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Vorrichtung zum Massieren von gepökelten
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oder gespritzten Fleischteilen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Massieren von gepökelten oder gespritzten Fleischteilen mit einer in einem Lagerbock
drehbar gelagerten und antreibbaren, allseitig geschlossenen Trommel.
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Zu den Bearbeitungsvorgängen von Frischfleisch gehört das Injizieren
mit einer Pökelsalzlake und anschließende Durchwalken oder Massieren des Fleisches.
Durch das Massieren kann sich an der Außenseite der Pökelware eine Eiweißschicht
bilden, die das Innere des Fisches nach außen hin abschließt, so daß Saftverluste
des Fleisches vermieden werden. Es ist bekannt, daß ein Massieren oder Kneten die
Struktur des Fleisches verändert. Durch Massieren kann auch die Aufnahmefähigkeit
des Fleisches von Pökellake vergrößert werden. Massiertes Fleisch hat auch eine
gleichmäßigere Struktur, die sich auf die Weiterverarbeitung, beispielsweise das
Zerschneiden, günstig auswirkt.
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Bei der Bearbeitung mit einer bekannten Vorrichtung wird das Fleisch
in die Trommel gelegt und anschließend wird die verschlossene Trommel in eine Drehung
versetzt. Dabei fallen die Fleischteile völlig ungeordnet durcheinander, ähnlich
der Wäsche bei einer Waschmaschine. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß nur
Fleisch ohne darin enthaltene Knochen verwendet werden kann, weil die Knochen sonst
die benachbarten Fleischteile während des Massiervorganges zerstören würden.
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Mit der Erfindung soll eine Vorrichtung geschaffen werden, die es
ermöglicht, Fleisch mit und ohne Knochen in schonender Weise wirksam zu massieren.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß in die Trommel ein für Flüssigkeit
durchlässiger, in mehrere Fächer aufgeteilter Einsatzkasten einschiebbar ist.
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Bevorzugt ist der Einsatzkasten in mehrere Fächer eingeteilt,
in
welche schubladenförmige Aufnahmebehälter eingeschoben sind, so daß die Fleischstücke
sich in den einzelnen Aufnahmebehältern befinden und teilweise voneinander getrennt
sind. Beim Rotieren der Trommel können die Fleisch teile daher nicht mehr ungeordnet
durcheinander fallen, sondern schlagen an die Uegrenzungsflächen der Aufnahmebehälter
an.
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Bevorzugt ist die Trommel als quaderförmiger Behälter ausgeführt,
dessen zur Drehachse senkrechter Querschnitt ungefähr quadratisch ist. Der Einsatzkasten
ist bevorzugt quaderförmig ausgeführt, seine Abmessungen sind so gewählt, daß er
in die Trommel hineinpaßt und den größten Teil von deren Volumen einnimmt. Um den
Einsatzkasten in die Trommel einführen zu können, ist eine der vier Umfangswände
der Trommel bevorzugt als abnehmbare Offnungsklappe ausgebildet.
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Es ist bevorzugt, daß neben dem Lagerbock parallel zur Drehachse der
Trommel ein Traggestell mit zwei auf die Trommel gerichteten Laufschienen angeordnet
ist, auf welchen der Einsatzkasten mit seinen beiden Stirnwänden über Rollen abgestützt
ist. In der Trommel sind bevorzugt Laufschienen befestigt, diese befinden sich in
der Beschickungsstellung der Trommel in der geradlinigen Verlängerung der Laufschienen
des Traggestelles. Der Einsatzkasten kann also von einer der Trommel benachbarten
Sitze bequem in die Trommel hineingefahren werden und von dort wieder herausgezogen
werden. Dazu ist es erforderlich, daß bevorzugt die Laufschienen des Traggestelles
mit den entsprechenden Laufschienen der Trommel über Zwischenschienen verbindbar
sind, die an den der Trommel zugewandten Enden der Laufschienen
des
Traggestelles schwenkbar gelagert sind.
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Während der Drehung der Trommel muß der Einsatzkasten in der Trommel
fest verankert sein. Dazu sind an der äußeren Oberfläche des Einsatzkastens bevorzugt
mehrere abstehende Befestigungslaschen angeordnet und es sind bevorzugt an der inneren
Oberfläche der Trommel mehrere Paare von Befestigungslaschen angeordnet, in deren
Zwischenräumen sich jeweils die Befestigungslaschen des Einsatzkastens in dessen
in die Trommel eingeschobenem Zustand befinden. Bevorzugt sind die Befestigungslaschen
des Einsatzkastens an den Befestigungslaschen der Trommel an der Seite der öffnungsklappe
mit Hilfe von eingesteckten Arretierstiften gehalten.
