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Georg Schieferstein K. G.
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Maschinenfabrik L ich I Hessen Streuvorrichtung für körniges oder
pulvriges Gut, insbesondere für Mineraldüngerstreuer mit Taumelscheiben-Streusystem
Die Neuerung bezieht sich auf eine Streuvorrichtung für körniges oder pulvriges
Gut, welche eine mit Streuöffnungen versehene Streuplatte aufweist, unter welcher
ein ebenfalls mit Öffnungen versehener Schieber zwecks Einstellung der Größe der
Streuöffnungen und damit zur Regelung der Menge des Streugutes verschiebbar gelagert
ist, insbesondere für Mineraldüngerstreuer mit Taumelscheiben-Streusystem.
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Bei Mineraldüngerstreuern wird das Streugut häufig mit Hilfe einer
Taumelscheibenwelle durch die Streuöffnungen des Streukastenbidens gestrichen. Die
Taumelscheibe haben meistens elliptische Form und sind derart schräg auf die dtreuwelle
aufgeschweisst, daß sie bei Drehung der Welle ständig den Kastenboden berühren und
dabei ein Einstreichen des Streugutes in die Öffnungen bewirken. Die Ränder der
Taumelscheibe können gezahnt oder gewellt sein.
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Auskünfte am Fernsprecher sind unverbindlich.
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Die Mengenregulierung des ausgestreuten Gutes erfolgt bei derartigen
Systemen im allgemeinen dadurch, daß sich unter dem gelochten Kastenboden eine ebenfalls
mit Lochungen versehene Regulierschiene verschieben lässt, welche derart angeordnet
und beschaffen ist, daß die Lochungen in dem Kastenboden einerseits und in der Regulierschiene
andererseits zur Deckung gebracht bzw. in den verschiedenen Relativstellungen mit
unterschiedlichem wirksamen Öffnungsquerschnitt festgelegt werden können.
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Da der Kastenboden von der das Streugut einwirkenden Taumelscheibe
ständig berührt wird, müssen die Schieberanordnungen auf der Unterseite des Kastenbodens
angeordnet werden. Dies führt dazu, daß die Streuöffnungen in der der jeweiligen
Schieberstellung entsprechenden Querschnittsfläche von der Unterkante der die Öffnungen
in der Streuplatte begrenzenden Flächen und von der Oberkante der die Öffnungen
in dem Schieber begrenzenden Fläche begrenzt werden. Die für den Streugutdurchtritt
wirksame Querschnittsfläche der Streuöffnungen wird demgemäß an der Unterfläche
des Kastenbodens begrenzt und von dieser kleinsten Querschnittsfläche erweitern
sich die Streuöffnungen nach oben und nach unten zu den in der Bodenplatte bzw.
im Schieber angeordneten Öffnungen.
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Diese in der Streuplatte bzw. der Bodenplatte des Kastens ständig
in der gleichen Größe vorhandene Öffnung, die unten durch den Schieber abgeschlossen
wird, erweist sich als ausserordentlich nachteilig. In diese nur über einen Teil
durchgehend offenen Löcher in dem Kastenboden, deren Tiefe der Stärke des Kastenbodens
entspricht, können nämlich Streugut aufnehmen, welches von der Taumelscheibe nicht
mehr erfasst und nicht mehr durch die Streuöffnungen des Kastenbodens gestrichen
werden kann.
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Derartige Streueinrichtungen erweisen sich insbesondere dann als nachteilig,
wenn der Querschnitt der Streuöffnungen auf einen kleinen Wert eingestellt wird,
wobei die öffnungbreite kleiner ist als die Höhe des Kastenbodens. In diesem
Falle
wird es nämlich möglich, daß sich in der Öffnung körniges Gut ansammelt, dessen
Korngröße kleiner ist als die Dicke des Kastenbodens aber größer als die wirksame
Breite der Streuöffnungen. Diese Körner können von der über die Oberfläche des Kastenbodens
streichenden Taumelscheibe nicht mehr erfasst werden und bewirken dadurch eine Verstopfung
der Streuöffnungen.
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Ziel der Neuerung ist es, diese Übelstände zu vermeiden.
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Zu diesem Zweck ist eine streuvorrichtung der eingangs erwähnten Bauart
gemäß der Neuerung in der Weise ausgebildet, daß die wirksame Querschnittsfläche
der Streuöffnungen in jeder Stellung des Schiebers durch allseitige Begrenzung entlang
der oberen Fläche der Streuplatte, z. b. des Kastenbodens, bestimmt wird. Diese
wirksame Querschnittsfläche kann über die Gesamtdicke des Kastenbodens bzw. der
Streuplatte gleichbleibend sein, es genügt jedoch schon zur Erreichung des neuerungsgemäßen
Zieles, daß diese Querschnittsfläche minimaler Größe, welche den Streugutdurchtritt
bestimmt, an der Oberfläche des Kastenbodens oder einer anderen Streuplatte vorhanden
ist, da in diesem Falle die Taumelscheibe oder andere Streichvorrichtungen die Begrenzung
der Öffnungen an jeder Stelle berühren können.
