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Gebrauchsmusteranmeldung
der Firma Hilgers Maschinen-und Apparate-Bauanstalt m. b. H.
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Rodenkirchen bei Köln "Selbsttätige Ausschiebeeinrichtung für eine
Rohrbiegemaschine" Die Erfindung betrifft eine automatische Rohrbiegemaschine, bei
welcher das Werkstück nach Beendigung des Biegevorganges selbsttätig vom Dorn abgeschoben
wird.
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Es ist an sich bekannt, bei Rohrbiegemaschinen eine Ausschiebevorrichtung
vorzusehen, die nach beendetem Biegevorgang das Werkstück von der Dornstange abschiebt
und aus der Maschine aus-
stösst. |
je |
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Abschieben der gebogenen |
Rohre vom Formstück einer Rohrbiegemaschine ist eine in einer |
Führung verschiebbare und mit einem Mitnehmer für das Rohr versehene Gleitschiene
mit dem Rohr mittels eines vom Antrieb des Formstückes unabhängigen Antriebs, in
der Abschieberichtung parallel zur Dornstange verschiebbar, um das Werkstück von
der-
selben abzuschieben. |
" |
Bei einer anderen bekannten Hilfsvorrichtung wird zum Abschieben
des |
gebogenen Rohres ein Seil benutzt, das mittels eines Hakens
an |
dem ungebogenen Rohrende angreift und über eine Umlenkrolle auf einer Winde aufgewickelt
ist. Durch Betätigen der Winde wird das Werkstück von der Dornstange abgeschoben.
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Bei sämtlichen bekannten Abschiebe-oder Ausstossvorrichtungen wird
das Werkstück stets an seinem hinteren, ungebogenen Ende erfasst, das auf.. der
Dornstange geführt ist. Bei dünnwandigen oder sbar langen Rohren kann sich das Rohr
dabei leicht verformen. Das gilt insbesondere dann, wenn mit hoher Abschiebegeschwindigkeit
gearbeitet
wird, wie das bei den modernen Automaten zur Erzielung einer grossen Leistung der
Fall ist.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, weist die Abschiebeeinrichtung nach der
Erfindung einen das Werkstück an seinem abgebogenen Teil neben der Biegeschablone
erfassenden und fest einspannenden Greifer auf, der mittels eines hydraulischen
oder pneumatischen Kolbens parallel zur Dornstange verschiebbar ist.
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Der Greifer kot einen um einen senkrechten Gelenkzapfen schwenkbaren
Greifkopf auf, der der Schrägstellung des zu erfassenden Rohrteiles entsprechend
einstellbar ist. Dabei kann der Greifkopf bezüglich seiner Winkellage, zum Beispiel
mittels Schrauben, festgestellt sein. Andererseits ist es aber auch möglich, den
Greifkopf lose an dem Gelenkzapfen anzuordnen, so dass er sich beim Auftreffen auf
den abgebogenen Teil entsprechend der Winkelstellung dieses Rohrabschnittes selbsttätig
einstellt. Bei Maschinen, deren Biegeschablone in der Vertikalen heb-und senkbar
gegenüber dem Biegeantrieb ist, kann die Greifvorrichtung ausserdem auch um einen
waagerechten Zapfen schwenkbar angebracht sein, so dass der
Greif- |
#J |
kopf auch in der Vertikalen verstellt werden kann. Diese Sahwenkmög- |
lichkeit kann entweder zwischen Greifkopf und Kolbenstange
oder aber |
zwischen Kolbenstange und dem Maschinenrahmen angebracht sein. Der Greifkopf ist
ausserdem elastisch verschiebbar gegenüber seinem Betätigungskolben angeordnet.
Dadurch wird eine gewisse Sicherheit gegen Beschädigungen der Einrichtungen erzielt,
wenn z. B. das Rohr
einen grösseren Biegewinkel auf-weist als vorgesehen, und der
Greif- |
kopf mit voller Wucht gegen das Rohr fährt. In diesem Fall
ist der |
... |
Greifkopf in der Lage, nach rückwärts elastisch auszuweichen.
