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Gebrüder Thonet Aktiengesellschaft Frankenberg/Eder Sessel mit gepolsterter
Sitzfläche und Rückenlehne Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Sessel
im modernen Stil, dessen Polsterung und Rahmen vollständig von Bezugstoff überzogen
sind, ausgenommen die sichtbaren Sesselbeine. Der Sessel nach der Erfindung zeichnet
sich durch große Stitzbequemlichkeit, einfache Pflege und niedrige Herstellungskosten
aus.
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Die Besonderheit des Sessels nach der Erfindung liegt darin, daß er
aus einem Untergestell, das die Beine darstellt, und einer daran befestigten, gepolsterten
und mit Stoff überzogenen Sitzleh-neneinheit gebildet wird, die aus einem flachen,
winkelförmig ausgebildeten Rahmen, der den Sitz und die Rückenlehne bildet, einer
auf dem Rahmen aufgebrachten Polsterung und einem beutelförmigen Bezug mit geschlossenen
Enden und einem Einlaßschlitz besteht. Der Bezug hüllt den Rahmen und die
Polsterung
vollständig ein und weist Durchgangsöffnungen für die Teile auf, die zur Befestigung
des Rahmens am Unter-oder Beingestell dienen. Der Rahmen liegt auf dem Untergestell
auf, und zwar jeweils über auf beiden Seiten angeordnete Zwischenstücke.
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Es sind dabei jeweils zwei im Abstand voneinander angeordnete vorzugsweise
nachgiebige Zwischenstücke' vorgesehen, die mittels eines Befestigungselementes
am Untergestell angebracht sind.
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Der Rahmen der Sitzlehneneinheit besitzt zwei winkelförmig gebogene
Rohre, welche die Seitenwangen des Rahmens bilden und durch Querstreben miteinander
verbunden sind. Er weist zwei senkrecht zueinander liegende Gurtbandbespannungen
auf ; von diesen ist eine im Bereich der Sitzfläche zwischen einer vorderen Querstrebe,
die die vorderen Enden der Rohre verbindet, und einer hinteren Querstrebe, die im
Bereich der Abwinklung der Rohre angebracht ist, gespannt. Die andere Gurtbandbespannung
liegt quer über die Breite der Rückenlehne zwischen zwei Tragelementen, die in der
Ebene der Rohre liegen und mit ihrem einen Ende jeweils am oberen Ende des Rohres
und mit ihrem anderen Ende im Bereich der Abwinklung an dem Rohr, und zwar vor der
hinteren Querstrebe für die Sitzbespannung befestigt sind. Bei der Ausführung mit
Armlehnen sind an den Rohren an den ti-t''-entsprechenden'im Bereich der Rückenlehne
zwei im'Abstand
voneinander liegende Quermuffen angeschweißt, die
dazu bestimmt sind, zwei Zapfen aufzunehmen, die von der inneren Seite einer abnehmbaren
Armlehne vorstehen.
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Eine Ausführung der Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielsweise
dargestellt und im folgenden im einzelnen erläutert.
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Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung des Sessels, Fig. 2 ist
eine Seitenansicht, bei der der Überzug auf einer Seite entfernt ist, um zu zeigen,
wie er den Sessel umschließt, und bei der ein Schnitt die Befestigung eines der
Zwischenstücke zeigt, Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung des Beinuntergestells,
Fig. 4 ist eine perspektivische Darstellung des Rahmens, Fig. 5 ist eine perspektivische
Darstellung einer Armlehne, Fig. 6 zeigt den Überzug von unten.
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Der Sessel (Fig. 1 und 2) besteht aus der Sitzlehneneinheit B und
dem Beingestell A. Die Sitzlehneneinheit besteht aus dem Rahmen C, einer Polsterauflage
D, einem
Bezug E, der den Rahmen und die Polsterung vollständig
umhüllt. Bei der Ausbildung des Armlehnensessels sind abnehmbare Armlehnen F vorgesehen.
