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T A S C H E N S C H I R M Priorität: vom 2.Aug.1968 PV Nr.9.328 AM
Die Erfindung betrifft einen Taschenschirm mit einem verkürzbaren Griff und einer
Schirmfläche, die durch sternförmig angeordnete Rippen versteift ist; derartige,
auf kleinem Raum zusammenlegbare Taschenschirme sind allgemein als "Knirps" bekannt.
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Bei den bekannten Taschenschirmen ist die Größe im zusammongeklappten
Zustand vorgegeben durch die Länge der Stahlspeichen, die zur Versteifung der Schirmfläche
im ausgespannten Zustand dienen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wesentlich vereinfacht
aufgebauten Taschenschirm zu schaffen, der auf eine Minimalgröße zusammenlegbar
ist, die nicht mehr durch die Länge der Versteifungsrippen flir die Schirmfläche
begrenzt ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß nach der Erfindung die Rippen
aus biegsamen, an den äußeren Enden verschlossenen Schläuchen bestehen, deren innere
Enden in einer zentralen Kammer münden, die ein verschließbares Lufteinlaßventil
und eine Befestigungseinrichtung für den Schirmgriff aufweist. Gemäß der Erfindung
werden also die bisher bei Taschenschirmen üblichen Stahlrippen bzw. Speichen durch
sternförmig um eine zentrale Kammer angeordnete Schläuche ersetzt, wobei zur Versteifung
der Schläuche in dem durch diese und die zentrale Kammer gebildeten Hohlraum ein
bestimmter Luftdruck aufrechterhalten wird. Durch diese Anordnung fällt also der
übliche, störanfällige und aufwendige Mechanismus zum Aufspannen des Schirmes mit
den dazugehörigen Gelenken und Verriegelungselementen fort; demgegenübeann der Taschenschirm
nach der Erfindung in einfacher Weise vor seiner bestimmungsgemäßen Verwendung durch
Biegen der elastischen Schläuche um den verkilrzbaren Griff zusammengelegt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des Taschenschirmes nach der Erfindung
ergibt sich dadurch, daß die zentrale Kammer als Lufteinlaßventil auf der einen
Seite eine Lufteinlaßöffnung und auf der anderen Seite einen in die Lufteinlaßöffnung
eindrückbaren Ventilstößel aufweist. Beim Aufblasen des Taschenschirmes tritt somit
durch das Lufteinlaßventil in den durch die Kammer und die sternförmigen Schläuche
gebildeten Hohlraum Luft ein, und nach Beendigung des Aufblasevorganges wird dieses
Lufteinlaßventil mit der Hand verschlossen, und durch Drucken auf die entgegengesetzte
Kammerwand drückt sich ein in dieser befindlicher yentilstößel in die Einlaßöffnung
und verschließt diese.
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Die Bedienung des Taschenschirmes läßt sich weiterhin dadurch vereinfachen,
daß die sentrale Kammer als Lufteinlaßventil ein Rückschlagventil aufweist, welches
sich also nur bei rh8htem luftdruck bffnet und sodann selbsttätig schließt.
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Bin besondere kompakter Aufbau des erfindungsgemäßen Taschenschirmes
ergibt sich dadurch, daß der Schirmgriff teleskopartig zusammenschiebbar angeordnet
wird. In diesem Fall hängt die kleinste Länge, auf die der Taschenschirm zusannengeschoben
werden kann, nur noch von der beliebig klein zu machenden Ausdehnung der Glieder
des Schirmgriffes ab.
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Der Taschenschirm nach der Erfindung kann auch vorteilhaft dahingehend
ausgestaltet werden, daß wenigstens ein Teil des Schirmgriffs als Luftpumpe ausgebildet
ist. Dabei kann entweder das an der Kammer befestigte Glied des Schirmgriffs oder
auch der ganze Schirmgriff als luftdichter Pumpenzylinder ausgebildet sein, in dem
der Pumpenzylinder manuell betätigt wird.