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Während der Drehung der Trommel und des Massiervorganges des Fleisches
verliert dieses einen Teil der eingespritzten Pökellake. Um diesen Verlust möglichst
gering zu halten und auch die Oberfläche des Fleisches ständig mit Lake benetzt
zu halten, sind an den zur Achse parallelen Innenwänden der Trommel bevorzugt durchlaufende
Leitbleche unter einem Neigungswinkel angeordnet. Diese schöpfen bei ihrer Drehung
mit der Trommel vom Trommelgrund die Pökellake an die Trommeldecke, von wo die Lake
auf die in dem Einsatzkasten gehaltenen Fleischteile herabfällt. Der gute Durchfluß
der Lake durch den Einsatzkasten und das Erreichen aller Oberflächenteile der Fleischstücke
wird dadurch erzielt, daß die vier Seitenwände des Einsatzkastens bevorzugt jeweils
von einem Drahtgitter gebildet sind. Jeder Aufnahmebehälter des Einsatzkastens ist
bevorzugt von einem Kunststoffrahmen und einem daran einseitig befestigten Drahtgitterboden
gebildet.
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Zum Einführen und Herausnehmen der mit den Fleischteilen gefüllten
Aufnahmebehälter am Einsatzkasten ist eine Seitenwand des Einsatzkastens bevorzugt
als abnehmbare öffnungsklappe ausgeführt.
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Der Schutzumfang der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die beanspruchten
Einzelmerkmale, sondern auch auf deren Kombination.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Darstellung der Vorrichtung mit herausgezogenem Einsatzkasten und geöffneter leerer
Trommel; Fig. 2 einen zur Achse der Trommel senkrechten Querschnitt durch die mit
dem Einsatzkasten gefüllte Trommel im Bereich von deren Stirnwand; Fig. 3 einen
Aufnahmebehälter des Eieatzkastens.
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Die Vorrichtung zum Massieren von Fleischteilen besteht aus einer
Trommel lo und einem Einsatzkasten 11, in den mehrere Aufnahmebehälter 12 einschiebbar
sind. Die Trommel lo ist als quadratische Säule ausgeführt und in einem Lagerbock
13 waagerecht gelagert. Dabei sind die beiden quadratischen Stirnwände 14 senkrecht
zur Drehachse angeordnet,
die Drehachse verläuft durch die Mittelpunkte
der Stirnwände 14. Von den vier Mantelwänden 15 der Trommel lo ist eine als abnehmbare
öffnungsklappe 16 ausgebildet.
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Bei abgenommener Öffnungsklappe 16 läßt sich der Einsatzkasten 11
durch die so entstandene öffnung in die Trommel lo einführen. Am Lagerbock 13 ist
ein Antrieb 17 angeordnet, der die Trommel lo in eine Drehung um ihre Achse versetzen
kann.
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Für den Einsatzkasten 11 ist parallel zu dem Lagerbock 13 und neben
diesem ein Traggestell 18 angeordnet, das zwei Laufschienen 19 trägt. Auf jeder
Laufschiene 19 stützt sich der ebenfalls quaderförmig ausgebildete Einsatzkasten
11 mit Hilfe von zwei Rollen 20 ab, die jeweils an der Unterseite der Stirnwände
21 befestigt sind. Die Laufschienen 19 sind auf das Innere der Trommel lo gerichtet.
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In der Stellung der Trommel lo, in der die von der öffnungsklappe
16 befreite Öffnung der Trommel lo auf den Einsatzkasten 11 gerichtet ist, soll
sich der Einsatzkasten 11 in die Trommel lo hineinschieben lassen. Daher sind in
der Verlängerung der Laufschienen 19 in der Trommel lo an der inneren Oberfläche
einer Mantelwand 15 ebenfalls Laufschienen 22 befestigt. Die Laufschienen 19 und
die Laufschienen 22 werden von Zwschenschienen 23 überbrückt. Diese sind mit Hilfe
von Gelenken 24 an dem Traggestell 18 jeweils im Bereich des Endes der Laufschiene
19 schwenkbar gelagert. Wenn die Zwischenschienen 23 auf die Laufschienen verschwenkt
sind, verhindern sie ein Abgleiten des Einsatzkastens 11 von dem Traggestell 18.
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Wenn die Zwischenschienen 23 an die Laufschienen 22 verschwenkt sind,
bilden sie mit den Laufschienen 19 und 22
zusammenhängende Rollbahnen,
über die der Einsatzkasten 11 in die Trommel lo rollen kann.