Als |
vorteilhaft hat es sich-hesausgestellt, den Greifkopf kurz
vor Be- |
endigung seines Verschiebeweges gegenüber dem Kolben einen Endschalter betätigen
zu lassen, durch welchen der Antrieb der Maschine bzw. der den Greifkopf tragenden
Einrichtung abgeschaltet oder eine sonstige Sicherung betätigt wird. Dadurch wird
eine Beschädigung der Teile auch dann vermieden, wenn das Rohr derart weit verschwenkt
ist, dass der zur Verfügung stehende Verschiebeweg des Greifkopfes allein nicht
mehr ausreicht, um den Unterschied zwischen Soll-und Iatlage auszugleichen. Die
elastische Verschiebbarkeit des Greifkopfes kann z. B. durch Zwischenschaltung einer
Feder zwö-'schen Greifkopf und dem ihn tragenden Kolben oder'dergleichen erzielt
werden.
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Parallel zum Betätigungskolben der Greifvorrichtung ist eine Führungsstange
angeordnet, die mit dem Kolben verbunden ist und eine Verdrehung desselben verhindert.
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Um die Betätigung der Greifvorrichtung in den automatischen Ablauf
des Biegevorganges einzufügen, kann die Auslösung der Vorwärtsbewegung der Greifvorrichtung
durch das eigentliche Biegewerkzeug zum Beispiel über einen vom Biegeantrieb oder
von irgendeinem anderen Teil der Biegemaschine zu betätigenden Schalter erfolgen.
Dabei kann die parallel zum Kolben verlaufende Führungsstange diese verstellbaren
Anschläge tragen, durch welche die Vorwärts-und Rückwärtsbewegung der Ausàchiebevorrichtung
gesteuert wird. So kann zum Beispiel nahe dem rückwärtigen Ende der Führungsstange
ein Anschlag vorgesehen sein, durch welchen der Rücklauf des Kolbens in seine Ausgangsstellung
bzw. der diesen Rücklauf bewirkende Antrieb kurz vor Erreichen dieser Ausgangsstellung
abgeschaltet wird. Weiterhin können auf der Führungstange mehrere Anschläge hintereinander
für die Begrenzung der Vorwärtsbewegung der Greifvorrichtung angeordnet sein, die
mit einem oder mehreren Schaltern zusammenwirken. Mehrere Anschläge
sind zum Beispiel dann vorzusehen, wenn an einem Werkstück
mehrere |
n, wenn an |
in einer Ebene liegende Biegungen durchzuführen sind. In diesem Fall wird das Werkstück
nach Fertigstellung der ersten Biegung durch die Greifvorrichtung erfasst und so
weit vom Dorn abgezogen, bis das Werkstück die für die zweite Biegung vorgesehene
Stellung erreicht hat. Die Unterbrechung der Vorwärtsbewegung der Greifvorrichtung
und damit des Rohres an der gewünschten Stelle erfolgt dabei über den ersten Anschlag.
Das so vorgeschobene Rohr
wird dann von der $Spannvorrichtung erfasst und zwischen dieser |
und der Schablone eingespannt, wobei der Rücklauf der Greif- |
vorrichtung zum Beispiel durch die Spannvorrichtung eingeschaltet werden kann. Der
Greifkopf kann dann in seine Ausgangslage zurückgefahren werden, wobei die Abschaltung
des Antriebs für die Greifvorrichtung durch den bereits erwähnten Anschlag erfolgt.
Es ist jedoch auch möglich, die Greifvorrichtung nur so weit zurückfahren zu lassen,
dass sie nach Beendigung der zweiten Biegung das verschenkte Rohrteil unmittelbar
aufnehmen kann. Nach dem Lösen der Spannbacke und gegebenenfalls dem Zurückfahren
des Biegeantriebs in seine Ausgangslage wird dann, ausgelöst durch die Betägigung
eines Schalters durch den Biegeantriebe, die Greifvorrichtung
weiter
vorgefahren, um entweder das Werkstück, wenn es nach der zweiten Biegung endgültig
fertiggestellt ist, völlig vom Dorn herunterzuschieben oder, wenn noch weitere Biegungen
herzustellen sind, es in die Stellung für die nächste Biegung vorzuschieben. Die
Anordnung ist dabei so zu treffen, dass jeweils nur einer der Anschläge bzw. Schalter
in eine wirksame Stellung geschwenkt bzw. in den Schaltstromkreis eingeschaltet
ist.