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Eine besonders zweckmäßige Anordnung des erfindungsgemäßen Taschenschirmes
ergibt sich dadurch, daß die Schläuche und die zentrale Kammer durch Teile der Kunststoff-Schirmfläche
und einer darauf entlang den Konturen der Schläuche und der Kammer aufgesiegelten
Kunststoffolie gebildet sind.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand der Zeichnung erläutert; es stellen dar:
Fig. 1 einen zur
Benutzung aufgespannten Taschenschirm nach der Erfindung; Fig. 2 eine teils gebrochen
dargestellte, zentrale Querschnittsansicht der Schirmfläche nach der Erfindung und
eine teils gebrochene Seitenansicht des Schirmgriffs nach der Erfindung, wobei der
Schirm aufgeblasen und mit dem Finger verschlossen, Jedoch noch nicht mit dem Griff
verbunden ist; Fig. 3 teils im Querschnitt, teils in Seitenansicht einen zusammengesetzten
Taschenschirm gemäß Figur 2; Fig. 4 eine Ausführungsform des Taschenschirms nach
der Erfindung mit durch Spannschnüre gebogenen Schläuchen; Fig. 5 im Querschnitt
einen ineinandergeschobenen Schirmgriff, dessen mit der zentralen Kammer verbindbares
oberstes Glied als Luftpumpe ausgebildet ist und Fig. 6 im Querschnitt eine Ausführungs
eines Schirmgriffs, bei der das letzte Glied als Luftpumpe ausgebildet ist.
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Eine Schirmfläche 1 , ist mit biegsamen, an den äußeren Enden verschlossenen
Schläuchen 4 verbunden, die in eine zentrale Kammer 9 münden und sternförmig um
diese angeordnet sind.
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Die Kammer 3 wird durch eine untere Folie 2 und einon zentralen Teil
3 der Schirmfläche 1 gebildet. Im Mittelpunkt der Schirmfläche befindet sich ein
Lufteinlaßventil 6 mit einem Federelement 10, und ein Ventilstößel 7 ist fluchtend
mit der Offnung des Ventils auf der unteren rammerwand 2 befestigt
und
enthält in seinem versteiften Abschnitt 7 ein Innengewinde, das zur Aufnahme eines
Schraubengewindes 8 geeignet ist.
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Das Außengewinde 8 befindet sich im obersten Glied eines teleskopartig
ineinander verschiebbaren Schirmgriffes M. In einem der Glieder des Schirmgriffs
befindet sich ein Loch 12, in das die Haken von Spannschnüren 11 eingehängt werden
können, die an den äußeren Enden der Schläuche 4 befestigt sind.
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Es ergibt sich, daß die flexiblen, mit der Scbirmfläche verbundenen
Teile zwecks Aufbewahrung auf kleinstem Raum gebogen werden können, und daß der
toleskopartige Schirmgriff zu dem gleichen Zweck durch Ineinanderschieben seiner
Glieder wesentlich verkürzt werden kann.
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Das Zusammensetzen und Aufspannen der vorstehend beschriebenen Teile
des Taschenschirms nach der Erfindung läßt sich in einfacher Weise folgendermaßen
aufführen: Durch das Lufteinlaßventil 6 wird Luft in den durch die Schläuche 4 und
die Kammer 5 gebildeten Raum eingeblasen, so daß sich die Schläuche 4 sternförmig
ausrichten und soweit versteift werden1 daß sie die Schirmfläche aufspannen. Daraufhin
wird die Lufteinlaßöffnung 6 mit dem Finger verschlossen und der teleskopartig auseinandergezogene
Schirmgriff M mit dem Schraubengewinde 8 in das Innengewinde 7 des Ventilstößels
9 eingeschraubt und gegen diesen gedrückt. Durch den auf den Schirmgriff M ausgeübten
Druck wird der Ventilstössel 7 gegen das Dichtelement 10 des Lufteinlaßventils 6
gedrückt, so daß dieses verschlossen wird. Schließlich werden die Spannschnüre 11
zwischen dem
Umfang der Schirmfläche 1 und dem Loch 12 d.es Schirmgriffs
M verspannt, um zu gewährleisten, daß auch bei Windstößen die leichtgewölbte Schirmfläche
hinreichend stabil ist.
