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G ä r s p u n d.
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Die Neuerung bezieht sich auf einen Gärspund, dessen Öffnungsdruck
regelbar ist. Es ist für die Güte des Getränkes wichtig, daß die Gärung unter einem
bestimmten Gärkdruck und bei einer teilweise auch von diesem Druck abhängigen Temperatur
abläuft. Es sind bereits Gärspunde bekanntgeworden, bei denen der Öffnungsdruck
durch Auflegen verschiedener Belastunggewichte einstellbar ist. Mit Hilfe der Belastungsgewichte
wird dabei ein Abschlußteil belastet, das mit seinem Öffnungsrand in eine Sperrflüssigkeit
eintaucht.
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Weiterhin ist eine Konstruktion bekanntgeworden, bei der das die Sperrflüssigkeit
enthaltende Becken von einemja-m Absperrtopf angeordneten Flansch abgedeckt wird,
um dadurch das Eindringen von Schmutz in die Sperrflüssigkeit zu verhindern. Bei
dieser Konstruktion ist eine Einstellung des Öffnungsdruckes nicht möglich.
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Die Aufgabe der Neuerung besteht nun darin, einen Gärspund zu schaffen,
der beide Vorteile in sich vereinigt.
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Der durch die Neuerung zu schaffende Gärspund soll also sowohl eine
Einstellbarkeit des Öffnungsdruckes ermöglichen, als auch die Sperrflüssigkeit vollständig
vor Verunreinigungen schützen.
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Die Neuerung geht von einem Gärspund aus, bei dem ein Spundrohr von
einem mit Sperrflüssigkeit teilweise gefüllten Becken umgeben ist und bei dem der
Rand eines Absperrtopfes in die Sperrflüssigkeit eintaucht und mit einer flanschförmigen
Fläche auf dem Rand des Sperrflüssigkeitsbeckens aufliegt. neuerungsgemäß ist vorgesehen,
daß der Boden des Topfes mit dem oberen Rand des Spundrohres und der Flansch mit
dem Rand des Sperrflüssigkeitsbeckens ventilartig zusammenwirken. bei einer solchen
Ausbildung eines Gärspundes ist in der Schließstellung die Flüssigkeit vollständig
gegenüber der Außenluft abgeschlossen, so daß keine Schmutzteile in die Sperrflüssigkeit
eindringen können. Gleichzeitig wird durch den inneren Ventilsitz, der das Spundrohr
oben abschließt, die Möglichkeit geschaffen, einen genau auf den Gärvorgang abgestimmten
Öffnungsdruck
einzustellen. Dies geschieht dadurch, daß ein bestimmtes
Belastungsgewicht, z. B. in Form von Schrotkugeln, auf den Absperrtopf oben aufgelegt
wird, wodurch dieser sich erst nach Überwindung der durch die Gewichte erzeugten
Schließkraft öffnen kann.
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In Ausgestaltung der Neuerung sind die Ventilsitze als Kegelflächen
ausgebildet. Zweckmäßigerweise liegt dabei der Ventilsitz am Spundrohr tiefer als
der Ventilsitz am Sperrflüssigkeitsbecken. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß
der Flansch des Absperrtopfes zusammen mit dem Boden im wesentlichen einen nach
oben geöffneten flachen Kegel bildet, in den die Belastungsgewichte bequem einlegbar
sind. Die Mulde zum Einlegen der Belastungsgewichte ergibt sich damit von selbst,
ohne daß dafür besondere Teile vorgesehen werden müßten. Zur Zentrierung des Absperrtopfes
relativ zum Sperrflüssigkeitsbecken können Zentriermittel vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise bestehen die Zentriermittel aus einem Zentrierrand
am Flansch des Absperrtopfes, der mit dem oberen Rand des Sperrflüssigkeitsbeckens
zusammenwirkt. Durch diese Zentrierung wird das einwandfreie Zusammenwirken der
beiden Ventilsitze erleichtert. Außerdem
wird beim Anheben und Senken
des Topfes dessen richtige Lage relativ zu den Ventilsitzen gewährleistet.
der |
In weiterer Ausgestaltung der Neuerung ist/in die Sperr- |
flüssigkeit eintauchende Rand des Absperrtopfes mit |
Einschnitten versehen. Diese Einschnitte können beispiels- |
weise die Form von dreieckförmigen Kerben aufweisen. Als zweckmäßig hat sich erwiesen,
vier im Abstand von 900 angeordnete Kerben vorzusehen. Gegenüber den bekannten Ausführungen,
bei denen an Stelle der Einschnitte Durchbrüche vorgesehen sind, ergibt sich der
Vorteil einer leichteren Herstellbarkeit. Funktionsmäßig ergibt sich der Vorteil,
daß der verhältnismäßig große Durchtrittsquerschnitt sich nicht mit Gärschaum verstopft.
