DE181918C - - Google Patents

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DE181918C
DE181918C DE1905181918D DE181918DA DE181918C DE 181918 C DE181918 C DE 181918C DE 1905181918 D DE1905181918 D DE 1905181918D DE 181918D A DE181918D A DE 181918DA DE 181918 C DE181918 C DE 181918C
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enzyme
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C9/00Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations
    • A23C9/12Fermented milk preparations; Treatment using microorganisms or enzymes
    • A23C9/1203Addition of, or treatment with, enzymes or microorganisms other than lactobacteriaceae
    • A23C9/1213Oxidation or reduction enzymes, e.g. peroxidase, catalase, dehydrogenase
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
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    • A23C9/1209Proteolytic or milk coagulating enzymes, e.g. trypsine

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53 e. GRUPPE
Dr. RUDOLF EMMERICH in MÜNCHEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. März 1905 ab.
Durch die Einführung der Soxhletschen Methode der Milchsterilisierung wurde zweifellos ein großer Fortschritt in der Säuglingsernährung erzielt und viele Krankheitsfälle, namentlich von Tuberkulose und Brechdurchfall, verhütet.
Durch alle Methoden der Milchsterilisierung, welche die vollständige Abtötung der PiIz- und Bakterienkeime durch Hitze erzielen, werden aber auch die in der Milch enthaltenen Enzyme, welche eine wichtige Rolle bei der Milchverdauung spielen, z. B. Katalase, Oxydase usw., vernichtet.
Um diese bedeutende, für die Ernährung der Säuglinge so belangreiche Entwertung der Milch zu verhüten, hat man vorgeschlagen, die Milch nur auf 68 bis 690C. unter Schütteln zu erhitzen oder der Milch kleine Mengen von Formalin (1 : 40 000) zuzusetzen.
Durch dieses Verfahren wird allerdings die Vernichtung der in der Milch vorhandenen Enzyme vermieden, aber auch die Pilz- und Bakterienkeime, unter denen öfters auch Infektionserreger (Tuberkelbazillen, Proteusbazillen usw.) sich finden, werden nicht vollständig, sondern nur teilweise abgetötet, oder es wird überhaupt nur eine Entwickelungshemmung erzielt. Der Formalinzusatz beeinflußt ferner den Geschmack der Milch derartig, daß viele Säuglinge sie nicht nehmen wollen. Außerdem muß noch bezweifelt werden, ob der fortgesetzte Genuß einer dem Körper fremden Substanz (des Formalins) nicht etwa doch Gesundheitsschädigungen des so empfindlichen Organismus der Säuglinge zur Folge hat. Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, Lab, peptonisierende Fermente oder Extrakte aus Cerealien bei der Herstellung von Milchpräparaten zu benutzen. Hierbei, wurde aber nicht frische oder sterilisierte Milch, sondern eine trockene oder sirupartige Milchkonserve verwendet. Durch das Eindicken der Milch sind aber bereits derartige Veränderungen eingetreten, daß auch die Fermente oder Enzymlösungen sie nicht paralysieren können.
Um nun eine Milch zu erhalten, in welcher alle Keime abgetötet und die Enzyme erhalten sind, ohne daß ein Zusatz .eines Fremdkörpers, erfolgt, ,wird nach der vorliegenden Erfindung die Milch in bekannter Weise durch Erhitzen sterilisiert und dann, vorteilhaft kurz vor der Verwendung der Milch, ein Ersatz der zerstörten Enzyme durch Zusatz einer keimfreien Lösung der Enzyme zu der sterilisierten Milch vorgenommen. Der wesentliche Unterschied des vorliegenden Verfahrens dem zuletzt erwähnten bekannten Verfahren gegenüber besteht.also darin, daß die Zusätze nach der Sterilisierung erfolgen. Hierdurch wird eine Veränderung oder Zerstörung der Enzyme vermieden und gleichzeitig eine zuweitgehende Umwandlung der Milchbestandteile ausgeschlossen.
Die zugesetzte Lösung enthält entweder nur Oxydase und Katalase, oder sie wird so zubereitet, daß sie auch noch Labferment,
ferner ein proteolytisches, d. h. Kasein lösendes und peptonisierendes und die Verdauung der Eiweißkörper beförderndes Ferment, sowie endlich ein bakteriolytisches Enzym (die Pyocyanase) enthält, welches verschiedene krankheiterzeugende Bakterien (Diphterie-, Typhus-, Milzbrand-, Cholera-, Pest-Bazillen, sowie die Eiterung erregende Strepto- und Staphylokokken) abtötet und auflöst.
ίο Die Darstellungsmethode einer derartigen Enzymlösung kann in folgender Weise erfolgen:
Eine Kultur des aus Wasser oder von Rotkraut (Blaukraut) oder dergl. gezüchteten, also nicht aus Eiter stammenden Bazillus pyocyaneus wird in folgender Nährlösung etwa 3 Wochen lang bei 360 C. gehalten, bis die Hautbildung auf der Oberfläche der Flüssigkeit nur noch eine geringe ist:
