommel nur weiche Abrundungen und lediglich außerhalb der Trommel
Gratkanten vorhanden sind.
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In der auf diese Weise ausgerüsteten Trommel kommt der Fisch trotz
gründliche Umwälzung und Reinigung mit keinerlei harten und scharfen Kanten in Berührung,
die seine Oberfläche verletzen könnten. Außerdem bewirkt die geringe Zahl der Löcher
oder Schlitze im vorderen und mittleren Teil der Trommelwandung in Verbindung mit
der Förderschnecke, daß das aus den Düsen der Seewasserleitung austretende Wasser
nicht sofort vollständig aus der Trommel abläuft, sondern sich an den Windungen
der Förderschnecke staut, so daß eine trockene Reibung der Fische an der Trommelwand
über den größten Teil der Trommellänge verhindert und dadurch ein Verletzen der
Fische sicher vermieden wird. Der vollständige Abfluß des Spritzwassers erfolgt
erst im hinteren Trommelteil, in welchem die Entwässerunglöcher zahlreich vorhanden
sind. Dieser Trommelteil kann jedoch so kurz sein, daß hier keine Beschädigungen
der Fische mehr eintreten.
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In den Abbildungen 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
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Abb. 1 zeigt die Duschmaschine in Seitenansicht, Abb. 2 im Grundriß,
wobei die Trommel im Längsschnitt dargestellt ist.
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Abb. 3 ist eine Stirnansicht, in Richtung der Trommelachse gesehen.
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Abb. 4 ist ein durch die Trommel und den Trog gelegter Querschnitt.
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Mit 1 ist ein mit der Seewasserleitung verbundenes, auf der rechten
Seite geschlossenes Rohr bezeichnet, das mit Spritzdüsen 2 oder Löchern versehen
ist.
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Dieses Rohr ist durch eine schräg gelagerte, an ihren Stirnseiten
offene Trommel 3 hindurchgeführt und an beiden Enden der Trommel an Böcken 4 befestigt,
die am Maschinenfundament angebracht sind. Die Trommel ist mit Ringschienen 5 armiert,
die auf Rollen 6 laufen. Erforderlichenfalls werden oberhalb der Ringschienen noch
weitere Rollen oder Sicherungsbügel angeordnet, die ein Abheben der Trommel durch
überkommende Seen oder durch starkes Schlingern des Schiffes verhindern.
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Die Trommel läuft um und wird mittels einer Kette 7 über ein Untersetzungsgetriebe
8 von einem Elektromotor 9 angetrieben. Der Trommelmantel ist mit Löchern oder Schlitzen
10 versehen, die gemäß Abb. 1 und 2 im vorderen und mittleren Teil der Trommel in
geringer Zahl und am Trommelende zahlreich vorhanden sind.
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An der inneren Wand des Trommelmantels ist ein Gummischlauch 11 oder
ein Gummihohlprofil in einer Schraubenlinie befestigt, die als Förderschnekce dienen.
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An Stelle des Schlauches kann auch ein an seiner freien Kante mit
einer Gummi-oder Kunststoffleiste armierter Blechstreifen als Förderschnekce verwendet
werden.
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Unter der Trommel 3 ist ein Trog 13 auf dem Maschinenfundament angeordnet,
der zum Auffangen des durch die Schlitze 10 ablaufenden Schmutzwassers dient. Eine
Leitung 14 führt das Schmutzwasser über Bord.
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Die schmutzigen Fische werden der umlaufenden Trommel kontinuierlich
zugeführt, z. B. durch ein endloses Förderband 15 und eine Schütte 16. Der als Förderschnecke
dienende Schlauch 11 transportiert die Fische innerhalb der Trommel weiter. Hierbei
werden sie nicht nur durch die Drehbewegung der Trommel sondern auch durch den Schlauch
fortlaufend gewendet, so daß die in verschiedenen Richtungen aus den Spritzdüsen
2 austretenden Seewasserstrahlen die Fische von allen Seiten abspülen und bei zuvor
geschlachteten Fischen auch in die offenen Bauchhöhlen eindringen. Das Wenden der
Fische wird durch Leisten 12 unterstützt, die an der Innenseite der Trommelwand
angebracht sind.
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Die Leisten sind wulstförmig ausgebildet und bestehen aus einem weichen,
elastischen Material, z. B. Gummi oder Kunststoff.
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Der Trog 13 ist so tief unter der Trommel angeordnet, daß diese nicht
in das Schmutzwasser eintaudhen kann. Die Fische kommen daher nur mit frischem Seewasser
in Berührung.
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Es empfiehlt sich, die Spritzdüsen 2 schon vor dem rechten Trommelende
aufhören zu lassen, damit die Fische noch in der Trommel abtropfen können.
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Ein weiteres Abtropfen der aus der Trommel fallenden gereinigten Fische
findet auf der anschließenden Siebrutsche 17 statt.
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Die beschriebene Duschmaschine hat nicht nur den Vorteil, daß sie
die Fische allseitig und auch in ihren geöffneten Bauchhöhlen gründlich und zuverlässig
reinigt, sondern auch, daß diese Reinigung gänzlich ohne Verletzung der Fischleiber
durchgeführt wird, sp daß diese vor Infektion durch Fäulnisbakterien weitgehend
geschützt sind. Der Wert des Fanges wird also in doppelter Weise verbessert.
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Zahlreiche bauliche Abwandlungen sind möglich.
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Es kann z. B. für den Betrieb zweckmäßig sein, an Stelle eines gewöhnlichen
Untersetzungsgetriebes 8 ein stufenlos regelbares zu verwenden oder die Spritzdüsen
2 in Gruppen abschaltbar zu machen. Es können auch parallel zu dem Seewasser führenden
Rohr 1 weitere Rohre angeordnet werden, die den Fischen ein flüssiges Konservierungsmittel
oder Gebläseluft zum schnelleren Trocknen zuführen.