In weiterer Ausgestaltung der Neuerung sind lösbare Mittel zum Offenhalten der Ventile
vorgesehen. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist dazu in der Ventilsitzfläche
am oberen Rand des Sperrflüssigkeitsbeckens eine sich axial erstreckende Ringnut
vorgesehen in die Abstandshalter einlegbar sind. Diese Abstandshalter werden dann
eingelegt, wenn z. B. zum Zwecke des Abzapfens von Proben der Luftzutritt in das
Gärgefäß ermöglicht werden soll.
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Dabei wird als Sperrflüssigkeit eine Lösung schwefliger Säure verwendet,
durch die die eintretende Luft entkeimt
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen : Figur 1 einen Schnitt durch den Gärspund, Figur 2 eine teilweisaufgeschnittene
Draufsicht auf den Gärspund, jedoch bei eingelegten Abstandshaltern, und Figur 3
eine perspektivische Ansicht eines Abstandshalters.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist der Gärspund auf ein strichpunktiert
angedeutetes Gärgefäß aufgesetzt. Der untere Stutzen 3 des Spundrohres 3, 4 ist
mit Hilfe einer Dichtung 1'dichtend in das Gärgefäß 1 eingesetzt. Das Spundrohr
ist durch einen zylindrisch erweiterten Fortsatz 4 verlängert. Der verlängerte Fortsatz
4 ist von einem Sperrflüssigkeitsbecken 5 umgeben, das teilweise mit einer Sperrflüssigkeit
5'gefüllt ist. Am oberen Ende des Spundrohrfortsatzes 4 ist ein Ventilsitz 11 und
am oberen Ende des Sperrflüssigkeitsbeckens 5 ein Ventilsitz
12
vorgesehen. Im Ventilsitz 12 befindet sich eine Ringnut 15.
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Der Absperrtopf besteht aus einer zylindrischen Wand 7, die durch
einen Boden 9 abgeschlossen ist. Der Boden 9 erstreckt sich über den Umfang des
Zylinders hinaus und bildet dadurch einen Flansch 10. Die Gesamtform des Bodens
ist im wesentlichen kegelig. Die konvexe Kegelfläche wirkt sowohl mit dem Ventilsitz
11 am Ende der Spundrohrerweiterung 4 als auch mit dem Ventilsitz 12 am oberen Rand
des Sperrflüssigkeitsbeckens 5 zusammen. Innerhalb des Ventilsitzes 12 ist durch
eine Stufe 17 eine Zentrierung gebildet, die die richtige Lage des Absperrtopfes
im Sperrflüssigkeitsbecken sichert. Am unteren Rand des Zylinders 7 sind vier dreieckförmige
Einschnitte 18 vorgesehen.
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Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, sind in die Nut 15 Abstandshalter
16 einlegbar. Diese Abstandshalter 16 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus Draht gebogen.
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Beim Gebrauch des Gärspundes werden in die kegelförmige Höhlung des
Bodens 9 Belastungsgewichte 14, die beispielsweise
aus Schrotkugeln
bestehen, eingelegt. Durch sein Eigengewicht und die Belastungsgewichte wird der
Absperrtopf auf die Ventilsitze 11 und 12 gedrückt. Der Öffnungsdruck, bei dem jetzt
Gärgase entweichen können, ist durch das Gewicht von Absperrtopf plus Beschwerungsgewichten
bestimmt. Bei Überschreitung dieses Öffnungsdruckes wird der Absperrtopf abgehoben
und die Gase können nach Einwirkung auf den Flüssigkeitsspiegel der Absperrflüssigkeit
5'über die dreieckförmigen Kerben 18 entweichen.
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Infolge der wenigen Kerben ist ein ausreichend großer Durchtrittsquerschnitt
bei jeder der Kerben vorhanden, so daß diese durch den Gärschaum nicht verstopft
werden.
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Falls beim Anheben des Topfes kleine Kippbewegungen desselben auftreten,
wird durch den Zentrierrand 17 der Topf trotzdem wieder in seine richtige Lage eingelenkt,
wenn er wieder nach unten sinkt. Soll beispielsweise beim Abzapfen von Proben der
Luftzutritt in das Gärgefäß ermöglicht werden, dann werden in die Nut 15 die Abstandshalter
16 eingelegt, wodurch die Ventilsitze 12 und 11 offen gehalten werden. Die eintretende
Luft muß jetzt durch die Sperrflüssigkeit 5'hindurch perlen, wodurch sie entkeimt
wird.