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Falls das Aufblasen des Taschenschirmes nicht mehr mit dem Mund, sondern
mittels einer Luftpumpe stattfinden soll, so kann das mit der Befestigungsvorrichtung
8 verbundene oberste Glied des Schirmgriffs als Pumpenzylinder ausgebildet sein,
in dem der Kolben der Pumpe bewegt wird. Ebenso kann Je doch auch das Glied am anderen
Ende des Schirmgriffs als Pumpenzylinder ausgebildet sein und den Pumpenkolben aufnehmen;
in diesem Falle mub Jedoch durch Dichtungen 13 zwischen den einzelnen Gliedern des
Schirmgriffs sichergestellt werden, daß die Luft nicht seitlich zwischen den Gliedern
austreten kann.
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Bei beiden Ausführungsformei mit eingebauter Luftpumpe sind. im Schirmgriff
M Lufteintrittsöffnungen 14 vorzusehen, so daß das Lufteintrittsventil 6 auf der
oberen Schirmfläche 1 fortfällt.
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Des weiteren ist anstelle des Ventilstößels 9 ein Rückschlaventil
vorzusehen, so daß die in den Schirmgriff gepumpte Luft durch einen Kanal in der
Befestigungsschraube 8 und durch das Rückschlagventil hindurch in die hammer 5 eintreten
kann und dieses Ventil selbsttätig verschlossen wird, sobald der Luftdruck innerhalb
der Klammer 5 größer ist als der Umgebungsdruck Anstelle der lösbaren Verbindung
8, 7 zwischen dem Schirmgriff und der Schirmfläche bzw. der mit dieser verbundenen
Kammer 5 kann auch zwischen diesen Teilen eine starre Verbindung vorgesehen werden;
auch in diesem Falle können bei Nichtbenutzung
des Schirmes dessen
Teile um den in sich zusammengeschobenen Schirmgriff herumgebogen und so auf kleinstem
Raum untergebracht werden.
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Es versteht sich, daß als flexibles Material für den Taschenschirm
nach der Erfindung eine Vielzahl von Kunststoffen und Gummiarten in Frage kommen,
auf die wiederum die betreffenden Herstellungsverfahren abgestimmt sein müssen.
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Zins besonders einfache Herstellung der Schirmfläche 1, deren Versteifungsschläuche
4 und der Kammer 5 ergibt sich dadurch daß zwei runde Folien nit dem Durchmesser
des aufgespannten Schirmkreises übereinandergelegt werden und durch einen Heißsiegelstempel
die entsprechenden Nähte eingesiegelt werden, wodurch die besagten Teile in einem
Arbeitsgang hergestellt und miteinander verbunden werden.
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Eine ander Herstellungsmöglichkeit besteht darin, auf eine kreisförmige
Folie eine spinnenförmig gestanzte zweite Folie aufzusiegeln. Dieses Verfahren hätte
gegenüber dem erstgenannten den Vorteil, daß zwischen den im aufgeblasenen Zustand
zur Versteifung der Schirmfläche bestimmten Schläuchen keine doppelten Schirmflächen
gebildet werden.
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Schließlich kann auch @@rst ein geschlossener Spinnenkörper aus zwei
miteinander verschweißten und verklebten Folien hergestellt werden, der daraufhin
an den Rändern auf die Schirmfläche aufgesiegelt wird.
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Es ergibt sich, daß der vorstehend beschriebene Taschenschirm nach
der Erfindung so einfach und preiswert aufgebaut ist und hergestellt werden kann,
daß er auch als handhoher Gegenstand geeignet ist der lediglich einmalig benutzt
wird.