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Wie die Fig. 3 zeigt, wird das Beingestell A aus zwei gleichgebogenen
und parallel liegenden Rohren 1 gebildet, die symmetrisch durch zwei gleich lange,
an den Rohren 1 angeschweißte Querrohre 2 miteinander verbunden sind. Die zwischen
den Querrohren liegenden Abschnitte 3 der Rohre 1 sind in der Mitte abgewinkelt,
so daß sie einen nach oben geöffneten Winkel mit dem Scheitel bei 4 bilden. Die
die Beine bildenden Rohrenden 5 liegen etwa im rechten Winkel zu den angrenzenden
Stegteilen, so daß die Beine 5-von der Seite gesehen-gespreizt sind, wodurch dem
Gestell eine gute Stabilität gegeben wird. Die Rohre 1 sind in der Mitte bei 4 mit
einer senkrechten Bohrung 6 versehen, durch die das Befestigungselement, vorzugsweise
eine Schraube 22, hindurchgeführt wird, mit dem die Sitzlehneneinheit
mit dem Beingestell verbunden wird ; zwei weitere Boh- |
rungen 7 ? die die im Bereich der Querrohr 2 von oben |
in die Rohre 1 führen, sind dazu bestimmt, Zwischen- |
oder Abstandsstücke 20 festzulegen. |
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Der Rahmen der Sitzlehneneinheit 0 (Fig. 4) besteht aus zwei gebogenen
parallelen Rohren 8, die miteinander durch Querstreben 14,15,16 verbunden sind.
Die Rohre 8
haben denselben Abstand voneinander wie die Seitenrohre
1 des Beingestells. Jedes Rohr 8 ist zweimal im gleichen Sinn bei 9 und 10 stumpfwinklig,
nach oben offen abgebogen. Der Winkel bei 9 entspricht im wesentlichen dem Winkel
bei 4 im Beingestell, so daß die Rohre 1 und 8 im wesentlichen parallel laufen.
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Jedes Rohr 8 ist im Scheitel des Winkels 9 mit einer Bohrung 11 versehen,
die das Befestigungselement 22 zur Befestigung des Rahmens 0 auf dem Beingestell
A aufnimmt.
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Das Rohr 8 trägt an seinem hinteren Teil eine Stange 12 aus einem
V-Profil, dessen vorderes Ende kurz hinter der Abbiegung 9 und dessen anderes Ende
an einem Endstück 13, das das obere Ende des Rohres 8 abdeckt, angeschweißt ist.
Die Stangen 12, die die Ebene der Rückenlehne bestimmen, können selbst leicht gekrümmt
sein, um die Kontur. der Rückenlehne zu formen.
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Die Querstreben, die die beiden Rohre 9 miteinander verbinden, bestehen
aus einem Versteifungsrohr 14, das diese in der Höhe der Abbiegung 10 miteinander
verbindet, und zwei Winkelprofilquerstreben, welche die Ebene der Sitzfläche bestimmen.
Die vordere Querstrebe 15 liegt gegen die vorderen Enden der Rohre 8 an. Die hintere
Querstrebe 16 verbindet die Rohre in ihrem mittleren Bereich zwischen Punkten, die
zwischen
der Abbiegung 10 und dem Befestigungspunkt des vorderen
Endes der Stangen 12 liegen.
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Zwei senkrecht zueinander verlaufende Gurtbespannungen, die an dem
Rahmen befestigt sind, vervollständi-
gen diesen. Die Gurte 17, die den Sitz bilden, sind |
zwischen den Wrstreben 15 und 16 gespannt. Die Gurte |
18, die die Rückenlehne bilden, sind über die gesamte Breite zwischen den seitlichen
Stangen 12 gespannt.
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Um eine Befestigung der Armlehnen am Rahmen'zu ermöglichen, sind an
jeder Seite an den Rohren 8 im Bereich der Rückenlehne zwei parallel liegende Muffen
19 angeschweißt.
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Wie Fig. 2 zeigt, wird der Rahmen so auf das Untergestell aufgesetzt,
daß sich die Abbiegung 9 der Rohre 8 über der Abbiegung 4 der Rohre 1 des Beingestells
befindet. Die Rohre liegen hierbei genau übereinander und im wesentlichen parallel.
Die Bohrungen 6 und 11 fluchten miteinander.