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Um die Randbegrenzungen der Öffnungen in die Ebene der Oberfläche
der Streuplatte hineinzuverlegen, kann der Schieber benachbart zu seinen Öffnungen
Ansätze aufweisen, die in die Öffnungen der Streuplatte derart eingreifen, daß die
obere Begrenzungskante ihrer die Öffnung begrenzenden Fläche im wesentlichen mit
der Oberfläche der Streuplatte fluchtet. Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Neuerung sind diese Ansätze als Abkröpfungen ausgebildet, die aus der Schieberplatte
ausgeschnitten und abgebogen sind.
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Um eine wirksame Einstellung vornehmen zu können, ist es zweckmäßig
: die Schlitze wenigstens in der Streuplatte parallelflankig
auszubilden,
wobei die Ansätze der Schieberplatte entlang dieser parallelen Flanken gleiten können.
Zweckmäßigerweise sind die Öffnungen rechteckig öder quadratisch ausgebildet, so
daß der gegenseitige Abstand eines Paares zweier gegenüberliegender Begrenzungskanten
gleich bleibt und der gegenseitige Abstand des anderen Paares zweier paralleler
Kanten die Größe der Streuöffnung bestimmt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Neuerung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der Zeichnung
zeigen : Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil der Unterseite eines Kastenbodens
mit Schieber bekannter Bauart ; Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 gem. Fig.
1 ; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 gem. Fig. 1 ; Fig. 4 in größerem Maßstab
einen Teilschnitt gem. Fig. 2 ; Fig. 5 eine Draufsicht auf die Unterseite eines
Kastenbodens mit der neuerungsgemäßen Streuvorrichtung ; Fig. 6 einen Schnitt nach
der Linie 6-6 gem. Fig. 5 ; Fig. 7 in größerem Maßstab einen Teilschnitt gem. Fig.
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Die Fig. 1 bis 4 veranschaulichen die bisher üblicherweise benutzten
Streueinrichtungen für Düngerstreuen, welche die erwähnten Nachteile aufweisen.
Bei diesen bekannten Streuvorrichtungen ist unter dem Kastenboden 11, der mit Löchern
12 ausgestattet ist, ein Schieber 13 verschiebbar gelagert, der mit Öffnungen 14
ausgestattet ist, die mit den Öffnungen 12 zur Deckung gebracht werden können. Zur
Führung des Schiebers 13 dienen Winkeleisen 15, an denen die Schenkel 16 des als
U-Schiene ausgebildeten Schiebers 13 entlanggleiten.
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In Fig. 4 ist die Taumelscheibe 17 schematisch angedeutet.
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Diese bewirkt, daß das auf dem Kastenboden 11 liegende Streu gut in
die Öffnungen 12 und durch diese hindurch geschoben wird. Die Fig. 4 veranschaulicht,
daß ein Körnchen 18 des Streugutes,
dessen Durchmesser kleiner ist
als die Dicke des Kastenbodens 11, aber größer als die Breite des öffnungschlitzes
19, innerhalb der Öffnung 12 gefangen bleibt, da es von der Taumelscheibe nicht
berührt werden kann, was eine allmähliche Verstopfung der Streuöffnungen zur Folge
hat.
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In den Fig. 5 bis 7 sind die in Fig. 1 bis 4 entsprechenden Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen, an die zur Unterscheidung der Buchstabe a angehängt
wurde. Die Fig. 5 bis 7 zeigen die Neuerung in einem Ausführungsbeispiel. Die Öffnungen
der Streuplatte 11a bzw. des Kastenbodens sind in diesem Falle, wie aus Fig. 5 ersichtlich
ist, rechteckig ausgebildet. Ebenso weisen die Öffnungen 14a der Schieberplatte
13a eine rechteckige Gestalt auf.
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Gemäß der Neuerung weist die Schieberplatte 13a benachbart zu den
Öffnungen 14a Abkröpfungen 2o a auf, die nach oben in die Öffnungen 12 a der Streuplatte
einstehen und mit ihrer Oberkante 21 a (Fig. 7) in der Ebene der Oberfläche des
Kastenbodens 11a liegen. Fig. 7 lässt erkennen, daß bei dieser neuerungsgemäßen
Ausbildung ein Körnchen 18a, dessen Durchmesser kleiner als die Dicke der Schieberplatte
11a ; aher größer als die Weite des Schlitzes 19a ist, auf der Oberfläche des Kastenbodens
liegen bleibt bzw, über dessen Oberfläche vorsteht, so daß es von der Taumelscheibe
17 a erfasst und in den verbleibenden Öffnungsschlitz 19 a eingestrichen werden
kann.
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Die neuerungsgemäße Einrichtung gewährleistet damit, daß eine Verstopfung
in jedem Falle vermieden wird, da das Streugut immer von der Taumelscheibe 17 a
erfasst und abgeschert oder weggeschoben wird, so daß eine gleichmäßige Streuung
gewährleistet ist. Selbstverständlich könnte anstelle eines translatorisch bewegten
Schiebers auch ein Drehschieber Verwendung finden, der in analoger Weise ausgebildet
ist und bei dem die Öffnungen von konzentrischen Kreisbögen begrenzt werden.