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Der Einsatzkasten 11 besteht aus mehreren übereinander angeordneten
Fächern, in die jeweils die Aufnahmebehälter 12 eingeschoben sind. Mehrere Gruppen
von übereinander angeordneten Fächern sind zwischen den beiden Stirnwänden 21 nebeneinander
angeordnet. Die Stirnwände 21 sind nicht unterbrochen, während die Seitenwände 25
als Drahtgitter ausgeführt sind. Eine von diesen vier Mantelwänden läßt sich von
dem Einsatzkasten 11 abnehmen, so daß die einzelnen Fächer für das Einschieben oder
Herausnehmen der Aufnahmebehälter 12 geöffnet ist. Die Aufnahmebehälter selbst bestehen
ebenfalls aus Drahtgitterböden 26, die an Kunststoffrahmen 27 befestigt sind. In
jeden Aufnahmebehälter 12 können Fleischteile 28 so eingelegt werden, daß sie sich
bei der Drehbewegung der Trommel lo gegenseitig nicht zerstören. Die Fleischteile
28 nehmen zwar einen großen Teil des Volumens des Aufnahmebehälters 12 ein, liegen
jedoch lose darinnen, so daß sie sich während der Drehung bewegen und an die Drahtgitterböden
26 bzw. Seitenwand 25 anschlagen können.
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Nach dem Einschieben des Einsatzkastens 11 in die Trommel ii lo muß
der Kasten, an der Trommel befestigt werden. Zu diesem Zweck sind an den Stirnwänden
21 des Einsatzkastens 11 Befestigungslaschen 29 angebracht, die von an den inneren
Oberflächen der Stirnwände 14 der Trommel lo angeordneten Befestigungslaschen 30
gehalten werden. Zwei Befestigungslaschen 30 bilden jeweils ein Paar, sie sind in
einem Abstand zueinander angeordnet, der der Dicke der Befestigungslahen 29 des
Einsatzkastens 11 entspricht. Die Befestigungslaschen
29- werden
daher beim Einführen des Einsatzkastens 11 in die Trommel lo zwischen die Befestigungslaschen
30 jedes Paares geschoben und von diesen gehalten.
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Im eingeschobenen Zustand des Einsatzkastens 11 in die Trommel lo
lassen sich die Befestigungslaschen 29 und 30 darüber hinaus mit Hilfe von Arretierstiften
31 befestigen. Jedes dieser Paare 30 weist mit der eingeschobenen Befestigungslasche
29 eine gemeinsame Bohrung auf, durch die der Arretierstift 31 hindurchgesteckt
ist. Der Arretierstift 31 ist dabei auf eine bekannte Art gegen Herausfallen gesichert.
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Die Vorrichtung hat folgende Arbeiisweise. Der Einsatzkasten steht
auf dem Traggestell 18. Die vordere Seitenwånd 25 ist abgenommen. Die mit Fleischteilen
28 gefüllten AuSnahmebehälter 12 werden in ihre Fächer geschoben und der Einsatzkasten
wird mit der gitterförmigen Seitenwand 25 verschlossen. Dann werden die Zwischenschienen
23 abgeschwenkt und mit den Laufschienen 22 der Trommel lo verbunden, so daß nun
der Einsatzkasten 11 in die Trommel lo hineingerollt werden kann. Die Befestigungslaschen
29 gelan--gen in die Zwischenräume der Paare von Befestigungslaschen 30, die derifnung
der Trommel lo zugewandten Befestigungslaschen 29 und 30 werden mit Hilfe der Arretierstifte
31 gegenseitig befesigt. Dann wird die öffnungsklappe 16 auf die Öffnung gelegt
und ebenfalls befestigt, so daß die Trommel lo geschlossen ist. Nunmehr kann die
Drehbewegung der Trommel lo um ihre Achse beginnen, sie wird von ihrem Antrieb 17
angetrieben. Die bei dem nunmehr einsetzenden Massiervorgang der Fleischteile 28
auslaufende Pökellake sammelt sich im unteren Teil der Trommel lo und wird dort
mit Hilfe von Leitblechen 32 nach oben gefördert.
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Gemäß Fig. 2 dreht sich die Trommel lo in Richtung des Pfeiles und
die Leitbleche 32 sind unter einem solchen Winkel angestellt und verlaufen über
die gesamte Länge der Trommel lo, so daß sich ein im Querschnitt dreieckförmiger
Schöpfraum bildet. Die Leitbleche 32 tragen die Pökellake bei der Drehung der Trommel
lo von der untersten Stelle an die oberste Stelle, wonach die Pökellake auf den
Einsatzkasten 11 fällt. Dort gelangt sie durch die Öffnungen des Drahtgitters auf
die Oberfläche der Fleischteile 28.
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Bei der Drehbewegung wird das Fleisch dadurch massiert, daß es ständig
von einer Gitterfläche auf die andere fällt, denn es liegt lose in den Aufnahmebehältern
12. Es kann sich also nicht mehr ungeordnet durcheinanderbewegen, so daß Beschädigung
von Fleischstücken durch die Knochen von anderen Fleischstücken nicht mehr möglich
sind.