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Die Sitzlehneneinheit ist mit den Zwischenstücken 20 aus nachgiebigem
Plastikmaterial, die zwischen den Rohren 8 und 1 zu beiden Seiten der Abbiegungen
9 und 5 angeordnet sind, auf dem Beingestell gelagert. Diese Zwischenstücke sind
oben und unten entsprechend dem
Profil der beiden Rohre eingekerbt
und mit einem Zapfen 21 versehen, der nach unten vorsteht, in die Bohrung 7 des
Rohres 1 eingreift und den Puffer festhält.
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Die Befestigung erfolgt mittels der Schrauben 22, die durch die übereinanderliegenden
Bohrungen 6 und 11 hindurchgehen und in an den Rohren 8 befestigten Muttern eingeschraubt
werden. Mit den beschriebenen Mitteln ruht die Sitzlehneneinheit nachgiebig auf
dem Beingestell. Da zur Befestigung nur zwei Befestigungselemente 22 vorgesehen
sind, kann die Sitzlehneneinheit sehr leicht aufgesetzt und abgenommen werden.
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Die Polsterauflage D, die die Polsterung des Sessels ergibt, ist so
lang, daß die beiden Gurtbespannungen 17 und 18 des Sitzes und der Rückenlehne vollständig
abgedeckt werden. Sie kann z. B.-aus Schaumgummi hergestellt sein.
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Der Bezug E (Fig. 6), der den Rahmen und die Polsterauflage vollständig
einschließt, ist aus einem elastischen, schlauchförmigen Stoff gefertigt, der mittels
eines Rundstrickstuhles hergestellt und an den Enden zugenäht worden ist. Ein geeigneter
Schnitt an den Enden, von denen eines mit einer vorstehenden Klappe von der Breite
des Sessels versehen ist, ermöglicht
durch Vernähen die Bildung
von rechteckigen Enden, die dem Rahmen mit aufgelegter Polsterung entsprechen.
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Das Ende 23 ist geschlossen ; am anderen Ende ist die Klappe, die
bei 24 übersteht und über den gegenüberliegenden Stoff überschlägt, nur an den Seiten
25 vernäht und bildet einen Schlitz 26, in den beim Aufziehen des Bezugs zunächst
das obere Ende der Rückenlehne eingeführt wird, worauf dann der Bezug über die ganze
Länge der Polsterung und des Rahmens gezogen wird. Dadurch, daß ein elastischer
Stoff verwendet wird, ist dieser Vorgang leicht durchzuführen.
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Da der Querschnitt der Sitzlehneneinheit in der Mitte etwas größer
ist als an den Enden, wird der Bezug im mittleren Teil in der Breite etwas aufgeweitet
und paßt sich ohne Faltenbildung gut an die Sitzlehneneinheit an. Wenn der Bezug
übergezogen ist, befindet sich die Klappe 24, die den Schlitz 26 zum Einschieben
bedeckt, am vorderen Teil unter dem Sitz und ist somit unsichtbar, wenn die Sitzlehneneinheit
am Beingestell befestigt ist. Der Bezug weist natürlich befestigte Löcher 27 auf,
um die beiden Schrauben durchzulassen ; weiter sind Öffnungen 28 an den Stellen
vorgesehen, wo die Halterungsmuffen 19 für die Armlehnen angebracht sind. Die in
Fig. 5 dargestellten Armlehnen F können formal beliebig ausgebildet sein. Sie haben
aber hinten an
ihrer Innenseite zwei querliegende Zapfen 29, die
denselben Abstand voneinander haben wie die Muffen 19, die an dem Rahmen des Stuhles
angebracht sind. Diese Zapfen, die durch die Öffnungen 28 hindurchgehen, greifen
in die Muffen 19 ein und werden durch eine geeignete, nicht dargestellte Vorrichtung
festgehalten, beispielsweise durch an den Enden geschlitzte Rohre, die einen Klemmkonus
enthalten, dar mittels einer Schraube betätigt wird, deren Kopf in einer Ausnehmung
in der äußeren Fläche der Armlehne angeordnet ist. Ein Bezug aus elastischem Stoff,
der sich der Form der Armlehne anpaßt und einen Einschiebeschlitz an der dem Zapfen
entsprechenden Stelle aufweist, wird über die Armlehne gezogen,