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Die Klemmvorrichtung des Greifkopfes wird von zwei Klemmbacken gebildet,
die durch vor-und hinter dem Drehpunkt angeordnete hydraulische oder pneumatische
Zylinder bewegt werden. Die Klemmvorrichtung kann auch für die Aufnahme mehrerer
Rohre vorgesehen Sein. An Stelle der erwähnten Zylinder kann die Betätigung der
Klemmbacken auch über andere Mittel, z. B. über Magneten, erfolgen. Die Auslösung
der Betätigungsmittel erfolgt zweckmässig auch durch entsprechende Schalter, zumBeispiel
in Abhängigkeit von der Bewegung des den Greifkopf tragenden Kolbens oder des Biegeantriebs.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge-
stellt. Es zeigt |
., |
Fig. 1 die Draufsicht auf eine Rohrbiegemaschine im Schema, |
Fig. 2 die Draufsicht auf die eigentliche Greif-und'Vorschiebe- |
einrichtung, Figh 3 die dazugehörige Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
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Gemäss Fig. 1 der Zeichnung besteht die Rohrbiegemaschine im wesentlichen
aus dem eigentlichen Biegewerkzeug, das sich aus einer Biege-
schablone 10, gegebenenfalls einem darunter angeordneten Biege- |
... |
tisch und der Spannvorrichtung 11 zusammensetzt, sowie dem
Greifkopf |
träger 12, dessen Greifkopf 13 an dem gebogenen Rohrteil 14
angreift. |
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die zweite
Biegung 15 hergestellt worden. Der gegebenenfalls vorhandene Drehtisch ist in der
Zeichnung nicht gesondert sichtbar, da er sich unterhalb der Biegeschablone 10 befindet.
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Wenn bei der in Fig. 1 dargestellten Lage der Teile zueinander der
Greifkopfträger 12 in Richtung des Pfeiles 16 bewegt wird, wird das Werksbügk 17
in der gleichen Richtung bewegt und mit seinem geraden Teil 18 von der (in der Zeichnung
nicht dargestellten) Dornstange abgezogen. Dabei löst sich das Biegungsteil 15 des'Werkstückes
17
von der Biegeschablone 10, so dass diese in ihre Ausgangslage
zurückgefahren werden kann. Wesentlich ist dabei, dass, obwohl der Greifkopf 13
an dem Werkstück 17 angreift, auf das Rohr kein Biegemoment einwirkt, so dass durch
die Greifvorrichtung beim Abschieben des Werkstückes 17 von der Biegeschablone 10
und dem Biegedorn kein Verbiegen des Rohres eintreten kann. Die dem Lösen des Rohres
entgegenwirkenden Reibkräfte sind zwar im allgemeinen so gross, dass sie das Abziehen
des Rohres aus den Biegewerkzeugen, insbesondere der Biegeschablone 10, erschweren.
Sie sind jedoch nicht so gross, dass durch sie beim Lösen durch den Greifkopfträger
12 eine ungewollte Verbiegung erfolgen könnte.
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Gemäss Fig. 2 und 3 besteht der Greifkopfträger 12 aus einem Kolben
19 mit einer Kolbenstange 20 sowie einem daran angebrachten Greifkopf 13 und einer
parallel zur Kolbenstange 20 angeordneten Führungsstange 22. Der Kolben 19 ist in
einem Zylinder 23 geführt, der seinerseits ein oder mehrere Führungsstücke 24 für
die Führungstange 22 trägt. An dem dem Greifkopf 13 zugekehrten Ende der Führungsstange
22 ist ein Verbindungsstück 25 befestigt, das seinerseits die Kolbenstange 20 fest
umgreift ; es bewirkt die Mitnahme der Führungsstange 22 durch die Kolbenstange
2o.
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Am vorderen Ende der Kolbenstange 20 ist ein Gabelstück 26 abgeordnet,
das einen rohrförmigen Fortsatz 27 aufweist, in dem die Kolbenstange 20 eingesteckt
ist. Das vordere Ende der Kolbenstange 20 weist eine Durchbrechung 28 auf, durch
die ein Stift 29 greift, der in dem rohrförmigen Fortsatz 27 des Gabelstückes 26
befestigt ist, so dass das Gabelstück 26 im die Länge der Durchbrechung 28 gegenüber
der Kolbenstange 20 verschiebbar angebracht ist. Zwischen dem Stück 25 und einer
Schulter 26'dqs Gabelstückes 26 ist eineä Schraubenfeder 30 angeordnete die das
Gabelstück 26 in seine vordere Lage, wie in Fig. 3 der Zeichnung dargestellt, drückt.