Wasser 1000 g,
Pepton 5 bis 10 g,
Dikaliumphosphat . . 2 g,
Asparagin 2 g,
Mannit 3 g,
Essigsaures Natrium 2 g,
Ammoniumphosphat. 0,3 g,
Natriumkarbonat ... 0,5 g,
Chlornatrium { 5 g,
Magnesiumsulfat ... 0,1 g.
Das Magnesiumsulfat wird vorteilhaft erst nach dem Sterilisieren und Erkalten der Lösung zugesetzt.
Nach 3 Wochen wird dann die Kulturflüssigkeit durch Bakterienfilter keimfrei gemacht, teilweise neutralisiert und im Vakuum auf 1Z10 des Volumens bei höchstens 380 C. eingedampft. Alsdann wird die konzentrierte Flüssigkeit mehrere Tage lang in eine Kältemischung gestellt, wobei ein großer Teil der darin gelösten Salze auskristallisiert. Die Lösung enthält nun, nachdem sie vom Bodensatz abgehebert ist, 1. Lab, 2. ein proteolytisches bezw. Kasein lösendes, 3. ein bakteriolytisches (Milzbrand-, Typhus-, Cholera-, Diphtherie-, Pest-Bazillen und den Streptokokkus pyogenes aureus lösendes) Enzym, 4. Katalase.
Um auch noch genügende Mengen von Oxydase in die Lösung zu bringen, kann in verschiedener, z. B. in der folgenden Weise verfahren werden:
500 g Roggenmehl werden mit Quarzsand und Y2 1 Wasser zu einem dicken Teig verrieben, dieser in einer hydraulischen Presse bei 400 Atmosphären ausgepreßt und die dabei erhaltene Flüssigkeit durch Berkefeldt-Filter keimfrei gemacht. Von dieser an Oxydase außerordentlich reichen Flüssigkeit, welche event, auch noch im Vakuum konzentriert werden kann, werden je nach dem Oxydasegehalt (nachweisbar durch Wasserstoffsuperoxyd und Paraphenylendiaminchlorhydrat oder durch Wasserstoffsuperoxyd und Guajakollösung) variierende Mengen zu obiger Enzymlösung zugefügt (i bis io ecm der Oxydaselösung zu 100 ecm der Enzymlösung). Diese nunmehr fertige Lösung obengenannter fünf Enzyme wird der sterilisierten Milch unmittelbar vor dem Genuß derselben in geringer Menge zugesetzt, so daß 10 ecm dieser Milch mit 10 Tropfen Wasserstoffsuperoxyd und ι ecm 2prozentiger Paraphenylendiaminlösung eine sofort auftretende Blaufärbung geben. Die Menge Enzymlösung, welche ι 1 Milch zuzusetzen ist, wird auf der die Lösung enthaltenden Flasche angegeben.
Bei dem vorliegenden Verfahren handelt es sich nicht um die Verwendung eines einzelnen Fermentes oder eines einzelnen Extraktes, sondern vielmehr werden verschiedene Enzyme verwendet.
Sehr geeignet hat sich auch der bei 400 Atmosphären Druck erhaltene, keimfrei filtrierte Preßsaft von frisch gekeimtem Malz erwiesen, da derselbe die in Frage kommenden Fermente (Katalase, tryptisches Enzym usw.) in reichlicher Menge enthält. Durch das vorliegende Verfahren werden die früher bei der Verwendung sterilisierter Milch beobachteten Gesundheitsschädigungen (Barlo-wsche Krankheit und dergl.) vermieden.
Der Zusatz von größeren Mengen der Enzymlösung zur Milch oder der Genuß der Enzymlösung selber ist gänzlich unschädlich. Die der sterilisierten Milch zuzusetzenden Oxydasen und Katalasen können auch auf anderem Wege, ζ. Β. aus frischer, nicht erhitzter Milch oder Molke gewonnen werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Verbesserung der Bekömmlichkeit und Verdaulichkeit von sterilisierter Milch, dadurch gekennzeichnet , daß der durch Hitze sterilisierten Milch vor dem Genüsse Oxydase und Katalase, sowie gegebenenfalls Labferment, ein proteolytisches Ferment und ein bakteriolytisches Enzym zugesetzt werden.
DE1905181918D 1905-03-07 1905-03-07 Expired - Lifetime DE181918C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
AT31182D AT31182B (de) 1905-03-07 1906-12-14 Verfahren zur Verbesserung der Bekömmlichkeit und Verdaulichkeit von sterilisierter Milch.

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DE1905181918D Expired - Lifetime DE181918C (de) 1905-03-07 1905-03-07

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DE (1) DE181918C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1993019610A1 (en) * 1992-03-27 1993-10-14 Novo Nordisk A/S Method for production of a milk like product, the milk like product and a use thereof
WO1993022930A1 (en) * 1992-05-08 1993-11-25 Novo Nordisk A/S Method for production of a milk like product, the milk like product, and use of the milk like product

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1993019610A1 (en) * 1992-03-27 1993-10-14 Novo Nordisk A/S Method for production of a milk like product, the milk like product and a use thereof
WO1993022930A1 (en) * 1992-05-08 1993-11-25 Novo Nordisk A/S Method for production of a milk like product, the milk like product, and use of the milk like product

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