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An der Führungsstange 22 sind verschiebbare Anschläge 31 angebracht,
die mittels Schrauben 32 festgeklemmt werden können. Diese Anschläge 31 wirken mit
Schaltern 33 bzw. 331 zusammen.
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Der Greifkopf 13 ist an dem vorderen Ende des Gabelstückes 26 hortzontalxxkxwückm
verschwenkbar angebracht. Hierzu sind die beiden gabelartigen Fortsätze 34 des Gabelstückes
26 durch den vertikalen Bolzen 35 verbunden, der ein Mittelstück 36 des Greifkopfes
13
schwenkbar trägt. Das Mittelstück 36 trägt die beiden zangenförmigen Klemmbacken
21, die um die Stifte 37 schwenkbar sind. Die Betätigung der Klemmbacken 21 erfolgt
mittels zweier Doppelkolben 38 und 39, die in Zylindern 40 bzw. 41 geführt sind.
Diese Zylinder 40 und 41 sind aus dem Mittelteil 36 ausgespart. Die Zuleitungen
42 und 32 an die Zylinder 40 und 41 schliessen seitlich an dem Greifkopf an.
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An ihren den Zylindern 40 und 41 abgekehrten Enden greifen die Kolbenpaare
38 und 39 über Steine 44 bzw. 45 an den beiden Klemmbacken21 an. In der in Fig.
3 der Zeichnung dargestellten Lage ist das Kolbenpaar 38 vom Druck beaufschlagt
und auseinandergefahren. Hierdurch werden zwischen den beiden vorderen Enden 46
der Klemmbacken 21 die beiden Rohre 47 gehalten, die in einer vertikalen Ebene übereinander
angeordnet sind, und zwar unter Zwischenschaltung eines horizontalen schmalen Fortsatzes
48.
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An dem Gabelstück 26 sind seitlich Fortsätze 49 angebracht, in denen
Schrauben 50 stecken. Diese Schrauben 50 stossen vor die rückwärtigen Begrenzungswände
51des Mittelstückes 36, wodurch der Greifkopf bezüglich seiner Winkelstellung zur
Kolbenstange 20 fixiert werden kann.
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Andererseits ist es auch möglich, die Schrauben 50 derart einzustellen,
dass der Greifer 13 innerhalb eines gewissen Winkelbereiches schwenkbar ist (Fig.
2).
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Der Zylinder 23 und damit die gesamte Ausàchiebevorrichtung, ist bei
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel über eine horizontal verlaufende
Welle 52 am Maschinenrahmen schwenkbar angebracht. Dies ist wichtig, wenn die Biegeschablone
10 während des Biegevorganges in vertikaler Richtung ihre Lage ändert. Dies kann
dadurch geschehen, dass die Biegeschablone 10 von dem Biegeantrieb durch Verschieben
nach oben entkuppelt wird. In diesem Fall kann durch Verschwenken der Greifvorrichtung
um die Welle 52 eine gewisse Anpassung der gesamten Greifvorrichtung an die jeweilige
Höhenlage der Rohre erfolgen.
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Zweckmässig ist die gesamte Vorrichtung über eine Grundplatte 53,
die mit Langlöchern 54 versehen ist, an dem Maschinenrahmen anzubringen. Dadurch
wird eine zusätzliche Verstellmöglichkeit in Längsrichtung der Greif Vorrichtung
erreichte die zum Beispiel dann wichtig sein kann, wenn bezüglich der Länge und
Grösse der zu biegenden Rohre grosse Unterschiede auftreten.
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Der Hub des Kolbens 19 wird durch die Stellung des Anschlages 31 zum
Schalter 33 begrenzt. Durch Verschieben des einen Anschlages 31 kann der Vorwärtshub
entsprechend der Stellung des Rohrabschnittes 47 eingestellt werden. Beim Rückwärtshub
erfolgt die Abschaltung des Antriebes für den Kolben 19 über den Endschalter331,
der über den anderen Anschlag 31 betätigt wird. Die Betätigung des Antriebes über
den Kolben
19 aus der Endlage in die Greifstellung erfolgt über den Biegeantrieb |
oder die Betätigungseinrichtung für die Spannbacken. Dadurch
kann auch |
e |
gleichzeitig eine Schaltung erfolgen, die vorher die durch
die Anschlag |
31 betätigten Schalter 33 und 33'wieder in eine Schaltstellung |
bringt, die ein Ansprechen erlaubt. |